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Das Amulett
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eBook134 Seiten1 Stunde

Das Amulett

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Über dieses E-Book

Ein Serienmörder treibt in Paris des Revolutionsvorjahres 1788 sein Unwesen. Bereits 4 Menschen hat er auf bestialische Weise umgebracht. Die Polizeiprefäktur in Paris ist in Erklärungsnotstand. Oberkommissar Clauchard ist auf den Fall angesetzt und soll schnell liefern, denn die Bevölkerung ist beunruhigt. Bei seinen Ermittlungen muss er feststellen, dass sogar der Polizeipräsident involviert ist und die Suche nach dem wahren Mörder torpediert. Als Clauchard den Präsidenten mit seinem Wissen geradeheraus konfrontiert, wird er, angeblich wegen Erfolgslosigkeit, von dem Fall abgezogen und beurlaubt. Clauchard ermittelt auf eigene Faust weiter, denn der neue, mit dem Fall überforderte Kommissar, unternimmt nicht viel den wahren Mörder zu finden und will einen kleinen unschuldigen Landstreicher ans Messer liefern. Als schließlich sogar die Tochter des Polizeipräsidenten Opfer des Mörders wird, sucht der Polizeipräsident Clauchard auf und bittet ihn den Mörder zur Strecke zu bringen. Wie wird Clauchard den Fall lösen, da er den Polizeipräsidenten aus dem Fall heraus halten will, denn dieser hat Clauchard versprochen, seine Schuld auf seine Weise zu tilgen. Und welche Rolle spielt dieses Amulett?

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum3. Mai 2019
ISBN9783743821958
Das Amulett

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    Buchvorschau

    Das Amulett - H.-J. Dieter Schmidt

    1. Teil

    Paris

    1. Pierre Clauchard

    Ein nasskalter Oktoberwind bläst durch Paris des Jahres 1788.

    Pierre Clauchard zieht den Mantelkragen noch höher und den Kopf noch tiefer in den Mantel hinein. Schnell muss er wieder eine Hand an den Hut legen, damit der steife Wind ihn nicht vom Kopf weht. Jetzt verschärft er noch den Schritt, um so schnell wie möglich ins Polizeipräsidium zu kommen, in das ihn der Polizeipräsident bestellt hat.

    Oberkommissar Pierre Clauchard ist nur ein winziges Rädchen im Polizeigetriebe von Paris. Seit er aber einige spektakuläre Gewaltverbrechen aufklären konnte, hat man ihn zum Oberkommissar befördert und ihm den wohl schwierigsten Fall in der Pariser Geschichte übertragen. Denn seit Monaten schon geht ein Serientäter in Paris um, der wahllos Menschen auf bestialische Weise tötet. Dabei macht er keinen Unterschied zwischen niederem und gehobenerem Volk. Er hinterlässt aber auch kaum Spuren, so dass er bis heute nicht gefasst werden konnte.

    Clauchard steigt leichtfüßig die Treppen zu dem großen Backsteingebäude hinauf und öffnet die wuchtige Tür. Noch zwei Treppen und er steht vor der Tür vom Polizeipräsidenten Franck Boillon. Was wird er schon wollen, dieser Mitte 50-jährige gutaussehende hochgewachsene Mann? Er wird natürlich mit den Ermittlungsergebnissen unzufrieden sein, denkt Clauchard. Und ganz unrecht hat er auch nicht, denn was hat er vorzuweisen, nichts! Vier Morde in den letzten 6 Monaten und noch immer keine Spur vom Täter.

    Clauchard klopft mit dem Fingerknöchel drei mal kräftig gegen die Tür. Innen hört man Schritte und ein lautes „Herein!"

    Clauchard öffnet die Tür und tritt in einen hohen Raum. Die Wände sind bis unter die Decke mit Bücherregalen voll gestellt. In der Nähe des Fensters steht ein großer Schreibtisch, dahinter ein fast so großer Sessel und vor dem Schreibtisch ein Stuhl für Gäste.

    „Mein lieber Clauchard", mit ausgebreiteten Armen tritt Franck Boillon auf Clauchard zu und schüttelt ihm mit beiden Händen seine Hand.

    Warum diese übertriebene Freundlichkeit?, denkt Clauchard. Ich habe ja nicht einmal etwas anzubieten.

    „Nun", beginnt Boillon und versucht etwas die Spannung herauszunehmen.

    „Aber setzen wir uns doch erst einmal, mein lieber Clauchard."

    Boillon geht zu dem Sessel und lässt sich hinein fallen. Er sitzt so tief, dass er kaum über den Schreibtisch schauen kann, trotz seiner Größe. Clauchard setzt sich auf den Stuhl, der wenigstens gepolstert ist. Wie kann man in so einem Sessel arbeiten?, denkt Clauchard. Aber wahrscheinlich ist er nur für Gespräche.

    „Ich weiß, es ist ein sehr komplizierter Fall. Vielleicht der schwierigste Fall in den letzten Jahren hier in Paris. Sie sind auf jeden Fall unsere beste Wahl, mit solch einem Fall betraut zu werden."

    Boillon versucht Verständnis für die mageren Ergebnisse Clauchards zu zeigen.

    „Die Bevölkerung wird zunehmend nervös. Und sogar die gehobeneren Bürger trauen sich abends kaum noch vor die Tür. Wir müssen etwas unternehmen, dieses Monster zu stoppen."

    Clauchard rutscht nervös in seinem Sessel hin und her.

    „Sie haben vollkommen recht, Monsieur."

    Clauchard bleibt erst einmal nichts weiter übrig, als Boillon beizupflichten.

    „Es ist tatsächlich ein komplizierter Fall. Der Mörder mordet wahllos und das macht den Fall so schwierig. Er hat kein Interesse an Geld und er vergewaltigt auch die weiblichen Opfer nicht. Er ist ein Lustmörder, der sich Zufallsopfer nimmt.

    Bis jetzt waren es drei Frauen und ein Mann. Zwei Opfer kamen aus der gehobeneren Gesellschaft. Er foltert sie eine Weile und schneidet ihnen dann die Kehlen durch."

    „Oh, bitte bitte keine Details." Boillon hebt beschwörend die Arme.

    „Mein Vorschlag, Monsieur Boillon, wäre", fährt Clauchard nun fort und Boillon setzt sich aufrecht im Sessel hin, um auch jedes Wort zu verstehen.

    „Wir geben an die drei größten Zeitungen von Paris die Mitteilung heraus, dass wir dem Mörder auf der Spur sind. Er muss nun vorsichtig sein und weitere Morde vermeiden. Die Bevölkerung wird auch erst einmal etwas beruhigt sein."

    Clauchard blickt Boillon erwartungsvoll ob dieses Vorschlages an. Boillon reibt sich das Kinn und sagt: „Das ist keine schlechte Idee, Clauchard. Der Mörder muss erst einmal in Deckung gehen und die Bevölkerung wird auch etwas ruhiger. Keine schlechte Idee", wiederholt er.

    „Ich werde das gleich mit den Zeitungen veranlassen. Aber Sie müssen unbedingt bald Ergebnisse bringen. Der Mörder ist nicht ewig hinzuhalten, mein lieber Clauchard."

    Clauchard ist ebenfalls erst einmal zufrieden, dass er dem Polizeipräsidenten wenigstens etwas anbieten konnte.

    „Ich werde noch einmal mit dem Pathologen sprechen und mir auch noch mal den letzten Fundort ansehen. Vielleicht haben wir doch etwas übersehen."

    Clauchards Miene ist jetzt schon etwas entspannter und auch Boillons Gesichtszüge zeigen Zufriedenheit.

    „So machen wir es, mein lieber Clauchard."

    Boillon hat Mühe aus dem tiefen Sessel hoch zu kommen. Die beiden Männer geben sich zum Abschied die Hand und Clauchard verlässt das Zimmer.

    Draußen auf der Treppe zieht er erst einmal tief die frische Luft in seine Nase, die ihm jetzt sichtlich wohl tut.

    Wie gehe ich jetzt vor?, geht es Clauchard durch den Kopf. Gleich morgen werde ich noch einmal den Pathologen aufsuchen. Vielleicht hat er inzwischen neue Erkenntnisse. Aber für heute werde ich Schluss machen. Es wird schon dunkel und Antoinette wartet sicher schon mit dem Abendbrot. Schnell läuft er die verwinkelten Gassen der Pariser Altstadt bis zu seinem Haus.

    Pierre Clauchard lebt schon seit vielen Jahren mit seiner Frau Antoinette in dieser kleinen Mietwohnung. Er, Mitte 30, ein stattlicher Mann von schlanker aber doch kräftiger Figur, hat sich schon früh für den Polizeidienst entschieden. Sein gutes Gespür und seine Kombinationsfähigkeit, aber vor allem seine Gabe, sich in die Gedanken des Täters zu versetzen, haben ihn einige schwierige Fälle lösen lassen, die ihm letztlich die Beförderung zum Oberkommissar einbrachten.

    Seine Frau Antoinette, zwei Jahre jünger als er, arbeitet als Köchin in einer kleinen Gastwirtschaft gleich in der Nähe ihrer Wohnung. Leider blieb die Ehe kinderlos. Warum, das wissen eigentlich beide nicht.

    Clauchard hat sein Haus erreicht und öffnet die Haustür. Das dunkle Treppenhaus wird nur durch drei Öllampen, die verteilt an der Wand hängen, erleuchtet. Noch eine Treppe und Clauchard ist vor seiner Wohnungstür. Unten im Parterre wohnt eine alte alleinstehende Dame, über ihnen ein Ehepaar mit zwei Kindern. Damit ist das Haus auch schon voll belegt. Wasser wird vom Hof geholt und den Abtritt teilen sich alle gemeinsam.

    Clauchard zieht einen großen Schlüssel aus seiner Tasche und schließt damit die Tür auf. Ein winzig kleiner Flur, erhellt von einer Kerze, wird sichtbar. An der Wand zwei Haken für die Mäntel und drei Türen für ein kleines Wohnzimmer, für den Schlafraum und für die Küche. Außerdem gibt es noch eine winzig kleine Kammer, die aber nicht genutzt wird.

    „Guten Abend, mein Liebes", sagt Clauchard und gibt Antoinette einen Kuss.

    Antoinette lächelt nur und setzt sich auf ihren Platz. Essen, welches in der Gastwirtschaft nicht mehr verkauft wurde, kann sie sich am Abend für einen geringen Beitrag mit nach Hause nehmen. So kommen beide mehr als recht über die Runden.

    „Wieder einen anstrengenden Tag gehabt, Pierre?", fragt Antoinette und schaut ihren Mann erwartungsvoll an.

    „Das kann man wohl so sagen", antwortet er, während er weiter isst.

    „Monsieur Boillon hat mich heute doch tatsächlich wieder in das Präsidium bestellt. Er will endlich Ergebnisse sehen und ein bisschen kann ich ihn sogar verstehen. Clauchard lächelt dabei Antoinette an und fügt hinzu: „Zum Glück konnte ich ihm einen guten Vorschlag machen, der ihn etwas beruhigt hat.

    „Und der wäre?", fragt Antoinette interessiert.

    „Den wirst Du morgen oder übermorgen in der Zeitung lesen können."

    „Ich will aber nicht bis morgen oder übermorgen warten", gibt Antoinette etwas enttäuscht zurück.

    „Wir müssen dem Mörder Angst einjagen, indem wir verbreiten, dass wir ihm auf den Fersen sind. Er muss erst einmal von weiteren Taten Abstand nehmen und wir haben etwas Zeit gewonnen. Die Bevölkerung ist auch etwas beruhigt."

    „Dann wollen wir mal hoffen, dass er auf Euer Spielchen hereinfällt, sonst kann der Schuss noch nach hinten los gehen", sind Antoinettes Bedenken.

    Pierre fühlt sich unwohl in seiner Haut. Er kann einfach keine Spuren finden. Der Mörder geht sehr vorsichtig vor. Auf jeden Fall ist der Fundort nicht der Tatort. Die Leichen weisen alle viele Verletzungen auf. Der Täter muss sie irgendwie hier her bringen. Alle Opfer liegen in unwegsamen Waldgelände, so dass sie erst nach Tagen, wenn überhaupt, gefunden werden. Vielleicht gibt es sogar

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