Feurige Küsse für den Rivalen
Von Jules Bennett
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Über dieses E-Book
Seit er von seinem Stiefvater betrogen wurde, kennt Dane Michaels nur ein Ziel: sich das Luxushotel zurückzuholen, das seine Mutter aufgebaut hat. Inkognito checkt er in der exklusiven Anlage ein und beginnt einen heißen Flirt mit Managerin Stella, um sie auszuhorchen. Doch der raubeinige Selfmade-Millionär hat nicht mit Stellas sexy Ausstrahlung gerechnet. Nach einer leidenschaftlichen Nacht mit der sinnlichen Schönen stellt Dane seine Pläne infrage. Und dann erfährt er etwas, das alles verändert …
Jules Bennett
Jules Bennett, die ihren Jugendfreund geheiratet hat, ist Mutter von zwei Mädchen – und, natürlich, Autorin. Voller Tatkraft managt sie ihr Leben. Wenn sie sich erst einmal ein Ziel gesetzt hat, hält nichts sie davon ab, es zu erreichen. Davon kann ihr Mann ein Lied singen. Jules Bennet lebt im Mittleren Westen. Selbstverständlich steht ihre Familie im Mittelpunkt – und das Schreiben. Aber sie versteht sich auch als Expertin für Schuhe, Hüte und Handtaschen. Und sie ist fest überzeugt, dass ihr diese Modekenntnisse in ihren Romanen zu Gute kommen.
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Buchvorschau
Feurige Küsse für den Rivalen - Jules Bennett
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2019 by Jules Bennett
Originaltitel: „Montana Seduction"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 2125 - 2020 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Simone Fischer
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733726102
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Es war schrecklich demütigend, nur wenige Tage vor der Hochzeit verlassen zu werden und die romantischen Flitterwochen in den Bergen in einem Luxus-Resort allein zu verbringen. Was könnte schlimmer sein, als seine Flitterwochen einsam zu verleben?
Zumindest war das die Reaktion, auf die Dane Michaels hoffte.
Mitleid konnte ein machtvolles Instrument sein, und er plante, es zu seinen Gunsten einzusetzen. Niemand würde auch nur den geringsten Verdacht gegen den armen, verlassenen Mann hegen, der im Mirage Resort wohnte. Die Kombination aus seinem Charme und der Fürsorge der Menschen würde es ihm ermöglichen, an alle notwendigen Informationen zu kommen.
War es da noch wichtig, dass Dane nie eine Verlobte gehabt hatte – dass er überhaupt nicht heiraten wollte? Die Lüge hatte sich so tief in seinem Kopf verankert, dass es ihn keine Anstrengung kostete, die Rolle des verlassenen Bräutigams zu spielen.
Er parkte seinen Truck vor dem Resort. Die vierstöckige Lodge war perfekt in die Gold Valley Mountains eingebettet, jedes Gästezimmer hatte bodentiefe Fenster, sodass man aus jedem Winkel einen atemberaubenden Blick auf das Tal hatte.
Gold Valley, Montana, war die erste Wahl seiner Mutter gewesen, als sie das Mirage eröffnet hatte. Es war ein Luxus-Resort, in dem ausschließlich Paare ohne Kinder Zimmer buchen konnten. Sie hatte eine Vision gehabt, einen Lebensplan. Aber bevor sie ihre Träume erfüllen konnte, hatte sie einen tödlichen Schlaganfall erlitten und ihr Bastard von einem Ehemann, Robert Anderson, hatte die beiden Mirage-Resorts übernommen und Dane und seinen Bruder Ethan mittellos und allein zurückgelassen.
Dane stieg aus dem Wagen aus, bevor der Mann vom Parkservice ihm helfen konnte. Er war nicht wegen der Annehmlichkeiten oder der Suiten hier, deren Einrichtung nach verschiedenen Themen entworfen worden war, um die Träume der Paare von fernen Ländern und Kulturen, vergangenen Epochen und Abenteuern zu erfüllen. Er war nur zu einem einzigen Zweck hier: um eine Möglichkeit zu finden, dieses Resort wiederzubekommen. Es gehörte ihm, damit er das Andenken seiner Mutter ehren konnte.
Er steckte dem Bediensteten ein Trinkgeld zu und ging die Steintreppe hinauf, die zu dem großen Eingang führte. Die Erinnerungen, die plötzlich auf ihn einströmten, drohten, ihm den Atem zu rauben, aber er ging weiter, entschlossen, genau das zu bekommen, wofür er hergekommen war.
Er war aus verschiedenen Gründen schon lange nicht mehr an diesem Ort gewesen. Hauptsächlich, weil er nicht hatte zurückkehren wollen, solange er sich nicht sicher gewesen war, dass er das Mirage zurückbekommen konnte. Doch nun war die Zeit reif.
Dane ignorierte den Schmerz, den er dabei empfand, fast zwei Jahrzehnte nach dem Tod seiner Mutter wieder hier zu sein, und verbot sich jegliche Emotionen. Er war nicht so weit gekommen, weil er weich und einfühlsam war. Im Alter von achtzehn Jahren hatte er einen harten Schlag erlitten, und seitdem war sein Leben nicht gerade einfach gewesen.
So vieles hatte er auf sich genommen, er hatte sich das Geld und die Macht, die ihm zustanden, hart erkämpft. Doch diese eine Sache war noch offen.
Ohne einen Blick auf eines der Paare in der Lobby zu werfen, ging Dane direkt zur Rezeption, um einzuchecken, wobei er sich seiner Umgebung ständig bewusst war. Fehler durfte er sich nicht erlauben, und er hatte keine Zeit zu verlieren.
Dane hatte ein Versprechen zu erfüllen, das er vor fast zwanzig Jahren gegeben hatte.
Die Geschäftsführerin des Mirage, Stella Garcia, hatte keine Ahnung, wer er war und dass sich ihre Welt bald drastisch verändern würde. Zwar war es nicht gerade Danes Fachgebiet, mit Charme und Sexappeal zu überzeugen – das überließ er normalerweise seinem Playboy-Bruder. Doch in den nächsten Tagen würde er jeden Trick anwenden, um dieser Fremden ihre Familiengeheimnisse zu entlocken, damit er sich das zurückholen konnte, was ihm gehörte.
Es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der Dane für eine Mission wie diese den Verführer gespielt hätte. Damals hätte er kein Problem damit gehabt, jede Frau, die er wollte, ins Bett zu bekommen.
Aber der Krieg im Irak hatte ihn verändert, ihn härter gemacht und ihn in seinem Entschluss bestärkt, um das zu kämpfen, was er verdiente.
Er hatte auch Narben hinterlassen, hatte ihn regelrecht entstellt.
Mit jemandem zusammen zu sein, mit einer Frau Sex zu haben, war seitdem praktisch unmöglich. Er war weder dumm noch naiv. Er wusste, wie er aussah, und kannte seine Optionen, da die Ärzte ihm gesagt hatten, dass er seine Narben nur durch schmerzhafte Operationen reduzieren lassen konnte. Doch er wollte sie nicht verdecken. Diese Narben gingen weit unter die Oberfläche seiner Haut, und er wollte seine Vergangenheit nicht auslöschen.
Das war der einzige Grund gewesen, warum er bei seinem Plan gezögert hatte. Doch ihm war kein anderer Weg eingefallen, wie er das bekommen konnte, was er wollte: das Mirage.
Außerdem brauchte er eine Ablenkung von seinen Gedanken, dem Gefängnis, in dem er seit seiner Rückkehr aus dem Irak eingeschlossen war. Er hatte geglaubt, es würde die Dämonen vertreiben, wenn er sich die Hände schmutzig machen und von morgens bis abends auf seiner Ranch arbeiten würde, aber sie verfolgten ihn immer noch jede Nacht.
Da er Fotos von Stella gesehen hatte, war er nicht abgeneigt, mit ihr zu flirten und sie zu bezirzen. Normalerweise war er nicht gerade charmant, aber indem er sich als verlassener Bräutigam ausgab, würde er bestimmt ihr Mitleid erregen und sie aus der Reserve locken.
Er hoffte wirklich, dass seine vorgebliche Verletzlichkeit und Einsamkeit sie dazu bringen würden, ihm zu vertrauen, sich ihm zu öffnen und ihm irgendetwas zu liefern, wodurch er an ihren Vater herankam. Sich als jemand auszugeben, der von einer Frau sitzen gelassen worden war, nagte zwar an seinem Stolz, aber er würde es ertragen. Dann würde er zu seiner Ranch zurückkehren und den Deal abschließen.
Natürlich müsste er jemanden einstellen, um das Resort zu leiten. Diese Person müsste vertrauenswürdig und loyal sein. Dane würde nur die Besten für das Hotel seiner Mutter akzeptieren.
Nachdem er eingecheckt hatte, lehnte er das Angebot ab, sein Gepäck auf sein Zimmer bringen zu lassen. Er kannte den Weg. In diesem Resort gab es nichts, was er nicht kannte. Ein paar Dinge hatten sich vielleicht verändert – die Einrichtung, das Personal –, aber der Grundriss war noch derselbe. Er war praktisch hier aufgewachsen.
Er hatte das große Luxus-Penthouse gebucht, das wie das Penthouse des Eigentümers geschnitten war. Es waren die einzigen beiden Suiten mit einem eigenen Pool und einem großen Whirlpool auf dem überdachten Balkon vor dem Schlafzimmer. Die Gäste konnten nur wenige Schritte vom Bett entfernt in den Pool oder Whirlpool steigen und dabei die Schönheit der Berge und Täler überblicken.
Alle Zimmer waren erstklassig, aber Dane wollte das Beste. Schließlich würde ein Bräutigam bei der Planung eines romantischen Kurzurlaubs keine Kosten scheuen. Sobald er sich eingerichtet hatte, hatte er die Absicht, hinauszugehen und „versehentlich" auf Stella zu stoßen. Er kannte ihren Zeitplan und wusste dank des von ihm beauftragten Ermittlers alles über sie. Dieses Wissen war der Schlüssel, um ihr Vertrauen zu gewinnen.
Er wusste, dass ihr Vater sie wie ein Stück Dreck behandelte und dass er ihr nur sechs Monate Zeit gegeben hatte, um zu beweisen, dass sie das Resort führen und wieder schwarze Zahlen schreiben konnte – eine Mammutaufgabe, denn nach Jahren des Missmanagements stand das Mirage kurz vor dem Bankrott. Zwar wollte Dane das Resort vor allem für sich selbst, aber den arroganten Bastard in die Knie zu zwingen, der seine Tochter wie eine lästige Angestellte behandelte, würde das i-Tüpfelchen sein – wobei ihm natürlich bewusst war, dass er sich auch nicht gerade wie ein Engel verhielt.
In der Suite nahm er sich einen Moment Zeit, um die Aussicht zu genießen. Durch die großen Fenster entstand der Eindruck, als würde der Raum direkt über dem Gold Valley schweben. Später würde er die Schönheit des Zimmers, das seine Mutter entworfen hatte, in vollen Zügen genießen – den Steinkamin, den Balkon, die hohen Balken, die sich über die Decke erstreckten.
Für den Moment mussten die Erinnerungen jedoch warten, denn er musste sein Zielobjekt finden.
„Wie meinen Sie das, er ist nicht aufgetaucht?"
Stella Garcia versuchte, die Migräne in Schach zu halten, die ihren ohnehin schon stressigen Tag noch zu verschlimmern drohte. Sie starrte die Kellnerin für den Hauptspeiseraum an und war sich sicher, dass diese gleich in Tränen ausbrechen würde.
Aber Tränen waren keine Lösung – eine Lektion, die Stella schon früh gelernt hatte. Ihre Mutter war bei ihrer Geburt gestorben und hatte Stella mit einem lieblosen Vater zurückgelassen. Schon immer hatte sich Stella unendlich nach seiner Anerkennung gesehnt und alles dafür getan, auch wenn das bedeutete, unmögliche Aufgaben zu übernehmen.
So war sie auch in ihre gegenwärtige Zwangslage geraten – sie leitete ein erstklassiges Resort, in dem nun gleich eine ganze Menge hungriger Gäste ein Abendessen erwarteten, und es fehlte der Koch.
„Er hat angerufen und gesagt, dass er mit sofortiger Wirkung kündigt, erklärte die Kellnerin und strich ihr kurzes blondes Haar nervös hinter ihr Ohr. „Er hat etwas über einen Umzug zu seiner Frau nach Oregon gemurmelt.
Stella holte tief Luft und wünschte sich, sie könnte die Zeit bis Mitternacht vorspulen, könnte in ihre Suite gehen, einen Prosecco aufmachen und sich entspannen. Aber wahrscheinlich würde sie heute Nacht gar nicht ins Bett gehen, wie so oft, seit sie diesen Job machte. Manche Tage waren einfach fürchterlich, aber sie musste sich immer wieder daran erinnern, dass der vorherige Manager ein völliges Chaos hinterlassen hatte und dass ihr Vater dachte, sie wäre nicht in der Lage, es zu beheben. Sie würde ihm und der ganzen Welt beweisen, dass sie das Mirage zum besten Resort der Welt machen konnte.
„Unsere Gäste treffen in einer Stunde ein, sagte sie und tippte sich mit dem Finger ans Kinn, während sie laut nachdachte. „Ich sehe nach, ob bereits etwas vorbereitet ist oder ob wir bei null anfangen müssen. Leider kann ich überhaupt nicht kochen.
Aber sie konnte erstklassige Finanzanalysen für alle Arten von Unternehmen erstellen, denn sie liebte Zahlen. Doch das brachte ihr jetzt gar nichts.
Die junge Kellnerin schüttelte den Kopf. „Ich kann noch nicht mal ein Ei kochen."
Wenn sie die Zeit gehabt hätte, hätte Stella jetzt ihren Ex-Koch angerufen und ihn zur Schnecke gemacht. Aber das hätte ihr Problem auch nicht gelöst.
„Vielleicht könnte Martha helfen", schlug die Kellnerin vor.
Stella schüttelte den Kopf. „Nein, sie hat frei, weil ihre Schwester heiratet. So ein Mist. Sie hätte den Abend retten können. Sie ist eine großartige Köchin."
Die Namen diverser Angestellter ratterten durch ihren Kopf. Das Küchenpersonal arbeitete präzise wie ein Uhrwerk, solange jemand die Leitung übernahm. Leider war aber niemand der Anwesenden dafür geeignet, noch nicht einmal für einen Abend.
„Okay, seufzte Stella, während sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr steckte. „Wir schaffen das. Es gibt eine Lösung, ich muss nur darauf kommen.
„Entschuldigen Sie bitte!"
Stella blickte zur Holztür, die zur Bar führte. Gerade wollte sie erwidern, dass sie noch nicht geöffnet hatten, aber die Worte blieben ihr in der Kehle stecken.
Hallo, Cowboy.
Das Hemd mit dem dunkelroten Karomuster und die abgetragenen Jeans verbargen nicht, dass der mysteriöse Mann in der Tür ausgesprochen muskelbepackt war. Auf seiner silbernen Gürtelschnalle leuchtete ein Emblem, das sie nicht richtig erkennen konnte.
Nun, sie hätte es gekonnt, wenn sie auf