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Tochter aus gutem Hause: Frauenkrimi
Tochter aus gutem Hause: Frauenkrimi
Tochter aus gutem Hause: Frauenkrimi
eBook137 Seiten1 Stunde

Tochter aus gutem Hause: Frauenkrimi

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Über dieses E-Book

Eine Professorentochter aus der Kleinstadt fällt auf einen üblen Trick herein:

Sie wird entführt und landet in einem Schweizer Edelbordell. Außerdem wird ihr noch ein versuchter Mord angehängt.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum7. Apr. 2020
ISBN9783739660899
Tochter aus gutem Hause: Frauenkrimi

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    Buchvorschau

    Tochter aus gutem Hause - Elke Gravert

    Tochter aus gutem Hause

    Tochter aus gutem Hause

    „Du willst mich also wirklich heute Abend allein lassen?" fragte Gertrud Dornburg ein bisschen vorwurfsvoll.

    Beate setzte sich neben ihre Mutter und umfasste sanft ihre Schultern.

    „Aber Mutti, ich war den ganzen Tag über bei dir! Du musst doch verstehen, dass junge Menschen ein bisschen Abwechslung brauchen! Ich bin so froh, dass Gaby Winter auch nach Lörrach gezogen ist und ich ab und zu mit ihr zusammen sein kann; ich mochte sie immer gern, sie ist so lustig und steht dabei mit beiden Beinen fest im Leben!"

    Frau Dornburg schüttelte den Kopf. „Sie ist aber kein Umgang für dich. Eine Verkäuferin aus einem Juweliergeschäft! Du bist immerhin die Tochter eines Professors!"

    „Gabys Vater war Lehrer, nahm Beate die Freundin in Schutz, „und mir imponiert es, wie sie sich nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern, ohne viel zu klagen, umgestellt hat. Sie ist sehr tüchtig.

    „Ich bin eben altmodisch, gab Frau Dornburg zu. „Außerdem kann ich mich nicht so schnell wieder an das Leben in dieser Kleinstadt gewöhnen. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wir wären in Freiburg geblieben; da hättest du einen Beruf ergreifen können und wärst mehr mit jungen Menschen zusammen gekommen, die zu dir passen.

    Beate sah die Mutter besorgt an. Seit dem Tod des Vaters war sie immer etwas schwermütig; auch ihr Herzleiden hatte sich verschlimmert. Deshalb hatte Beate auch bis jetzt darauf verzichtet, ein Studium zu beginnen. Sie wollte die Mutter nicht allein lassen. Nach dem Tod von Beates Vater, der Professor an der Freiburger Universität war, waren sie ins Elternhaus der Mutter nach Lörrach gezogen. Dort hatte Gertrud Dornburg zunächst aufopfernd ihre alte Mutter bis zu deren Tod gepflegt. Beate machte Korrekturen für einen Verlag. Diese Tätigkeit konnte sie zu Hause ausüben und so immer bei ihrer Mutter sein.

    „Über meinen beruflichen Werdegang können wir ein anderes Mal sprechen, versuchte sie ihre Mutter zu beruhigen. „Da wird sich betimmt eine Lösung finden. Ich bin sehr gerne hier in Lörrach und in diesem Haus. In Freiburg wäre es jetzt ohne Vater für uns beide nur traurig. Ich will Gaby Winter nächsten Sonntag einmal zu uns einladen, kam sie dann auf ihr voriges Thema zurück.

    „Dann kannst du dir ein Bild von ihr machen und wirst sie ganz bestimmt auch mögen."

    „Also mein Kind, ich verstehe ja, dass du den Umgang mit Gleichaltrigen brauchst. Geh nur zu deiner Verabredung, aber komm bitte nicht so spät nach Hause!" Frau Dornburg lächelte ihre Tochter etwas wehmütig an.

    Beate war schnell fertig zum Ausgehen. Sie hatte ihren hellen Trenchcoat und hochhackige blaue Pumps angezogen. Über ihrer Schulter baumelte die passende blaue Umhängetasche. Reizend sah sie aus mit ihrer schlanken Figur und dem üppigen, schulterlangen, blonden Haar, das einen tief rotgoldenen Schimmer hatte.

    „Vergiss deine Handschuhe nicht, es ist kalt!" mahnte die Mutter noch. Aber Beate hatte die weißen Lederhandschuhe schon in der Hand.

    „Auf Wiedersehen, Mutti! Lass dir die Zeit nicht lang werden!"

    Die Haustür fiel ins Schloss.

    Mutti sieht krank aus, dachte Beate besorgt, so müde und hinfällig. Sie drehte sich am Gartentor noch einmal um und winkte der Mutter zu, die sie hinter der Wohnzimmergardine vermutete.

    Dann bog sie in die Goethestrasse ein, in der Gaby Winter wohnte. Sie hatte dort bei der Witwe Häsele eine hübsche kleine Mansarde gemietet.

    Ein Wagen fuhr dicht an der Bordsteinkante immer neben Beate her. Sie beschleunigte ihre Schritte..

    Da hörte sie plötzlich ihren Namen rufen und drehte sich herum.

    „Hallo, Beate, kennst du mich nicht mehr?" rief der Mann , der am Steuer eines blauen VW Käfer saß.

    „Aber klar kenne ich dich, Volker. Ich hatte nur keine Ahnung, dass du gerade in Lörrach bist. Sicher willst du Gaby besuchen?" Beates Stimme klang etwas enttäuscht. Sie hatte sich so auf den Abend mit Gaby gefreut und nun kam dieser Volker dazwischen, für den Gaby unbegreiflicherweise schwärmte. Er studierte Jura in Freiburg, hatte aber in Lörrach seine Eltern wohnen.

    „Gaby ist gar nicht zu Hause. Wir haben uns im Parkschlösschen verabredet. Sie wird dir ewig böse sein, wenn du nicht mitkommst! Bitte steig ein!" Einladend wurde die Beifahrertür von innen geöffnet.

    Doch Beate zögerte noch.

    „So als drittes Rad am Wagen macht mir das keinen Spaß, Volker", sagte sie ablehnend.

    Dieser Volker war ihr ziemlich unsympathisch. Er hatte dunkles, gewelltes Haar und sehr schwere dunkle Brauen, die über der Nasenwurzel zusammen wuchsen. Gaby fand ihn wahnsinnig interessant.

    Beate verabscheute ihn wegen seiner geschwollenen Redensarten, die sie überhaupt nicht geistreich fand.

    „Du bist nicht das dritte Rad am Wagen, Beate! Ich bin gerade auf dem Weg, einen Bekannten abzuholen. Er wohnt im Hotel Badenia. Komm, zier dich nicht und steig ein, sonst reißt mir Gaby den Kopf ab."

    „Na gut, wenn noch jemand mitkommt, könnt ihr eure Zweisamkeit ja doch nicht genießen."

    Beate schwang sich auf den Beifahrersitz.

    „Du hast ja einen ganz neuen Wagen", staunte sie. Auch innen sah der Wagen wie neu aus und verströmte noch den Geruch nach Lack und Plastik.

    „Ist auch hart verdient und der alte Wagen mit der geteilten Heckscheibe tat es einfach nicht mehr."

    Angestrengt beobachtete er den Verkehr, der jetzt in der Innenstadt dichter wurde. Die Kinos begannen und viele Leute waren unterwegs.

    „Womit verdienst du denn so viel Geld, ich dachte immer, du studierst noch?" fragte Beate neugierig.

    „Nun, ich mache so allerhand Geschäfte. Herr Füssner, den wir jetzt abholen, ist ein Geschäftsfreund von mir. Investment, weißt du. Damit kann man bombig verdienen."

    „Es scheint so", sagte Beate.

    In diesem Moment hielten sie auf dem Kopfsteinpflaster vor dem Hotel Badenia. Es war das größte Hotel am Ort und wurde von der Witwe Reinig und ihrem Sohn vortrefflich geführt.

    Volker zog den Wagenschlüssel ab und machte Miene, auszusteigen. Doch dann setzte er sich wieder und sagte zu Beate: „Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn du eben mitkämst, Beate. Wenn Füssner dich sieht, wird er eher geneigt sein, mit ins Parkschlösschen zu kommen!"

    „Ich kann ja in der Halle warten", schlug Beate widerwillig vor.

    Sie stiegen aus und betraten die Eingangshalle, die mit Teppichboden ausgelegt war. Ein leichter Geruch von köstlichem Essen lag in der Luft.

    „Ich warte hier", sagte Beate und wollte sich in einem der Ledersessel niederlassen, die in einer gemütlichen Nische standen.

    Im gleichen Augenblick kam Frau Reinig durch die Drehtür, die den Küchentrakt von der Rezeption trennte. Beate kannte sie flüchtig, da sie ein paar Mal hier mit der Mutter gegessen hatte.

    Volker zupfte am Ärmel von Beates Trenchcoat und zog sie zu der großen Treppe, die zu den Gästezimmern führte. Unwillig wollte sie sich los machen.

    „Sei kein Frosch und komm mit nach oben, Beate. Füssner wird sich eher entschließen, mit zu kommen, wenn er dich sieht."

    „Ich bin doch kein Lockvogel für deine Geschäftspartner!" Beate wurde jetzt ärgerlich.

    „Willst du unbedingt, dass die Reinig dich sieht? zischte Volker. „Morgen ist es in der ganzen Stadt herum. Deine Mutter wird nicht begeistert sein.

    Beate hielt jedoch Frau Reinig ganz und gar nicht für schwatzhaft. Trotzdem fand sie es besser, aus der Halle zu verschwinden. Wenn Mutti erführe, dass sie mit einem Mann das Hotel besucht hatte! Es war nicht auszudenken, mit welchen Vorwürfen sie wieder überschüttet würde.

    „Es dauert ja nur einen kleinen Augenblick", sagte Volker, als Beate zögernd die Treppe hinter ihm empor stieg.Der rote Treppenläufer dämpfte ihre Schritte. Sie begegneten keinem Menschen.

    Im zweiten Stock bog Volker nach links in einen Seitenflur ab und klopfte an eine Tür. Der Gang war ziemlich dämmrig, so dass Beate die Zimmernummer nicht erkennen konnte. Sie lehnte sich an die Wand und wartete, bis die Tür des Zimmers geöffnet wurde.

    Ein Mann trat heraus und begrüßte Volker Haslach sehr kurz und wie es schien, von oben herab.Im Licht der geöffneten Zimmertür sah Beate, dass er ungefähr fünfzig Jahre alt war. Das Auffallendste an ihm war seine Beleibtheit, die selbst der gut geschnittene Anzug nicht verbergen konnte.

    Er sieht aus wie ein Handelsvertreter, dachte Beate. Der Spaß an dem Abend verging ihr immer mehr.

    „Herr Füssner – Fräulein Dornburg" machte Volker bekannt. Sie tauschten einen kurzen Händedruck.

    „Ich komme gern noch für ein Stündchen mit ins Parkschlösschen, erklärte Füssner nach einem abschätzenden Blick auf Beate. „Einen Augenblick noch. Ich hole meinen Mantel. Das Gepäck habe ich schon im Wagen.

    Er ging wieder ins Zimmer zurück.

    „Fährt einen dollen Mercedes", flüsterte Volker ihr zu. Gleich darauf kehrte Füssner zurück und ließ die Tür ins Schloss schnappen.

    „Na dann wollen wir mal, sagte er aufgeräumt. „Geht ihr schon vor, ich nehme den Aufzug. Sie gingen die Treppe wieder hinunter. Wieder begegneten sie niemandem. Die Leute benutzen wohl alle den Lift, dachte Beate und wunderte sich, warum sie das nicht ebenfalls taten. Unten trafen sie auf Füssner und verließen das Hotel durch die Schwingtür.

    Beate fühlte sich unangenehm unter den abschätzenden Blicken, die ihr Füssner zu warf. Dabei schaute er sie nicht mit den Augen eines Mannes an, nein, eher wie eine Ware, nüchtern, geschäftsmäßig. Sie wusste nicht zu sagen, welcher ihrer beiden Begleiter ihr unsympathischer war. Volker ging ihr auf die Nerven. Er benahm sich gegenüber Füssner äußerst devot und schwänzelte derart um ihn herum, dass Beate sich für ihn schämte.

    „So, da wären wir!" sagte Füssner und blieb vor einem dunklen Mercedes stehen.

    „Sie sind aus Darmstadt?" fragte Beate

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