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Jesse Trevellian und der Unterhändler
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eBook150 Seiten1 Stunde

Jesse Trevellian und der Unterhändler

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Über dieses E-Book

Krimi von Thomas West

Der Umfang dieses Buchs entspricht 123 Taschenbuchseiten.

Auf Empfehlung des US-Kongresses beschließt New York City, Schweizer Banken zu boykottieren, bis diese angemessene Ersatzzahlungen für Holocaust-Opfer leisten. Milliardengeschäfte zwischen Schweizer Banken und New Yorker Großkonzernen drohen zu platzen. Urs Zimmermann soll als Unterhändler diese Unternehmen dazu bringen, die Verträge mit den Schweizern einzuhalten. Da ihm mehrere Millionen Dollar Prämie winken, scheut sich der skrupellose Finanzmakler nicht, den Gangster Frank Scalio anzuheuern, der die Unternehmer unter Druck setzen soll und auch vor Mord nicht zurückschreckt. Jesse Trevellian und Milo Tucker vom FBI sind den Verbrechern jedoch bereits auf der Spur. Als David Cohn, Vorstandsvorsitzender der "Transatlantik Traffic Bank", sich vehement weigert, den Vertrag mit einer Schweizer Bank zu unterzeichnen, werden er und sein Sohn gekidnappt ...
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum30. Juni 2017
ISBN9783745200171
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    Buchvorschau

    Jesse Trevellian und der Unterhändler - Thomas West

    Jesse Trevellian und der Unterhändler

    Krimi von Thomas West

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 123 Taschenbuchseiten.

    Auf Empfehlung des US-Kongresses beschließt New York City, Schweizer Banken zu boykottieren, bis diese angemessene Ersatzzahlungen für Holocaust-Opfer leisten. Milliardengeschäfte zwischen Schweizer Banken und New Yorker Großkonzernen drohen zu platzen. Urs Zimmermann soll als Unterhändler diese Unternehmen dazu bringen, die Verträge mit den Schweizern einzuhalten. Da ihm mehrere Millionen Dollar Prämie winken, scheut sich der skrupellose Finanzmakler nicht, den Gangster Frank Scalio anzuheuern, der die Unternehmer unter Druck setzen soll und auch vor Mord nicht zurückschreckt. Jesse Trevellian und Milo Tucker vom FBI sind den Verbrechern jedoch bereits auf der Spur. Als David Cohn, Vorstandsvorsitzender der „Transatlantik Traffic Bank", sich vehement weigert, den Vertrag mit einer Schweizer Bank zu unterzeichnen, werden er und sein Sohn gekidnappt ...

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    Man kann sich seinen Job nicht aussuchen, dachte Toni >the fox< Anselutti. Niemand kann das. Das kleine Akkordeon zwischen seinen schmalen Händen schickte sentimentale Melodien bis auf die andere Straßenseite hinüber. >This Land Is My Land< und >If I Had A Hammer<.

    Danke, Lady, rief er der alten Frau zu, die ihm zwei Quarters in den Hut warf. Danke! Gott segne Sie!

    Sein Arsch tat ihm weh, er war es nicht gewohnt, auf hartem Asphalt zu sitzen. Aber was tut man nicht alles für Good Old Frank. Man kann sich seinen Job nicht aussuchen, wie gesagt.

    Inbrünstig quetschte er die Melodien amerikanischen Volksgutes aus seinem Instrument. Und ließ keine Sekunde den verglasten Eingang zu einem der wenigen sanierten Häuser in diesem Teil der Mott Street aus dem Auge. Dort, gegenüber, residierte in der Parterre die renommierteste Anwaltskanzlei von Little Italy. Vanchetti oder Vinshatti - Toni hatte ein schlechtes Namensgedächtnis.

    Toni >the fox< Anselutti würgte den letzten Akkord von >John Browns Body< fast zwei Takte zu spät ab. Er war ein unverbesserlicher Pathetiker. Dann tastete er hinter sich nach der Pumpgun unter seinem schäbigen Jackett zwischen Hauswand und seinem schmerzenden Rücken.

    Die Waffe war scharf, was denn sonst - Toni saß ja schließlich nicht zum Spaß hier. Akkordeon konnte er auch zu Hause spielen. Oder im >Palermo<, seiner Stammkneipe in der Grand Street.

    Und die jämmerlichen Dollars in dem alten Hut vor ihm auf dem Bürgersteig würde er übermorgen in der Samstagabendmesse in den Klingelbeutel werfen. Jedenfalls einen Teil davon. Und mit dem anderen Teil würde er eine Kerze für Rosina Scalio kaufen und vor dem Seitenaltar mit dem Bild der Heiligen Jungfrau anzünden.

    Rosina Scalio.

    Er sah auf die Uhr. Halb zehn. Um neun Uhr vormittags schon hatte sie den Termin bei ihrem Anwalt. Wie immer kam sie zu spät. Zu spät sogar, um ihre Scheidung einzureichen.

    Armer Frank, dachte Toni und griff noch einmal hinter sich nach seiner Pumpgun.

    Arme Rosina. Auf seinem stoppelbärtigen Gesicht spiegelte sich für einen Augenblick das ganze Dilemma wider, in das sein Auftrag ihn gestürzt hatte. Seine braunen Augen drehten sich fast flehend hinauf zum wolkigen Sommerhimmel Manhattans, bevor er wieder in die Tasten griff. Niemand kann sich seinen Job aussuchen. Schon sein Vater hatte das immer gesagt. Damals, als er für Good Old Franks Vater Leute weggemacht hatte.

    >I'am Sailing<. Die ganze Sehnsucht dieses Stückes verstand er seinem Instrument zu entlocken - inbrünstig und wehmütig. Den weißen Cadillac sah er trotzdem. Rosinas Cadillac. Hundertfünfzig Meter links von ihm, vor der Kreuzung Mott Street, Kenmare Street stoppte er an der Ampel.

    Verdammt! Er hatte nichts gegen die Frau. Er mochte sie sogar. Seitdem sie sich in Franks Bentley von ihm hatte vögeln lassen. Aber Good Old Frank war der Boss. Und der hatte beschlossen, dass sie wegmusste. So war das eben.

    >I'am Sailing< brach ab, als hätte ein Strudel das Segelschiff verschlungen, und Toni >the fox< Anselutti zog das Gewehr unter seinem Jackett heraus. Er legte es neben sich auf die Straße und streckte das rechte Bein aus, um es zu bedecken. Noch stand der Cadillac ja vor der roten Ampel.

    Er griff wieder nach dem Akkordeon und fing noch einmal von vorn an - >I am Sailing<. Der Cadillac fuhr an, rollte über die Kreuzung und verlangsamte, als er sich dem Haus der Vanchetti-Kanzlei näherte. Oder Vinshatti, dachte Toni, was weiß denn ich ... Nicht den Bruchteil einer Sekunde ließ er den Cadillac aus den Augen.

    Noch bevor die Nobelkarosse stoppte, schob sich ein silbergraues Mercedes Coupé in sein Blickfeld. Es hielt vor Toni am Straßenrand. Das Seitenfenster auf der Beifahrerseite senkte sich und ein schwarzbärtig umrahmtes, kupferfarbenes Gesicht grinste ihn an. Mustafa >Taffy< Zibany. Hinter ihm, am Steuer, erkannte Toni den Sohn Franks - Paul.

    Hi, Toni - wie geht's denn so?, rief der Nordafrikaner gut gelaunt. Er war schon seit acht Jahren in den Staaten und sprach immer noch ein haarsträubendes Englisch. Obwohl er sich als Basketballprofi fast tagtäglich mit Leuten abgeben musste, die ihn zwangen richtig hinzuhören und sich vernünftig auszudrücken.

    Toni wurde nicht umsonst >the fox< genannt. Blitzschnell erfasste er die Situation. Hey Taffy, wie soll's mir schon gehen - jeder tut seinen Job. Frank will wissen, ob seine Rosina wirklich zum Anwalt gegangen ist. Na und?

    Verstohlen spähte er auf sein rechtes Bein. Es bedeckte die Pumpgun nur teilweise. Bullshit ...

    Und du vertreibst dir die Zeit ein bisschen mit Musik, grinste Taffy, he - deinen Job möchte ich haben!

    Toni sah die blonde Frau auf der anderen Straßenseite aus ihrem Luxusschlitten steigen, sah sie die Vortreppe hinauftänzeln, sah sie hinter der Glasfront verschwinden. Eine ungeheure Wut drängte sich in seinen Bauch. Am liebsten hätte er diesem verfluchten Afrikaner eine Ladung aus der Pumpgun in sein Kameltreibergesicht gejagt.

    Man tut, was man kann, du Idiot, und jetzt zieh' Leine ... Es gefiel Toni nicht, dass der junge Paulie starr geradeaus durch die Windschutzscheibe blickte und ihn keines Blickes würdigte. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er richtete sich auf. Seine Rückenmuskulatur wurde hart wie ein Brett.

    Empfindlich heute, unser Füchsen. Taffy entblößte wieder sein tadelloses Gebiss. Fühlt sich wohl ertappt ...?

    Toni sah, wie seine Schulter sich senkte. Als würde er nach etwas greifen, was unterhalb seines Sitzes lag. Nun ja, wie soll ich sagen? Der Kupferfarbene deutete mit einer Kopfbewegung auf den jungen Mann mit dem glänzenden schwarzen Zopf neben ihm. Paulie ist nicht erbaut darüber, dass du seine Mutter mit dem Ding da unter deinem Bein überraschen willst.

    Er lachte breit. Seine Hand erschien an der Fensteröffnung, sein Arm streckte sich heraus, eine schwingende Bewegung, und etwas fiel hart in Tonis Hut. Im gleichen Moment fuhr das Coupé mit schreienden Reifen an und raste davon.

    Toni >the fox< Anselutti starrte wie gelähmt in seinen Hut: Auf den Münzen lag ein unglaublich hässliches Ding - gänseeigroß, gemustert wie ein Schildkrötenpanzer, schmutzig grün wie eine zertretene Kröte.

    Für den Bruchteil einer Sekunde verweigerte sein Hirn die Arbeit. Eine Handgranate vor ihm im Hut - das durfte einfach nicht wahr sein ...

    2

    Schneebedeckte Bergriesen, soweit das Auge reichte. Urs Zimmermann liebte es die schweigende Majestät dieser Gipfel auf sich wirken zu lassen. Er gehörte nicht zu den Menschen, die sich angesichts solcher schwindelerregender Größe klein und begrenzt fühlten. Ihm vermittelte das Panorama der Walliser Alpen immer das Gefühl von Grenzenlosigkeit und Macht.

    Er stand auf der Terrasse seiner kleinen Bergvilla und setzte das Fernglas an die Augen. Sorgfältig suchte er die Berghänge ab. In diesem Jahr lag die Schneegrenze deutlich tiefer als im Juni letzten Jahres. Vor wenigen Tagen hatte es hier oben sogar geschneit. Der Sommer war bis jetzt ein großer Flop.

    Zimmermanns Grundstück und Haus - wenn man das kleine Schloss am Ortsrand von Zermatt so bezeichnen konnte - lagen unten im Tal, eingekreist von Schneegipfeln: Gornergrat, Oberrothorn, Matterhorn und Monte Rosa.

    In den Hängen des Oberrothorns, einem schneebedeckten Dreieinhalbtausender, hatte Zimmermann sich vor zwei Jahren sein >Büro< bauen lassen, wie er das allen Ernstes nannte. Von hier oben aus, in über zweitausend Meter Höhe, machte er seine Geschäfte.

    Nur die zahlreichen Antennen und Satellitenschüsseln auf dem Flachdach des Holzgebäudes ließen ahnen, dass es sich hier um mehr als nur irgendeine Berghütte handelte. Das, was Zimmermann sich hier, mitten in der schweigenden Bergwe lt für drei Millionen Franken hatte errichten lassen, war ein modernes Hochleistungsbüro. Vollgestopft mit Elektronik und mit drei Internet- und zwölf Telefonanschlüssen versehen.

    Drei Millionen Franken hatte Zimmermann dafür investiert.

    Von hier aus hielt er Kontakt zu seinen Geschäftspartnern in der ganzen Welt. Von hier aus verschob er

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