Nur eine Nacht mit dem sexy Ex?
Von Nicki Night
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Über dieses E-Book
Ein Wiedersehen mit ihrem Ex? Ein Albtraum für die schöne Phoenix Jones! Ohne ein Wort der Erklärung hat Carter sie damals sitzen lassen. Für immer wollte sie ihn aus ihrem Leben verbannen. Doch nun sind sie beide zur Hochzeit von Freunden im Südpazifik eingeladen. Vielleicht liegt es am türkisblauen Meer, vielleicht an der Sonne – plötzlich hat Phoenix große Lust, eine Nacht lang allen Streit zu vergessen. Auch wenn morgen wieder Schluss ist, will sie heute genießen, was sie immer schon mit Carter verbunden hat: heiße Leidenschaft!
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Buchvorschau
Nur eine Nacht mit dem sexy Ex? - Nicki Night
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2021 by Renee Daniel Flagler
Originaltitel: „One More Second Chance"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA, Band 2218 1/2022
Übersetzung: Ute Augstein
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 1/2022 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751508834
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Nun spiel nicht die Brautzilla, Savannah! Phoenix Jones schloss die Augen und atmete tief ein, während sie sich die Schläfen massierte. „Alles wird gut, Schwesterherz. Es wird sich alles fügen
, sagte sie im beruhigenden Tonfall. „In weniger als achtundvierzig Stunden fliegen wir an einen der schönsten Orte dieser Welt. Lass dir das auf der Zunge zergehen."
Ihre Schwester kam nach ihrer impulsiven Mutter Nadine, Phoenix hingegen ähnelte eher ihrem besonnenen Dad und war so leicht nicht aus der Ruhe zu bringen.
„Aber sie weiß doch, wann wir fliegen. Ich habe es ihr mehrere Male gesagt, erklärte Savannah, und ihre Stimme überschlug sich fast. „Was machen wir bloß, wenn er bis morgen Abend nicht fertig ist? Was soll ich jetzt unternehmen? Vermutlich heirate ich ohne Schleier, dabei hätte er schon vor einer Woche fertig sein sollen.
Phoenix spürte, dass ihre Schwester kurz davor war, in Tränen auszubrechen. „Honey, sagte sie sanft. „Er wird bestimmt fertig. Ich rufe sie gleich noch einmal an und sage ihr, wie viel es dir bedeutet, mit Schleier zu heiraten. Und notfalls kaufen wir exotische Blumen und flechten eine wundervolle Krone für deinen entzückenden kleinen Kopf. Wahrscheinlich machst du dir völlig unnötig Sorgen. Lass uns abwarten, was passiert, okay?
„Aber ich muss noch so viel tun!, stieß Savannah frustriert hervor. „Ich habe keine Ahnung, wie ich das alles schaffen soll.
„Weil du eine Perfektionistin bist. Egal, was passiert, deine Hochzeit wird in jedem Fall vollkommen sein, weil alles, was du tust, perfekt ist. Also mach dir keinen Stress. Wir haben noch eine Menge anderer Dinge zu erledigen."
„Ich versuche es", gab Savannah sich geschlagen.
„Nach der Arbeit komme ich vorbei und helfe dir, okay?"
„Danke", erwiderte Savannah matt.
„Süße! Du heiratest bald deinen Traummann auf deiner Trauminsel bei einer Traumhochzeit! Du darfst ein bisschen glücklicher klingen."
Phoenix hörte ihre Schwester durchs Telefon seufzen und wünschte sich, sie nähme die Angelegenheit mit dem Schleier nicht so tragisch. Es war nicht einfach, eine Hochzeit zu planen, und obwohl ihre eigene Hochzeit nie stattgefunden hatte, wusste sie aus eigener Erfahrung, wie anstrengend die Vorbereitungen waren.
„Du hast ja recht. Ich komm schon wieder runter. Bis heute Abend dann?", fragte Savannah.
„Wann soll ich da sein?"
„Passt dir sieben?"
„Ja, dann bin ich bei dir. Und versuche bitte, deinen zukünftigen Ehemann nicht in den Wahnsinn zu treiben, bevor ich da bin."
„Das kann ich nicht versprechen. Hab dich lieb", entgegnete Savannah lachend.
Nachdem sie sich von ihrer Schwester verabschiedet hatte, lehnte Phoenix sich zurück und lächelte zum ersten Mal, seit sie heute Morgen ins Büro gekommen war.
Ihr Tag hatte sehr angespannt begonnen. Im Grunde hatte die Anspannung schon gestern Abend angefangen. Ihr Freund Brent hatte sie darüber ausgefragt, weshalb ein Kollege sie noch nach der Arbeit anrief. Gar nicht unüblich in ihrem Team, denn alle verstanden sich gut und sprachen auch nach Büroschluss miteinander. Doch es hatte gereicht, um neben einigen anderen unerfreulichen Eigenheiten, die sich in Brents Charakter zeigten, auch seine Eifersucht zu wecken. Das hatte Phoenix ganz und gar nicht gefallen, und sie hatte das Dinner mit dem Vorschlag beendet, von nun an getrennte Wege zu gehen.
Ihr Mobiltelefon klingelte, und sie nahm den Anruf entgegen. Ihre Chefin Indra Lee bat sie, zu einer Teamsitzung in den Konferenzraum zu kommen. An ihrem Tonfall hörte Phoenix sofort, dass es um eine ernste Sache ging. Um sich mental gegen schlechte Neuigkeiten zu wappnen, drehte sie sich mit ihrem Bürostuhl um und genoss den Ausblick aus ihrem Fenster. Sie wurde es nie leid, die Sixth Avenue zu betrachten. Hier war man ganz dicht am Puls des New Yorker Lebens, und normalerweise beruhigte Phoenix der Anblick der Hochhäuser und vielbefahrenen Straßen. Doch heute war ihre Stimmung zu gedrückt, als dass sie sich an der Skyline erfreuen konnte.
Sie griff nach ihrem Handy, nahm einen Block und einen Stift und ging in den Konferenzraum. Indra und Phoenix waren die beiden einzigen Frauen bei Aida, einem kleinen Hightech-Unternehmen, das mit künstlicher Intelligenz Computersysteme für kleine und mittelständische Firmen optimierte. Indra war Gründungsmitglied, hatte Phoenix damals eingestellt und sie bei ihrer Entwicklung zur Expertin auf dem Gebiet dieser Technologie unterstützt. In den Jahren, die Phoenix schon bei Aida arbeitete, war das Unternehmen kontinuierlich gewachsen und hatte die Mitarbeitenden am Erfolg teilhaben lassen. Phoenix liebte ihre Arbeit, die darüber hinaus auch noch sehr gut bezahlt wurde. Was konnte man sich mehr wünschen?
Auf dem Weg zum gläsernen Konferenzraum hoffte sie inständig, dass der Anlass für das Meeting keine zusätzliche Arbeit für sie bedeutete. In zwei Tagen wollte sie in Urlaub fahren und hatte bis dahin ohnehin noch eine Menge zu erledigen. Doch als sie den Raum betrat, machte ihr Indras Gesichtsausdruck keine große Hoffnung. Das Lächeln ihrer Chefin wirkte aufgesetzt, beinahe entschuldigend. Die technologische Entwicklung schritt so rasant voran, dass Firmen ständig in Gefahr waren, den Anschluss zu versäumen. Phoenix hoffte, dass sie ihren Job nicht verlor.
Nachdem sie sich gesetzt hatte, warteten sie, bis die übrigen zwölf Teammitglieder nach und nach plaudernd eintraten. Nachdem sich Indra und ihr Partner Dean Ochoa einen Blick zugeworfen und Dean kaum merklich genickt hatte, begann Indra zu sprechen. Alle verstummten und waren geschockt von der Eröffnung, die folgte.
„Ich weiß, sagte Indra, nachdem sie geendet hatte. „Das sind wirklich große Neuigkeiten. Allerdings doch bittersüße.
Eher nur bitter, dachte Phoenix, denn für sie gab es keine süße Seite an dem, was sie gehört hatte. Ihre Empfindungen kreiselten durcheinander. Hatte ihre Chefin eben erzählt, dass sie die Firma verkauft hatten und nun auf die andere Seite des Landes in das Silicon Valley zogen? Welche Konsequenzen ergaben sich daraus für Phoenix?
Als ob Dean ihre Gedanken gelesen hätte, ergriff er das Wort. „Es ist eine große Zumutung, aber wir würden euch gern alle in der Firma behalten."
„Es bedeutet, dass ihr mit uns nach Kalifornien ziehen müsst, ergänzte Indra. „Es gibt leider nicht die Möglichkeit, von hier aus im Homeoffice zu arbeiten.
Während die beiden Chefs noch über Einzelheiten sprachen, überschlugen sich Phoenix’ Gedanken. Sie wollte nicht fort aus New York, ihre Familie lebte hier. Sie war im Urlaub schon in der Bay Area gewesen, konnte sich aber nie vorstellen, dort zu leben. Sie würde ihre Familie furchtbar vermissen. Nach der Hochzeit musste ihr Dad sich einer Hüft-OP unterziehen, und Phoenix wollte in seiner Rekonvaleszenz ihren Eltern helfen. Wenn sie in New York blieb, musste sie sich einen neuen Job suchen.
Benommen hob sie schließlich eine Hand.
„Phoenix", lud Indra sie zum Sprechen ein.
„Wie viel Zeit haben wir, um uns zu entscheiden?"
„Sechs Wochen", antwortete Dean, und die Überraschung des Teams war deutlich spürbar. Einige begannen, sich leise zu unterhalten.
„In sechs Wochen geben wir die Räume hier auf und ziehen nach Bay Area um. Wir erwarten eure Antworten möglichst bald, damit wir euch bei der Organisation der Umzüge unterstützen können."
„Falls es jemanden geben sollte, der nicht mit uns kommt …, Indra schluckte schwer und sah aus, als kämpfte sie gegen die Tränen. „Es täte uns sehr weh, euch gehen zu lassen. Ihr seid für uns wie eine Familie. Wir werden euch selbstverständlich eine großzügige Abfindung zahlen, damit ihr euch um Geld keine Sorgen machen müsst, bis ihr einen neuen Job gefunden habt.
Nachdem sich mehrere Mitglieder des Teams zu Wort gemeldet und Fragen gestellt hatten, wurde das Meeting beendet, und Phoenix kehrte in ihr Büro zurück.
Nachdenklich blickte sie auf die Sixth Avenue und starrte dann einige Minuten lang gedankenverloren an die Decke, während sie über das Angebot von Indra und Dean nachdachte. Da klopfte jemand leise an die Tür, und kurz darauf trat Indra in den Raum.
„Darf ich reinkommen?"
„Ja", erwiderte Phoenix gepresst. Normalerweise sprach sie nicht in diesem Ton mit einer Chefin, aber über die Jahre war Indra eine Freundin geworden.
„Warum hast du mir nichts gesagt?", fragte sie und sah Indra vorwurfsvoll an.
„Es tut mir wirklich leid, Phoenix, aber ich durfte aus rechtlichen Gründen niemandem ein Sterbenswörtchen verraten. Noch nicht einmal Rich. Das war ihr Ehemann. „Er hat es erst erfahren, nachdem ich den Vertrag unterzeichnet hatte.
„Aber du weißt doch, dass du mir vertrauen kannst", erwiderte Phoenix gekränkt.
„Natürlich, aber eine Kleinigkeit hätte ausgereicht, und der ganze Deal wäre geplatzt, erwiderte Indra. „Ich hasse es wirklich, ausgerechnet zwei Tage vor deinem Urlaub die Bombe hochgehen zu lassen.
„Aber wieso ausgerechnet Silicon Valley?, fragte Phoenix und rollte mit den Augen. „Da sitzen nur zwölfjährige Gamer rum.
Indra lachte. „Hast du etwa Vorurteile? Sie setzte sich auf die Schreibtischkante und blickte Phoenix mit einem Mal ernst an. „Du kommst doch mit, oder?
Seufzend legte Phoenix den Kopf in den Nacken. „Das ist wirklich eine schwere Entscheidung."
„Ich weiß. Aber was hält dich hier? Versuch es doch einfach, und wenn es nicht klappt, gehst du wieder nach New York zurück."
„Das ist nicht so einfach", entgegnete Phoenix.
„Ich will dich aber nicht verlieren. Um ehrlich zu sein, bin ich auch gegen den Umzug gewesen. Rich folgt mir erst Ende des Sommers, damit Cody nicht mitten im Schuljahr die Klasse wechseln muss. Vermutlich werde ich ständig hin- und herfliegen, um bei ihnen zu sein."
„Bist du aufgeregt?", wollte Phoenix wissen.
„Natürlich! Das ist die Chance meines Lebens!"
„Das ist alles, was zählt, sagte Phoenix. „Dann herzlichen Glückwunsch.
Indra stand auf, ging zu Phoenix und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Warum nimmst du morgen nicht einfach frei und beginnst deinen Urlaub einen Tag früher? Denk in Ruhe über alles nach."
„Das ist nett, aber ich habe noch so viel zu erledigen, dass ich den Tag morgen im Büro brauche. Aber ich verspreche dir, dass ich über das Angebot nachdenke."
„Mehr will ich gar nicht", meinte Indra.
Phoenix sah zu, wie ihre Chefin das Büro verließ. Sie wusste, dass Indra und sie auch dann in Verbindung bleiben würden, wenn sie sich für New York entschied. Trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, eine ihrer besten Freundinnen zu verlieren.
„Was kann sonst noch schiefgehen?", fragte sich Phoenix laut und bereute ihre Worte bereits in dem Augenblick, in dem sie sie aussprach.
2. KAPITEL
Carter Blackwell wünschte sich, er könnte wie ein Zauberer mit den Fingern schnippen und im Handumdrehen am Flughafen sein. Dieser Urlaub kam ihm wie gerufen. Der unberechenbare Aktienmarkt hatte einige seiner Klienten sehr verunsichert, und er musste wichtige Entscheidungen treffen. Außerdem war er zu der Hochzeit seines Cousins Jaxon eingeladen. Vor einigen Tagen erst waren sie beide, Carters Brüder Ethan und Lincoln sowie