Rabell Falls

Von Clara Ann Simons

Nach einer schwierigen Kindheit ohne jeden Anschein von Liebe kehrt die kalte und berechnende Julia Cooper in das kleine Bergstädtchen Rabell Falls in Vermont zurück, um die letzte Erinnerung an ihre Kindheit zu zerstören.
Für Kate Griffin ist der Landgasthof ihrer Familie am See ihr ganzes Leben. Sie ist eine freundliche und vertrauensvolle Persönlichkeit, die sich für die Erhaltung des Ökosystems der Region und der Identität des Hotels einsetzt.
Die beiden Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein. Das Problem ist, dass die Motivation, die jeden von ihnen antreibt, ebenfalls unterschiedlich ist, und ihr Zusammentreffen bringt alte, längst vergessene Erinnerungen zum Vorschein.
Entdecken Sie die Geschichte von Julia und Kate in diesem romantischen Roman, in dem beide Opfer bringen müssen, um zu bekommen, was sie wollen.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Clara Ann Simons
• Erscheinungsdatum: 26. Juli 2022
• ISBN: 9798201815349

Buchvorschau

Kapitel 1

Julia löschte die Nachricht und schaltete den Handybildschirm aus. Fast bewunderte ich ihre Beharrlichkeit und Beharrlichkeit. Es wäre logisch, dass sie schon lange aufgegeben hatte und sie nicht mehr wusste, was sie tun sollte, um auf einmal allein gelassen zu werden, sie hingegen versuchten es immer wieder, änderte sogar ihre Telefonnummer.

War nicht klar genug, dass sie mit ihnen nichts zu tun haben wollte? Schließlich hatten ihre Eltern vor allem nach der Scheidung nichts von seinem Leben wissen wollen. Sie war nicht mehr die kleine zwölfjährige Julia, die sich zum Weinen im Badezimmer einschloss, während ihre Eltern stritten und sich gegenseitig anschrien, als wären sie verrückt, sie war jetzt eine völlig unabhängige erwachsene Frau.

Sie war von klein auf gewesen, nach der Scheidung, die Unaufmerksamkeit ihrer Eltern und das ständige Hin und Her zwischen den beiden Häusern und das fast jedes Jahr wechselnde Gymnasium ihrer Großmutter hatten sie sehr schnell erwachsen gemacht. Vielleicht zu viel.

„Fick sie!", rief er flüsternd, während er die Zahlen für seine nächste Anschaffung überprüfte, bevor er seine rechte Hand bei der Firma anrief.

Mark Troy war zu einem fast grundlegenden Teil des Geschäfts geworden, obwohl es für Julia manchmal schwierig war, es zu akzeptieren. Fast so ehrgeizig wie sie war, machte es ihr nichts aus, Stunden um Stunden damit zu verbringen, die endlosen Finanzdaten der Unternehmen, die ihr Ziel sein würden, zu analysieren und zu verdauen, um sie den Anlegern auf die attraktivste Art und Weise zu präsentieren.

Mark war das, was die Finanzwelt einen Quant nannte, jemand, der mit mathematischen Modellen einen kleinen Vorteil gegenüber der Konkurrenz hatte, und Julia hatte noch nie mit einem besseren Quant gearbeitet als er.

„Alles ist analysiert, Julia Mark verkündete stolz, als er das Büro betrat. Ich glaube nicht, dass wir ein Problem haben werden, Investoren zu überzeugen, wenn 60 Prozent der Geschäfte des Unternehmens geschlossen werden, beginnt der Cashflow positiv zu sein ab dem zweiten Jahr und wir können die verschiedenen Geschäftsbereiche auflösen, indem wir sie nach Teilen verkaufen."

„Über wie viele Entlassungen reden wir?", fragte Julia, die immer noch durch das riesige Fenster ihres Büros im Herzen von Bostons Finanzviertel schaute.

„Von etwa vierhundert müssen wir mit den Gewerkschaften verhandeln, aber im Moment sehen sie uns fast als Helden an, die kommen, um ihr treibendes Schiff zu retten", gab Mark zu.

„Nun, vereinbaren Sie in einer Woche ein Treffen mit potenziellen Investoren, ich werde ein paar Tage weg sein, kündigte Julia an, und bitte Mark, ich möchte, dass alle Zahlen perfekt übereinstimmen und jeder Investor ein Dossier erhält Farbe mit dem Vorschlag, Sie wissen, wie viel Geier Hintergründe wie Grafiken."

„Und dass wir für sie die Entlassungen aushandeln", fügte der Mathematiker fast wie ein Roboter hinzu.

Mark war eigentlich kein Mathematiker, er hatte an einer renommierten Universität in Quantenphysik promoviert, aber fast jeder in der Firma nannte ihn den Mathematiker oder einfach den Quanten. Seine Arbeit die Finanzdaten analysierte, brachte ihm ein viel höheres Gehalt ein, als er als Lehrender an einer Universität oder als Forscher verdienen würde, obwohl Julia nie aufgehört hatte, ihn zu fragen, ob es ihm Spaß machte, es nicht einmal in Betracht gezogen hatte.

„Julia, noch was", fügte Mark hinzu, bevor er das Büro verließ.

„Sag mir."

„Ich habe darüber nachgedacht, dieses Landhotel in Vermont zu kaufen, und ich sehe es immer noch nicht. Es tut mir leid, ich möchte nicht an dir zweifeln

Ein Gespür für Finanzgeschäfte, Sie haben uns sehr weit gebracht, aber egal, wie viel ich simuliere, es scheint mir immer noch ein Geschäft zu sein, das nicht dem Standard unserer restlichen Akquisitionen entspricht" der Quant erkannte es und senkte den Blick.

„Ich habe meine Gründe, bereiten Sie nur die Zahlen vor, die ich von Ihnen verlangt habe, und dass nächste Woche die Vorschläge der Architekturbüros für die Umgestaltung des Hotels vorliegen. Ich kümmere mich um den Rest, ich gehe morgen hin, um es vor Ort zu analysieren", antwortete Julia sehr ernst.

Nachdem Mark das Büro verlassen hatte und allein war, konnte Julia nicht anders, als über den Erwerb des kleinen Landhotels nachzudenken, ohne vom Fenster wegzuschauen. Am nächsten Tag würde er nach Rabell Falls, einer kleinen Stadt im Bundesstaat Vermont, aufbrechen, um jeden letzten Stein dieses Landhotels zu planieren und es in ein modernes Miniatur-Kongresszentrum zu verwandeln, damit Firmen und wohlhabende Hipster sich am See zurückziehen konnten in der Skisaison.

Er erkannte, dass Mark recht hatten. Er hatte mit seinem Kommentar zur Akquisition ins Schwarze getroffen, er war zwar nicht auf dem gleichen Niveau wie der Rest seiner üblichen Operationen, nicht einmal in der Nähe, jedenfalls ein regulärer Betrieb; Es war etwas Persönliches, als er vor drei Jahren die Firma, in der sein Vater arbeitete, kaufte, um sie zu schließen. Damals schafften sie es kaum, die Kosten und sonst wenig zu decken, mit der daraus resultierenden Wut eines der Geierfonds, mit denen sie arbeiteten.

Zumindest in diesem Fall bedeutete das kleine Landhotel in Rabell Falls eine Investition, die klein genug war, um sie ohne externe Investoren mit den eigenen Mitteln seines Unternehmens übernehmen zu können.

Dieses kleine Hotel war für ihn das letzte Hindernis, um mit seiner Vergangenheit zu brechen; wenn ich mit ihm fertig war, würde es nichts geben, um ihn an die verängstigte und zerbrechliche Julia vor Jahren zu erinnern. Nicht seine Eltern.

Und von all ihren Erinnerungen an ihre Kindheit, das verdammte Hotel war ihr viele Jahre lang ein Dorn im Auge, sie hasste dieses Hotel mit aller Kraft.

Sie erinnerte sich an jenen schicksalhaften Sommer, als sie noch ein Kind war, als sie ihre Eltern zu einem einwöchigen Urlaub in einem kleinen Hotel an einem See in der Stadt Rabell Falls im Bundesstaat Vermont begleitete. Angeblich war es die Gelegenheit, die Dinge zwischen ihnen zu regeln, obwohl es letztendlich der Auslöser war, der ihre Ehe voranbringen würde. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Ehe bereits tödlich verwundet war, aber von diesem Urlaub an eilte alles zu schnell.

Aus ihren Erinnerungen an diesen Sommer behielt sie nur Schreie und mehr Schreie, Schreie, Frustration, Verzweiflung. Das Gefühl, die Tochter zu sein, die niemand wollte. Sie hasste dieses Hotel von ganzem Herzen.

Der Wecker am Telefon klingelte plötzlich, riss sie aus ihren Gedanken und mit einem Seufzen erinnerte sie sich daran, dass sie sich mit Jacob Harmon zum Mittagessen traf.

Nachdem er das Rentenalter überschritten hatte, war Harmon in der Welt der Geierfonds so etwas wie eine Legende, gefürchtet und vergöttert unter seinen Kollegen und Konkurrenten gleichermaßen. Trotz des Altersunterschieds war sie das, was Julia einer Freundin am nächsten hatte.

Schon kurz nach seinem College-Abschluss erkannte er das Potenzial dieser jungen Frau, die stundenlang arbeitete, ohne sich um etwas anderes im Leben zu kümmern. Damals nahm er sie unter seine Fittiche und wurde ihr Mentor, er war es, der ihr beibrachte, die Wut, Frustration und den Hass, die sie in sich trug, zu kanalisieren und in etwas Produktives zu verwandeln. Die alte Fuchs verriet ihre wertvollen Tricks und machte sie zu dem, was sie heute ist, und wurde dabei noch reicher.

„Tut mir leid, Jacob, ich bin etwas spät dran, du weißt, wir bereiten eine große Akquisition vor", entschuldigte sie sich, als sie den Tisch eines der luxuriösesten Restaurants im Finanzviertel erreichte.

„Ruhig, Julia, ich bin auch gerade angekommen, ich habe die Gelegenheit genutzt, um die anderen Tische zu beobachten", erwiderte der alte Investor schmunzelnd.

Sie brauchte nicht einmal eine Erklärung zu geben, Julia kannte die Spielregeln perfekt und war sich bewusst, dass man in diese Restaurants nicht nur zum Essen geht, sondern viel wichtiger ist, gesehen zu werden und eine Nachricht zu senden. Sobald sie seinen Blick drei Tische nach rechts richtete, stellte sie fest, dass neben den Führungskräften eines führenden Softwareunternehmens im Raum Cambridge Vertreter zweier großer Investmentbanken saßen.

„Was du erwartet hast", murmelte er kryptisch und nickte dem Grinsen des alten Fuchses zu.

„Übrigens, Julia, ich wäre sehr daran interessiert, meinen Anteil an der Neuerwerbung zu erhöhen, hast du die Analyse abgeschlossen?, fragte er, lehnte sich zu ihr und senkte seine Stimme.

„Mark bringt die Analyse in Ordnung und wir werden nächste Woche ein Treffen mit potenziellen Investoren für die erste Finanzierungsrunde arrangieren, obwohl Sie natürlich bereits wissen, dass Ihr Fonds Priorität hat, wenn Sie bei uns investieren. Ich werde Mark sagen, dass ich es an Sie weiterleite, sobald es fertig ist, ohne auf die Hauptversammlung zu warten.

„Denken Sie immer noch daran, dieses kleine Hotel in Vermont zu kaufen?"

„Ich fahre morgen hin, um zu sehen, ob ich