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Lord Vincent bangt um sein Glück: Der aufstrebende Fürst 1 – Familienroman
Lord Vincent bangt um sein Glück: Der aufstrebende Fürst 1 – Familienroman
Lord Vincent bangt um sein Glück: Der aufstrebende Fürst 1 – Familienroman
eBook116 Seiten1 Stunde

Lord Vincent bangt um sein Glück: Der aufstrebende Fürst 1 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Aus heiterem Himmel erfährt der junge Marquess of Meadowby, dass seine Familie wegen Percivals Spielschulden vor dem Ruin steht. Damit droht Vincent der Verlust seiner großen Liebe: Lady Helena. Als verarmter Adliger kann er ihr kein angemessenes Leben bieten. Ihr Vater, der Duke of Parbrooke, will sie mit dem Textilfabrikanten Frederick Chester verheiraten.
Das ist die spannende, prekäre Situation, wie sie sich zu Beginn dieser großherrschaftlichen Familiensaga um einen herausragenden, außergewöhnlichen Lord darstellt.

»Es ist verschwunden!« Mit gerafften Röcken platzte die Marchioness of Meadowby in die Suite ihres Sohnes. Fast ließ der Butler die schwarze Seidenfliege fallen, die er dem neuen Marquess of Meadowby um den Hals legen wollte. Entgeistert starrte er die Hausherrin an. Nur eine Sekunde, dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Eine Lady schneite nicht einfach in das Zimmer eines Gentleman. Selbst dann nicht, wenn es sich um ihren Sohn handelte. Oder wenn sie erst seit Kurzem Witwe war. Würdevoll trauernd hatte Lady Mildred sich nach dem Tod ihres Mannes verhalten. Wie es sich für die Herrin von Renwood Hall gehörte. Wenn sie die Grenzen des Schicklichen nun außer Acht ließ, musste etwas Unerhörtes passiert sein. Die bestürzte Miene ihrer Zofe, die im Türrahmen erschien, bestätigte Wilsons Vermutung. Mit der Fliege in den erhobenen Händen trat er diskret vor dem langen Spiegel zur Seite. »Mutter.« Besorgt ging der 23-jährige Lord Vincent auf die Dame im schwarzen Ballkleid zu und schob ihr eine Hand unter den Ellbogen, um sie zu stützen. »Was meinst du? Was ist verschwunden?« Lady Mildred atmete so schwer, wie ihr Korsett aus Fischbein es zuließ. »Das Smaragd-Collier meiner Mutter«, stieß sie mit hochroten Wangen hervor.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Okt. 2023
ISBN9783989364974
Lord Vincent bangt um sein Glück: Der aufstrebende Fürst 1 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Lord Vincent bangt um sein Glück - Betsy Collins

    Der aufstrebende Fürst

    – 1 –

    Lord Vincent bangt um sein Glück

    Betsy Collins

    »Es ist verschwunden!« Mit gerafften Röcken platzte die Marchioness of Meadowby in die Suite ihres Sohnes.

    Fast ließ der Butler die schwarze Seidenfliege fallen, die er dem neuen Marquess of Meadowby um den Hals legen wollte. Entgeistert starrte er die Hausherrin an. Nur eine Sekunde, dann hatte er sich wieder in der Gewalt.

    Eine Lady schneite nicht einfach in das Zimmer eines Gentleman. Selbst dann nicht, wenn es sich um ihren Sohn handelte. Oder wenn sie erst seit Kurzem Witwe war.

    Würdevoll trauernd hatte Lady Mildred sich nach dem Tod ihres Mannes verhalten. Wie es sich für die Herrin von Renwood Hall gehörte. Wenn sie die Grenzen des Schicklichen nun außer Acht ließ, musste etwas Unerhörtes passiert sein. Die bestürzte Miene ihrer Zofe, die im Türrahmen erschien, bestätigte Wilsons Vermutung. Mit der Fliege in den erhobenen Händen trat er diskret vor dem langen Spiegel zur Seite.

    »Mutter.« Besorgt ging der 23-jährige Lord Vincent auf die Dame im schwarzen Ballkleid zu und schob ihr eine Hand unter den Ellbogen, um sie zu stützen. »Was meinst du? Was ist verschwunden?«

    Lady Mildred atmete so schwer, wie ihr Korsett aus Fischbein es zuließ. »Das Smaragd-Collier meiner Mutter«, stieß sie mit hochroten Wangen hervor. »Nicht aufzufinden! Ebenso wenig wie die dazugehörigen Ohrringe. Oh …« Sie schwankte leicht und schloss die Augen.

    Vorsichtig bugsierte der Marquess sie zum nächsten Sessel. »Nimm Platz, Mutter. Wilson, bringen Sie mir bitte ein Glas Wasser.«

    »Sehr wohl, Mylord.« Der Butler legte die Fliege auf eine glänzend polierte Kommode aus Mahagoni, verbeugte sich und eilte aus dem Zimmer.

    Den Tränen nahe, zog die Zofe einen kleinen Fächer aus einer Tasche ihres schwarzen Kleides und fächelte Lady Mildred Luft zu. Währenddessen tätschelte der junge Fürst die Hand seiner Mutter – beruhigend, wie er hoffte.

    »Gleich kommen die ersten Gäste«, keuchte die Marchioness. »Wir geben einen Ball zu Ehren des neuen Marquess of Meadowby, und ich kann mein Smaragd-Collier nicht tragen!«

    »Danke, Wilson.« Vincent nahm das Wasserglas vom Silbertablett und hielt es seiner Mutter an die Lippen. »Trink einen Schluck.«

    Sie öffnete die Augen halb, nippte und schloss die Augen wieder. Lady Mildred war eine Frau, die in jeder Situation Haltung bewahrte. Deshalb widerstand sie jetzt auch der Versuchung, den Kopf an die Rückenlehne des Sessels sinken zu lassen. Schließlich war sie nicht allein. Außerdem durfte sie den Dutt auf ihrem Hinterkopf nicht durcheinanderbringen. Edna hätte die aufwendige Frisur bis zum Eintreffen der Gäste nicht noch einmal so perfekt hinbekommen.

    »Wann hast du den Schmuck denn zuletzt getragen, Mutter?«

    Die Marchioness überlegte kurz. »Etwa einen Monat vor dem Tod meines lieben Mannes. Zum 25. Hochzeitstag des Viscount of Clyde. 25 Jahre! Fast wäre auch uns diese Gnade vergönnt gewesen. Leider wollte das Schicksal es anders.« Als sie die Augen aufschlug, waren sie leicht gerötet.

    »Und anschließend wurde das Collier mit den Ohrringen wieder an den üblichen Platz gelegt?«, fragte der dunkelhaarige Lord Vincent.

    »Ja, Mylord«, antwortete Edna. »Ich habe die Juwelen zum restlichen Schmuck von Mylady gelegt, die Kassette verschlossen und den Schlüssel im rechten Fach von Myladys Sekretär deponiert.«

    Lady Mildred nickte matt. »Dort lag er auch heute. Aber als Edna vorhin das Collier und die Ohrringe holen wollte … Wie vom Erdboden verschluckt.«

    »Fehlt weiterer Schmuck?«

    Erschrocken wechselte die Zofe einen Blick mit ihrer Herrin. »Verzeihung, Mylord, das weiß ich nicht. Als ich das Collier und die Ohrringe nicht finden konnte, habe ich gleich Mylady informiert. Ich habe nicht überprüft, ob noch etwas anderes fehlt.«

    »Schon gut, Edna, in all der Aufregung war das gewiss auch nicht der naheliegendste Gedanke. Gehen Sie bitte jetzt und schauen Sie nach.«

    »Sehr wohl, Mylord.« Edna knickste und verließ das Zimmer.

    »Wilson, Sie helfen Edna«, entschied Lady Mildred. »Die Arme ist so aufgeregt. Sie wissen doch auch, welchen Schmuck ich besitze. Vier Augen sehen mehr als zwei.«

    »Sehr wohl, Mylady.« Der Butler verbeugte sich und folgte Edna. Zwischen seinen Brauen grub sich eine senkrechte Falte ein. Der Ball war das wichtigste Ereignis auf Renwood Hall seit Jahren. Nicht zu prachtvoll, schließlich trauerte man noch um den verstorbenen Marquess. Aber doch prachtvoll genug, um dessen Nachfolger die gebührende Aufmerksamkeit zu erweisen. Als Butler musste Wilson für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Und dazu gehörte auch, dass er dem jungen Fürsten eine tadellose Fliege band. Wozu er nicht gekommen war.

    »Möchtest du noch etwas trinken?«, bot Vincent seiner Mutter an, als sie allein waren.

    »Nein, danke. Offen gestanden glaube ich nicht, dass Edna Hilfe benötigt. Aber ich wollte, dass wir unter uns sind.«

    »Ja?« Fragend richtete er die graublauen Augen auf die Marchioness.

    Sie faltete die Hände im Schoß. »Ich habe durchaus mit mir gerungen, ob ich heute das Smaragd-Collier und die Ohrringe tragen soll. Manche Gäste könnten Anstoß daran nehmen, wenn ich in der Trauerzeit meine kostbarsten Schmuckstücke anlege. Man könnte sagen, es sei unpassend.«

    »Du würdest niemals etwas Unpassendes tun, Mutter.«

    Lady Mildred lächelte schwach. »Danke, mein Sohn. Wie auch immer, ich habe mich aus zwei Gründen dafür entschieden. Erstens schulde ich es dir, mich heute Abend von meiner besten Seite zu zeigen. Schließlich trittst du heute als der neue Marquess of Meadowby in die Öffentlichkeit. Im selben Jahr, in dem Ihre Majestät, Königin Victoria, gekrönt wird! Zweitens stehen mir das Collier und die Ohrringe unvergleichlich gut, hat mein lieber Mann oft gesagt. Und nun enttäusche ich sowohl ihn als auch dich. Verzeih.«

    »Aber ich bitte dich, Mutter«, protestierte Lord Vincent. »Gleichgültig, was für Schmuck du trägst oder nicht trägst: Du kannst mich gar nicht enttäuschen.«

    »Ach, mein guter Junge. Du machst deinem Vater alle Ehre.« Sie legte eine Hand auf seine. »Falls der Schmuck nicht auftauchen sollte, gibt es nur eine Erklärung: Unter unserem Personal befindet sich ein Dieb.«

    Lord Vincent runzelte die Stirn. »Lass uns nicht vorschnell urteilen, Mutter.«

    »Wieso vorschnell? Seit ich als Braut nach Renwood Hall gekommen bin, bewahre ich meinen Schmuck am selben Ort auf. Außer unserer Familie wissen nur Edna und Wilson davon, und für die beiden lege ich meine Hand ins Feuer. Nein, es muss einer der anderen Dienstboten sein. Mit dem wir unter einem Dach leben. Dem wir unser Vertrauen geschenkt haben – und der es bitter enttäuscht hat. Wer wird uns noch besuchen wollen, wenn er fürchten muss, unter unserem Dach bestohlen zu werden? Man wird uns meiden!«

    Es klopfte. Der Butler kam herein, gefolgt von einer niedergeschlagenen Edna. »Mylady, Mylord.« Wilson verbeugte sich. »Ich fürchte, das Smaragd-Collier und die Ohrringe sind in der Tat unauffindbar. Alle übrigen Schmuckstücke befinden sich wie gewohnt in der Kassette von Mylady.«

    »Meine Befürchtung hat sich bestätigt«, sagte die Marchioness mit Grabesstimme.

    Der Hauch von Triumph in ihrer Stimme entging Lord Vincent nicht. »Nach dem Ball kümmere ich mich um die Angelegenheit«, versprach er. »Vorläufig bleibt die Angelegenheit unter uns.«

    »Sehr wohl, Mylord«, sagten Wilson und Edna wie aus einem Munde.

    »In Ordnung.« Lady Mildred stand auf. »Wenngleich Lady Janet mich gewiss auf die Smaragde ansprechen wird. Sie ist in diesen Dingen bemerkenswert – modern. Ich denke, unter diesen Umständen trage ich das Collier mit den Rubinen, Edna.«

    *

    »Mein lieber Meadowby, ich gratuliere Ihnen und wünsche Ihnen Weisheit bei all Ihren Entscheidungen.«

    Lächelnd schüttelte Lord Vincent die Hand, die sein Gast ihm entgegenstreckte. Er bedankte sich höflich, wünschte einen schönen Abend und wandte sich dem nächsten Gast zu.

    Seit einer Viertelstunde stand er im Ballsaal und begrüßte die Gäste. Niemand hätte vermutet, dass die Gedanken des jungen Fürsten immer wieder zum Smaragd-Collier seiner Mutter abdrifteten. Zu den Ohrringen. Zu den Zimmermädchen, Gärtnern, Kammerzofen, Hausdienern, Wäschemägden, Stallknechten, Küchenmädchen …

    Ich kenne nicht alle namentlich, gestand er sich ein. Die Erkenntnis gefiel ihm ganz und gar nicht. Er wollte ein Marquess sein, der sich verantwortungsvoll um seine Angestellten kümmerte und ein offenes Ohr für sie hatte.

    Vor dem

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