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TOTES RENNEN: Der Krimi-Klassiker!
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eBook183 Seiten2 Stunden

TOTES RENNEN: Der Krimi-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Sam Jackson, ein Rechtsanwalt aus New York, wird bei einem Verkehrsunfall getötet. Der Fahrer des Unglückswagens begeht Fahrerflucht.

Inspektor Heimrich stellt bei seinen Ermittlungen fest, dass Jackson ganz gegen seine Gewohnheit die Verteidigung in einem Mordfall übernommen hatte. Und Heimrich glaubt an eine Verbindung zwischen beiden Verbrechen...

 

Der Roman Totes Rennen von F. R. Lockridge (* 26. September 1898 in St. Joseph, Missouri; † 19. Juni 1982 in Tyron, North Carolina) erschien erstmals im Jahr 1976; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

Der Signum-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum25. Apr. 2023
ISBN9783755440352
TOTES RENNEN: Der Krimi-Klassiker!

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    Buchvorschau

    TOTES RENNEN - F. R. Lockridge

    Das Buch

    Sam Jackson, ein Rechtsanwalt aus New York, wird bei einem Verkehrsunfall getötet. Der Fahrer des Unglückswagens begeht Fahrerflucht.

    Inspektor Heimrich stellt bei seinen Ermittlungen fest, dass Jackson ganz gegen seine Gewohnheit die Verteidigung in einem Mordfall übernommen hatte. Und Heimrich glaubt an eine Verbindung zwischen beiden Verbrechen...

    Der Roman Totes Rennen von F. R. Lockridge (* 26. September 1898 in St. Joseph, Missouri; † 19. Juni 1982 in Tyron, North Carolina) erschien erstmals im Jahr 1976; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

    Der Signum-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur.

    TOTES RENNEN

    Erstes Kapitel

    Inspektor M. L. Heimrich, Kriminalbeamter bei der New York State Police, trat aus dem Dienstgebäude in Washington Hollow und ging zum Parkplatz. Es regnete nachdrücklicher, als die Meteorologen erwartet hatten. In der Wettervorhersage hatte man von teilweiser Bewölkung, Schauerneigung und milden Temperaturen gesprochen, die sich zum Tagesende etwas abkühlen würden.

    Es war nicht nur nass, als Heimrich über den Platz zu seinem Wagen schritt. Es war auch kalt. Knapp über null Grad. Heimrich hatte in seinem Büro auf das Thermometer gesehen. Aber es hätte schlimmer sein können. Oft lag der Schnee um diese Zeit – es war der 23. Dezember – meterhoch in der Gegend von Washington Hollow.

    Als Heimrich in seinen Buick stieg, blickte er zu einem Baum in der Nähe auf. Im Strahl der Flutlichter schimmerten die nackten Äste feucht. Wasser tropfte von ihnen herunter, und das war beruhigend.

    Der Motor sprang gleich beim ersten Versuch an. Heimrich schaltete die Heizung ein. Kalte Luft strömte aus den Lüftungsschlitzen. Er hätte einen dickeren Mantel anziehen sollen. Auf die Wetterfrösche konnte man sich nie verlassen. Doch es würde schon wärmer werden im Wagen. Und zu Hause hatte Susan im offenen Kamin bestimmt schon Feuer gemacht. Vielleicht waren Michael und sein Freund schon in Van Brunt angekommen. Eine ziemliche Strecke von Hanover in New Hampshire bis hier herunter, aber wenn man jung war, machte einem so etwas nichts aus. Und die Straßen waren ja frei, wie Michael seiner Mutter versichert hatte, als er am Abend zuvor angerufen hatte.

    Sein Anruf war für Susan eine freudige Überraschung gewesen. Michael hatte nicht geglaubt, dass er diesmal zu Weihnachten nach Hause kommen könnte. Das alte Vehikel würde die Fahrt nie schaffen, hatte er eine Woche zuvor geschrieben.

    Doch dann rief er an, um zu berichten, dass ein Freund von ihm über die Ferien nach New York fahre und ihn bis Van Brunt mitnehmen wolle. Heimrich, der das Gespräch entgegengenommen hatte, war mit Dad tituliert worden. Die Zeiten, als der kleine Michael Faye ihn Sir genannt hatte, waren längst vorbei. Er war damals, als Heimrich ihn kennengelernt hatte und wenig später sein Stiefvater geworden war, ein sehr ernstes und förmliches Kind gewesen.

    Vorsichtig bremste Heimrich am Stoppzeichen, ehe er in südlicher Richtung auf die Bundesstraße 9 abbog. Im Licht der Scheinwerfer sah es aus, als wäre die Straße nur nass. Doch im Scheinwerferlicht sieht auch eine vereiste Straße so aus, als wäre sie nur nass.

    Heimrich fuhr langsam. Er schaltete sein Radio auf Polizeifunk.

    »Die Leute rutschen wie die Verrückten auf den verdammten Straßen rum«, meldete ein Streifenwagen der Verkehrspolizei der Zentrale.

    »Ja, wir haben schon eine Warnung rausgegeben«, kam es von der Zentrale zurück.

    »Warum bleiben die Idioten nicht zu Hause?«, schimpfte der Beamte im Streifenwagen.

    Heimrich trat ganz vorsichtig auf die Bremse. Der Wagen rutschte nicht. Weiter nördlich war es offenbar kälter. Und er fuhr in südlicher Richtung. Regen trommelte gegen die Scheiben und auf das Dach des Buick. Es war kaum Verkehr. Die Idioten, von denen der Beamte gesprochen hatte, hatten sich offenbar doch entschlossen, zu Hause zu bleiben.

    Heimrich schaltete den rechten Blinker ein und steuerte den Wagen auf die Staatsstraße 11-F. Langsam kroch er auf Cold Harbor zu. Im Einkaufszentrum nördlich vom Dorf war Hochbetrieb. Eines der Autos, das vom riesigen Parkplatz auf die Straße hinausfuhr, rutschte leicht, als es die Kurve nahm. Heimrich vergewisserte sich, dass kein Fahrzeug direkt hinter ihm war und bremste behutsam. Der Wagen schlitterte kaum merklich. Aha, jetzt wurde es eisig.

    Er hoffte, dass Michaels Freund ein vorsichtiger Fahrer sei. Ob Michael wohl ernstlich vorhatte, im Frühjahr, wenn er in Dartmouth fertig war, sein Glück bei den Tennisprofis zu versuchen? Er hatte im vergangenen Sommer davon gesprochen, nachdem er die College-Meisterschaft gewonnen hatte.

    Doch an einem anderen Tag im vergangenen Sommer hatte Michael auch davon gesprochen, dass er vielleicht Jura studieren werde; an der Columbia-Universität in New York. Vielleicht, hatte er gemeint, könne er sich das nötige Geld als Tennislehrer verdienen. Michael hatte keine Illusionen über das Einkommen von Polizeibeamten. Und auch nicht über die Umsätze der Firma Susan Faye, Dekorationsstoffe in der Van Brunt Avenue.

    Heimrich passierte das Schild Stadtgrenze Van Brunt und war fast zu Hause. Van Brunt war nämlich keine Stadt, nicht einmal ein Dorf. Es war nur eine Ansammlung von Häusern innerhalb der Gemeinde Cold Harbor.

    Er fuhr langsam. Die Straße war entschieden glatt. Heimrich bog nach rechts ab und kroch die schmale, gewundene Straße zu dem langen, niedrigen Haus hinauf, das eine Scheune gewesen war, ehe es das Heim von Mrs. Michael Faye, geborene Upton geworden war, die unter ihrem Stand geheiratet hatte. Lange, ehe Heimrich nach Van Brunt gezogen war, ehe er überhaupt das erste Mal von dem Ort gehört hatte, war so ziemlich jeder in Van Brunt unter dem Stand der Uptons gewesen, außer den Jacksons und den Van Brunts selbst.

    An einer Steilkurve schlingerte der Wagen etwas. Heimrich riss sich von seinen Gedanken los und konzentrierte sich auf die Aufgabe, die vor ihm lag – nach Hause zum Feuer und zu seiner Frau zu kommen, die wahrscheinlich ein zweitesmal unter ihrem Stand geheiratet hatte.

    Erneut geriet der Wagen an einer Kurve ins Rutschen. Heimrich brachte ihn wieder unter Kontrolle und fuhr weiter die High Road im Schneckentempo hinauf. Er lenkte den Buick zwischen zwei Felsblöcken hindurch in die Auffahrt, die noch steiler war als die Straße, aber gekiest, so dass die Reifen besser griffen.

    Das Flutlicht über der Garage flammte auf. Susan hatte auf seine Ankunft gewartet. Das tat sie immer. Und das Licht brannte. Das war ein Trost. Heimrich fuhr den Wagen in die Garage, ganz nach rechts. Wenn Michaels Freund einen VW hatte, dann war für den Wagen noch Platz. Hatte er einen Cadillac, dann musste er ihn eben draußen stehen lassen.

    Als er in die Passage zwischen Haus und Garage hinaustrat, schlug ihm peitschender Regen ins Gesicht. Der Beton unter seinen Füßen war spiegelglatt. Auf unsicheren Beinen rutschte er zum Holzstoß an der Garagenwand. Die Scheite waren zusammengefroren. Er riss mit einiger Mühe vier Scheite los, und Susan öffnete ihm die Tür. Es tat gut, so erwartungsfroh empfangen zu werden.

    Er trug die Holzscheite durch die Küche und stapelte sie vor dem Kamin auf. Das Feuer brannte schon. Er sagte »Hallo« zu Susan, die einen roten Hosenanzug trug, und sie erwiderte: »Hallo, Liebling.« Er streckte die Arme nach ihr aus, doch da fiel ihm sein nasser Regenmantel ein. Er zog ihn aus und nahm sie erst dann in die Arme.

    Acht Jahre – etwas mehr als acht Jahre – waren sie schon zusammen. Doch die Jahre hatten ihrer Liebe und ihrer Zärtlichkeit nichts anhaben können.

    »Ich mache sie«, sagte Susan.

    Heimrich setzte sich in seinen Sessel am Feuer und lauschte dem Klirren der Eiswürfel aus der Küche. Susan stellte den Shaker auf den Tisch und setzte sich neben ihn. Er schenkte die Martinis ein. Sie hoben gerade die Gläser, um anzustoßen, als irgendwo draußen etwas unter Krachen zersplitterte. Doch die Lampen flackerten nicht. Susans Hand, in der sie das Glas hielt, zitterte. Sie beruhigte sich wieder, und sie stießen an. Als sie getrunken und die Gläser niedergestellt hatten, legte Heimrich seine Hand auf die seiner Frau, die beim Krachen eines umstürzenden Baumes gezuckt hatte.

    »Es passiert ihm schon nichts«, sagte er. »Außerdem wird sicher schon überall gestreut.«

    »Natürlich«, meinte Susan. »Ich mache mir keine Sorgen. Gar keine.«

    Sie lächelte, und er wusste, dass das Lächeln eine Lüge war.

    »Aber es wird schlimm, nicht?«, fragte Susan. »Es gießt in Strömen, nicht wahr? Man hört es auf dem Dach.«

    »Ja, aber wenn es so stark regnet, wird es meistens wärmer«, erwiderte Heimrich. »Wahrscheinlich dreht der Wind. Und wenn er nach Südwesten dreht, dann kann uns...«

    Wieder krachte ein Baum. Diesmal flackerten die Lichter flüchtig...

    »Diese scheußliche Warterei«, bemerkte Susan. »Man weiß, es kommt, und dann kommt es doch nicht und man – man wartet immer weiter.«

    Mite, der schwarze Kater, sprang auf ihren Schoß. Susan streichelte ihn, und er begann zu schnurren.

    »Wo ist Colonel, Mite?«, fragte sie.

    Eine sehr große Dogge erhob sich hinter der Holzkiste. Langsam, wie sich das für seine Größe und sein Alter geziemte, stand der Hund auf.

    »Tag, Colonel«, sagte Heimrich, und der große Hund kam und streckte sich vor dem Feuer aus. Er schlug zweimal mit dem Schwanz auf den Boden. Er war auf seine alten Tage ein wortkarger Hund geworden.

    Gemächlich tranken Susan und Merton Heimrich ihre Gläser leer. Heimrich sah auf seine Uhr. Bald sieben.

    »Ich wollte einen Auflauf machen«, sagte Susan. »Er braucht ungefähr eine Stunde, und dann wird er trocken. Die jungen Leute sind sicher ausgehungert.«

    »Bestimmt«, sagte Heimrich.

    »Ich möchte wissen, wann sie endlich kommen«, meinte Susan. »Der Auflauf schmeckt aufgewärmt überhaupt nicht. Und wir wissen doch beide, was früher oder später passiert.«

    Ja, sie wussten es beide. Da tat man besser gleich etwas.

    »Ich kann uns ja noch eine Runde machen«, meinte Susan. »Meistens kommen die Leute immer gerade dann, wenn man beim Mixen ist. Und man vergisst, ob man den Wermut schon hineingetan hat.«

    Sie stand auf, und wieder stürzte irgendwo krachend ein Baum um. Heimrich stand ebenfalls auf. Er ging zu einem der Fenster an der Ostseite. Das Flutlicht über der Garage brannte – noch. Die Stromkabel, die von der Straße kamen, hingen durch unter der Last des Eises.

    Heimrich zog wieder seinen Regenmantel über. Er ging in die Küche und nahm eine Tüte Katzensand mit. Susan sah ihn fragend an.

    »Ich hole Holz«, erklärte Heimrich, und sie nickte.

    Heimrich öffnete die Tür zur Passage. Feuchter Wind wehte in die Küche. Heimrich streute den Sand auf das Eis zwischen Tür und Holzstoß. Er riss mehrere Holzscheite los und stieß sie über das Eis zur Tür. Als er ein gutes Dutzend zusammen hatte, ließ er es gut sein.

    Vorsichtig schlurfte er zurück und trug gemeinsam mit Susan die Scheite zum Kamin. Dann setzten sie sich wieder ans Feuer.

    »Auf uns«, sagte Susan, als sie anstießen. »Und darauf, dass der Wind umschlägt, Liebling.«

    Die Martinis waren trocken und kalt.

    »Eigentlich«, meinte Susan, »müsste es an so einem Abend etwas Heißes mit Rum sein oder Glühwein. Aber ich...«

    Sie brach ab. Auch Heimrich hörte es. Ein Auto mit Ketten kam klirrend die Auffahrt herauf.

    Sie gingen zur Küchentür. Es war ein Volkswagen. Michael saß am Steuer. Er fuhr den Wagen langsam und vorsichtig in die Garage. Als die Garagentür sich öffnete, rief Heimrich: »Passt auf das Eis auf!«

    Hintereinander kamen sie durch die Garagentür, beide in dicke Mäntel vermummt. Michaels Freund war erstaunlich klein. Er trug eine Strickmütze. Langes Haar flatterte im Wind.

    Heimrich spürte, wie seine Frau ein wenig steif wurde. Plötzlich begriff auch er.

    Michaels Freund war eine Freundin.

      Zweites Kapitel

    »Das ist Joan Collins, Mutter, Dad«, sagte Michael und stellte sich vor dem Feuer neben das Mädchen, ohne es

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