Sinnliche Versuchung in Dallas
Von Sara Orwig
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Über dieses E-Book
Vivian ist wunderschön und begehrenswert, aber sie ist auch sein Boss! Mike hat sich geschworen, die Finger von der Millionenerbin zu lassen. Eine Affäre mit ihr wäre gegen seine männliche Ehre. Doch dann bittet Vivian ihn, mit ihr essen zu gehen - und dabei heiß mit ihr zu flirten. So soll ihr aufdringlicher Nachbar entmutigt werden. Aber kaum beginnt das falsche Spiel zwischen ihnen, hat Mike ein echtes Problem: Sein Verlangen nach Vivian wird übermächtig. Er will sie lieben und darf es nicht …
Sara Orwig
Sara’s lebenslange Leidenschaft des Lesens zeigt schon ihre Garage, die nicht mit Autos sondern mit Büchern gefüllt ist. Diese Leidenschaft ging über in die Liebe zum Schreiben und mit 75 veröffentlichten Büchern die in 23 Sprachen übersetzt wurden, einem Master in Englisch, einer Tätigkeit als Lehrerin, Mutter von drei Kindern und Großmutter von 5 Enkelkindern hat Sara den Balanceakt zwischen der Karriere als Autorin und der Familie mehr als hervorragend hinbekommen. Mit über zweihundert ausländischen Ausgaben ist sie in die Oklahoma Professional Writer’s Hall of Fame aufgenommen worden. Sara hat den „Oklahoma University Award“ und zweimal den „Oklahoma Novel of the year Award“ erhalten und sie war in mehreren Bestsellerlisten. Ebenso ist sie Gewinnerin von sechs „Romantic Times Awards“. Sara und ihr Mann reisen gern und sind begeisterte Gärtner, obwohl die Sommer in ihrem heimatlichen Oklahoma so heiß sind, dass viele Pflanzen ihn nicht überstehen.
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Buchvorschau
Sinnliche Versuchung in Dallas - Sara Orwig
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2017 by Sara Orwig
Originaltitel: „Expecting a Lone Star Heir"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 2083 - 2019 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Susann Rauhaus
Abbildungen: Dan Couto Photography Inc. / Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733725235
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
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PROLOG
Afghanistan, November
Was könnte sonst noch schiefgehen?
In dunkler, sternenloser Nacht waren sie mit ihrem Geländewagen in einen Hinterhalt geraten. Festgenagelt in einem Feuergefecht, mit nichts als einer zerbröckelnden Felswand zwischen sich und dem Feind, würden sie nicht mehr lange durchhalten. Hilfe würde nicht so bald kommen.
Mike Moretti war einer der Glücklichen – er hatte nur ein paar Schrammen abbekommen. Auch seine beiden engen Freunde Noah Grant und Jake Ralston hatten keine lebensgefährlichen Verletzungen erlitten. Aber das andere Mitglied auf dieser Mission der US Rangers, Captain Thane Warner, hatte nicht so viel Glück gehabt. Er war schwer verletzt, hatte Wunden an Brust und Kopf, ein verletztes Bein und tiefe Schnittwunden von herumfliegenden Granatsplittern am ganzen Körper. Mike versuchte, Druck auf die beiden größten Wunden auszuüben, und hoffte, dass sein Captain und Freund es so lange schaffen würde, bis Hilfe eintraf. Der letzte Funkkontakt war unterbrochen worden, aber zuvor hatte man ihm noch mitgeteilt, dass ein Helikopter unterwegs sei.
Thane griff nach seinem Arm, und Mike beugte sich zu ihm hinunter, um ihn im Lärm des Feuergefechts hören zu können. Thanes Stimme war rau, und er atmete flach, während er unter starken Schmerzen zu sprechen versuchte. „Mike, bitte versprich mir, dass du wenigstens drei Monate lang den Job auf der Ranch machst. Versprich mir, für Vivian zu arbeiten. Ich möchte, dass sich jemand um sie kümmert, wenn ich nicht mehr da bin. Ein schwerer Hustenanfall schüttelte ihn, und er verzog das Gesicht. „Versprich es mir!
„Ich verspreche es", sagte Mike, ohne darüber nachzudenken. Er konzentrierte sich weiterhin darauf, Druck auf die Wunden auszuüben.
Thane packte seinen Arm mit einer Kraft, die Mike überraschte, und zog ihn näher zu sich. „Der Schlüssel … ist in meiner Tasche … nimm ihn dir."
Mike hörte die Verzweiflung in der Stimme des Captains und spürte sie auch in seinem Griff. Aber er musste weiter auf die Wunden drücken. Thane würde sonst verbluten. Als Thane sich bewegte, um den Schlüssel selbst hervorzuholen, lief Blut über Mikes Hand.
„Halt still. Ich hol mir den verdammten Schlüssel ja, sagte Mike. Es gelang ihm auch. „Ich hab ihn
, sagte er zu seinem Freund.
Thane schloss die Augen und stieß einen zittrigen Seufzer aus. Als er die Augen wieder öffnete, waren Dankbarkeit und Angst deutlich darin zu lesen. „Unten in meiner Kiste … sind Pakete für Vivian, und auch für dich. Er verzog das Gesicht, als die Schmerzen heftiger wurden. Doch er ließ sich nicht beirren. „Hol Noah … ich brauche ihn.
Mike schüttelte den Kopf. „Wenn ich dich jetzt allein lasse, verblutest du."
In diesem Moment gab es eine Explosion, keine zwanzig Meter von ihnen entfernt, die einen Blitzstrahl in den Himmel jagte. Thane legte seine Hand auf die Jacke, die Mike auf die blutende Wunde an Thanes Brust gedrückt hielt. „Hol ihn mir, verdammt noch mal."
Laut fluchend wandte Mike sich an den Mann neben ihm und boxte gegen seine Schulter, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Es hatte keinen Zweck, ihn zu rufen, dafür war der Gefechtslärm viel zu laut.
Als Noah Grant seine Waffe senkte, rief Mike ihm zu: „Lass uns die Plätze tauschen. Drück weiter auf seine Wunden. Er will mit dir sprechen."
Ohne zu zögern, rutschte Noah an die Seite des Captains, und Mike hob seine Waffe, um den Kampf gegen den Feind wiederaufzunehmen. Die ganze Zeit hielt er an der unwahrscheinlichen Hoffnung fest, dass sie den verletzten Mann noch rechtzeitig zum Hubschrauber bringen konnten. Thane Warner war nicht nur sein Vorgesetzter, sondern auch ein guter Freund. Verzweifelt sah Mike hoch zum dunklen Himmel. Wo blieb dieser verdammte Hubschrauber nur?
Er blickte über seine Schulter und sah, dass Noah ihm zuwinkte.
„Er verliert immer wieder das Bewusstsein, sagte Noah und schüttelte den Kopf. „Aber er will Jake sprechen.
Noch bevor Mike ihren Freund holen konnte, hörte er es – das unverwechselbare Geräusch eines nahenden Hubschraubers. Er hielt seinen Zeigefinger hoch. „Hör mal. Ein Heli." Aber insgeheim fragte er sich, ob es ihnen gelingen würde, ihren Captain rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu bringen.
Wenn nicht, hatte er Captain Thane Warner ein Versprechen gegeben. Und er hatte fest vor, es zu halten.
1. KAPITEL
April
Nachdem er meilenweit an ausgetrockneten Bächen, Mesquitebäumen und Kakteen vorbeigefahren war, hielt Mike vor einem hohen schmiedeeisernen Tor. Sobald er den Code eingab, den man ihm gegeben hatte, öffnete es sich. Er fuhr durch einen hohen verzierten eisernen Bogen hindurch, auf dem „Tumbling T Ranch" stand.
Acht Meilen von der Bundesstraße entfernt sah er vor sich ein eingezäuntes Gelände. Umgeben von Bäumen, Teichen und weißen Zäunen stand etwas, das wie eine winzige Stadt aussah, mit Häusern, Scheunen und Nebengebäuden, dominiert von einem großen Herrenhaus. Das Anwesen erinnerte Mike daran, dass Thane Warner Millionär gewesen war und dass auch seine Frau aus einem sehr reichen Hause stammte.
Bald endete die lange Fahrt vor dem weitläufigen dreistöckigen Gebäude mit dem Schieferdach, das einen Ost- und einen Westflügel hatte.
Mike fluchte leise. Eigentlich wollte er diesen Job gar nicht. Thanes Angebot, mit ihm gemeinsam auf der Ranch zu arbeiten, nachdem sie beide aus der Armee entlassen worden waren, war etwas ganz anderes gewesen, als eine Ranch für eine Witwe zu führen, die er nicht kannte und die nichts von Landwirtschaft verstand.
Erst im letzten Jahr hatte Thane ihn gefragt, ob er sich vorstellen könne, auf der Tumbling T Ranch zu arbeiten. Der Vorarbeiter hatte wegen Rückenproblemen beschlossen, in Rente zu gehen. Er hatte Thane jedoch versprochen, so lange zu warten, bis er wieder zu Hause war und einen neuen Vorarbeiter gefunden hatte. Mike hatte sowieso geplant, sich eine Arbeit auf einer Ranch zu suchen. Warum also nicht für einen Mann, den er mochte und bewunderte? Von dem guten Gehalt ganz abgesehen.
Aber Thane hatte es nicht zurück nach Hause geschafft.
Mike betrachtete die weitläufige Ranch, während er noch einmal an die Tage nach dem Tod seines Freundes dachte. Er war Thanes Bitte nachgekommen und hatte den Schlüssel benutzt, den dieser ihm gegeben hatte, um eine Kiste zu öffnen, die in ihrem improvisierten Camp verstaut gewesen war. Neben Thanes Baumwoll-T-Shirts und Socken hatte er darin alle möglichen Sachen gefunden. Auf dem Boden der Kiste lagen drei dicke Pakete, eingewickelt in braunes Packpapier und mit einem Bindfaden verschnürt. Eins war an ihn adressiert, das andere an Noah und eins an Jake. Als er den Umschlag mit seinem Namen geöffnet hatte, war darin ein Zettel mit einer Notiz gewesen. Mike, bitte gib das Vivian. Er sah seine Freunde an, während er den anderen Umschlag herausnahm. „Das soll ich seiner Frau geben."
Noah kratzte sich am Kinn. „Ich soll einen seiner Schwester bringen."
Noah und Mike sahen Jake an, der seinen braunen Umschlag hochhielt. „Und der hier ist für jemanden, der für seinen Dad arbeitet." Die drei sahen sich an, und Mike hatte den Eindruck, dass seine Freunde dasselbe empfanden wie er.
„Thane war der Beste, sagte er. „Wir müssen tun, was er uns aufgetragen hat.
Die anderen nickten und packten die Umschläge sorgfältig weg. Mike wusste, dass er der Einzige war, der eine weitere Notiz bekommen hatte. Darauf stand, dass es noch ein Paket für ihn gab, versteckt unter Thanes anderen Sachen. Schließlich fand er es, es war in eine dicken Socke eingewickelt. Als er es auspackte, lag darin ein handgeschriebener Zettel.
Mike, du bist der Einzige, der dies bekommt. Es gehört jetzt dir. Du wirst es dir verdienen. Bitte gib Vivian das andere Paket.
Mike wickelte das Päckchen aus und fand darin einen dicken Stapel Geldscheine. Schockiert starrte er darauf, dann betrachtete er die Scheine genauer und stellte fest, dass es sich um Tausend-Dollar-Noten handelte. Er hatte noch nie zuvor einen Tausender gesehen. Insgesamt waren es fünfundzwanzigtausend Dollar.
Warum hatte Thane ihm dieses eigenartige Geschenk gemacht? Vielleicht, weil er gewusst hatte, dass Mike als Einziger der vier Freunde kein Millionär war? Nein, dazu war Thane viel zu pragmatisch gewesen. Doch immer wieder dachte Mike daran, wie viel lieber er seinen Freund zurückhätte statt des Geldes.
Mike würde das Versprechen halten, das er Thane gegeben hatte, und die Stelle als Vorarbeiter antreten.
Plötzlich fiel ihm ein, was Thane ihm über seine Frau erzählt hatte. Vivian war Künstlerin und außerdem die Tochter eines Hotelmagnaten aus Dallas. Die beiden waren erst ein paar Monate verheiratet gewesen, als Thane nach Afghanistan musste. Sie hatte keine Ahnung, wie man eine Ranch führte, was ihrem Mann große Sorgen bereitet hatte. Er hatte immer befürchtet, dass sie die Ranch verkaufen und nach Dallas zurückkehren würde, falls ihm etwas zustieß.
Mike stieg aus dem Wagen und zog seine blaue Westernjacke an. Staunend betrachtete er das graue steinerne Anwesen, das besser in einen exklusiven Vorort von Dallas als in die Prärie gepasst hätte. Blumenbeete umgaben das Gebäude, gesäumt von einem grünen Rasen, der bestimmt jeden Tag gewässert werden musste, um in der trockenen Hitze von Texas zu bestehen.
Er strich durch sein gewelltes braunes Haar und setzte seinen schwarzen Stetson auf, ehe er auf die Eingangstür zuging. Im Minenfeld von Afghanistan war ihm fast wohler gewesen als jetzt. Er stieg die Stufen zur Veranda hoch, ging vorbei an den Blumentöpfen und den Möbeln aus Glas und Stahl. Nachdem er zweimal geklingelt hatte, wurde die Tür geöffnet, und vor ihm stand tatsächlich ein Butler. Mike räusperte sich.
„Ich bin Mike Moretti und habe einen Termin mit Mrs. Warner."
„Natürlich, Sir. Wir haben Sie schon erwartet. Kommen Sie doch herein. Ich bin Henry, Sir!"
Mike betrat eine weiträumige Lobby mit einem Kronleuchter an der Decke, der einen Springbrunnen mit lila- und pinkfarbenen Wasserlilien beleuchtete. Es fiel Mike schwer, sich den bodenständigen, toughen Ranger Thane Warner in diesem eleganten Haus vorzustellen.
„Bitte warten Sie einen Moment, Sir. Ich werde Mrs. Warner sagen, dass Sie eingetroffen sind."
„Vielen Dank." Mike nickte und sah dem Butler nach, der durch eine Seitentür verschwand. Henry trug ein weißes Hemd mit einer schwarzen Krawatte, dazu schwarze Hosen. Doch er hatte auch Stiefel an, und als er Mike hereingelassen hatte, hatte Mike die Schwielen an Henrys Händen gesehen. Außerdem hatte er breite Schultern und wirkte durchtrainiert.
Wenige Minuten später erschien er wieder. „Wenn Sie mir folgen wollen, Sir. Mrs. Warner wartet im Arbeitszimmer auf Sie."
Sie gingen den Flur entlang, dann blieb Henry vor einer offenen Tür stehen. „Mrs. Warner, das hier ist Mike Moretti."
„Kommen Sie doch herein, Mr. Moretti", sagte eine helle weibliche Stimme.
Er betrat den Raum mit den Bücherregalen, die bis zur Decke reichten. Nach einem kurzen Blick vergaß er jedoch seine Umgebung und konzentrierte sich nur auf die Frau, die auf ihn zukam.
Mike hatte Fotos von Thanes Frau gesehen, daher wusste er, dass sie hübsch war. Doch diese Fotos wurden ihr nicht gerecht, denn im wahren Leben war Vivian Warner eine echte Schönheit. Sie hatte große blaue Augen, schulterlanges blondes Haar, eine Pfirsichhaut und volle rosige Lippen. Der voluminöse braune Pullover und die Hose, die sie trug, konnten ihre weiblichen Kurven und langen Beine nicht verbergen.
Worauf hatte er sich nur eingelassen? Einen Moment lang war Mike versucht, sein Versprechen zurückzunehmen. Aber nie im Leben