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Kommissar Jörgensen küsste seine Mörderin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Kommissar Jörgensen küsste seine Mörderin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Kommissar Jörgensen küsste seine Mörderin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
eBook236 Seiten2 Stunden

Kommissar Jörgensen küsste seine Mörderin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Kommissar Jörgensen küsste seine Mörderin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman 

von Peter Haberl & Chris Heller


 

Mehrere Leichen werden in verschiedenen Hamburger Parks gefunden. Den männlichen Opfern hat man mit einer aufgesetzten Waffe ins Herz geschossen. Waren es Ritualmorde oder handelt es sich um eine Aufnahmeprüfung, um ein enges Mitglied einer Rockerbande zu werden? 

Die Kriminalkommissare Uwe Jörgensen und Roy Müller nehmen sich eine Gruppe von Bikern vor, die sie verdächtigen, für Überfälle auf Tankstellen und Supermärkte verantwortlich zu sein. Bei ihren Ermittlungen stoßen die Kriminalkommissare auf Verbindungen der Rockerbande zu satanistischen Kreisen - und auf weitere Mordopfer.

 

SpracheDeutsch
HerausgeberBEKKERpublishing
Erscheinungsdatum21. Nov. 2023
ISBN9798223640967
Kommissar Jörgensen küsste seine Mörderin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Kommissar Jörgensen küsste seine Mörderin - Peter Haberl

    Kommissar Jörgensen küsste seine Mörderin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman

    von Peter Haberl & Chris Heller

    ––––––––

    Mehrere Leichen werden in verschiedenen Hamburger Parks gefunden. Den männlichen Opfern hat man mit einer aufgesetzten Waffe ins Herz geschossen. Waren es Ritualmorde oder handelt es sich um eine Aufnahmeprüfung, um ein enges Mitglied einer Rockerbande zu werden?

    Die Kriminalkommissare Uwe Jörgensen und Roy Müller nehmen sich eine Gruppe von Bikern vor, die sie verdächtigen, für Überfälle auf Tankstellen und Supermärkte verantwortlich zu sein. Bei ihren Ermittlungen stoßen die Kriminalkommissare auf Verbindungen der Rockerbande zu satanistischen Kreisen - und auf weitere Mordopfer.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Cassiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author 

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen 

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Kapitel 1

    Ich warf mich zu Boden.

    Schüsse peitschten von mehreren Seiten. Ich saß in der Falle.

    Natürlich griff ich zu meiner Waffe und zog sie hervor. Aber wie soll man sich mit einer Dienstwaffe  gegen eine Feuerkraft wehren, wie mir da gerade entgegenschlug. Das waren Maschinenpistolen. 30 Schuss in der Sekunde konnten die mit einem Feuerstoß abgeben. In meiner Waffe steckten gerade mal 16 Patronen. Fünfzehn im Magazin, eine im Lauf. Das war schon eine andere Hausnummer.

    Ich ärgerte mich, dass ich diese Seitenstraße auf St. Pauli überhaupt betreten.

    Das war keine gute Idee gewesen.

    Aber wer kann so etwas schon im Voraus wissen?

    Ja, ich weiß, es gibt immer irgendwelche Schlaumeier, wie alles im Voraus ahnen.

    Ich gehöre leider nicht dazu. Diese Situation bewies es mal wieder.

    Ich rollte mich über den Boden und kam dann unter ein parkendes Auto. Dass ich durch eine Regenpfütze kam, war dabei noch das kleinste Problem. Aber hier, unter dem parkenden Fahrzeug, hatte ich zumindest Deckung.

    Die Schüsse krachten rechts und links in den Asphalt. Sie sprangen vom Pflaster als tückische Querschläger ab. Und manche trafen das Auto und durchsiebten es förmlich. Es regnete Scherben und ich konnte wirklich von Glück sagen, dass ich bisher noch nichts abbekommen hatte. Es knallte immer wieder. Die Maschinenpistolen ratterten in einem fort. Da hatte es wirklich jemand auf mich abgesehen.

    Ich sollte getötet werden.

    Anders konnte man diese ganze Aktion wohl kaum interpretieren.

    Ich hielt mich zurück.

    Jetzt mit der Dienstpistole zu antworten, wäre ziemlich dämlich gewesen.

    Die Feuerkraft war einfach nicht vergleichbar.

    Ich hatte 16 Schuss - und dann nochmal 16 in einem Ersatzmagazin. Um eine vergleichbare Anzahl von Projektilen anzufeuern, brauchten meine unsichtbaren Gegner  keine zwei Sekunden.

    Das muss man sich mal vorstellen.

    Ich wartete also ab und stellte mich tot.

    Irgendwann mussten ja schließlich auch die Magazine meiner Feinde mal leer sein. Auch wenn sie vermutlich sofort nachladen konnten. Aber das gab mur dann zumindest die Chance, mal durchzuatmen.

    Im Übrigen war ich überzeugt davon, dass es mindestens zwei waren, die mich unter Feuer genommen hatten. Die Schüsse kamen nämlich aus verschiedenen Richtungen.  Im Laufe der Jahre entwickelt man in dieser Hinsicht so eine Art Instinkt. Eine Art sechsten Sinn. Wenn es ballert, dann muss man zuerst immer wissen, von wo geschossen wird. Das ist essentiell.

    Alles andere kommt danach.

    Und dann trat die dersehnte Stille endlich ein.

    Sie wurde allerdings sofort wieder beendet. Nicht, weil die Killer, die es auf mich abgesehen hatten, so super schnell nachgeladen hatten.

    Das konnten sie natürlich.

    Aber das war nicht der Grund dafür, dass das Gefecht jetzt ein abruptes Ende nahm.

    Nein, dafür sorgten die Kollegen, die jetzt in großer Zahl anrückten.

    Überall hörte man den Klang von Martinshörnern und ein Hubschrauber kreiste am Himmel.

    *

    Alles in Ordnung?

    Der mich das fragte, war Kriminalhauptkommissar Roy Müller. Seine Mutter hat in ihrer fruchtbaren Phase für den Sänger Roy Black geschwärmt und deswegen  läuft der jetzt mit einem etwas merkwürdigen Namen herum. Ist für seinen Jahrgang übrigens gar nicht so ungewöhnlich. Da gab es wohl nicht mehr Mutter, die denselben Gedanken gehabt hatten.

    Roy war mein Partner im Dienst. Wir teilten uns ein Dienstfahrzeug und ein Büro.

    Das verbindet mehr, als manche Ehe, kann ich ihnen sagen,. Vielleicht liegt es daran, dass wir beide immer noch nicht verheiratet sind.

    Es geht so, sagte ich. Aber soweit ich es beurteilen kann, habe ich nichts abbekommen.

    Wenig später stellte sich heraus, dass in einem Hinterhof ganz in der Nähe ein Toter gefunden worden war.

    Ich wollte mir das unbedingt mal ansehen.

    Roy natürlich auch.

    Kennen Sie den?, fragte mich der Kollege, der ihn gefunden hatte.

    Ich schüttelte den Kopf.

    Nein. Nie gesehen.

    Wirklich nicht?

    Bin mir ganz sicher.

    Später im Büro stellte sich dann heraus, dass der Kerl im System war. Er gehörte zur ‘Ndrangheta, dem kalabrischen Zweig der Mafia. Und noch später, als die ballistischen Tests und die kriminaltechnischen Untersuchungsergebnisse vorlagen, war auch klar, dass der Mann von seinen eigenen Leuten erschossen worden war.

    Über die Gründe konnte man nur spekulieren.

    Vielleicht warst du einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort, Uwe, sagte mein Kollege Roy zu mir..

    Wieso?

    Vielleicht ging es gar nicht um sich.

    Wie meinst du das?

    Na, so, wie ich es sage.

    Du meinst, die haben es auf den Mafia-Typen abgesehen?

    Sieht ganz so aus. Und dann haben die dich vielleicht für jemanden gehalten, der zu ihm gehört.

    Möglich, musste ich zugeben.

    Richtig aufklären lassen würde sich das wohl nie.

    Auch damit muss man sich in unserem Job manchmal abfinden.

    *

    Der Mann lag neben einer Hecke auf dem Bauch. Seine Finger hatten sich im Boden verkrallt. Eine Kugel hatte seinem Leben ein jähes Ende gesetzt. Sie war ihm zwischen die Schulterblätter gedrungen, hatte den Körper durchschlagen und beim Austritt in die Brust ein fürchterliches Loch gerissen.

    Das Gebiet um den Fundort der Leiche im Volkspark war von der Polizei abgesperrt worden. Außerhalb der Absperrung, die durch ein farbiges Trassenband gekennzeichnet war, standen die Neugierigen Schulter an Schulter. Uniformierte Polizisten mussten sie immer wieder zurückdrängen. Auch Vertreter der Medien waren eingetroffen und versuchten mit ihren Kameras einen guten Schnappschuss zu erhaschen.

    Der Mann, der das Team von der Spurensicherung leitete, war Kriminalkommissar Braun. Er hörte sich an, was der Gerichtsmediziner zu sagen hatte.

    »Der Bursche wurde aus nächster Nähe erschossen. Das Mündungsfeuer hat die Kleidung auf dem Rücken angesengt. Außerdem verraten es die Schmauchspuren. Da die Knie der Hose schmutzig sind, nehme ich an, dass das Opfer vor seinem Mörder kniete. Es sieht mir nach einer Hinrichtung aus.«

    »Wann, schätzen Sie, ist der Tod eingetreten?«, fragte Kriminalkommissar Braun.

    »Zwischen Mitternacht und zwei Uhr. – Die Kugel ist vorne wieder ausgetreten und wird sich wohl nicht mehr finden lassen. Nun, Näheres wird die Obduktion ergeben müssen.«

    Der Vertreter der Staatsanwaltschaft, der ebenfalls zum Tatort gekommen war, mischte sich ein. »Kann der Mord an dem Mann im Zusammenhang mit den drei Morden stehen, die wir bereits zu verzeichnen haben und die eine ähnliche Handschrift aufweisen?«

    Der Kriminalkommissar zuckte mit den Schultern.

    »Das ist schwer zu sagen, ich will es aber nicht ausschließen. Wobei dagegen spricht, dass zwischen den drei anderen Leichen nicht die geringste Verbindung festgestellt werden konnte. Es hat den Anschein, dass die Opfer willkürlich ausgesucht und ermordet wurden.«

    »Können wir die Leiche abtransportieren?«, fragte der Gerichtsmediziner den Staatsanwalt.

    »Wird sie noch benötigt?«, wandte sich der Vertreter der Staatsanwaltschaft an Kriminalkommissar Braun.

    »Nein, Sie können darüber verfügen. Sobald Sie den Obduktionsbericht fertig haben, mailen Sie ihn mir bitte.«

    »Das ist doch selbstverständlich«, erwiderte der Gerichtsarzt. Dann gab er seinem Gehilfen einen Wink.

    *

    Wir schrieben den 7. Februar. Mein Telefon läutete und ich schnappte mir den Hörer.

    »Jörgensen, Kriminalpolizei.«

    »Ich bin es - Mandy. Du und Roy – ihr sollt sofort zum Chef kommen.«

    »Wir sind schon auf dem Weg«, erklärte ich und legte auf. »Zum Chef.«

    Ich erhob mich und schlüpfte in meine Jacke. Auch Roys Gestalt wuchs hinter dem Schreibtisch in die Höhe. Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Es war 8.25 Uhr. Wir hatten uns für heute vorgenommen, lästige Schreibtischarbeit zu erledigen, bevor die Akten, die zu bearbeiten waren, überhand nahmen. Dass uns der Chef zu sich bat, betrachtete ich als eine Fügung des Schicksals. Ich hasste es, am Schreibtisch zu sitzen und irgendwelche Berichte zu verfassen.

    Wenig später betraten wir das Vorzimmer des Kriminaldirektors.

    Ich fragte mich, was uns wohl erwartete.

    »Geht nur hinein«, sagte Mandy, die schöne Sekretärin des Chefs. »Herr Bock wartet schon.«

    Ich betrat das Büro des Kriminaldirektors. Er saß hinter seinem Schreibtisch und erwiderte meinen Gruß, dann erhob er sich, kam um den Schreibtisch herum und gegrüßte uns obendrein noch per Handschlag.

    »Setzen Sie sich, meine Herren«, sagte er und wies auf den Besprechungstisch. Er setzte sich zu uns und legte einen dünnen Schnellhefter vor sich auf den Tisch. Erwartungsvoll musterten wir Herr Bock.

    Der Chef ergriff das Wort.

    »Das zuständige Polizeikommissariat hat einen Fall an uns abgegeben. Man geht von einem Serientäter aus. Es gibt bereits vier tote Männer. Die vierte Leiche wurde vorgestern gefunden. Sie lag im Volkspark. Man hat dem Mann aus nächster Nähe eine Kugel zwischen die Schulterblätter geschossen. Beim Polizeikommissariat ist man der Meinung, dass es sich um eine Hinrichtung handelte.«

    »Weiß man, um wen es sich handelt?« 

    »Man fand einen Führerschein bei dem Toten. Sein Name ist Enno Dehmelt. Dehmelt war sechsundvierzig Jahre alt, geschieden, er arbeitete als Buchhalter bei Freimuth & Partner. Er ist polizeilich nie in Erscheinung getreten.«

    »Hat er sonst irgendwelche Angehörige?«

    »Einen Sohn, einundzwanzig Jahre alt, und eine Tochter, dreiundzwanzig Jahre alt. Beide wohnen in Hamburg. Die Tochter heißt Hannah, der Sohn Arno.«

    »Wer sind die anderen Toten?«, fragte ich.

    »Walter Kruse, neunundvierzig Jahre alt, Vertreter einer Versicherung. Er wurde am 5. Januar ermordet. Am 13. Januar wurde Karl Felton, einundfünfzig, erschossen. Am 29. Januar starb Christian Timmer, siebenunddreißig Jahre alt.«

    »Wieso geht man davon aus, dass es sich immer um denselben Täter handelt?«, fragte ich.

    »Bei Kruse und Timmer fand man die Kugeln. Sie stammen aus der selben Waffe. Sämtliche Männer wurden durch einen aufgesetzten Schuss zwischen die Schulterblätter getötet. Die Handschrift ist dieselbe. Die Morde fanden im Volkspark, im Jenisch Park, Großen Wallanlagen, und im Park Planten un Blomen statt.«

    »Wo wohnte Dehmelt?«

    Der Chef schlug den schmalen Schnellhefter auf, den er mit zum Besprechungstisch gebracht hatte. »Altona, Leunastraße.«

    »Was denken Sie, Chef?«, fragte ich. »Sie haben doch sicher schon ein Täterprofil in petto.«

    Herr Bock lächelte.

    Aber nur kurz und sehr verhalten.

    »Ja, ich habe mir Gedanken gemacht«, bestätigte der Kriminaldirektor. »Keiner der Männer wurde ausgeraubt. Raubmord können wir also ausschließen. Die Beamten der Mordkommission haben herausgefunden, dass die Getöteten in keinerlei Verbindung zueinander standen und keine Gemeinsamkeiten aufwiesen. Man hat sie wahllos ausgesucht und erschossen. Ich glaube aber nicht, dass wir es mit einem Einzeltäter zu tun haben. Die Männer wurden in die Parks entführt. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich denke, es steckt eine Gang dahinter, die ohne besonderen Grund mordet – die tötet um des Töten Willens.«

    »Vielleicht handelt es sich um ein Aufnahmeritual«, warf ich ein. Herr Bock und Roy schauten mich an. Ich ergriff noch einmal das Wort: »Um eine Mutprobe, eine Art Aufnahmeprüfung. Wer in die Gang eintreten will, muss unter Beweis stellen, dass er auch vor Mord nicht zurückschreckt.«

    »Das liegt sicher im Bereich des Möglichen«, gab Herr Bock zu verstehen.

    »Zunächst werden wir uns mal im Umfeld der Getöteten umhören«, sagte ich und zuckte mit den Achseln. »Bei meinem Einwand handelt es sich um eine reine Vermutung. War nur so eine Idee.«

    »Halten Sie mich auf dem Laufenden, meine Herren«, bat der Chef. »An welcher Sache arbeiten Sie gerade?«

    »An dem Ritualmord«, erwiderte ich.

    In einem stillgelegten U-Bahn-Schacht war eine Leiche gefunden worden, der man den Kopf abgetrennt hatte. In die Brust des Toten hatten die Mörder ein Kreuz geschnitten, das auf dem Kopf stand. Es handelte sich um den dritten Leichenfund dieser Art.

    »Richtig«, murmelte der Chef und lächelte. »Ich selbst habe Sie mit der Klärung der Sache beauftragt. Sind Sie schon weitergekommen in Ihren Ermittlungen?«

    »Einer der Männer wurde identifiziert. Sein Name ist Konstantin Bienert. Er wurde dreiundzwanzig Jahre alt. Bienert ging keiner geregelten Arbeit nach, hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und war wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz vorbestraft.«

    »Haben Sie schon eine Spur?«

    »Nein. Nach unserer bisherigen Erkenntnis gibt es in Hamburg zwei satanische Sekten. Die Kirche von Asmodis, das ist der Namen eines Dämons aus der  Mythologie, und dann die Gnostisch-katholische Kirche. Bei ihnen werden wir ansetzen müssen. Wir haben herausgefunden, dass ein Mann namens Simon Jansen als Bischof bei der Kirche von Asmodis tätig ist. Allerdings haben wir mit diesem Mann noch nicht gesprochen.«

    »Soll ich den Fall zwei anderen Kollegen übertragen?«, fragte der Chef. »Die Klärung der Angelegenheit mit den vier Toten aus den Parks liegt mir sehr am Herzen, denn es ist nicht auszuschließen, dass der Killer weiter mordet. Ihm muss so schnell wie möglich das Handwerk gelegt werden.«

    »Wir werden der Sache die nötige Priorität verleihen, die ihr zukommt«, versicherte ich. »Parallel dazu ermitteln wir in der anderen Angelegenheit.«

    »Wie Sie meinen, meine Herren. Bringen Sie mir Ergebnisse! Verhindern Sie weitere Morde!«

    Der Chef reichte mir den Schnellhefter.

    Zurück in unserem Büro blätterte ich die Mappe durch. Sie beinhaltete Protokolle bezüglich der Leichenfunde und die forensischen Berichte. Außerdem waren die Adressen der geschiedenen Ehefrau von Enno Dehmelt und die seiner Kinder angegeben.

    »Wie gehen wir vor?«, fragte ich. »Beginnen wir mit dem jüngsten Mord?«

    »Das ist der Mord an Dehmelt, wie?«

    »Ja.«

    »Von mir aus.«

    »Dann sollten wir uns mit seiner Frau und seinen Kindern unterhalten.«

    Die geschiedene Ehefrau wohnte in der Zötherstraße. Ihre Wohnung befand sich in einem Wohn- und Geschäftshaus und lag in der zwölften Etage. Der Portier in der Halle beachtete uns kaum. Er las in einer Zeitschrift und hob nur ganz kurz den Kopf, als wir das Gebäude betraten.

    Roy holte einen der beiden Aufzüge nach unten, wir stiegen ein und ich drückte den Knopf mit der Nummer zwölf. Wenig später läutete Roy an der Wohnungstür. Eine Frau von etwa fünfundvierzig Jahren öffnete uns. Sie vermittelte trotz ihres fortgeschrittenen Alters ein hohes Maß an Attraktivität. Fragend schaute sie uns an. Ich übernahm es, uns vorzustellen.

    »Wir sind die Kommissare Jörgensen und Müller von der Kriminalpolizei Hamburg. Können wir Sie kurz sprechen?«

    Sie blinzelte. »Es ist wegen der Ermordung meines geschiedenen Mannes, wie?«

    Ich nickte. »Es sind nur einige Routinefragen.«

    »Kommen Sie herein!«

    In der Wohnung bot sie uns Sitzplätze an. Sie selbst setzte sich ebenfalls.

    »Eine schlimme Sache«, murmelte sie. »Haben Sie schon eine Spur zu Ennos Mörder?«

    »Leider nein. Sie waren von ihm geschieden.«

    »Ja, seit drei Jahren. Wir hatten uns auseinandergelebt. Enno ging seiner Wege. Es waren auch andere Frauen im Spiel. Schließlich habe ich die Scheidung eingereicht.«

    »Hatten Sie noch Kontakt mit Ihrem Mann?«

    »Nein. Wir haben

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