...und Majestät befahl die Liebe: Fürstenkrone 235 – Adelsroman
Von Bettina Andersen
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Ah, da kommt ja meine Tochter! Wenn Sie sich noch einen Augenblick gedulden wollen, Herr von Nagy, werde ich sie holen.« Mit diesen Worten verließ der Schlossverwalter Otto Hallner das Arbeitszimmer, um seine heimkehrende Tochter von dem Besuch zu unterrichten, der auf sie wartete. Thomas von Nagy, seit sechs Wochen Begleiter des jungen Barons von Winterstein, trat ans Fenster und schaute hinunter auf den Schlosshof. Ein Mädchen von höchstens achtzehn Jahren war eben im Begriff, vor dem Tor des Verwaltungsgebäudes von einem Schimmel zu steigen, als sein Vater zu ihm trat. »Papa!«, jubelte es mit einer hellen Stimme. »Wie bin ich froh, wieder hier zu sein!« Damit schlang es die Arme um den Hals des Vaters und schmiegte den Kopf an dessen Schulter. Was nun zwischen beiden gesprochen wurde, konnte der heimliche Beobachter nicht verstehen. Er sah, wie der Vater die Zügel des Pferdes nahm und hörte gleich darauf, dass jemand die Stufen heraufeilte. Thomas von Nagy wandte sich um und blickte in die großen blauen Augen des Mädchens, das in diesem Moment eintrat. Das lange dunkle Haar fiel schlicht bis auf die Schultern. Das Gesicht, von dem Ritt noch erhitzt, glühte und gab den feinen Zügen jugendliche Frische. Hochaufgerichtet und gertenschlank in der enganliegenden schwarzen Reitjacke trat sie auf den jungen Mann zu und reichte ihm die Hand. »Ich bin Brigitte Hallner«, erklärte sie mit überraschender Selbstverständlichkeit. »Mein Vater sagte mir, dass Sie mich sprechen wollen!« Thomas von Nagy beugte sich tief über die zarte Hand, um seine Verwirrung zu verbergen. »Ich heiße Thomas Nagy«
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Buchvorschau
...und Majestät befahl die Liebe - Bettina Andersen
Fürstenkrone
– 235 –
...und Majestät befahl die Liebe
Bettina Andersen
»Ah, da kommt ja meine Tochter! Wenn Sie sich noch einen Augenblick gedulden wollen, Herr von Nagy, werde ich sie holen.«
Mit diesen Worten verließ der Schlossverwalter Otto Hallner das Arbeitszimmer, um seine heimkehrende Tochter von dem Besuch zu unterrichten, der auf sie wartete.
Thomas von Nagy, seit sechs Wochen Begleiter des jungen Barons von Winterstein, trat ans Fenster und schaute hinunter auf den Schlosshof. Ein Mädchen von höchstens achtzehn Jahren war eben im Begriff, vor dem Tor des Verwaltungsgebäudes von einem Schimmel zu steigen, als sein Vater zu ihm trat.
»Papa!«, jubelte es mit einer hellen Stimme. »Wie bin ich froh, wieder hier zu sein!«
Damit schlang es die Arme um den Hals des Vaters und schmiegte den Kopf an dessen Schulter.
Was nun zwischen beiden gesprochen wurde, konnte der heimliche Beobachter nicht verstehen. Er sah, wie der Vater die Zügel des Pferdes nahm und hörte gleich darauf, dass jemand die Stufen heraufeilte.
Thomas von Nagy wandte sich um und blickte in die großen blauen Augen des Mädchens, das in diesem Moment eintrat. Das lange dunkle Haar fiel schlicht bis auf die Schultern. Das Gesicht, von dem Ritt noch erhitzt, glühte und gab den feinen Zügen jugendliche Frische.
Hochaufgerichtet und gertenschlank in der enganliegenden schwarzen Reitjacke trat sie auf den jungen Mann zu und reichte ihm die Hand.
»Ich bin Brigitte Hallner«, erklärte sie mit überraschender Selbstverständlichkeit. »Mein Vater sagte mir, dass Sie mich sprechen wollen!«
Thomas von Nagy beugte sich tief über die zarte Hand, um seine Verwirrung zu verbergen.
»Ich heiße Thomas Nagy«, antwortete er steif. »Baron Winterstein schickt mich zu Ihnen, um Sie um einen großen Gefallen zu bitten.«
Brigitte Hallner zog gespannt die feingeschwungenen Augenbrauen in die Höhe.
»Sie sind sehr feierlich, Herr Nagy. Es wird doch nichts Unangenehmes sein?«, fügte sie lächelnd hinzu.
Thomas von Nagy schüttelte den Kopf. Die Schönheit des jungen Mädchens verwirrte ihn so, dass er wirklich um Worte ringen musste. Schließlich gab er sich einen Ruck.
»Ich glaube«, sagte er galant, »es wird Ihnen ein Leichtes sein, diese Bitte zu erfüllen. Der Baron würde sich freuen, wenn Sie auf dem traditionellen Adelsball auf Schloss Winterstein einen Solotanz vorführen würden.«
»Woher weiß der Baron, dass ich tanze?«, fragte Brigitte überrascht.
»Ihr Vater selbst hat es ihm erzählt. Und da Baron Winterstein auf den privaten Charakter des Festes Wert legt, möchte er keine auswärtigen Kräfte engagieren.«
»Papa!« Das Mädchen fuhr herum und blitzte den Vater an, der eben ins Zimmer trat. »Papa! Was hast du nur wieder angerichtet!«
Otto Hallner konnte den Stolz in seinen Zügen kaum unterdrücken. Er wusste aus dem vorangegangenen Gespräch mit dem jungen Mann, worum es sich handelte.
»Was heißt hier angerichtet, Liebling?«, erwiderte er fröhlich. »Du hast doch Ballettstunden haben wollen. Und nun möchtest du dein Licht unter den Scheffel stellen. Warum?«
»Warum?« Brigitte wurde jetzt richtig böse. »Weil ich aus Freude am Tanz tanze und nicht für die Öffentlichkeit! Zudem bin ich noch Anfängerin und noch lange nicht so weit, dass ich auftreten könnte. Ach, Papa, dass du auch alles erzählen musst!«
In ihrer Verwirrung und Verzweiflung war sie noch reizender als zuvor.
»Sie können dem Baron aber schlecht eine abweisende Antwort geben«, schaltete sich jetzt Thomas von Nagy ein.
»Nein, das geht natürlich nicht, Kind«, pflichtete Otto Hallner ihm bei. »Der Baron würde ja glauben, ich hätte mit meiner einzigen Tochter angeben wollen.«
Seine Augen ruhten liebevoll und stolz auf dem zarten Geschöpf, das zwischen Zorn und Verzweiflung schwankte.
»Du hast doch auch angegeben«, meinte Brigitte kläglich, »und ich muss es ausbaden. Und dann noch vor Zuschauern, die etwas von Ballett verstehen!«
Sie barg ihr Gesicht in den zarten Händen. Otto Hallner und Thomas von Nagy wechselten stumm bekümmerte Blicke. Plötzlich richtete sich das Mädchen auf.
»Gut«, verkündete es entschlossen. »Ich will meinen Vater nicht blamieren. Richten Sie dem Baron aus, ich werde tanzen, aber höchstens zehn Minuten. Und nichts wird mich dazu bewegen können, hier ein Zugeständnis zu machen. Zehn Minuten, mehr nicht, Herr Nagy.«
Damit ließ sie sich in einen der tiefen Ledersessel fallen. Thomas von Nagy strahlte, als wäre ihm soeben ein großes Geschenk gemacht worden.
»Wie nett von Ihnen, dass Sie Ihrem Vater zuliebe dieses Opfer bringen. Ich bin überzeugt, Sie werden alle begeistern. Auf Wiedersehen, Fräulein Hallner!«
Er reichte dem jungen Mädchen die Hand. Nachdem er sich auch von dem Verwalter verabschiedet hatte, ließ er Vater und Tochter allein.
In dem Raum herrschte nun Schweigen. Der Vater sah seine Tochter bewundernd von der Seite an.
Ich will dir nicht wehtun, fuhr es ihm durch den Kopf. Ich bin vielleicht ein wenig zu stolz auf dich und möchte, dass auch andere dieses mein ganzes Glück kennen. Versuch doch, mich zu verstehen. Was hab’ ich denn auf dieser Welt außer dir?
Seit dem Tod seiner Frau vor fünf Jahren hatte er alle Liebe und alle Fürsorge auf sein einziges Kind gerichtet. Er hatte sie in das teuerste Schweizer Internat geschickt, damit sie eine gute Ausbildung erhielt. Nun war ihre Schulbildung abgeschlossen. Seit zwei Tagen war sie wieder daheim, und jeder, der sie längere Zeit nicht gesehen hatte, war des Lobes voll, wie bezaubernd seine Brigitte, seine süße Rigi, geworden war.
Zu diesen Bewunderern gehörte auch Baron Winterstein. War es denn da so arg schlimm, dass er in seinem Stolz mit ihren Fähigkeiten als Tänzerin geprahlt hatte?
»Bist du mir richtig böse?«, brach jetzt Otto Hallner das Schweigen. »Ich habe es doch nur gut gemeint.«
Bei den liebevollen Worten verflogen die Unmutsfalten auf dem aparten Gesicht des Mädchens.
»Ich weiß«, lächelte es und nahm seine Hand. »Aber ich bitte dich, Papa, erzähl nicht so viel. Du zwingst mich sonst, Dinge zu tun, die ich nicht kann und auch nicht möchte. Schau, unsere Welt ist hier im Verwaltungsgebäude. Im Schloss drüben werden wir nur bemtleidet. Aber auf der andern Seite bin ich zu stolz, für den Baron und all die anderen Adligen zu tanzen. Das haben wir nämlich nicht nötig.«
»Du hast recht, Liebes. Du hast es wirklich nicht nötig, für die dort drüben zu tanzen. Aber wenn du es dieses eine Mal tust, fällt mir ein Stein vom Herzen. Du kannst dir ja vorstellen, dass der Baron eine Absage persönlich nehmen würde.«
»Ich tu’ es ja, ich tu’ es ja«, lachte das Mädchen in das bekümmerte Gesicht des