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Planung ist alles: Kriminalroman
Planung ist alles: Kriminalroman
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eBook145 Seiten1 Stunde

Planung ist alles: Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Krimi von Thomas West

Der Umfang dieses Buchs entspricht 118 Taschenbuchseiten.

Der Juwelier Gregory Lennert ist ein älterer, etwas ängstlicher Herr. Als er eines Tages einen schwarzen Wagen zum wiederholten Male sehr langsam an seinem Geschäft vorbeifahren sieht, ruft er die Polizei. Nur aus Vorsicht, man weiß ja nie, was geschieht. Er soll recht behalten mit seiner Vorahnung. Schon kurz nach seinem Anruf betreten zwei Männer seinen Laden. Die Gangster sind bewaffnet und fordern ihn auf, die Juwelen in die mitgebrachten Koffer zu packen...

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum12. Dez. 2018
ISBN9783743829206
Planung ist alles: Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Planung ist alles - Thomas West

    Planung ist alles

    Krimi von Thomas West

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 118 Taschenbuchseiten.

    Der Juwelier Gregory Lennert ist ein älterer, etwas ängstlicher Herr. Als er eines Tages einen schwarzen Wagen zum wiederholten Male sehr langsam an seinem Geschäft vorbeifahren sieht, ruft er die Polizei. Nur aus Vorsicht, man weiß ja nie, was geschieht. Er soll recht behalten mit seiner Vorahnung. Schon kurz nach seinem Anruf betreten zwei Männer seinen Laden. Die Gangster sind bewaffnet und fordern ihn auf, die Juwelen in die mitgebrachten Koffer zu packen...

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    Was war das für ein süßer Traum gewesen? Lesley öffnete die Augen und blinzelte zum Fenster. Ein Sonnenstrahl fiel dort durch eine Lücke zwischen den Vorhängen. Im Lichtbalken tanzten die Staubpartikel. Ein guter Traum, zerplatzt wie eine Seifenblase. Lesley schob sich aus dem Bett. Macht nichts... die Wirklichkeit ist auch nicht zu verachten...

    Auf dem Nachttisch, neben der leeren Sektflasche, sein Vertrag. Er drehte sich um. Da lag sie - blond, samthäutig, langgliedrig: Wanda Ryan. Die schönste Frau Manhattans, wie Lesley mindestens einmal am Tag betonte. Die Wirklichkeit ist auch nicht zu verachten...

    Er stemmte sich von der Matratze und lief zum Fenster. Nackt, wie Gott ihn erschaffen hatte. Das Licht der Morgensonne flutete ins Schlafzimmer, als er die Vorhänge auseinander zog. Aus den Federn, Honey!, rief er. Der Tag riecht nach Glück!

    Nichts, aber auch gar nichts trug schon den Schatten des Grauens, das dieser Samstag für Wanda und ihn bereithielt.

    Im Hinterhof der angrenzenden Mietshäuser saß eine Katze auf dem Müllcontainer und putzte ihr Fell. Ein kleines, schwarzes Mädchen kniete mitten auf dem Hof, mit bunter Kreide malte sie Blumen und Bäume auf den Betonboden. Aus offenen Fenstern drang Musik und Kinderlachen. Eine Frau im obersten Stockwerk des Hauses gegenüber goss die Blumen ihrer Dachterrasse. Aus dem Pflaumenbaum in der winzigen Gartenparzelle auf der rechten Seite des Hofes tschilpte eine Amsel ihr Morgenlied. Und der Augusthimmel war blau und wolkenlos.

    Hey, Honey! Komm her und küss mich! Lesley schob das Fenster hoch, streckte sich und sog die noch kühle Luft in die Lungen. Ich hab eine prächtige Idee - komm her und küss mich!

    Lesley betrachtete zufrieden die schäbige Hinterhof-Idylle - es gab Tage, an denen nervte sie ihn - und hinter ihm raschelte Wandas Bettzeug. O Darling... zieh die Vorhänge zu - es ist noch nicht mal halb acht! Wanda gähnte. Komm noch ein paar Minuten unter meine Decke.

    Mit zwei Schritten war er am Bett und hechtete in die Federn. Aufstehen, Honey! Das Glück wartet nicht auf uns! Wir gehen Ringe kaufen! Er bohrte seinen Kopf zwischen ihre Brüste und bedeckte ihre weiche Haut mit Küssen.

    Waas?! Wanda fuhr hoch. Hellwach war sie plötzlich. Ist das dein Ernst?! Wie ein Mädchen, dem man am Geburtstagsmorgen ein Reitpferd ins Kinderzimmer führt, strahlte sie. Lesley! Sie schlang die Arme um ihn und lachte. Lesley! Du verrückter Kerl!

    Lesley angelte den Vertrag von seinem Nachttisch. Mitglied der Sozietät Adams & Cunningham! Fünfundsiebzigtausend Dollar im Jahr! Er küsste den Vertrag. Plus Prämien! Lesley Cellar ist jetzt ein gemachter Mann! Sie riss ihm das Papier aus der Hand, küsste es ebenfalls und kicherte dabei.

    Am Abend zuvor hatten sie den Vertrag mit der renommierten Anwaltskanzlei in Brooklyn Flatbush gefeiert. Mit anderthalb Flaschen Sekt. Unter dreiunddreißig Bewerbern hatte Adams & Cunningham sich für Lesley entschieden. Nun war er die längste Zeit Pflichtverteidiger des Manhattaner Bezirksgerichts gewesen.

    In der zweiten Septemberhälfte machen wir Urlaub, und am ersten Oktober fang ich bei Adams & Cunningham an. Er zog Wanda aus dem Bett. Wir verkaufen die Wohnung und suchen uns ein Häuschen in Flatbush, vielleicht sogar in Brooklyn Heights...

    Du spinnst ja...! Hand in Hand liefen sie in die Dusche.

    Warum nicht? Du bekommst einen neuen Flügel und ein großes Musikzimmer. Und dann wird gelebt...!

    Wanda war Musiklehrerin. Klavier und klassischer Gesang. Ein Job von dem man einigermaßen gut leben konnte. Jedenfalls hier in der East Village, wo es eine Menge ehrgeiziger Eltern gab, die ihre Sprösslinge vorsichtshalber und a priori für kleine Rubinsteins, Goulds und Carusos hielten. Und wo Wanda mietfrei in einem kleinen Apartment leben konnte, das ihr Großvater ihr vermacht hatte.

    Das Duschen zog sich hin - Wanda hatte weiche Schenkel und liebte es morgens lange geküsst zu werden. Und für Lesley - sonst ein wortkarger Morgenmuffel - gab es kein wirksameres Aphrodisiakum als beruflichen Erfolg. Jedenfalls saßen sie erst gegen halb neun auf den Barhockern vor dem Küchentresen um zu frühstücken.

    Ich werde gleich morgen einen Makler beauftragen, sagte Lesley, während er sein Früchtemüsli in sich hinein schaufelte.

    Das sind doch alles Halsabschneider! Wanda ließ den Honig in ihren Kräutertee tropfen. Lass uns lieber in der New York Times inserieren! Lesleys Eifer hatte sie längst angesteckt.

    Von mir aus - und sobald wir ein Haus gefunden haben, planen wir den Hochzeitstermin...

    Sie küsste ihm den Milchbart von den Lippen. Ein einziges Mal hatten sie übers Heiraten gesprochen - an jenem denkwürdigen Abend, als sie sich in einer Harlemer Jazzkneipe kennenlernten. Wanda trat damals regelmäßig mit einer Jazzband auf. Und an jenem Abend im >Blue Note< in der hunderteinundreißigsten Straße West. Vier Jahre war das her.

    Schon während des ersten Stückes hatte sie Lesley über ihr Piano hinweg entdeckt. Der Mann in dem dunklen Dreiteiler und mit dem schwarzen Stoppelhaar saß allein an einem Tischchen nicht weit von der Bühne entfernt und nippte an seinem Bier. Ihre Blicke trafen sich und ließen sich den ganzen Abend über nicht mehr los. Wanda hatte nur für Lesley in die Tasten gegriffen.

    Nach dem Konzert war er auf die Bühne gekommen. Ob er sie zu einem Drink an seinen Tisch einladen dürfte, ganz unverbindlich natürlich und so weiter.

    Nein, hatte Wanda ihn angelacht. Nix da unverbindlich! Ich suche einen Mann, der sich heiraten lässt und mit dem ich reich werden kann!

    Nie würde sie Lesleys verdutztes Gesicht vergessen. Er schluckte, lächelte unsicher und sagte: Ich bin nicht der Allerspontanste - aber die schönste Frau Manhattans lasse ich mir nicht durch die Lappen gehen. Wenn es also nicht gleich heute sein muss, könnte man ja bei einem Drink in Ruhe über deine Pläne sprechen.

    Sie sprachen dann weder übers Reichwerden noch übers Heiraten. Aber ein halbes Jahr später zog Lesley in ihr Apartment. Er studierte damals Jura im letzten Semester und war dreißig Jahre alt. Zwei Jahre älter als Wanda.

    Nach dem Frühstück hinunter auf die Straße. Lesley trug weiße Jeans und ein cremefarbenes Sommer-Jackett darüber. Wanda ein hoch geschlitztes, ärmelloses Kleid. Aus roter Baumwolle und knöchellang. Ihr blauer Peugeot Cabriolet, Baujahr 1992, stand auf der anderen Straßenseite.

    Ich will fahren! Lesley lief auf den Bürgersteig zur Fahrertür. Wanda kramte den Schlüsselbund mit dem Wagenschlüssel aus ihrer Handtasche. Über den Wagen hinweg warf sie ihm den Schlüsselbund zu. Lesley fing ihn auf, der Schlüsselring löste sich - bis auf den Briefkastenschlüssel klirrten alle Schlüssel auf den Asphalt.

    Und für Sekunden sah es so aus, als wollte ein gütiges Schicksal ihnen das Grauen dieses Tages ersparen.

    Bitte nicht... Lesley starrte auf den Asphalt zu seinen Füßen. Wohnungs- und Kellerschlüssel lagen auf dem Bürgersteig. Der Autoschlüssel war nirgends zu sehen. Dafür das Gitterrost eines Gullis zwischen Bordsteinkante und Karosserie. Bitte nicht!

    Was ist passiert? Wanda kam auf den Bürgersteig gelaufen. Lesley bückte sich und blickte unter das Auto. O Shit! Wanda entdeckte den Gulli. Sag, dass das nicht wahr ist!

    Regungslos und die Schläfe auf den Bürgersteig gepresst blickte Lesley unter das Auto. Das musst du dir ansehen, Honey!

    Wanda ging neben ihm in die Knie und spähte ebenfalls unter das Auto. Der Autoschlüssel lag auf einer der zwei Finger breiten Metallstreben des Gullis. Lesley streckte den Arm aus und fischte ihn vorsichtig vom Gitterrost.

    Wenn das kein Zeichen ist! Er sprang auf. Wie eine Trophäe reckte er die Faust mit dem Schlüssel in den Himmel. Wenn das kein gutes Zeichen ist! Sie fiel ihm um den Hals und lachte.

    Eine geschlagene Stunde brauchten sie, bis sie sich durch die Rush-hour zur Fifth Avenue und in die Upper Midtown durch gebohrt hatten. Die letzte glückliche Stunde ihres Lebens.

    2

    Ein schwarzer Rover 75. Schon wieder.

    Gregory Lennart spähte durch das Schaufenster auf

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