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DAS MORDKARUSSELL: Der Krimi-Klassiker!
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eBook214 Seiten2 Stunden

DAS MORDKARUSSELL: Der Krimi-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Niemand da bei den Weavers, denkt die Grundstücksmaklerin Leslie Brennan. Schließlich öffnet sie selbst die Haustür.

Eigentlich müsste Leslie jetzt die Polizei rufen, denn hinter der Tür liegt Annette Weaver - ermordet.

Aber Leslie hört einen Sportwagen hinter dem Haus - den Wagen ihres Mannes Jim...

 

Der Roman Das Mordkarussell von F. R. Lockridge (eigentlich Richard Orson Lockridge; * 26. September 1898 in Missouri; † 19. Juni 1982 in South Carolina) erschien erstmals im Jahr 1966; eine deutsche Erstveröffentlichung folgte 1970.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum31. Mai 2022
ISBN9783755414902
DAS MORDKARUSSELL: Der Krimi-Klassiker!

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    Buchvorschau

    DAS MORDKARUSSELL - F. R. Lockridge

    Das Buch

    Niemand da bei den Weavers, denkt die Grundstücksmaklerin Leslie Brennan. Schließlich öffnet sie selbst die Haustür.

    Eigentlich müsste Leslie jetzt die Polizei rufen, denn hinter der Tür liegt Annette Weaver - ermordet.

    Aber Leslie hört einen Sportwagen hinter dem Haus - den Wagen ihres Mannes Jim...

    Der Roman Das Mordkarussell von F. R. Lockridge (eigentlich Richard Orson Lockridge; * 26. September 1898 in Missouri; † 19. Juni 1982 in South Carolina) erschien erstmals im Jahr 1966; eine deutsche Erstveröffentlichung folgte 1970.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

    DAS MORDKARUSSELL

    Erstes Kapitel

    Leslie Brennan lenkte ihren Wagen von der Asphaltchaussee auf die schmale Straße, den Fahrweg, der zu Drakes großem Haus auf der Anhöhe und dem kleineren Haus führte, das Annette Weaver gehörte. Sie fuhr im Schneckentempo. Obwohl die Stimme Mr. J. K. Knights am Telefon sehr zuversichtlich geklungen hatte, glaubte sie nicht so recht daran, dass er die Abzweigung finden würde. Am besten, sie wartete hier und benutzte ihren Wagen als Wegweiser. Oder sie stieg aus und stellte sich selbst als Hinweisschild neben dem abzweigenden Fahrweg auf.

    Am Telefon war Knight zuversichtlich gewesen und hatte seine Entschlossenheit unterstrichen, pünktlich an Ort und Stelle zu sein. Fahren Sie nur vor, hatte er mit der sonoren Stimme eines allen Situationen gewachsenen Mannes gesagt. Wir treffen uns dann am Haus. Keine Sorgen.

    Wahrscheinlich, dachte Leslie Brennan, ist seine Zuversicht nicht gerechtfertigt. Er kommt aus der Stadt, und wenn er Van Brunt findet, kann er von Glück sagen. Findet er eine nicht nummerierte Asphaltchaussee, dann ist das schon außergewöhnlich. Von der 11 F abbiegen, hatte Leslie ihm geraten, und dann...

    »Keine Sorgen«, sagte Knight noch einmal. »Ich kenne die Gegend wie meine Hosentasche.«

    Nur wenige Fremde kannten die Stadt Van Brunt wie ihre Hosentasche. Schmale Straßen zweigten von anderen schmalen Straßen ab, und im späten September waren die Straßenschilder hinter Ranken verborgen und nicht immer deutlich zu lesen. Mr. und Mrs. Knight konnten in Poughkeepsie landen oder sich in Peekskill verfahren. Dass sie auf der rechten Seite den vierten Fahrweg, der von einer namenlosen Asphaltchaussee abzweigte, finden würden, hielt Leslie Brennan, ihres Zeichens Grundstücksmaklerin, kaum für möglich.

    Sie blickte auf das Zifferblatt ihrer Uhr. Es war sieben Uhr und ein trüber Septemberabend. Um sieben Uhr, hatte die selbstbewusste Stimme gesagt; nicht »ungefähr« um sieben. Wenn J. K. Knight - wer es auch sein mochte - um sieben, sagte, dann hörte sich »sieben« pünktlich und unwiderruflich an. Vielleicht hatten die Knights schon Annette Weavers Haus erreicht und warteten dort voller Ungeduld...

    Leslie steuerte ihren kleinen Wagen den schmalen, gewundenen und ausgefahrenen Weg zum Haus hinauf, das sie - wie die meisten Einwohner von Van Brunt - als Annettes Haus bezeichnete, obwohl es sich bei Annette um Mrs. Weaver handelte. Wahrscheinlich liegt das daran, dachte Leslie, weil der Name Annette sozusagen eine unveränderliche Größe ist. Familiennamen hingegen waren veränderlich. In besonderen Fällen, dachte sie, die abgeblendeten Scheinwerfer auf Fernlicht schaltend. Sie fuhr sehr langsam und hupte ausgiebig an den unübersichtlichen Kurven. Wenn jemand ein Haus besichtigen wollte, dann war das schon eine ausgefallene Uhrzeit. Denn gerade dieses Haus war, stärker als die meisten anderen Häuser, von der Umgebung abhängig. Da waren die Rasenfläche rundherum und über die Baumgipfel hinweg der Blick auf den Hudson River. Annettes Haus und die kultivierten sechs Morgen Land waren etwas, das man sich im Tageslicht ansehen musste, wenn die Sonne den Rasen zur Geltung brachte. So wie Leslie es während jenes nachmittäglichen Picknicks am vierten Juli in Erinnerung hatte. Da kamen alle - einschließlich Mrs. Drake. Und Mr. und Mrs. Knight hätten auch an diesem Picknick teilnehmen sollen. Hier kauften die Leute kein Haus und zogen ein; hier zogen sie vielmehr in eine Gemeinde. Eine Gemeinde kann auf Stadtleute befremdend wirken. Und auch mir, dachte Leslie, ist sie nach über zwei Jahren noch immer nicht ganz geheuer. Eine Gemeinde mit Grundsätzen, aber die damit verbundenen Regeln sind unklar und kompliziert. Werden die Knights, wer immer diese Leute sein mögen, die Regeln lernen? Und werde ich sie noch lernen?

    Sie hatte die Gabelung im Fahrweg erreicht, bog rechts ab und fuhr in Richtung des Hauses von Mrs. Drake. Kamen die Knights bis hierher, würden sie mit Sicherheit rechts abbiegen. Sie würden unerwartet in dem alten stolzen Haus eintreffen, das von Mrs. Drake bewohnt wurde und schon von ihren Vorfahren bewohnt worden war. Ihre Nachkommen teilten es mit ihr, aber es war Mrs. Drakes Haus, nicht etwa das Haus der Drakes, sondern eben Mrs. Drakes Haus. Zwei Söhne und eine Schwiegertochter lebten mit Mrs. Drake in ihrem Haus. Und Annette hatte auch einmal dort gelebt, wenn auch nur kurze Zeit, und Drake geheißen, bevor sie dann für ungefähr ein Jahr Mrs. Brennan hieß, um anschließend Mrs. Weaver zu werden. Das ist sie vorläufig, dachte Leslie. Benimm dich, Leslie, dachte sie im nächsten Augenblick. Bei dem Picknick waren wir unter den wachsamen Blicken von Mrs. Drake ja alle so sittsam...

    Was war das doch für eine trübe Party, dachte sie. So trübe wie dieser Abend. Sie schaltete die Scheibenwischer ein und verwandelte die Tröpfchen des Nieselregens auf dem Glas in eine verwaschene Fläche. Vielleicht kommen die Knights überhaupt nicht, dachte Leslie; vielleicht versuchen sie, mich zu Hause anzurufen. Da kann ich genauso gut nach Hause fahren... Jim wird schon da sein, meinen Zettel gefunden haben, sich einen Drink mixen und ein wenig enttäuscht sein, weil ich nicht zu Hause bin. Er wird diskret durchblicken lassen, dass es Unsinn ist, im Regen herumzutraben in dem Bemühen, Häuser an den Mann zu bringen. Nicht dass er damit unrecht hat.

    Es ist irgendwie lähmend, im Regen eine schmale Straße entlangzufahren. Die Augen bleiben zwar wach, aber die Gedanken irren ziellos herum. Ich denke wohl nur an das Picknick, weil ich bedaure, dass die Knights - wer sie auch sein mögen - in der Dämmerung nur den leeren Rasen sehen und nicht den in der Nachmittagssonne glitzernden Fluss.

    Es war keine besondere Party, außerdem war Jim nicht dabei, weil er im Club Golf spielte. Wenn ich nicht gegen fünf Uhr da bin, fährst du allein hin, hatte Jim an jenem Morgen des vierten Juli gesagt. Oder willst du in den Club zum Lunch kommen?

    Sie hatte keine Lust dazu verspürt. Lunch im Club war ein Drink auf der Terrasse. Jim und die anderen an dem Viererspiel beteiligten Personen schwitzten von den ersten neun Golflöchern und warteten schon ungeduldig darauf, sich an den nächsten neun Löchern zu versuchen. Dann leistete sie einer anderen Frau, fast immer Florence Drake, an einem anderen Tisch Gesellschaft und hörte sich dann auf der Nachhausefahrt - vier Meilen auf belebten Straßen - die genaue Schilderung der eben gespielten Runde an.

    Sie hatte die Wohnung, zögernd und allein, um halb sechs verlassen. Sie war die zwei Meilen zur Abzweigung der Asphaltchaussee gefahren und dann den schmalen zerfurchten Fahrweg hinauf, auf dem ihr Wagen sich zurzeit befand. Aber damals hatte die Sonne hoch am Himmel gestanden, als sie sich - so wie jetzt - Annettes Haus näherte. Es waren auch Stimmen zu hören gewesen, lebhafte Stimmen, und über allem dudelte ein Akkordeon. Bobby Duggle, hatte Leslie angenommen. Er spielte immer auf Parties, auf wirklich großen Parties. Aber die Akkordeonmusik hörte sich nicht nach Bobby an, sie klang ein wenig härter. Natürlich, hatte Leslie Brennan an jenem hellen Nachmittag vor fast drei Monaten gedacht, als sie auf das Haus zuging, kommt die Musik aus einem Lautsprecher. Und dann hatte sie auch gedacht: Annette gibt eine Party, wie man sie in Van Brunt nicht gewohnt ist.

    Hier ungefähr stoppte ich kurz, dachte Leslie, während sie jetzt mit ihrem kleinen Wagen durch den Nieselregen fuhr. Und hier bog ich von der Straße ab und parkte hinter dem Rolls Royce von Mrs. Drake, an dessen Steuer Plimpton saß. Von jener Stelle aus ging ich dann zur Party.

    Sie fuhr weiter auf das Haus zu und war stärker denn je davon überzeugt, dass Mr. Knight und wahrscheinlich auch Mrs. Knight - denn voraussichtliche Kunden kamen normalerweise zu zweit - es niemals finden würden. Fanden sie das Haus, so waren es die ersten Interessenten, denen Leslie es zeigen würde. Andere Interessenten, wenn es andere gegeben hätte, würden sich an die großen Firmen gewandt haben, an Brock & Brock, Immobilien, Putnapi und so weiter. Annette Weaver hatte das Haus durch die Maklervereinigung, anbieten lassen, und die Grundstücksmaklerin Leslie Brennan hatte davon erfahren. Wahrscheinlich hatte Mrs. J. K. Knight das Inserat gelesen. Oder Knight kannte sie und war jemand, den sie schon einmal kennengelernt und vergessen hatte. Namen behalte ich nicht gut, dachte Leslie, und an einen J. K. Knight kann ich mich nicht erinnern. Doch als ich am Telefon seine Stimme hörte, kam sie mir irgendwie bekannt vor. Aber nur so lange, bis er mir seinen Namen nannte, und diesen Namen kannte ich nicht. Oder ich hatte ihn schon vergessen. Immerhin schien ihm meine Stimme bekannt vorzukommen. Er stellte keine diesbezüglichen Fragen, weil er nicht wusste, dass sie nur ein Ein-Personen-Büro hatte. Andererseits schien er sofort gewusst zu haben, mit wem er sich unterhielt.

    Unsinn!, dachte Leslie. Allein in einem Wagen, auf dessen Dach der Regen trommelt, fällt einem alles Mögliche ein. Es hat eine hypnotische Wirkung, der Verstand ist nicht mehr für alles verantwortlich.

    Doch auf der Auffahrt vor dem Haus der Weavers wartete kein Wagen, obwohl es jetzt nach sieben Uhr war. Außerdem nieselte es nicht mehr, sondern es regnete. Leslie schaltete den Motor aus, das Parklicht an und wartete.

    Hinter dem Glas der Vordertür brannte Licht - eine einfache Lampe. Die Weavers hatten vermutlich das Licht brennen lassen, weil sie zum Essen gefahren waren. Das war außerhalb der Stadt ein Brauch, mit dem man Einbrecher zu täuschen gedachte. Annette und Ralph Weaver waren nicht zu Hause; zumindest nahmen sie den Telefonhörer nicht ab, wenn es klingelte.

    Leslie hatte bei den Weavers angerufen, nachdem Mr. Knight mit ihr gesprochen hatte. Sie hörte das Zeichen und hatte es ein dutzendmal klingeln lassen. In dieser Zeitspanne hätte jeder antworten können, der sich im Haus aufhielt. Die Putzfrau war natürlich längst gegangen. Annette hielt sich, wie die meisten Familien in Van Brunt - ausgenommen die Drakes, die Van Houtons und die großen Familien - eine Putzfrau. Wurde eine Party gefeiert, bediente Ray Parson die Gäste. Was das leibliche Wohl betraf, vertraute man dem Old-Stone-Restaurant, und Belle Billings war, wenn sie abkömmlich war, zum Servieren da.

    So war also an diesem regnerischen Abend im späten September bei den Weavers niemand zu Hause. Das machte nichts, denn Leslie besaß den Schlüssel zu dem Kästchen, in dem der Haustürschlüssel eingeschlossen war. Wenn die Knights kamen, konnte sie ihnen das Haus von innen zeigen und sagen: Drei Schlafzimmer, drei Bäder und ein hübsches Wohnzimmer - finden Sie nicht? Oh, ja, das Haus ist alt, wurde aber vor drei Jahren vollständig renoviert. Ja, sechzigtausend, dachten die Weavers. Sie möchten gern an die Küste, müssen Sie wissen. Soviel mir bekannt ist, hat Mr. Weaver sein Hauptbüro bereits verlegt. Ich wollte, Sie könnten jetzt das ganze Grundstück sehen. Es ist wirklich sehr...

    Niemand zu Hause bei den Weavers. Keine Knights, die das Haus der Weavers zu besichtigen gedachten. Ein kleiner Wagen im Regen mit einer schlanken Frau darin, die fünfundzwanzig war, leicht fröstelte und nach Hause zu ihrem Mann fahren wollte, der es nicht gern hatte, wenn er, aus der Stadt kommend, in ein leeres Haus zurückkehrte. Er hatte es auch nicht gern, dass seine Frau ihre Freizeit damit verbrachte, anderer Leute Häuser Leuten zu zeigen, die Häuser kaufen wollten oder mit diesem Gedanken spielten.

    Zwanzig nach sieben war Leslie ziemlich sicher, dass Mr. Knight, der so souverän von sieben Uhr gesprochen hatte, den Weg wahrscheinlich doch nicht finden würde. Oder er hatte in diesem Wetter das ganze Projekt aufgegeben. Sie wartete noch zehn Minuten, stieg aus und zog ihren Regenmantel enger um sich.

    Es war möglich, dass die Knights es sich einfach anders überlegt hatten; möglich, dass sie während der Stunde, die Leslie von zu Hause weg war, versucht hatten, es ihr telefonisch mitzuteilen. Und es war auch möglich, dass Jim den Hörer abgenommen hatte.

    Sie drückte auf den Klingelknopf. Es blieb alles still. Sie nahm den Schlüssel aus ihrer Handtasche und öffnete das Kästchen, das die Maklervereinigung an allen zum Verkauf stehenden Häusern anbrachte. Der Haustürschlüssel der Weavers hing am gewohnten Platz. Sie öffnete die Vordertür und trat in den Lichtschein der Flurlampe.

    Annette Weaver lag gleich hinter der Tür. Sie lag auf dem Rücken, hatte ein Loch im Hals, und alles um sie herum war voller Blut.

    Leslie Brennan musste gegen eine jäh aufsteigende Übelkeit ankämpfen und hielt eine Hand vor den Mund. Sie musste zum Telefon, um jemandem mitzuteilen, dass Annette Weaver, Annette LeBaron, die einmal so hübsch gewesen war, verblutet auf dem Boden lag.

    Und dann hörte sie in einiger Entfernung das Geräusch eines Wagens. Der Wagen musste hinter dem Haus stehen. Sicher war die Hintertür offen und...

    Der Klang des Motors, überstürzt gestartet, verriet einen Sportwagen. Das Geräusch erschreckte Leslie Brennan. Sie machte kehrt, rannte aus dem Haus und zu ihrem eigenen Wagen. Sie fuhr an, viel zu schnell und den schmalen Weg entlang, der von jenem Haus wegführte, das einmal Annette Weavers Haus gewesen war. Wo der Fahrweg zum Haus der Weavers von Drakes Auffahrt abzweigte, konnte sie den Sportwagen unter Umständen einholen und sich das Nummernschild ansehen.

      Zweites Kapitel

    Captain M. L. Heimrich von der Kriminalabteilung des Staates New York saß auf seiner Terrasse und blickte in Richtung des Hudson River. Aber er sah nicht den Fluss; er sah das welke Gras auf einer Böschung, braunes Gras, das eigentlich hätte grün sein müssen und schon verdorrt war. Der Regen der letzten Nacht hatte nicht viel geholfen, die Sonne trocknete schon wieder alles aus. Sonnig und für die Jahreszeit zu warm, hieß es im Wetterbericht nach den Neun-Uhr-Nachrichten.

    Heimrich hatte sich beim Ankleiden die Nachrichten angehört. Das war ungewöhnlich, denn normalerweise saß er schon vor neun Uhr an seinem Schreibtisch im Polizeibüro, nahm Papiere aus dem Eingangskorb, las sie durch, unterschrieb mit seinem Namen und warf sie in den Ausgangskorb. Doch selbst ein Polizeibeamter musste manchmal schlafen, und es war fast vier Uhr morgens gewesen, als Heimrich den

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