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Always be my Baby: Gesamtausgabe
Always be my Baby: Gesamtausgabe
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eBook348 Seiten4 Stunden

Always be my Baby: Gesamtausgabe

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Über dieses E-Book

4 Bücher in einem, inklusive einer großen Leseprobe von "Wolken über Paris".

400 Seiten Lesevergnügen.

4 romantische Liebeskomödien, in denen Kitsch und Klischee vorprogrammiert sind. Wer sich verlieben möchte, ist hier genau richtig ...

 

Be my little Baby

Susan hatte noch nie viel Glück im Leben. Als sie schwanger wird, verlässt sie ihr Freund, der kurz darauf von einem Baum erschlagen wird. Jetzt muss sie allein durch die Schwangerschaft und für ihr Kind sorgen, das sie bald erwartet. 
Vincent Mercer ist ein ziemlicher Aufreißer und behauptet, jede Frau ins Bett zu bekommen. Bei einem Abendessen mit seinen Freunden schließt er eine Wette ab: Die nächste Frau, die durch die Tür kommt, wird er verführen. 
Als Susan sich mit einem Callboy zum Essen trifft, weiß sie noch nicht, wer an diesem Abend in ihr Leben tritt. Vincent kann nicht fassen, dass eine hochschwangere Frau sich mit einem Callboy trifft, und schlägt diesen sofort in die Flucht. Was er nicht weiß, Susan braucht einen Vater für ihr kommendes Kind, den sie ihrer Familie vorführen kann ... fatale Verwicklungen vorprogrammiert ...

 

... und noch 3 andere zauberhafte Komödien.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum23. Apr. 2022
ISBN9783755412458
Always be my Baby: Gesamtausgabe

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    Buchvorschau

    Always be my Baby - Rhiana Corbin

    Always be my Baby

    Always be my Baby

    Sammelband der Baby-Reihe

    Rhiana Corbin

    Rhiana Corbin

    Inhalt

    Be my little Baby

    Zitat

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Kapitel 13

    It’s all over now, Baby Lou

    Zitat

    Kapitel 14

    Kapitel 15

    Kapitel 16

    Kapitel 17

    Kapitel 18

    Kapitel 19

    Kapitel 20

    Kapitel 21

    Kapitel 22

    Kapitel 23

    Kapitel 24

    Baby one more time

    Zitat

    Kapitel 25

    Kapitel 26

    Kapitel 27

    Kapitel 28

    Kapitel 29

    Kapitel 30

    Kapitel 31

    Kapitel 32

    Kapitel 33

    Kapitel 34

    Kapitel 35

    Kapitel 36

    Kapitel 37

    Kapitel 38

    I got you, Baby

    Zitat

    Kapitel 39

    Kapitel 40

    Kapitel 41

    Kapitel 42

    Kapitel 43

    Kapitel 44

    Kapitel 45

    Kapitel 46

    Kapitel 47

    Kapitel 48

    Kapitel 49

    Kapitel 50

    Danksagung

    Leseprobe

    Leseprobe Kapitel 1

    Leseprobe Kapitel 2

    Leseprobe Kapitel 3

    Leseprobe Kapitel 4

    Be my little Baby

    Rhiana Corbin

    Be my little Baby

    Deutsche Erstausgabe

    Copyright © 2019, Rhiana Corbin

    Alle Rechte vorbehalten

    Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet

    1. Auflage

    Covergestaltung: Marie Wölk,

    www.wolkenart.com

    Unter Verwendung folgender Fotos:

    Josep Suria – Shutterstock.com

    Luliia Syrotina – Shutterstock.com

    Chelovector – Shutterstock.com

    Andrea Wölk, Lutherstr. 16, 46414 Rhede

    www.mybooklove.de

    Erstellt mit Vellum Erstellt mit Vellum

    Zitat

    Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, dass man an seiner Stelle lügen würde.

    Kapitel 1

    Vince


    Das Lachen meiner Freunde schmerzte mir in den Ohren. Sie machten sich über mich lustig, weil die Kellnerin meinen Flirtversuch mit einem ironischen Lächeln abgetan hatte. Das war mir noch nie passiert, zumindest, soweit ich mich erinnern konnte. Schon als Kind hatte ich jedes weibliche Wesen um den kleinen Finger gewickelt. Niemand widerstand Vincent Mercer.

    »Leute, beruhigt euch. Ich wette, das ist eine Lesbe. Schaut sie euch doch an. Sie geht wie ein Kerl. Ich wollte nur höflich sein.« Verdammt, warum musste ich die Frau beleidigen, nur um meine eigenen Fehler zu kaschieren?

    Mitch hob sein Glas. »Wir trinken auf Vince, der seinen Zauber verloren hat.«

    Sam und Kane stießen mit an.

    »Hey, was soll das? Ich habe bisher noch jede Frau bekommen, die ich haben wollte«, erklärte ich großspurig, immerhin hatte ich einen Ruf zu verlieren.

    »Jede?«, fragten Sam und Mitch wie aus einem Mund und schauten sich vielsagend an.

    »Natürlich, das braucht ihr nicht infrage zu stellen.« Ich schnitt ein großes Stück von meinem Steak ab, steckte es in den Mund und kaute genüsslich. Kane hatte nicht zu viel versprochen, das Essen hier im Eleven Madison Park Restaurant war ausgezeichnet.

    »Jede halte ich für ein wenig übertrieben. Was ist mit den Alten oder Verheirateten?«

    »Ältere Damen lieben mich.«

    »Das schreit doch geradezu nach einer Wette«, rief Kane und erhob sein Glas. »Ich wette, dass Vince es nicht schafft, die nächste Frau, die durch diese Tür kommt, rumzukriegen.«

    »Wie genau definierst du rumkriegen?«, fragte ich sicherheitshalber nach.

    »Du musst mit ihr im Bett landen und wir wollen ein Beweisfoto«, erklärte Sam schmunzelnd.

    Die drei blickten mich herausfordernd an. In diese Lage hatte ich mich selbst hinein manövriert. Aber jetzt zu kneifen, kam für mich nicht infrage. Mr Ich-krieg-sie-alle konnte jetzt nicht den Schwanz einziehen. Nicht nur bildlich gesehen.

    »Also gut, die nächste Frau, die das Restaurant durch die Tür betritt. Wir sprechen also nicht von den Frauen, die es verlassen oder von der Toilette kommen?«

    »Nein«, bestätigte Kane, »wir reden von dem nächsten weiblichen Gast, der den Laden hier betritt.«

    Ich erhob mein Glas und stieß mit meinen Freunden an. »Die Wette gilt.«

    »Hey, was ist dein Einsatz?«, wollte Sam wissen und strich sich über seinen dunklen Dreitagebart, der einen krassen Kontrast zu seinen hellblonden Haaren darstellte.

    »Was ist mein Gewinn?«, erwiderte ich.

    »Ein Wochenende in meinem Haus in Malibu«, warf Kane in die Waagschale.

    Ich kannte sein Haus und wusste, dass es sich lohnen würde. »Ist das dein Ernst?«, fragte ich nach, weil ich wusste, wie penibel er seinen Besitz hütete.

    »Auf jeden Fall. Wenn du willst, empfängt dich eine meiner ganz privaten Freundinnen, die dort immer auf mich warten.« Er grinste dreckig.

    »Gut, mein Einsatz: Ich stelle euch zwei Wochen meine Garage zur Verfügung. Ihr seid ja immer ganz heiß darauf, ein paar Runden mit einem meiner Spielzeuge zu drehen. Sollte ich verlieren, dürft ihr euch zwei Wochen lang damit vergnügen. Außer dem Jaguar, den beanspruche ich für mich allein. Aber es bleiben der Mustang, der Ferrari, der Porsche und der Bentley übrig.«

    Die Jungs feixten und nahmen die Wette an. Ich wusste, dass sie darauf eingehen würden.

    »Die Wette gilt, Vince.« Wir stießen an und starrten dann gebannt zur Tür, wer als Nächstes hereinkam.

    Kapitel 2

    Susan


    Was für eine bescheuerte Idee! Hätte mir nicht etwas Besseres einfallen können? Vielleicht sollte ich einen Freund fragen, der mich begleitete. Simon würde mich auf keinen Fall im Stich lassen. Aber Stephan kannte Simon und würde mir niemals glauben, dass ich jetzt mit meinem besten Freund zusammen war, der eher auf Männer stand. Außerdem war Simon auf einer Kreuzfahrt. Nein, ich musste da jetzt durch.

    Die Agenturleiterin hatte mir versichert, dass alles ganz seriös ablief. Also wartete Nr. 17 in diesem Restaurant auf mich, damit ich ihn in meine Pläne einweihen konnte. Nr. 17 war nicht gerade günstig, aber die dreitausend Dollar waren es mir wert, um mit einem atemberaubenden Mann auf der Hochzeit meiner Cousine Mona zu erscheinen, bei dem ich Will, meinem Ex-Freund, begegnen würde. Ich konnte nur hoffen, dass James, also Nr. 17, mich wirklich vom Hocker haute.

    Todesmutig betrat ich das Eleven Madison Park Restaurant und blickte mich suchend um. Die Empfangsdame sah mich fragend an und ich setzte mein freundlichstes Lächeln auf.

    »Guten Abend. Wie darf ich Ihnen helfen?«

    »Ich bin mit Mister Solis verabredet«, erklärte ich nervös.

    Sie schaute in der elektronischen Reservierung nach. »Tisch siebzehn«, erklärte sie mir.

    Na, wenn das kein Omen war.

    »Wenn ich Sie hinbringen darf.« Es war keine Frage und mit wiegenden Hüften lief sie vor mir her.

    Bei mir war es mit den wiegenden Hüften schon etwas schwieriger, ich folgte ihr eher mit einem Watschelschritt, dabei gab ich mir viel Mühe, elegant zu wirken, was vermutlich gehörig in die Hose ging.

    Sie führte mich an einen kleinen Tisch, an dem bereits ein Mann saß, der sich erhob, sobald wir in sein Blickfeld gerieten. »Du bist sicher Susan. Hi, ich bin James Solis.« Er reichte mir die Hand und als sich die Empfangsdame entfernte, warf er ihr einen Blick hinterher. So verpasste er den Moment, um mir den Stuhl zurechtzurücken. Ich setzte mich so galant, wie es mir möglich war.

    Vom Nebentisch hörte ich lautes Lachen und riskierte einen Blick. Vier Paar Männeraugen starrten mich an und ich spürte die Hitze, die mein Gesicht flutete. Ich wurde rot und konnte dennoch meinen Blick nicht abwenden, denn ein graues Augenpaar blickte mich geradezu hypnotisierend, und auf eine sehr intensive Weise, an. Erst als James mich ansprach, wandte ich mich ab, wenn auch nur ungern.

    »Du hast mich also ausgesucht?«, fragte er und klappte die Speisenkarte auf.

    »Ja, ich brauche dich als Begleitung zu einer Hochzeit. Ich möchte, dass du als mein Verlobter auftrittst. Wäre das für dich in Ordnung?«

    »Ich denke schon.«

    »Du denkst?«, fragte ich überrascht und sah, wie er der Kellnerin unter den Rock starrte, die gerade eine Serviette vom Boden aufhob.

    Irritiert räusperte ich mich. Das konnte doch nicht wahr sein!

    »Klar, das bekomme ich hin«, versicherte er mir. Er sah wirklich umwerfend aus, doch ich hatte den Eindruck, dass er nicht besonders clever war, und nicht wusste, worauf es in seinem Job ankam.

    »Aber nicht, wenn du weiterhin der Kellnerin schöne Augen machst!«

    Die dunkle Stimme ließ mich erschrocken aufblicken. Da waren sie wieder, diese hypnotischen grauen Augen, die mich bei meinem Eintreffen schon gemustert hatten. »Sie sollten sich nicht mit einem Mann treffen, der anderen Frauen hinterherschaut. Nicht in Ihrem Zustand.«

    »Was soll das? Hey, das ist mein Date. Bist du etwa auch von der Agentur?«, wollte James wissen und funkelte den Unbekannten wütend an.

    »Na klar. Sie haben mich geschickt, weil du dich gerade als Reinfall entpuppt hast. Lady, was auch immer Sie für den Kerl bezahlt haben, es war zu viel.«

    »Noch habe ich gar nichts gezahlt und es ist sehr unhöflich, die Gespräche anderer Leute zu belauschen«, erklärte ich erbost.

    »Wissen Sie, dass Sie wunderschön sind, wenn Sie wütend werden?« Er fokussierte mich, als wäre ich die einzige Frau in diesem Restaurant.

    Das war echt die Höhe. Was mischte sich dieser Typ in mein Date ein?

    »Ich glaube, du solltest dich wieder an deinen Tisch setzen, das hier ist mein Auftrag«, erklärte James nicht gerade sehr wirkungsvoll, denn er erreichte damit gar nichts. »Und ich bin der Meinung, du verlässt jetzt dieses Restaurant, wenn du nicht willst, dass deine Agentur erfährt, wie unprofessionell du dich hier verhältst.«

    Der Unbekannte vom Nachbartisch hatte sich nun zu seiner vollen Größe aufgebaut und sah ziemlich imposant aus. Er war groß, seine Arme, die in einem kurzärmeligen Polohemd steckten, waren muskulös und seine Brust breit. Ich musste gestehen, mit seinen dunkelblonden Haaren, dem leichten Bart und diesem kantigen Kinn, sah er um Längen besser aus als James. Die kleine Narbe unter seinem rechten Auge tat seiner Gesamterscheinung keinen Abbruch. Aber ihn würde ich wohl kaum mieten können.

    »Ich könnte natürlich auch meine drei Freunde zur Unterstützung holen, aber das wird wohl kaum notwendig sein. Burschen wie dich frühstücke ich am Morgen.« Er blickte zum Nebentisch, an dem drei weitere Exemplare gut gebauter Männer saßen und uns beobachteten.

    James blickte mich kurz an, dann begann seine Unterlippe leicht zu zittern. »Du hättest mir auch sagen können, dass das dein Freund ist.« James kämmte mit der Hand sein Haar zurück, stand auf und schnappte sich seine Jacke. »Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.« Damit verschwand er Richtung Ausgang.

    »Na, vielen Dank auch. Das war es wohl mit meiner Verabredung«, meinte ich stocksauer und wollte mich ebenfalls erheben, doch ich plumpste unsanft auf den Stuhl zurück.

    Der unverschämte Kerl starrte auf meine Figur und ich hätte vor Wut schreien können. »Was schauen Sie mich so an, ich kann nichts für meinen dicken Bauch«, fauchte ich wütend.

    »Wenn ich Sie mir so genau anschaue, denke ich, dass Sie sehr wohl etwas dafür können«, meinte er mit einem Lächeln auf den Lippen.

    Oh, ich würde ihn so gerne schlagen!

    »Ihnen ist wohl nicht klar, dass Sie mir mein Date vergrault haben!«

    »Wenn ich es richtig verstanden habe, haben Sie ihn über eine Agentur gemietet. Haben Sie so etwas wirklich nötig?« Er sah mich fragend an, dann wanderte der Blick wieder zu meinem Bauch.

    »Sehe ich etwas so aus, als hätte ich die freie Auswahl?«, fragte ich ungehalten und blitzte ihn dabei wütend an, bis mir plötzlich die Tränen in die Augen traten.

    Kapitel 3

    Vince


    »Wow! Schau dir die Braut an«, murmelte Kane und blickte mit großen Augen zum Eingang.

    Im Augenblick war mir die Sicht durch die Empfangsdame versperrt, doch als Sam plötzlich zu kichern anfing wie ein altes Waschweib, rechnete ich mit dem Schlimmsten. Als dann aber eine atemberaubende Blondine in mein Blickfeld geriet, musste ich schlucken. Die Frau haute mich einfach um. Sie hatte hellblonde Locken, die ihr bis über die Schultern reichten. Allein der Anblick ließ meine Hose eng werden. Dann diese aparten Gesichtszüge, hohe Wangenknochen und leuchtend blaue Augen, wie der wolkenlose Himmel an einem Sommertag.

    »Gott, Vince. Diesmal wirst du deine Wette wohl verlieren«, raunte Mitch mir zu. Die Jungs feixten und ich schaute mir dieses wundervolle Wesen genauer an. Mein Blick blieb an ihrem Bauch hängen und ein Wort blitzte vor meinen Augen wie eine Leuchtreklame auf: schwanger.

    Mir entgleisten für einige Sekunden die Züge. Fuck. Dann hatte ich mich wieder im Griff. Die Jungs schauten mich herausfordernd an. Eine Wette war eine Wette und ich hatte nicht vor, diese hier zu verlieren, egal wie schlecht die Voraussetzungen für mich scheinbar waren.

    »Die ist mit Sicherheit verheiratet. Ich meine, das Kind wird in wenigen Wochen geboren. Deine Chance, diese Frau in dein Bett zu bekommen, geht gegen Null.« Mitch schaute mich mitleidig an. »Gib auf und leg den Autoschlüssel auf den Tisch, umso eher kriegst du deine Lieblinge zurück.«

    »Keine Chance. Ich werde die Wette gewinnen.«

    Ich lehnte mich zur Seite, um das Gespräch zu belauschen, dass sie mit diesem Typen an ihrem Tisch führte. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, dass er ihr noch nicht einmal mit dem Stuhl geholfen hatte. So ein Blödmann. Sein Blick hing praktisch an der Kellnerin. Das durfte doch nicht wahr sein. Die Fetzen, die ich auffing, ließen darauf schließen, dass er für einen Escort Service arbeitete. Ich schaute ihn mir genauer an und erkannte auf Anhieb, dass er ein Loser war. Schönes Gesicht, aber kein Hirn. Welche Probleme diese schwangere Lady auch immer hatte, ich würde ihr helfen können.

    Susan


    »Entschuldigung, das sind die Hormone.« Ich wischte mir unauffällig die Tränen von der Wange. Hoffentlich waren meine Augen jetzt nicht verschmiert und ich machte einem Waschbären Konkurrenz.

    »Wo ist der Vater des Kindes?«, fragte der Unbekannte und blickte mich mitleidig an.

    Oh Gott! Wie ich diese Blicke hasste. »Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.«

    Ohne, dass ich ihn dazu aufforderte, setzte er sich zu mir an den Tisch.

    »Erlauben Sie bitte mal. Ich glaube, Sie sitzen am falschen Tisch. Ihre Freunde warten dort drüben auf Sie.« Ich blickte hinüber, doch der Tisch neben mir, an dem gerade noch vier stattliche Männer gesessen hatten, war leer.

    »Meine Freunde haben noch etwas vor«, erklärte er kurz. »Ich habe also Zeit, mir Ihre Geschichte anzuhören, während Sie etwas Gutes essen. Ich darf Sie doch einladen!«

    Es war nicht als Frage formuliert und ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, ich esse grundsätzlich nicht mit Männern, die ich nicht kenne.«

    »Entschuldigung, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Vincent Mercer. Auch wenn wir uns gerade erst kennengelernt haben, kann ich Ihnen versichern, dass Sie meine ganze Aufmerksamkeit besitzen.«

    Er reichte mir über den Tisch die Hand. Ich wollte nicht unhöflich sein und ergriff sie. Seine Haut war angenehm warm und zart. »Sagen Sie, Sie sind nicht zufällig Vincent Mercer, der Bauunternehmer?«, wollte ich wissen.

    Er grinste breit. »Sie haben von mir gehört?«

    »Ihr Ruf eilt Ihnen voraus«, erklärte ich.

    Vincent Mercer war nicht nur ein namhafter Investor und Bauunternehmer, er war ebenso ein stadtbekannter Frauenheld. Keine Ahnung, warum er es gerade auf mich abgesehen hatte, aber mein Zustand war ihm ja nicht entgangen.

    »Sie dürfen nicht alles glauben, was Sie hören. Davon stimmen gerade mal zehn Prozent.«

    »Haben Sie sich schon entschieden?«, fragte die Bedienung, die lautlos an den Tisch getreten war und forderte meine Aufmerksamkeit.

    »Nein, danke. Ich werde wieder gehen.«

    »Gerne. Wir nehmen zwei Mal das Filetsteak, mit Süßkartoffeln und dem jungen Spinat. Dazu zwei Bier. Nein, halt. Wir nehmen natürlich eine Flasche Perrier.«

    Ich saß ihm sprachlos gegenüber und starrte ihn an.

    »Ist das Ihre Art, mit Menschen umzugehen?«, fragte ich entrüstet, nachdem die Kellnerin den Tisch verlassen hatte.

    »Wie meinen Sie das?«

    »Sich einfach über den Willen anderer hinwegzusetzen.«

    Er grinste schon wieder und sah dabei irgendwie süß aus. Ich musste zugeben, dass sein Aussehen mich irritierte. Er sah wirklich gut aus und ich fragte mich erneut, was er von mir wollte.

    »Warum haben Sie sich in meine Verabredung eingemischt, Mister Mercer?«, wollte ich wissen.

    »Bitte, sagen Sie Vincent. Oh, und Sie haben mir Ihren Namen noch gar nicht verraten.«

    »Susan Pratt. Ich bin Innenarchitektin, daher kommt mir Ihr Name bekannt vor. Ich habe einige Wohnungen eingerichtet, die Sie gebaut haben.«

    »Das ist ja sehr interessant, Susan. Dann sind wir ja so etwas wie Partner.«

    »Wohl kaum.« Die Kellnerin brachte unser Wasser. Zu meiner Verwunderung lächelte sie mich an und schenkte Vincent keine Beachtung.

    »Sie sollten vorsichtig sein, sie ist lesbisch«, erklärte er mir leise, nachdem sie den Tisch wieder verlassen hatte.

    »Wie kommen Sie darauf? Konnten Sie nicht bei ihr landen?«, fragte ich mit einem Lachen auf den Lippen. »Vielleicht bin ich es ja auch.«

    »Dann war das wohl eine künstliche Befruchtung.« Er zeigte auf meinen riesigen Bauch, den ich nicht unter dem Tisch verstecken konnte.

    »Nein, das nicht«, gab ich zu.

    »Wo ist der Vater?« fragte er erneut.

    Ich trank einen Schluck Wasser, bevor ich antwortete: »Er hat sich aus dem Staub gemacht, als er von der Schwangerschaft erfuhr. Es ist tragisch, denn kurz darauf wurde er von einem Baum erschlagen. Wohl nicht die gerechte Strafe dafür, dass er mich mit einer Kellnerin betrogen und dann verlassen hat. Er spielte keine große Rolle in meinem Leben. Ich hatte ihn kennengelernt, nachdem mich mein Ex-Freund verlassen hatte. Ich meine, wer will schon mit einem Mann zusammen sein, der seinen Schwanz nicht in der Hose behalten kann.« Sofort schlug ich mir die Hand vor den Mund. So etwas hatte ich gar nicht sagen wollen, hatte einfach drauflosgeplappert. »Es tut mir leid.«

    »Kein Problem, ich bin schon groß und kann mit dem Wort Schwanz umgehen, ich habe selbst einen.«

    Hektisch griff ich zu meinem Glas und verschüttete ein wenig Wasser. Ich wurde schon wieder rot.

    »Dann sind Sie also allein? Also ich meine, dann werden Sie das Kind alleine großziehen?«

    Ich hob die Schultern. »Na, ich will nicht hoffen, dass ich für den Rest meines Lebens alleine bleibe. Jedoch ist es nicht so einfach, einen Mann zu finden, der das Kind eines anderen akzeptiert. Aber man soll ja bekanntlich die Hoffnung nicht aufgeben.« Ich hatte keine Ahnung, warum ich das alles erzählte, noch dazu einem Mann, den ich überhaupt nicht kannte.

    »Warum treffen Sie sich mit einem Escort-Mann?«, wollte er wissen und das Thema war mir ziemlich peinlich. »Geht es um … Sex?«

    »Nein«, antwortete ich schnell. Zu schnell. »Das ist es nicht. Ich brauche … eine Begleitung. Ich bin auf diese unsägliche Hochzeit eingeladen und ich will einfach nicht allein dort erscheinen. Zumal mein Ex-Freund dort ebenfalls auftauchen wird. Zusammen mit meiner Cousine. Die beiden heiraten. Und da Sie nun mein Date zerstört haben, werde ich wohl allein auf diese Hochzeit gehen müssen. Vielen Dank dafür.« Ich hob mein Glas und trank einen Schluck Wasser, wünschte allerdings, es wäre Wein. Oder gleich etwas Hochprozentiges.

    »Nur damit ich das richtig verstehe. Der Vater des Kindes ist tot und Ihr Ex-Freund heiratet Ihre Cousine? Na, das nenne ich mal schlechtes Karma«, erklärte er und sah mich mitleidig an.

    »Vielleicht, aber ich brauche niemanden in meinem Leben. Ich komme alleine klar«, meinte ich trotzig.

    Er grinste breit. »Irrtum, Sie brauchen einen Mann wie mich.«

    Erneut wurden wir unterbrochen, als das Essen serviert wurde. Mir war der Hunger gänzlich vergangen und ich musste schon wieder auf die Toilette. Dass ständig meine Blase zum Platzen gefüllt war, brachte mich noch um den Verstand.

    »Sie entschuldigen mich, Vincent. Ich muss mal für kleine Mädchen.«

    Er erhob sich ebenfalls, als ich aufstand. Eines musste man ihm lassen, er hatte gute Manieren. »Ihr Essen wird kalt«, merkte er an.

    »Das ist meiner Blase ziemlich egal. Ich bin es gewohnt, kalt zu essen«, erklärte ich und war schon auf dem Weg Richtung Damentoilette.

    Als ich zurück an den Tisch kam, wurde uns das Essen erneut serviert. Ich blickte Vincent fragend an.

    »Ich kann nicht verantworten, dass Sie ein kaltes Steak essen.«

    Ich lächelte ihn dankbar an. Er war ziemlich nett. Vielleicht verbrachte ich doch noch einen netten Abend, auch wenn sich meine Verabredung mit Nr. 17 als Reinfall entpuppt hatte. »Das ist sehr freundlich von Ihnen.«

    Wir begannen endlich zu essen und ich spürte Vincents Blicke, die mich neugierig musterten.

    »Sie sind also Innenarchitektin, Susan. Für wen arbeiten Sie?«

    »Ich bin Mitarbeiterin bei Booth, Davis & Calhoun, aber zurzeit im Mutterschutz.«

    »John Booth ist ein guter Bekannter von mir. Ich wusste gar nicht, dass er so reizende, gut aussehende Angestellte hat. Vielleicht sollte ich dort öfter mal vorbeischauen.«

    »Sie tragen zu dick auf, Vincent, von gut aussehend bin ich ja wohl weit entfernt.« Ich schnitt ein Stück von dem Steak ab, es schmeckte ausgezeichnet, obwohl ich gar keinen Hunger hatte, doch so ein edles Stück Fleisch konnte ich wohl kaum zurückgehen lassen.

    »Essen Sie auch den Spinat, Eisen ist gut für werdende Mütter«, forderte er mich auf.

    »Sie kennen sich also aus. Ist Ihre Freundin auch schwanger?«

    Er lachte auf. »Nein, ich bin nicht verheiratet und auch bekommt meine Freundin kein Kind, weil ich keine habe. Ich ziehe das Junggesellenleben vor.«

    »Das ist mir schon zu Ohren gekommen«, meinte ich und stopfte mir ein paar Spinatblätter in den Mund. Sie waren zart und köstlich, mit einer feinen Knoblauchnote.

    »Ich sagte Ihnen doch schon, ich bin besser, als es mein Ruf ist«, grinste er.

    »Das müssen Sie mir erst beweisen«, erklärte ich und spülte mit dem Mineralwasser einen weiteren Happen hinunter.

    »Sie fordern mich also heraus?« Er blickte mich aufmerksam an und dieses Grau in seinen Augen bewirkte etwas bei mir.

    Vince


    Diese Frau war nicht nur schön, sondern auch intelligent. Das Schicksal meinte es wirklich gut mit mir. Es hätte mich wesentlich schlimmer treffen können. Eines dieser Size Zero Models, bei dem man sich im Bett nur blaue Flecken holte, und man Angst bekam, sie würden in der Mitte durchbrechen, wenn man zu feste zustieß.

    Andererseits war es bestimmt nicht einfach, Susan ins Bett zu bekommen. Sie war keine dieser hirnlosen Frauen, bei denen man nur mit dem Autoschlüssel winken musste, oder seinen bekannten Namen in den Raum warf und für die Nacht war alles klar. Hier würde ich wesentlich subtiler vorgehen müssen, um diese Wette zu gewinnen.

    »Susan, es tut mir leid, dass ich Ihnen Ihr Hochzeitsdate versaut habe, aber es tut mir nicht leid, dass ich heute Abend Ihre Gesellschaft genießen darf. Was halten Sie davon, wenn ich mich erkenntlich zeige und Sie zu dieser Hochzeit begleite?«, schlug ich völlig selbstlos vor.

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