Ungezogen: Böse Falle
Von Elke Schrader
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Über dieses E-Book
Ein lesbisch, erotischer Krimi, von einer Frau, für Frauen.
Elke Schrader
Elke Schrader, geboren in Norddeutschland schreibt erotische Liebesgeschichten, Gedichte und nun einen Krimi aus dem Lesben -Milieu. Elke Schrader lebt wieder in Norddeutschland, nachdem sie 20 Jahre im Ausland gewesen ist.
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Buchvorschau
Ungezogen - Elke Schrader
Inhaltsverzeichnis
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Impressum
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Die Straße vor mir ist leer, wie jeden Abend, denn es ist spät, zu spät. Ich bin müde. Das Autoradio bringt die übliche Nachtmusik und ich schiebe eine CD ein. Noch ein paar Kilometer durch den Wald und dann ist endlich Feierabend. Ich freue mich auf mein Glas Rotwein, meine Freundin und die Katze. Das typische Klischee eben, aber ich freue mich wirklich. Ich zünde mir noch eine Zigarette an. Ich sollte damit aufhören, aber nicht gerade jetzt. Ich blase den Rauch aus und stecke den Zigarettenanzünder wieder in sein Loch zurück.
Was war das gerade? Da war doch etwas! Ich trete auf die Bremse und mein Wagen steht nach einigen Metern. Ich setze das kurze Stück zurück, bis zu der Stelle, wo der kleine Feldweg von der Straße abzweigt. Hier hatte ich gerade den Schatten gesehen. Ich kenne den Feldweg. Im Sommer sind wir schon oft hier spazieren gegangen. Ich weiß nicht warum ich es tue, aber eine innere Stimme drängt mich. Es könnte ja sein, dass jemand Hilfe braucht. Ich nehme wieder einen tiefen Zug aus meiner Zigarette und steige aus dem Auto. Ich gehe um den Wagen herum und trete aus den Lichtkegeln der Scheinwerfer ins Dunkel. Ich sehe nichts, gar nichts. Keine Spur, nichts. Ein paar Meter gehe ich noch in den Weg hinein, doch dann entschließe ich mich weiter zufahren.
Langsam gehe ich zum Auto zurück. Kurz bevor ich einsteige, werfe ich den Rest meiner Zigarette auf den nassen Teer der Straße und trete sie aus. So wie immer. Ich drehe die Schuhspitze über den Asphalt, bis nur noch Krümel übrig sind. Es ist wie ein Ritual und jedes Mal sage ich mir, du musst endlich mit der verdammten Qualmerei aufhören.
Ich gleite in den Sitz zurück, hinters Lenkrad. Schlüssel umdrehen, Gas geben. Noch in Blick in den Rückspiegel und ich merke, wie mir das Blut in den Adern stockt.
Aus dem Spiegel schaut mich ein Gesicht an. Nein! Eine Maske. Die Maske einer Eule. Einer Schleiereule!
Ganz langsam wache ich auf. Irgendetwas hat mich berührt, ganz leicht, wie eine Feder, denke ich und schüttele den Traum der vergangenen Nacht ab. Ich öffne meine Augen, um sie sofort wieder zu schließen. Was war das denn! Du träumst immer noch, rufe ich mir innerlich zu. Also los jetzt! Aus dem Bett und unter die Du....
Ich kann mich nicht bewegen! Weder Arme noch Beine. Nur den Kopf. Ich habe die Augen weit aufgerissen und vor mir steht ein Vogel - eine Schleiereule! Mein nächster Gedanke ist: warum ist die Eule so groß. Sie steht dicht vor mir. Viel zu dicht und sie spricht. Eine hohe, viel zu hohe Fistelstimme spricht mich an: Hallo Marianne, meine Süße. Du bist schön. Deine Haare, dein Gesicht, dein Körper. Alles an dir so wunderschön.
Erst jetzt merke ich, das mir kalt ist. Ich hebe meinen Kopf und blicke auf meinen nackten Körper und zittere und das nicht nur vor Kälte. Ich sehe meine ausgestreckten, gespreizten Beine, die um die Knöchel in Fußfesseln stecken. Ich liege auf einem Stahltisch und meine Arme sind ebenfalls fixiert. Wie Jesus am Kreuz, mit ausgebreiteten Armen.
Was wollen sie von...
, weiter komme ich nicht, denn die Eule schreit mich an: Sei still! Nicht reden!
Ich will wissen, was das hier soll!
Ich schreie es ebenfalls heraus und spüre im selben Moment einen beißenden Schmerz. Wie aus dem Nichts hat die Eule, mit einer kurzen Peitsche, auf meinen Bauch geschlagen. Ich kenne das Gefühl, aber aus einem anderen Leben.
Wie ein alter Film, ein sehr alter Film laufen die Bilder an meinem inneren Auge vorbei. Es ist lange her, sehr lange und meine damalige Beziehung war kompliziert. Nein, nicht von Anfang an. Da war sie schön, zärtlich, impulsiv und auch grob. Aber damals wollte ich es so. Ich wollte den sinnlichen Schmerz spüren und das grenzenlose Vertrauen, das wir gegenseitig beim Sex zu einander hatten. Doch es ist uns aus dem Ruder gelaufen. Wir haben uns getrennt. Nein ich habe mich unter Aufbietung all meiner Kräfte von ihr getrennt. Ich wollte diese Frau nie wieder sehen und diese Art der Liebe nie wieder praktizieren und nun liege ich hier, nackt, gefesselt und geschlagen von einer Eule, auf einem Tisch aus Stahl.
Eine Berührung reißt mich aus meinen Gedanken. Diese Eule steht dicht neben meinem Gesicht und sie berührt meine Stirn mit einer Feder.
Du hast dich kaum verändert meine Süße.
In meinem Gehirn geht eine lange verschlossene Tür auf und ich starre die Frau