Commissaire Marquanteur und die Autoschieber von Marseille: Frankreich Krimi
Von Peter Haberl und Chris Heller
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Commissaire Marquanteur und die Autoschieber von Marseille: Frankreich Krimi
Krimi von Peter Haberl & Chris Heller
Pierre Marquanteur, der Ermittler aus der südfranzösischen Hafenstadt Marseille, ist hinter einem Autoschieberring her.
Doch dann wird die Tochter eines der größten Verbrecher von Marseille gekidnappt. Ihr Pech, denn sie wird in dem Luxuswagen chauffiert, auf den die Autoschieber scharf sind.
Die Entführer sehen ihre Chance gekommen und versuchen, den Vater zu erpressen. Ein großer Fehler, denn der geht nun auf seine eigene Weise gegen die Konkurrenz vor.
Marquanteur bekommt es jetzt mit zwei Verbrecherbanden zu tun.
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Commissaire Marquanteur und die Autoschieber von Marseille - Peter Haberl
Commissaire Marquanteur und die Autoschieber von Marseille: Frankreich Krimi
Krimi von Peter Haberl & Chris Heller
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Pierre Marquanteur, der Ermittler aus der südfranzösischen Hafenstadt Marseille, ist hinter einem Autoschieberring her.
Doch dann wird die Tochter eines der größten Verbrecher von Marseille gekidnappt. Ihr Pech, denn sie wird in dem Luxuswagen chauffiert, auf den die Autoschieber scharf sind.
Die Entführer sehen ihre Chance gekommen und versuchen, den Vater zu erpressen. Ein großer Fehler, denn der geht nun auf seine eigene Weise gegen die Konkurrenz vor.
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1
Commissaire François Leroc sprintete durch die Straßen von Pointe-Rouge, während er den Drogenhändler verfolgte. Er hatte bereits jahrelange Ermittlungserfahrung hinter sich und kannte jeden Winkel dieser Gegend wie seine eigene Westentasche. Plötzlich bog der Verdächtige in eine dunkle Seitenstraße ein, welche komplett menschenleer war.
François folgte ihm instinktiv, bereit für das Schlimmste. Es roch nach Abfall, und es gab kaum Lichtquellen entlang des Weges – innerhalb weniger Sekunden waren sie im Dunkeln verschwunden.
»Er ist hier irgendwo«, flüsterte François ins Funkgerät seines Partners.
Plötzlich vernahmen sie das Geräusch von einem schnellen Fußtritt auf dem Asphalt; wer auch immer den beiden Polizisten vorausgegangen war, hatte offenbar bemerkt dass er verfolgt wurde und beschlossen zu laufen.
François folgte ihm instinktiv weiterhin ohne zu zögern, jedoch fiel plötzlich ein Schuss aus einer Seitengasse heraus! Der Commissaire brach sofort zusammen mit stark blutenden Verletzungen an seiner Brust.
Sein Partner reagierte blitzschnell und rief umgehend einen Krankenwagen herbei. Die Zeit schien stillzustehen, als François schwach bewusstlos wurde ...
Als er langsam wieder erwachte, fand sich der Commissaire im Krankenhausbett wieder; links sowie rechts neben ihm standen seine Kollegen – alle sichtbar erleichtert, aber trotzdem besorgt wegen ihrer vorübergehenden Niederlage gegen den Drogenhandel auf Pointe-Rouge.
»Was ist passiert?«, fragte François keuchend und wusste, dass er noch einen weiten Weg vor sich hatte, um wieder vollständig zu genesen – aber das war ihm egal; denn seine Entschlossenheit hatte ihn am Leben gehalten, sowie auch sein aufrechter Kampf gegen die Verbrechen, welche diese Stadt heimsuchten. Seine Kollegen erzählten ihm, dass sie den Drogenboss auf Pointe-Rouge endlich gefasst hatten und dank seiner Ermittlungen auch genug Beweise sammeln konnten, um ihn für lange Zeit hinter Gitter zu bringen. François lächelte schwach und spürte eine gewisse Genugtuung in sich aufsteigen – sein Kampf hatte sich gelohnt. Doch trotzdem wusste er, dass es noch viel Arbeit gab; denn der Drogenhandel war immer noch ein großes Problem in dieser Stadt. Aber François war bereit dafür – mit neuer Kraft und Entschlossenheit würde er weiterkämpfen, bis seine Mission vollständig erreicht war. Und so begann sein langer Weg zur Genesung, sowie seinem nächsten Einsatz gegen das Verbrechen.
*
François Lerocs Partner – das war ich.
Mein Name ist Pierre Marquanteur. Commissaire Pierre Marquanteur, um genau zu sein. François und ich gehören zur sogenannten Force spéciale de la police criminelle, kurz FoPoCri. Und wir sind seit Ewigkeiten Partner.
Wir kennen uns besser als manche Ehepaare.
Und vor allem wissen wir, dass wir uns gegenseitig auf uns verlassen können.
Dachte ich zumindest. Dass ich den obigen Absatz in der dritten Person geschrieben habe, hat schon seinen Sinn. Ich weiß, dass ich dabei war. Aber in dem Augenblick kam es mir so vor, als würde das alles ohne mich ablaufen. Als wäre ich nur ein Zuschauer. Es war eigenartig. Ich kann es auch nicht wirklich erklären. Ich war ein Zuschauer in einem Film, der eigentlich mein eigenes Leben war. Und am Ende war mein Partner schwer verletzt und lag in der Klinik. Bis er wieder auf dem Damm ist, wird es wohl noch eine Weile dauern, und wir können froh sein, wenn er überhaupt wieder der Alte wird. Aber da drücke ich ihm sehr fest die Daumen.
Ich habe das Gefühl, dass ich in der Situation mehr hätte tun sollen.
»Das ist Unsinn, Pierre«, sagte er dazu, als ich ihn in der Klinik besuchte. Du hättest nicht mehr tun können. Und was mir passiert ist, dass hätte auch dir oder jedem anderen von uns passieren können. Jederzeit. Sobald wir im Dienst sind, müssen wir damit rechnen.«
»Das weiß ich, François.«
»Na, also!«
»Ich weiß das mit dem Verstand, François.«
»Das reicht doch.«
»Nein, das reicht nicht. Mein Gefühl sagt nämlich etwas ganz anderes. Und es lässt sich durch den Verstand nicht zum Schweigen bringen. Es geht einfach nicht.«
»Es ist aber Unsinn.«
»Reden wir von was anderem, François.«
»Hat der Chef schon gesagt, wer mich vertreten wird?«, fragte François.
»Sie heißt Arnaud.«
»Aha.«
»Ist neu in der Abteilung. Sarah Arnaud.« Ich zuckte mit den Schultern.
»Ich muss ja wohl nicht eifersüchtig werden, oder?«, lachte mein Kollege François. Aber das Lachen tat ihm weh, und darum hörte er auch schnell wieder damit auf. »Wird noch eine Weile dauern, bis ich wieder richtig lachen kann«, sagte er. »Aber du kennst mich.«
»Ja.«
»Ich bin Optimist.«
»Das bist du.«
*
Als ich an diesem Vormittag den Wagen vor dem Gelände des Gebrauchtwagenmarkts abstellte, ahnte ich nicht, dass uns im nächsten Moment die Kugeln um die Ohren fliegen würden.
Wenn ich sage uns, dann meine ich Commissaire Sarah Arnaud und mich, Commissaire Pierre Marquanteur. Wir arbeiten bei der FoPoCri.
Wir verließen also den Wagen und schritten durch das Tor aus zusammengeschweißten Rohren und Maschendraht, über dem ein riesiges Schild mit der Aufschrift Hernions Gebrauchtwagen-Markt prangte.
Die Gebrauchtwagen standen in Reih und Glied. Lackiertes Stahlblech und Chrom blitzten im Sonnenlicht. Ich sah einen Mann aus dem Verwaltungsgebäude treten. Er rief etwas über die Schulter, griff unter seine Jacke und – es traf mich wie ein eisiger Guss!
Er zog eine Pistole, die er auf uns anschlug ...
Hernion, der Gebrauchtwagenhändler, stand im Verdacht, in enger Verbindung zu einer Autoknacker- und Autoschieberbande zu stehen. Ich hatte ihn gebeten, eine Liste aller in seinem Gebrauchtwagen-Markt zum Verkauf angebotenen Pkws anzufertigen, damit wir einen Abgleich mit den Kaufverträgen und den Wagenpapieren durchführen konnten.
Der Kerl, der jetzt mit der Pistole auf uns zielte, war nicht Christophe Hernion, der Danny DeVito-Verschnitt mit den unsteten Frettchenaugen. Es war etwa eins-fünfundachtzig groß, vierschrötig, und hatte einen Bürstenhaarschnitt wie einst Arnold Schwarzenegger in dem Streifen Phantomkommando. Seine Haare waren im Gegensatz zu Arnies Haaren jedoch von roter Farbe.
Erkennen und Reagieren waren bei mir Sache eines Augenblicks. Und als der Knall des Schusses heranstieß, hatte ich Sarah Arnaud, meine Teamkollegin, zur Seite gestoßen. Die Walther P 99 sprang fast wie durch Zauberei in meine Hand.
Der Rothaarige feuerte erneut. Doch dadurch, dass er sich erst wieder auf das jäh veränderte Ziel einstellen musste, schoss er überhastet und verfehlte uns. Ich hörte das metallische Geräusch, als die Kugel das Stahlblech eines der zum Verkauf angebotenen Autos durchschlug.
»Fallen lassen! Keine Bewegung! FoPoCri!« Ich schrie es und jagte einen Warnschuss in die Luft.
Der Bursche mit der Oberst Matrix-Frisur (Matrix war der Held in Phantomkommando) spurtete los. Er wollte zwischen den Gebrauchtwagen verschwinden. Ich zielte auf seine Beine.
Da erschien ein zweiter Mann in der Tür des Bürogebäudes – und auch er hielt eine Pistole in der Faust.
Ich ruckte zu ihm herum. Schüsse krachten. Die P 99 bäumte sich auf in meiner Faust und röhrte dumpf. Auch Sarahs P 99 brüllte auf. Vielleicht hatten Sarah oder ich den berühmten Sekundenbruchteil früher geschossen als der Bursche in der Tür. Jedenfalls zuckte er in dem Moment, als er abdrückte, zusammen und verriss. Sein Geschoss pflügte den Boden und ließ das Erdreich spritzen. Dann stürzte er.
Der Vierschrötige mit den roten Haaren war zwischen den Autos verschwunden. Ich sicherte in die Richtung, in die er gerannt war. Aus den Augenwinkeln sah ich Sarah zu dem Burschen hinlaufen, der vor der Tür zusammengebrochen war und auf dem Gesicht lag. Sie beugte sich über ihn.
»Gib mir Feuerschutz, Sarah«, rief ich, richtete