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Jetzt bin ich anders
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eBook202 Seiten3 Stunden

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Über dieses E-Book

Lilly wacht eines morgens neben ihrem Kumpel Aslan auf und weiß absolut nichts mehr vom vorherigen Abend. Das einzige was sie weiß ist, dass Aslan nackt neben ihr liegt.
Verunsichert geht sie nach Hause und verbannt Aslan aus ihrem Kopf. Denn zuhause warten ihre jüngere Schwester und ihr Freund Danny. In ihren Augen ist Danny der sechser im Lotto, doch dieser Mann ist grob, versoffen und ungepflegt, dass genaue Gegenteil zu Aslan.
Krampfhaft versucht sie sich einzureden das Danny der einzige in ihrem Leben ist.
Nach wenigen Wochen bekommt Lilly eine Einladung zu einem Partyabend mit ihrem Freundinnen, den Jungs und Aslan.
Dieser Abend bringt viele verlorene oder unterdrückte Gefühle und Gedanken hervor. Doch alles ändert sich mit dem Schrei und dem Tod ihrer besten Freundin.
Lilly fällt nach dem Tod ihrer Freundin immer tiefer und tiefer, bis sie da aufschlägt wo alles begonnen hat: bei Aslan.
Dieses Mal ist es ihr egal was sie tut. Es wird Zeit für Veränderungen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum31. Mai 2016
ISBN9783738072587
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    Buchvorschau

    Jetzt bin ich anders - Friederike Kipp

    Prolog

    -Liebe-

    Ist das Schmetterlingsflattern

    Oder beim Reden zu stottern?

    Ist das der Wunsch nach Berührung

    Oder die Lust an Verführung?

    Ist es die Sehnsucht nach Nähe

    Oder der Gedanke an Ehe?

    -Heißt Liebe-

    Dem Anderen blind zu vertrauen?

    Miteinander ein Haus zu bauen?

    Sich leidenschaftlich zu küssen?

    Alles vom Anderen zu wissen?

    NEIN!

    -Liebe-

    Ist, den gleichen Weg zu gehen

    und zueinander zu stehen.

    Sich stets zu respektieren.

    Den Anderen an der Hand zu führen

    und ihm doch Raum zu lassen

    ihn nie zu hassen,

    Seine Fehler zu verzeihen.

    Mit ihm zu lachen oder freuen.

    Und fließen einmal Tränen,

    ihn in den Arm zu nehmen.

    Zu spüren, was dem Anderen fehlt,

    zu wissen, was der Andere zählt.

    Das ist Liebe!

    Dieses Gedicht beschreibt die Liebe wie kein anderes, das ich je gelesen habe und jünger als fünfzig Jahre ist. Die Autorin, Nathalie S. , hat treffend formuliert, was Liebe ist. Vielleicht liegt es in der Natur der Menschen, die Liebe zu suchen und sie ganz fest an sich zu binden.

    Und manchmal muss ein Mensch erst viel Leid ertragen um zu wissen, wen man wirklich liebt.

    Kapitel

    Ein zarter, kleiner Oberkörper hob und senkte sich im Takt. Ein weißer Schlauch, so dünn wie eine Schlange, führte von einer Maschine zu einem rosafarbenen zierlichen Mund. Das kleine Mädchen lag angeschlossen an tausende Geräte auf einem Krankenhausbett. Ihr Bauch, so rund wie ein Ball, war separat an einer Maschine angeschlossen, die eine Art zweiten Puls aufzeichnete. Auf einmal piepte diese erschreckend laut und schrill.

    Vier Krankenschwestern und ein Arzt kamen hineingestürzt.

    „Ich glaube, das Kind kommt, Herr Doktor!", sagte die Schwester beunruhigt. „Bereiten Sie alles für die OP vor.

    Wir holen das Kind!", brüllte der Arzt hastig. Sie schoben das kleine Wesen in eine OP-Saal. Dort setzte der Arzt ein scharfes Skalpell an und schnitt ihr den kugelrunden Bauch auf. Es blutete stark, als sie etwas aus dem Bauch des Mädchens zogen. Wenige Minuten später kreischte ein Baby…

    4 Jahre später…

    Ich lag neben ihm.

    Meine blasse Hand ruhte auf seinem dunklen Oberkörper.

    Seinen Arm hatte er um mich gelegt. Hatte ich es wirklich getan? „Lilly, alles ok?", hauchte er sanft in mein Ohr.

    „Ja, naja, ich weiß nicht…", stotterte ich.

    „Bereust du es?, fragte er hauchend. „Nein, ich glaube nicht,

    antwortete ich zaghaft. „Okay", drang von seinen Lippen.

    „Wie weit sind wir gegangen?, hauchte ich. „Was glaubst du?, fragte er spielerisch, fast spöttisch. „Zu weit…", antwortete ich nur.

    „Ja, wir haben miteinander geschlafen, wenn du das meinst…, gab er offen und ehrlich zu. „Okay…, piepste ich kaum hörbar. „Sicher, dass alles okay ist?", fragte er mit einem leichten

    Nachdruck. „Ich weiß es nicht, gab ich zu. „Ich mach uns einen Kaffee. Wenn du willst kannst du duschen gehen, bot er mir an.

    „Ja, gerne… wo ist dein Bad?", sprudelte es aus mir, dankbar.

    „Dritte Tür links", antwortete er beinahe belustigt über meine doch so törichte Frage.

    „Danke…", antwortete ich.

    „Warte, ich geb´ dir noch ein Handtuch…", schoss es aus ihm wie aus einer Pistole.

    „Oh, danke…", bedankte ich mich. Er stand auf, sein Körper war muskulös, ähnlich eines Sportlers. Er bewegte sich ganz grazil zu seinem Schrank. Ich setzte mich auf und die

    Kälte seines Zimmers umhüllte meinen Körper. Ein Gänsehautschauer jagte über meinen Körper. Rund um das Bett lagen seine und meine Sachen verstreut. Wir hatten

    es wirklich getan?, schoss es mir durch den Kopf.

    Ich stand auf und suchte meine Sachen in diesem Chaos zusammen. „Hier, ein Handtuch…", sagte er mit einem leicht frechen Grinsen auf den Lippen.

    „Danke…", kam es aus meinem Mund und ich schlang das Handtuch um meinen nackten Körper. So bekleidet ging ich durch den kleinen, engen Flur entlang zum Bad. Dort angekommen ließ ich das Handtuch meinen Körper hinuntergleiten. Meine Füße berührten den Boden der Dusche, meine Finger legten sich um den silbern glänzenden Wasserhahn. Das warme Wasser prasselte auf meinen Rücken. Einige Tropfen rannen an meinem Gesicht entlang, wie Tränen. Fest schloss sich meine Arme um mich, als wollte ich mich vor etwas oder jemandem schützen. Ich war ganz ruhig, doch in mir schrie eine Stimme aus Leibeskräften; es war unerträglich.

    Je länger ich unter dem Wasser war umso leiser wurde die Stimme. Ich ließ das Wasser so lange auf meinen Rücken prasseln bis die Stimme in mir verstummte. Meine Hand löste sich von meinem Körper und umschloss nun den Wasserhahn. Das Wasser erlosch und einen Fuß nach dem anderen schlich ich aus der Dusche. Das weiche Handtuch saugte die Nässe von meiner Haut. Ich wickelte meine Haare in das Handtuch und zog meine Sachen an.

    Langsam trat ich aus dem Bad und ein wohltuender Duft von frischem Kaffee strömte in meine Nase. Es roch vertraut, sehr sogar. „Magst du deinen Kaffee mit Zucker und, oder

    Milch?", fragte er bestimmt.

    „Bitte etwas von beidem", antwortete ich schüchtern.

    „Bitte schön", grinste er und hielt die Tasse vor mein Gesicht.

    „Danke schön", antwortete ich und nahm die Tasse aus seiner Hand. Sie

    wärmte meine kalten und blassen Gliedmaßen. Es tat gut, die Wärme zu spüren. Zu spüren, dass ich lebte und nicht träumte… „Lilly, willst du noch etwas essen?", durchdrang seine Stimme meine Gedanken.

    „Nein, Aslan…", antwortete ich.

    „Okay… Soll ich dich nach Hause bringen?", schlug er vor.

    „Ich weiß nicht…", druckste ich.

    „Ok, wir trinken aus und dann bring ich dich…", beschloss Aslan während er

    in seine Kaffeetasse starrte. Der heiße Kaffee rann meine Speiseröhre entlang. Die Wärme des Getränks strahlte von innen nach außen, sodass meine Haut wieder eine normale Temperatur annahm. Ich stellte den leeren Becher ab und sah mich unsicher um. Was war gestern passiert?, überlegte ich immer und immer wieder. „Na komm, Lilly, ich bring dich…", hauchte er.

    „Okay", piepste ich.

    Zu zweit gingen wir aus der Küche und quetschten uns in den Flur. Seine Hand berührte meine und es fühlte sich gut an. Warum nur? Die Frage sauste durch meinen Kopf wie Dateien durch den Computer. Ich schlüpfte in meine Chucks und ein unwohles Gefühl beschlich mich. Zusammen gingen wir aus der Tür, aus dem Haus und durch die Straßen.

    Es war gut, nicht allein zu sein und doch, je näher wir meinem Zuhause kamen umso unwohler wurde mir.

    Es fing wieder an in mir zu schreien und zu kreischen, es war unerträglich… Wir waren an meinem Zuhause angekommen.

    „Bis bald, Lilly…", sagte Aslan lächelnd.

    „Bis bald, Aslan", verabschiedete ich mich und nahm den Schlüssel aus meiner Tasche und steckte das alte Ding in das Schloss. Die Tür sprang auf und ich verschwand im dunklen

    Treppenhaus. Erst waren meine Schritte leicht und fröhlich, doch je höher ich ging umso schwerer wurden meine Beine. Kurz vor meiner Wohnungstür waren die Beine so schwer wie Beton. Nun stand ich vor der Tür, meine Hände waren nassgeschwitzt, mein Herz schlug, nein, es hämmerte wie verrückt. Gerade wollte ich den Schlüssel ins Schloss stecken, als meine Ohren das Geräusch nackter Füße auf der anderen Seite der Tür vernahmen.

    „Lilly…", quietschte meine kleine Sonne.

    „Maja, hast du noch nichts gegessen?", schoss es sofort aus mir heraus,

    während ich die Tür aufschloss.

    „Nein, Mama ist nicht da, und Danny schläft in deinem Zimmer", flüsterte sie.

    „Ok, ich mache dir jetzt was zu Essen und du sagst Danny

    nicht, dass ich so spät bin…, schlug ich ihr vor. „Ja!,

    grinste sie. Ich nahm sie hoch, meine warmen Arme umschlossen ihren kühlen Körper.

    Maja hörte auf zu zittern und kuschelte sich in meine Arme. Ich setzte sie auf einen gepolsterten Küchenstuhl und machte uns beiden etwas Vanillepuddingsuppe. Schnell setzte ich etwas Milch auf den Herd. Meine Augen starrten auf den Topf mit der Milch während meine Gedanken bei ihm waren. Ich sah sein Gesicht, seinen Körper, roch seinen Duft und hörte seine Stimme. „Lilly…", quiekte Maja. Ich spürte einen stechenden Schmerz auf meiner Hand. Mit der anderen Hand zog ich die überkochende Milch vom Herd und schnell ließ ich kaltes Wasser über meine schmerzende Hand laufen. Der Schmerz ließ mir die Tränen in die Augen steigen.

    „Lilly, doll aua?", piepste Maja.

    „Nein, hab´ ich nicht…", antwortete ich während ich das Puddingpulver in die Milch schüttete und rührte um. Maja sprang vom Stuhl auf und holte zwei Schüsseln. Ich machte etwas Puddingsuppe in die beiden Schüsseln und zu zweit gingen wir in die Wohnstube. Wir beide aßen zufrieden, dabei beobachtete ich sie und mir wurde klar, dass sie meine Sonne war, mein Ein und Alles… Es knallte. Ich zuckte zusammen, ein stabilerer, großer Mann stand in der Tür.

    „Morgen, Schatz!", polterte er.

    „Morgen, Danny…", antwortete ich und verdrehte meine Augen.

    „Wie lange bist du schon wach?", fragte er grob.

    „Erst seit fünfzehn Minuten…", sprudelte es aus mir heraus.

    „Ach so…", sagte er und schlurfte in das Bad. Danny roch streng nach kaltem Rauch

    und Alkohol, es war widerlich. Das Kribbeln war schon lange weg, doch meine Mutter mochte ihn sehr, denn er war wie mein Vater: ohne Arbeit, gegen Politik; dafür, dass der Staat sie aushalten musste und dass Frauen das tun, was Kerle sagen, ohne Wenn und Aber. Schon bei dem Gedanken wurde mir ganz, ganz anders. So wollte ich nicht enden… Niemals in meinem Leben.

    „Lilly, kommst du zu mir??", fragte Maja lieb und niedlich.

    „Ne, ich schaue mal nach Danny…", antwortete ich traurig.

    „Schade…", antwortete Maja mir mit einer traurigen Stimme, die mir das Herz stillstehen ließ. Ich drehte mich um und bewegte mich in Richtung des Bades. Von dort kam gerade Danny, er zog mich zu sich ran.

    „Bekomme ich einen Kuss…", knurrte er.

    „Nein, du stinkst!!", schnaubte ich.

    „Ach, hab´ dich nicht so…, sagte er und zog mich zu sich heran und drückte seine Lippen auf meine. Innerlich ekelte es mich an, ich wollte den Kuss nicht. Danny steckte mir seine Zunge in den Hals. Sollte ich jetzt würgen oder es einfach zulassen?, dachte ich. Verzweifelt wollte ich ihn wegdrücken, doch meine Arme waren gegenüber seinen wie Streichhölzer. Seine Pranken packten meinen Hintern. Ich wusste, was er wollte. Das, was er immer wollte. „Lilly?, piepste eine kleine zarte Kinderstimme. Genervt löste sich Danny von mir.

    „Was ist denn, meine Sonne?", fragte ich.

    „Wo ist Mama?", fragte sie mich schüchtern, kindlich.

    „Ich weiß es leider nicht… ", antwortete ich bedauernd.

    „Maja, mach die Glotze an und lass mich und deine Schwester allein… ", polterte Danny. Maja zuckte zusammen und ich sah Danny böse an. Ich ging zu Maja und machte ihre Lieblingsserie an. Danny beobachtete mich etwas skeptisch. Eigentlich juckte es mir in den Fingern ihm eine zu kleben, doch ich brachte es nicht über das Herz. Schnell ging ich wieder zu ihm und fuhr mit meinen Fingern über sein stoppeliges Kinn und ging dann in mein Zimmer. Er war folgsam und riss mir die Kleider vom Leib, irgendwie genoss ich es immer noch, doch nur noch körperlich, denn gedanklich war ich bei Aslan. Warum nur?, kreischte es in meinem Kopf, eigentlich hatte ich es doch gut. Mein Freund schlug mich nicht, verstand sich mit meiner Mutter und mit Maja. Es war alles doch toll, besser als bei manch anderen hier in unsere Platte. Mehrere Tage vergingen bis ich Aslan zufällig wiedertraf. Ich war auf dem Weg, um Maja von der Kita abzuholen. Mit leichten Schritten ging ich den Weg entlang. In mir tobte ein Konflikt, ein Teil meiner Selbst wollte zu Aslan und der andere Teil verbot mir, über ihn nachzudenken, weil ich ja Danny hatte. Auch wenn er so grob, so ungepflegt und selten dämlich war… aber genau das machte ihn so liebenswert, dachte ich.

    „Lilly! Vorsicht!", brüllte jemand. Ich riss mich aus meinen Gedanken wie das Papier von einem Block gerissen wurde. Ein fester Griff packte mich und zog mich nach hinten.

    Meine Beine wurden taub und ich spürte nur noch einen harten Aufprall. „Lilly, alles in Ordnung?", fragte mich eine tiefe Stimme.

    „Aslan, was? Wie?", fragte ich leicht neben der Spur.

    „Weißt du nicht, was gerade passiert ist?", fragte er mich skeptisch.

    „Doch, ich wollte Maja abholen… ", antwortete ich total abwesend.

    „Du wurdest fast überfahren!?", brüllte er mir besorgt ins Gesicht.

    „Echt?", fragte ich ihn verblüfft.

    Seine schokoladenbraunen Augen mit einem waldmeistergrünen Schimmer sahen mich ernst an.

    „Danke… ", kam es schüchtern aus mir heraus.

    „Schon ok, einfach mal weniger Träumen… ", antwortete Aslan grinsend.

    „Sorry, ich war woanders mit den Gedanken… ", entschuldigte ich mich leise und zart.

    „Darf ich fragen wo?", fragte er mit leicht erheiterter Spannung.

    „Ist egal… ", wehrte ich seine Frage ab.

    Er lächelte mich frech an wie nur er es konnte. Nein, nein, nein, ich durfte mich nicht verlieben! Ich hatte doch schon Danny.

    „Du, ich muss los, Maja abholen von der Kita, sagte ich zu ihm und versuchte aufzustehen. „Ich komme lieber mit sonst wirst du noch über den Haufen gefahren, antwortete er und reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie fest, irgendetwas an ihm ließ mich grinsen.

    War es seine Frisur, die aussah wie erst aufgestanden, oder war es das Muskelshirt, was er anhatte, oder war es die Baggy, die an ihm so hammermäßig aussah? Nein, nichts

    von diesen Dingen ließ mich lächeln. Seine bloße Anwesenheit ließ mich strahlen, ließ mich das Glück von Tausenden Menschen fühlen; es war so komisch, aber auch so schön.

    In mir fing es an zu kribbeln, doch nicht so, wie bei der Liebe, sondern ein Kribbeln des Verlangens. Ich konnte mich nicht an die Nacht erinnern, doch irgendwie verlangte meine Haut, meine Haare, mein ganzer Körper nach ihm. Warum nur?, dröhnte es in meinem Kopf. Kurz vordem Kindergarten ergriff er meine Hand, ich sah ihn abwartend an.

    „Lilly, wegen dem, was passiert ist…", setzte er an.

    „Aslan, sag´ nichts dazu, ok?!", bat ich ihn. Er nickte erleichtert.

    Wenige Meter vor demKindergarten quiekte Maja vergnügt: „Lilly…, „Ja, meine Sonne!, antwortete ich Maja.

    Ihr Lächeln war so schön als wolle sie die Sonne überstrahlen. Wir gingen hinein, als mich eine Erzieherin ansprach: „Lilly, könnten Sie mir bitte einen Augenblick folgen?".

    Ihr Ton war sehr ernst und beunruhigte mich. „Ja, ich zieh sie nur schnell an…", antwortete ich leicht hektisch.

    „Das kann ich doch auch machen…", warf Aslan ein.

    „Meinst du, Aslan?",antwortete ich unsicher.

    „Ja…", antwortete Aslan mit einem vertrauten Lächeln.

    „Aslan kann mich helfen…", quiekte Maja vergnügt und umklammerte ihn.

    „Ok, meine Sonne, ich bin gleich wieder da", antwortete ich ihr

    lächelnd. Ich folgte der Erzieherin in ein kleines Büro, das überladen mit Regalen voller Akten und Bücher war. Es war so voll, dass man erst auf den zweiten Blick den Schreibtisch erblickte, an dem Majas freundliche Erzieherin saß. Doch ihre Mimik verriet mir nichts Gutes. Sie bat mir einen Stuhl an doch ich lehnte dankend ab. Ihre Augen fokussierten mich und sie holte Luft.

    „Lilly, ist bei Ihnen zu Hause alles in Ordnung?", fragte sie sanft.

    „Ja? Wieso?", antwortete ich verwirrt.

    Innerlich wusste ich, dass es nur ein Spiel, ein Schmierentheater war. Jedoch sollten die Leute außerhalb der Familie keinen Anhaltspunkt davon bekommen, dass etwas nicht

    stimmte, nur damit sie meine Kleine woanders hinbringen könnten.

    „Wir haben mitbekommen, dass sie voller blauer Flecke ist…, sagte die Erzieherin besorgt. „Was, aber das kann doch gar nicht sein…, antwortete ich geschockt.

    „Doch, leider ist dem so. Wir denken, dass sie Zuhause geschlagen wird…", äußerte sie in einem skeptischen Ton. Diese Worte fielen wie Steine auf mich und raubten mir die Luft.

    „Was?! Aber das kann ich mir nicht vorstellen, niemand würde die Hand gegen sie erheben…", antwortete ich ihr fast hauchend.

    „Leider schon…", bedauerte die Erzieherin.

    „Ich werde meiner Mutter gleich Bescheid geben und wir werden auf alles achten, was passiert…", versprach ich ihr.

    „Das ist ein konstruktiver Vorschlag. Wenn Sie Hilfe brauchen, ich gebe Ihnen eine Nummer, an die Sie sich wenden können…", sagte sie, und kritzelte schnell eine Nummer auf ein Stück Papier.

    „Danke…", antwortete ich. Sie gab mir den Zettel mit der Nummer

    darauf. Ich nahm ihn an mich und ging aus dem Büro. Aslan hatte Maja auf die Schultern genommen, sie quietschte vergnügt und wuschelte mit ihren kleinen Händen durch seine schwarzen Haare.

    „Was war denn los, Lilly?",hauchte er mir ins Ohr.

    Die Gänsehaut kroch meinen Hals entlang.

    „Nichts Wichtiges…", log ich.

    „Sicher?", fragte er mich ernst.

    „Ja…", beantwortete ich seine Frage mit einem kleinen, schweren Gewissen.

    „Okay…", sagte er.

    „Aslan, du bist zu langsam!!!", quietschte Maja vergnügt.

    Ich beobachtete Maja, doch mir fiel nichts Ungewöhnliches an ihr auf. Wer hatte es sich

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