Aliens und Cupcakes
Von Nova Edwins
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Über dieses E-Book
Aliens lieben Zucker. Es ist also eine extrem gute Idee, einen Cupcake-Shop zu eröffnen.
Ein reicher Gönner schadet ebenfalls nicht – vor allem, wenn er dir andere reiche Aliens vorstellt, die regelrecht wild darauf sind, deine Cupcakes zu kaufen.
Absolut nicht empfehlenswert ist wiederum, versehentlich den Neffen deines Gönners mit einem Buttermesser umzubringen. Aber woher hätte ich denn wissen sollen, dass rostfreier Edelstahl giftig für ihn ist?
Unter gar keinen Umständen solltest du allerdings Hilfe von dem Alien akzeptieren, das aus dem Schatten alles beobachtet hat, was passiert ist.
Im Ernst – tu es nicht!
Dark Sci-Fi Romance. Enthält genau das richtige Alien, um Frosting auf deinem Cupcake zu verteilen. Happy End garantiert.
Nova Edwins
Enjoying the average psychopath just like the next girl.
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Buchvorschau
Aliens und Cupcakes - Nova Edwins
1
AMELIA
Als ich endlich mit dem Aufbau zufrieden war, trat ich einen Schritt zurück. Eine einzelne Schweißperle lief über meinen Nacken nach unten und ich wischte sie weg. Verdammt, diese Aliens mochten es wirklich heiß auf ihren Partys. Und das war wörtlich gemeint. Ich hatte sogar die Rezeptur meines Frostings verändern müssen, damit es in der warmen und feuchten Umgebung nicht sofort zerfloss.
Allerdings hatte ich es gern gemacht, denn die heutige Party war enorm wichtig für mein kleines Business. Es war das erste Mal, dass ich ein Event der High Society auf Nabia Prime mit meinen Cupcakes belieferte. Seit ich die Erde verlassen hatte und ausgewandert war, hatte ich hart für meinen Erfolg gearbeitet. Ich wollte einen guten Eindruck hinterlassen und möglichst viele neue Kunden gewinnen. Auf der Party, die eigentlich mehr eine Gala war, würden sich nur hochrangige Politiker, wichtige Diplomaten und einflussreiche Geschäftsleute tummeln, deshalb sollte alles perfekt sein.
Das Büffet würde bald eröffnet werden und zweihundert Aliens der Pikë-Spezies konnten sich an meinen Cupcakes bedienen. Da sie eine Vorliebe für alles hatten, was auch nur im Ansatz süß und zuckrig war, sollte mein Gebäck ein voller Erfolg sein. Nervös war ich trotzdem. Ich tupfte ein paar mikroskopisch kleine Krümel weg und wischte meine Hände an einem Tuch ab. Wahrscheinlich wurde es Zeit, dass ich in mein hübsches Cocktailkleid schlüpfte.
Unter normalen Umständen hätte ich die Gala selbst gar nicht besuchen dürfen, weil ich bloß eine kleine Bäckerin war, aber ich hatte einen netten Gönner, der mir eine Einladung besorgt hatte, damit ich beobachten konnte, ob meine Kreationen Anklang fanden.
Allan Dreqog war selbst ein Pikë, der sich in der Hierarchie ziemlich weit oben befand und mich für das heutige Event empfohlen hatte. Seit ich auf Nabia Prime angekommen war, hatte er mich unterstützt und war enorm nett und großzügig zu mir gewesen. Und er liebte meine Cupcakes. Als er zum ersten Mal meinen Laden betreten hatte, war er noch in der gleichen Minute mein größter Fan geworden. Ohne ihn wäre ich jetzt vermutlich nicht hier.
»Es riecht hervorragend.«
Ich drehte mich mit einem Lächeln auf den Lippen um und tastete nach meinem Haar, um zu überprüfen, ob meine Frisur noch saß. »Danke schön. Möchten Sie ein Stück probieren?«
Die Pikë sahen wie eine Mischung zwischen Reptilien und Menschen aus, waren aber wesentlich empfindlicher, als die rot geschuppte Haut vermuten ließ. Die Gesichter waren humanoid, allerdings wurden ihre Augen von einer dünnen Membran bedeckt und sie hatten kleine Schlitze anstelle einer Nase.
Ich hatte mich erst an die schmalen Pupillen gewöhnen müssen, die permanent von rechts nach links schossen. Doch davon abgesehen sahen sie relativ normal für mich aus, weil sie auf zwei Beinen liefen, nur zwei Arme und keine merkwürdigen Fortsätze oder Gliedmaßen hatten.
Es war schwer, ihr genaues Alter zu tippen, aber ich schätzte den Mann vor mir ungefähr auf mein Alter, irgendwo Ende zwanzig, Anfang dreißig.
»Ich rede nicht vom Essen.« Er lachte verächtlich und studierte mich mit schräg gelegtem Kopf. »Du riechst ansprechend. Sehr … fruchtbar.«
Ich war mir nicht sicher, wie ich reagieren sollte, weil ich mich daran gewöhnt hatte, dass die meisten Aliens regelmäßig merkwürdige Sachen sagten, bei denen sie sich aber nichts dachten. Manchmal war es eine kulturelle Sache und manchmal auch ein Problem mit der Übersetzung, weil der kleine Chip hinter meinem Ohr nicht hinterherkam. Deshalb konnte ich beim besten Willen nicht sagen, ob der Kerl nett sein wollte oder einfach bloß ein Arschloch war.
Er hielt mir die Hand hin. »Mein Name ist Zavis Katons, Marschall dritten Ranges.«
So ganz hatte ich die Ränge noch nicht durchschaut, aber ich wusste, dass er der Verwandte einer wichtigen Autorität war, die wiederum der Verwandte einer noch wichtigeren Autorität war. Oder irgendwie so zumindest.
Mit einem Lächeln schüttelte ich seine Hand. »Ich bin Amelia und mir gehört Amelias Cupcake Emporium.«
»Das habe ich mir schon gedacht.« Er schaute nicht einmal in Richtung des Tisches mit den ganzen Cupcakes, während er tief einatmete. »Wie bereits gesagt – köstlich. Jemand sollte dich schwängern.«
Ich wollte meine Hand zurückziehen, weil ich davon überzeugt war, dass, was er sagte, in keiner Kultur in Ordnung war. Doch er festigte seinen Griff und sein Grinsen wurde bösartig.
»Willst du irgendwohin, Mensch?«
»Lass mich los!«
»Nein. Meine Freunde haben mir erzählt, dass menschliche Fotzen etwas Besonderes sind. Stimmt das?« Er beäugte mich wie seine nächste Mahlzeit und es gefiel mir überhaupt nicht.
»Das weiß ich nicht, aber ich kann dir zumindest sagen, dass menschliche Frauen es überhaupt nicht mögen, wenn man mit ihnen redet wie du.«
»Keine Sorge – wir müssen nicht reden.« Er zog mich näher zu sich und starrte dabei auf meinen Mund. »Ich habe in Porno-Videos gesehen, wie Menschen sich küssen, und das will ich ausprobieren.«
Da ich den Eindruck hatte, dass mir die Optionen ausgingen, versetzte ich ihm eine Ohrfeige. Seine Haut war noch weicher, als ich sie in Erinnerung hatte. Beinahe wie der Teig meiner Cupcakes gab sie unter meiner Hand nach.
Der Schweiß lief mir inzwischen in Strömen den Rücken herunter, dazu klopfte mein Herz wie wild.
Der Pikë starrte mich ungläubig an. »Es ist ein Vergehen zweiten Grades, einen Marschall zu schlagen.«
Großartig. Ich wusste schon wieder nicht, was das zu bedeuten hatte. Deshalb starrte ich ihn bloß an. »Lass mich los!«
Meine Stimme klang flach und ich zitterte – sowohl vor Wut als auch vor Angst. Trotz seiner absurd weichen Haut war er ziemlich stark und ich wusste nicht, was ich tun sollte.
»Ich sollte dich den Behörden übergeben und verhaften lassen.« Er beugte sich näher. »Es sei denn natürlich, du lässt dich von mir begatten.«
Er öffnete bereits optimistisch den