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Gier
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eBook119 Seiten1 Stunde

Gier

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Über dieses E-Book

Richard Falkner, Restaurantbesitzer in der amerikanischen Kleinstadt Albertville, im Bundesstaat Montana, will expandieren. Dafür ist ihm jedes Mittel recht. Er kann den Grund und Boden von Orlando Rodriques, einem Pferdezuchtbesitzer, abkaufen, dessen große Scheune abbrannte, bei dem aber auch zwei Menschen zu Tode kamen.

Weitere dubiose Landkäufe und Todesfälle lassen Falkner immer tiefer in den Sumpf von Kriminalität und Korruption geraten, in die aber auch der Bürgermeister und der Captain von Albertville verwickelt sind. Da bekommt Falkner anonyme Bildnachrichten, die auf seine kriminellen Machenschaften hinweisen. Er entführt eine seiner Mitarbeiterinnen des Restaurants, die er in Verbindung mit dem Unbekannten bringt, und verlangt für deren Freilassung eine hohe Lösegeldsumme. 

Bei der Lösegeldübergabe kommt es zum Show-Down.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum2. Apr. 2019
ISBN9783743823150
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    Buchvorschau

    Gier - H.-J. Dieter Schmidt

    1. Kapitel: 2012

     „Die letzte Szene noch einmal."

    Mary Clark dirigiert ihre Laienspielgruppe an ihre alten Plätze zurück. Nächsten Samstag ist Premiere und da muss dass Theaterstück sitzen.

    „Alfredo, nicht ganz so übertrieben theatralisch, wenn Du Dich fallen lässt. Ben, Du warst wie immer klasse, aber denke daran wenn Du Helen küsst, wir sind hier auf der Theaterbühne."

    Allgemeines Gelächter in der Runde. Ben Falkner und Helen Shrivers schauen sich etwas verlegen an.

    „Die Zunge bleibt in Deinem Hals", kann Alfredo ihm noch zuflüstern, bevor er seine Position wieder einnehmen muss. Ben wirft ihm noch einen bösen Blick zu, dann muss er sich auch schon wieder auf das Spiel konzentrieren.

    „Wenn die Schule vorüber ist, muss Ben unbedingt auf eine Schauspielschule, flüstert Marie ihrer neben ihr stehenden Freundin zu. „Der ist einfach ein Naturtalent, fügt sie noch hinzu, während ihre Gruppe die Szene wiederholt.

    „Prima! Mary klatscht in die Hände. „So will ich das nächsten Samstag sehen. Wir machen Schluss für heute. Mary ist zufrieden. Ihre Gruppe besteht aus fünfzehn 16 bis 18-jährigen College-Schülern dieser Stadt.

    Albertville ist eine Kleinstadt von etwa 8000 Einwohnern im Bundesstaat Montana in den USA. Die Sommer sind erträglich warm und die Winter nicht zu kalt. Hier herrscht ein vorwiegend trockenes Klima. Der Sommer bringt aber auch viele Touristen in die Stadt, da es zum Sacagawea-Park nicht weit ist. Um ihn zu erreichen, muss zwar der Yellowstone-River überquert werden, aber die Brücke, die den Fluss überspannt, ist in unmittelbarer Nähe. Es ist eine dieser typischen amerikanischen Kleinstädte schlechthin. Die Arbeitslosenquote tendiert gegen Null, da jeder entweder in einem der städtischen Betriebe oder als Mitarbeiter im großen Park Arbeit gefunden hat. Am Stadtrand zum Park hin liegen zwei große Pferdezucht-Gestüte, die aber auch der Dorn im Auge der Stadt sind, denn mit ihrem nicht gerade angenehmen Geruch drücken sie die Touristenzahlen doch etwas nach unten. Beide werden von mexikanischen Einwanderern, die schon in zweiter oder dritter Generation in der Stadt leben, betrieben.

    Mary Clark steigt in ihren Pick-up und steuert ihrer Apartment-Wohnung zu, die zwar nur 500m entfernt liegt, aber laufen kommt für sie nicht in Frage. Sie ist Ende Dreißig und Single. Aber ihrer Neigung entsprechend hat sie kein Interesse an Männern und mit einer Frau etwas anzufangen ist ihr in dieser kleinen Stadt zu riskant. Wenn das publik werden würde, müsste sie von hier weg ziehen. Sie arbeitet tagsüber als Bürokraft in Richard Falkners Restaurant und leitet nach Arbeitsschluss eine kleine Laienspielgruppe. Ben, der Sohn Richard Falkners, ist ihr Lieblingsschüler. Hoch talentiert, wie sie jeden wissen lässt, leider zum Leidwesen Richards, der mit dieser brotlosen Kunst, wie er es bezeichnet, nichts anfangen kann und es Ben bei jeder Gelegenheit auch spüren lässt. Mit ihrem Job im Restaurant ist Mary mehr als unzufrieden. Jeden Tag hat sie und das übrige Personal unter dem schlechten Führungsstil Richards zu leiden. Andererseits kann sie Richard auch öfters die Meinung sagen, weil sie weiß, dass er keine bessere Kraft bekommt, die sich mit seinen Finanzen und Papieren so gut auskennt wie sie. Er, Ende Vierzig, ist seit 7 Jahren geschieden und bewohnt allein mit Ben ein großes komfortables Haus, das von einer Haushälterin in Ordnung gehalten wird.

    Marys Apartment hingegen besteht nur aus zwei Zimmern und einer offenen im Wohnzimmer integrierten Küche. Das zweite Zimmer ist ihr Schlafraum. Des weiteren ein Bad mit Duschkabine.

    Mary schlüpft in ihren Schlabber-Look und macht es sich mit einer Tüte Cornflakes vor dem Fernseher bequem. Auf ihre Figur zu achten hat sie schon vor geraumer Zeit aufgegeben.

    Auch die letzte Probe vor der Premiere läuft so wie es sich Mary vorgestellt hat. Sie dankt noch einmal ihrer Gruppe und wünscht allen einen guten Nachhauseweg.

    Ben tritt auf Helen zu: „Treffen wir uns heute Abend? Morgen brauchen wir nicht in die Schule."

    Helen nickt.

    „Unser Treffpunkt?", fragt Ben sicherheitshalber noch mal nach.

    Helen nickt noch einmal und schaut Ben dabei mit einem Lächeln an.

    Ben schließt die Haustür zu der Villa auf und begibt sich eine Etage nach oben zu seinem Zimmer. Richard kommt aus dem großen Salon und sieht seinen Sohn.

    „Tag Ben", sagt er nur kurz.

    „Tag Vater", gibt Ben ebenso kurz zurück.

    „Wieder den Mini-Brad Pitt gemimt?, fragt Richard und fügt noch schnell hinzu bevor Ben ohne zu antworten in sein Zimmer verschwindet: „Wäre nicht schlecht, wenn Du mir stattdessen etwas mehr in der Wirtschaft mit helfen würdest.

    Ben verschwindet in seinem Zimmer und stülpt sich die Kopfhörer über. Wie lange soll das noch mit meinem alten Herrn gehen?, denkt Ben, während er die neueste CD von Radiohead hört. Sobald ich 18 bin, bin ich hier weg. Seit Mutter nicht mehr da ist, wird dieser Mensch immer unerträglicher, sind Bens Gedanken. Aber nun versucht er auf andere Gedanken zu kommen und freut sich schon auf das Date am späten Abend mit Helen.

    Mit hoher Geschwindigkeit rasen drei Feuerwehren der städtischen Feuerwache von Albertville zum Stadtrand. Es ist eine warme Augustnacht und ganz Montana stöhnt unter einer ungewöhnlichen Hitzewelle. Auch nachts kann es sich nicht richtig abkühlen. Seit drei Wochen lastet nun schon diese Hitze über der Gegend.

    Dave Miller, der Chef der Feuerwache springt als erster vom Fahrzeug und treibt seine Leute zur Eile an.

    „Los, los! Schnell, die Schläuche. Das Feuer darf nicht auf die nebenan liegenden Gebäude überspringen."

    Miller schiebt den Helm etwas in den Nacken und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Eine riesige Scheune steht lichterloh in Flammen und trotz ziemlich großer Entfernung zu ihr herrscht eine fast unerträgliche Hitze. Die Feuerwehrleute reißen die Schläuche von den Wagen und rollen sie aus. Es ist eine große Strecke bis zum nächsten Hydrant und es vergeht zu viel Zeit bis das erste Wasser mit großem Druck aus den Schläuchen schießt. Die Scheune ist nicht mehr zu retten, aber wenigstens kann man das Feuer von den Stallungen und anderen Gebäuden fernhalten.

    „Um Gottes Willen, meine Scheune, meine Scheune."

    Orlando Rodriques, Besitzer dieses Pferdezucht-Gestüts läuft, nachdem er sein Auto verlassen hat, wie von Sinnen hin und her. Er lebt in 3. Generation mexikanischer Einwanderer seit seiner Geburt in Albertville und hat es im Laufe der Jahre zu recht ansehnlichem Wohlstand gebracht. Seine Frau Ornella, ebenfalls mexikanischer Abstammung lebt auch schon seit ihrer Geburt in Albertville und beide bewohnen mit zwei Kindern ein komfortables Haus am Stadtrand, nicht weit zu ihrem Gut.

    „Wie konnte das passieren, Mister Miller?", fragt er nun mit weit aufgerissenen Augen Dave Miller.

    Miller reist seinen Kopf in Richtung Rodriques.

    „Wie das passieren konnte? Das fragen Sie mich, Rodriques? Ist das Ihre Scheune oder meine?"

    Miller muss sich zusammenreißen, dass er Rodriques nicht am Kragen packt.

    „Vielleicht haben Sie einfach zu viel Stroh bei der Hitze in Ihrer Scheune gelagert. Schon mal daran gedacht?"

    Jetzt schaut Miller Rodriques mit großen Augen an.

    „Wir haben Nacht. Wenn das am Tage passiert wäre, aber nachts?", gibt Rodriques nun schon etwas kleinlauter zurück.

    „Morgen werden wir die Brandstelle untersuchen. Falls es überhaupt noch etwas zu untersuchen gibt", sagt Miller und lässt Rodriques stehen.

    Die Scheune ist vollständig abgebrannt und die ersten Schläuche werden schon wieder eingerollt. Rodriques steht immer noch da und schaut wie geistesabwesend in die Richtung in der einmal die Scheune stand. Dann geht er langsam zu seinem Auto und fährt in die Stadt zurück. Miller teilt eine Brandwache ein, die noch ein paar Stunden die Brandstelle beobachten muss und begibt sich dann mit zwei Feuerwehrautos wieder zurück in die Station.

    Susan Shrivers reißt aufgeregt die Tür zur Polizeistation auf. Zwei Beamte an den Schreibtischen blicken erschrocken auf die junge recht attraktive Frau.

    „Meine Tochter Helen ist nicht zu Hause. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wo sie hin sein kann. Es wird doch nichts passiert sein?", und schaut die beiden Beamten schon fast flehentlich an.

    Detective Lieutenant Tom Collins, einer der beiden Beamten, erhebt sich und geht auf die Frau zu.

    „Nun beruhigen Sie sich erst einmal", sagt er und gibt ihr die Hand.

    „Wie ist denn Ihr Name?", fragt er nun in ruhigem Ton.

    „Shrivers. Susan Shrivers, wiederholt sie. „Meine Tochter ist 16 Jahre und ich wollte sie wie jeden Morgen wecken, damit sie zur Schule geht. Ihr Zimmer war aber leer als ich hineinging.

    „Und in der Schule kann sie noch nicht sein?", fragt Collins.

    „Nein, nein. Da war ich schon.

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