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MEIN NAME IST MARY SMITH: Der Krimi-Klassiker!
MEIN NAME IST MARY SMITH: Der Krimi-Klassiker!
MEIN NAME IST MARY SMITH: Der Krimi-Klassiker!
eBook206 Seiten2 Stunden

MEIN NAME IST MARY SMITH: Der Krimi-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Die späte Sonne des Juninachmittags schien in ihr Gesicht, stach in ihre Augen. Vom Gehsteig schlug ihr die trockene Hitze des Asphalts entgegen. Sie zog ihre Kostümjacke aus und nahm sie unter den Arm. Die Sonne brannte durch ihre weiße Bluse. In ihrem Versteck würde es kühl und dunkel sein. Dort würde sie nicht vom Licht geblendet werden.

Sie hatte kein Geld für ein Taxi. Nicht einmal für den Bus. Aber an diesem Abend - an diesem Donnerstagabend - hatten die Banken bis acht Uhr geöffnet. Bis dahin sollte sie es schaffen. Doch auch wenn sie es nicht schaffte oder einfach fand, dass es nicht der Mühe wert sei, war es letztlich egal.

 

Der Roman Mein Name ist Mary Smith von F. R. Lockridge (eigentlich Richard Orson Lockridge; * 26. September 1898 in Missouri; † 19. Juni 1982 in South Carolina) erschien erstmals im Jahr 1961; eine deutsche Erstveröffentlichung folgte 1962.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum14. Feb. 2022
ISBN9783755407744
MEIN NAME IST MARY SMITH: Der Krimi-Klassiker!

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    Buchvorschau

    MEIN NAME IST MARY SMITH - F. R. Lockridge

    Das Buch

    Die späte Sonne des Juninachmittags schien in ihr Gesicht, stach in ihre Augen. Vom Gehsteig schlug ihr die trockene Hitze des Asphalts entgegen. Sie zog ihre Kostümjacke aus und nahm sie unter den Arm. Die Sonne brannte durch ihre weiße Bluse. In ihrem Versteck würde es kühl und dunkel sein. Dort würde sie nicht vom Licht geblendet werden.

    Sie hatte kein Geld für ein Taxi. Nicht einmal für den Bus. Aber an diesem Abend - an diesem Donnerstagabend - hatten die Banken bis acht Uhr geöffnet. Bis dahin sollte sie es schaffen. Doch auch wenn sie es nicht schaffte oder einfach fand, dass es nicht der Mühe wert sei, war es letztlich egal.

    Der Roman Mein Name ist Mary Smith von F. R. Lockridge (eigentlich Richard Orson Lockridge; * 26. September 1898 in Missouri; † 19. Juni 1982 in South Carolina) erschien erstmals im Jahr 1961; eine deutsche Erstveröffentlichung folgte 1962.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

    MEIN NAME IST MARY SMITH

    Erstes Kapitel

    Das Krankenhaus war unübersehbar groß. Vielleicht war es gerade deshalb. so leicht gewesen, es einfach zu verlassen. Schon überhaupt, nachdem sie sich endlich dazu entschlossen hatte, nicht mehr länger hierzubleiben. Außerdem, nahm sie an, hätte man sie nicht daran hindern können zu gehen. Sie hatte kein Verbrechen begangen. Sie hätte sagen können, dass sie nicht einsähe, warum man sie noch länger hierbehalten: wolle; sie fühle, sich wieder völlig gesund und sei entschlossen, nach Hause zu gehen. Niemand hätte etwas dagegen tun können.

    Zuerst hatte sie mit der Ärztin sprechen wollen; sie hätte es auch getan, wenn der andere Weg nicht einfacher gewesen wäre, ohne Komplikationen und langatmige Erklärungen. Die junge Frau im Vorzimmer hatte gelächelt, freundlich und unpersönlich, und gesagt, dass Miss Fleming in wenigen Minuten zu ihrer Verfügung stünde. »Machen Sie sich keine Sorgen«, hatte sie hinzugefügt. »Miss Fleming wird alle erforderlichen Vorkehrungen treffen.«

    Sie war ins Wartezimmer gegangen und hatte sich auf einen Holzstuhl gesetzt. Hinter der Tür traf wahrscheinlich Miss Fleming gerade die erforderlichen Vorkehrungen für jemand anders. Ihr gegenüber hatte ein alter Mann mit zitternden Händen gesessen, daneben ein junges Mädchen mit hellblondem Haar, das ein Baby hielt und darüber hinweg blickte, als sei ihr das Kind und überhaupt alles gleichgültig.

    Die Luft im Wartezimmer war stickig gewesen. Wie sie Krankenhausgeruch hasste! Es hatte nicht den Anschein gehabt, als ob es Miss Fleming - so geschickt, geduldig und einsichtig sie auch sein mochte - sonderlich leichtfiel, erforderliche Vorkehrungen zu treffen.

    Es wäre wirklich sinnlos gewesen, darauf zu warten, von  ihr vorgelassen zu werden. Ihr Kopf hatte wieder angefangen zu schmerzen; doch auch das, hatte man ihr versichert, würde sich mit der Zeit geben.

    Was hätte sie zu Miss Fleming sagen sollen? Dass man ihretwegen keine Vorkehrungen zu treffen brauche? Im Gegenteil, dass sie es nicht wünsche. Sie wollte nur frei sein - anonym, unbeachtet und frei.

    Sie war nach wenigen Minuten wieder aufgestanden und aus dem Wartezimmer der Wohlfahrtsärztin Miss Fleming gegangen. Sie hatte der Sekretärin fast entschuldigend zu- gelächelt und war hinter der Tür zur Toilette verschwunden. Danach war alles kinderleicht gewesen. Durch einen zweiten Ausgang war sie auf einen der unzähligen Gänge gekommen und so lange dem Schild Pforte nachgegangen, bis sie schließlich auf der Straße gestanden hatte.

    Von zu Hause wegzulaufen, wo man ebenfalls versucht hatte, erforderliche Vorkehrungen zu treffen, war weitaus schwieriger gewesen. Auch daheim, dachte sie, als sie durch die heißen Straßen ging, hätte man sie nicht halten können. Und doch glich ihr Weggehen einer Flucht - einer Flucht ohne Verfolger.

    Ihr Kopf schmerzte. Sie fühlte sich noch ziemlich schwach.

    Sie hatte lediglich im Unbekannten untertauchen und alles hinter sich lassen wollen - alles und jeden, jegliche Erinnerung. Sie hatte von neuem beginnen wollen und anfangs vorgehabt, als erstes ihren Namen zu ändern. Aber dann war es ihr bewusst geworden, dass sie keinen besseren Namen haben konnte als ihren eigenen.

    Sie hatte den Nachtzug nach Chicago genommen, war kurz - unter ihren Namen - dort geblieben, und dann nach New York weitergefahren. In New York kannte sie niemanden.

    Während sie im Krankenhaus gelegen hatte, war es Sommer geworden. Bevor man sie eingeliefert hatte, war es Frühling gewesen - nein, kein richtiger Frühling. Nur an einem einzigen Tag im April war das Wetter schön gewesen. Tn der Nacht, in der man sie ins Hospital gebracht hatte, musste es unfreundlich Und kalt gewesen sein. Sie konnte sich an jene Nacht nicht erinnern. Sie hatte offensichtlich ihr Winterkostüm getragen, da sie es jetzt trug, als sie die sechsundzwanzigste Straße hinunter auf das Versteck zuging, das sie gefunden hätte, um unterzutauchen. Erst heute Morgen, als sie das Kostüm angezogen hatte, war es ihr bewusst geworden, wie sehr sie abgenommen hatte. Noch vor einigen Wochen hatte es ihr wie angegossen gepasst. Heute hing die Jacke weit und formlos von ihren Schultern, der Roch saß auf den Hüften. Nicht, dass es ihr etwas ausmachte; diese Dinge machten ihr schon lange nichts mehr aus. Fünf Jahre - eine ewige Zeit.

    Niemand würde sich nach einem blassen, mageren Mädchen umdrehen - nach einem Mädchen, dessen dunkelbraunes Haar kurz geschnitten und im Nacken wie bei einem Mann ausrasiert worden war. Dort, im Nacken, hatte sie die stechenden Schmerzen. Aber das würde sich mit der Zeit geben. Das war kein Grund zur Sorge.

    Die späte Sonne des Juninachmittags schien in ihr Gesicht, stach in ihre Augen. Vom Gehsteig schlug ihr die trockene Hitze des Asphalts entgegen. Sie zog ihre Kostümjacke aus und nahm sie unter den Arm. Die Sonne brannte durch ihre weiße Bluse. In ihrem Versteck würde es kühl und dunkel sein. Dort würde sie nicht vom Licht geblendet werden.

    Sie hatte kein Geld für ein Taxi. Nicht einmal für den Bus. Aber an diesem Abend - an diesem Donnerstagabend - hatten die Banken bis acht Uhr geöffnet. Bis dahin sollte sie es schaffen. Doch auch wenn sie es nicht schaffte oder einfach fand, dass es nicht der Mühe wert sei, war es letztlich egal. Man hatte sie im Krankenhaus gezwungen zu essen. Selbst wenn sie keinen Appetit gehabt hatte. Jetzt, wenn ihr irgendetwas zu mühsam war oder sie keine Lust dazu hatte, würde sie niemand zwingen.

    Schließlich kam sie zur Fifth Avenue und bog links ein. Nun konnte sie wenigstens auf der Westseite der Straße im Schatten gehen. An der nächsten Kreuzung überquerte sie die Fahrbahn. Ihr Kopf schmerzte immer noch. Es ist ein gutes Stück Weg, dächte sie, aber ich werde es schaffen. Ich -habe mir nicht überlegt, dass es so weit ist.

    Am Washington Square wandte sie sich nach rechts. Sie war inzwischen sehr müde. Als sie gerade über die Seventh Avenue gegangen und nur noch wenige Blocks von ihrem Versteck entfernt war, überfiel sie plötzlich eine Schwindelwelle, und sie musste sich an einem Gartenzaun festhalten, bis es vorüber war.

    Sie kam in die schmale, kleine Straße und stieg kurz darauf die Sandsteinstufen zur Eingangstür des Hauses hinauf. Sie hielt sich am Geländer fest und ging sehr langsam für eine Frau von sechsundzwanzig Jahren. Ich bin längst nicht so fest auf den Beinen, wie ich geglaubt habe, dachte sie. Ich werde heute Abend nicht mehr weitergehen. Nicht um alles in der Welt.

    Sie stieg die zwei Stockwerke hinauf und stand endlich vor ihrer Wohnungstür. Jetzt erst kamen ihr zum ersten Mal Bedenken, ob wohl der Schlüssel noch da sein würde - der Extraschlüssel, den sie gegen ihre eigene Gedankenlosigkeit und Vergesslichkeit in Reserve versteckt hielt. Jemand konnte aus Versehen den Schlüssel heruntergeworfen haben.

    Mrs. Peterson zum Beispiel, beim Treppenputzen. Falls der Schlüssel nicht da war, musste sie wieder in die Hausmeisterswohnung im Souterrain hinuntergehen und Mr. Peterson sagen, dass sie ihren Schlüssel verloren habe. Ob er gegebenenfalls zu Hause sein und ihr helfen würde?

    Sie hatte fast fünf Monate in dem Appartement gewohnt, den- Hausmeister aber nur ein einziges Mal gesehen, als sie einzog und er ihr die Schlüssel überreichte. Die Wohnung war ihr damals von einer Angestellten des Immobilienbüros gezeigt worden. Die Miete wurde von der Bank überwiesen. Peterson hatte sich nicht im Geringsten für die neue Mieterin interessiert. Würde er ihr jetzt glauben und sie hereinlassen? Sie würde ihn zu überzeugen versuchen müssen. Davor graute ihr im Moment mehr als vor der Aussicht, die zwei Treppen wieder hinunter und anschließend ein zweites Mal heraufsteigen zu müssen. Sie lehnte sich an die Wand neben der Eingangstür zu ihrer Wohnung und fühlte eine schwarze Hoffnungslosigkeit in sich aufsteigen. Ich bin nur deswegen so verzweifelt, dachte sie, weil ich noch nicht wieder ganz bei Kräften bin. Doch ich darf jetzt nicht aufgeben.

    Mit größter Willensanstrengung streckte sie sich auf die Zehenspitzen und tastete den Querbalken über ihrer Wohnungstür ab. Zuerst fühlte sie nur Staub. Wieder drohte ihr schwarz vor Augen zu werden, und sie klammerte sich mit einer Hand am Türrahmen fest. Sie riss sich zusammen und ließ ihre Finger weiter über das Holz gleiten. Da berührte sie das Metall des Schlüssels. Eine Flut der Erleichterung schlug über ihr zusammen.

    Mit peinlicher Vorsicht, als könne ihr der Schlüssel für immer entgleiten, steckte sie ihn ins Schloss, drehte ihn um und öffnete die Tür. Sie betrat schnell ihre Wohnung und zog die Tür hinter sich zu.

    Es war ein langer, schmaler Raum mit zwei Fenstern am anderen Ende. Der Schlüssel hatte ihr die Tür in ihr Zimmer geöffnet.

    Aber nichts in diesem Zimmer gehörte ihr.

    Ihre großen, braunen, weit aufgerissenen Augen wanderten durch den Raum. Sie hatte nicht viel besessen - ein Bett, zwei Stühle und einen kleinen Tisch. Und natürlich Lampen, um das immer düstere Studio-Appartement zu beleuchten.

    Jetzt standen fremde Möbel da. Die Couch - breiter als ihre gewesen war - war mit einem grellgelben Überwurf bedeckt und stand an der rechten Wand. Zwischen den beiden Fenstern war ein Tisch mit einer Schreibmaschine und einer Bürolampe darauf. An der linken Wand stand eine polierte Kommode. Zwischen Kommode und Fenster befand sich ein altes, zerschlissenes Sofa. Nichts, was sie an früher erinnert hätte.

    Nichts - Moment! Der schmale, hohe Schrank in der rechten hinteren Ecke des Zimmers. Es war ein Einbauschrank. Ihr verschwommener Blick ruhte auf seinen Türen.

    Es war unglaublich. Kurz bevor man sie ins Krankenhaus eingeliefert hatte, hatte sie ihrer Bank den Auftrag gegeben, die Miete bis Ende Juni zu überweisen. Sie hatte den Kontoauszug - sie brach den Gedanken ab. In Wirklichkeit hatte sie nichts. Sie habe nicht einmal eine Handtasche gehabt, als man sie fand, hatte man ihr gesagt - keine Tasche, keinen Ausweis, nichts. Und jetzt, wo jemand in ihre Wohnung gezogen war...

    Sie ging hastig durch den langen, schmalen Raum. Im Wandschrank hatte sie in einer kleinen Blechschachtel die Dinge aufbewahrt, die nicht verlorengehen sollten: Ihren Mietvertrag, der bis zum ersten Oktober lief, die Auszüge

    der Mietüberweisungen und, was das Wichtigste war, ihr Scheckbuch. Sie rüttelte an der Schranktür, die noch wie früher klemmte. Endlich sprang sie auf.

    Wer sich auch immer zum unberechtigten Besitzer ihrer Wohnung gemacht hatte, benutzte den Eckschrank zum gleichen Zweck, wie sie es getan hatte. Auf dem obersten Brett lag ein schwarzer Aktendeckel, ein Stoß Schreibmaschinenpapier und eine Schale mit Bleistiften. Darunter Briefe und einige Bücher. Ihre Blechschachtel war nicht da. Sie schob die Bücher beiseite, räumte alles um, konnte aber ihre Schachtel nicht finden.

    »Suchen Sie etwas?«, sagte eine Stimme, und im Moment dachte sie, dass diese Stimme nur in ihren Gedanken existierte. Dann drehte sie sich schnell um.

    Ein großer Mann stand im Zimmer und blickte sie mit scharfen, harten Augen an.

    »Nun?«, fragte er. »Was werden Sie mir jetzt erzählen? Denken Sie sich eine gute Geschichte aus.«

    Sie schaute den großen Mann an - einen jungen Mann mit harten Zügen. Sie drehte sich zu ihm um und stand an die Tür des Eckschrankes geklammert da.

    »Wer sind Sie?«, fragte sie und versuchte, ein Zittern in ihrer Stimme zu vermeiden. »Was machen Sie hier?«

    Er stieß ein kurzes Lachen aus.

    »Ich bin der Mieter dieser Wohnung«, sagte er. »Das beantwortet gleich beide Fragen, oder? Wie kamen Sie hier herein?«

    »Mit dem Schlüssel. Mit meinem Schlüssel.« Sie legte eine Hand an ihren Nacken. Die Schmerzen ließen nicht nach.

    »Verflixt«, schimpfte der große Mann. »Was reden Sie denn für einen Unsinn?«

    Er blickte sie scharf und musternd an. Erst jetzt schien er sie im düsteren Licht dieses Raumes zu erkennen. »Sie sehen krank aus«, stellte er fest.

    »Ich komme eben aus dem Hospital«, erklärte sie langsam. »Wieso wohnen Sie hier? Sie behaupten, dieses Appartement gemietet zu haben?«

    »Genau, und ich zahle auch dafür. Ich habe den Schlüssel und somit das Recht, die Polizei zu verständigen, wenn ich einen Einbrecher in meinem Zimmer ertappe. Einen Dieb.«

    »Ich wohne hier«, entgegnete sie. »Ich zahle die Miete. Der Hausbesitzer wird es Ihnen bestätigen. Gehören Ihnen diese Sachen?«

    Sie deutete mit einer weiten Handbewegung durch den Raum.

    »Was ist eigentlich mit Ihnen los?«, fragte der große Mann. »Natürlich sind das meine Sachen. Ich heiße Martin Hale und habe vor zwei Wochen diese Wohnung gemietet.« Er sprach sehr langsam, als hätte er es mit jemandem zu tun, der Englisch nur schlecht versteht.

    »Aber meine Sachen waren doch hier«, entgegnete sie. »Sie müssen hier gewesen sein. Was haben Sie mit meinen Sachen gemacht?«

    »Sachen?«, wiederholte er. Seine Augen wurden schmal. »Sie sollten sich vielleicht besser hinsetzen.« Sie rührte sich nicht, sondern blieb an die Schranktür geklammert stehen. »Okay«, meinte er. »Ich werde die Polizei nicht rufen.«

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