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Die Schuld eines Vaters: Praxis Dr. Norden 14 – Arztroman
Die Schuld eines Vaters: Praxis Dr. Norden 14 – Arztroman
Die Schuld eines Vaters: Praxis Dr. Norden 14 – Arztroman
eBook95 Seiten1 Stunde

Die Schuld eines Vaters: Praxis Dr. Norden 14 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Sein Vater hat eine große Aufgabe übernommen: Dr. Daniel Norden leitet ab sofort die Behnisch-Klinik. Das führt natürlich zu entscheidenden Veränderungen in seiner Praxis. Jetzt wird es ernst für Danny, den Mädchenschwarm und allseits bewunderten jungen Mediziner. Er ist nun für die Praxis allein verantwortlich. Privat ist Dr. Danny Norden dabei, sein großes Glück zu finden. Seine Freundin, die sehbehinderte, zauberhafte Tatjana, ist mehr und mehr zu seiner großen Liebe geworden.
Die neue Serie Praxis Dr. Norden ist prädestiniert, neben den Stammlesern der Erfolgsserie Dr. Norden auch viele jüngere Leserinnen und Leser hinzuzugewinnen.

»Guten Morgen, Frau Nachbarin.« Hans Weinzierl lüpfte seinen Hut und deutete eine Verbeugung an. Eine Strähne seines schütteren, grauen Haares fiel ihm in die Stirn. Er wischte sie zurück und verbarg sie unter dem Hut. Obwohl der Wetterbericht einen weiteren warmen Tag angekündigt hatte, trug er Anzug und Krawatte. Wie an jedem Tag, seit er erwachsen war. »Sie sehen ja schön aus heute. Sagen Sie bloß, Sie sind verabredet.« Er musterte Janine, die gleichzeitig mit ihm die Wohnungstür hinter sich ins Schloss gezogen hatte. »Herr Weinzierl!« Janine lächelte wie die Sonne am Himmel. Nebenbei strich sie über den Stoff ihres Kleides, weich wie ein Handschmeichler. »Ich habe heute eine Verabredung mit einem ehemaligen Schulfreund.« Sie zwinkerte ihm zu. »Und Sie? Für wen haben Sie sich so herausgeputzt?« Die Aufzugtüren öffneten sich. Ganz Gentleman alter Schule ließ Hans Weinzierl seiner Nachbarin den Vortritt. »Ach, aus diesem Alter bin ich längst heraus.« Er lachte heiser.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum12. Juli 2022
ISBN9783740997045
Die Schuld eines Vaters: Praxis Dr. Norden 14 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Die Schuld eines Vaters - Patricia Vandenberg

    Praxis Dr. Norden

    – 14 –

    Die Schuld eines Vaters

    Er hatte es immer nur gut gemeint

    Patricia Vandenberg

    »Guten Morgen, Frau Nachbarin.« Hans Weinzierl lüpfte seinen Hut und deutete eine Verbeugung an. Eine Strähne seines schütteren, grauen Haares fiel ihm in die Stirn. Er wischte sie zurück und verbarg sie unter dem Hut. Obwohl der Wetterbericht einen weiteren warmen Tag angekündigt hatte, trug er Anzug und Krawatte. Wie an jedem Tag, seit er erwachsen war. »Sie sehen ja schön aus heute. Sagen Sie bloß, Sie sind verabredet.« Er musterte Janine, die gleichzeitig mit ihm die Wohnungstür hinter sich ins Schloss gezogen hatte.

    »Herr Weinzierl!« Janine lächelte wie die Sonne am Himmel. Nebenbei strich sie über den Stoff ihres Kleides, weich wie ein Handschmeichler. »Ich habe heute eine Verabredung mit einem ehemaligen Schulfreund.« Sie zwinkerte ihm zu. »Und Sie? Für wen haben Sie sich so herausgeputzt?« Die Aufzugtüren öffneten sich. Ganz Gentleman alter Schule ließ Hans Weinzierl seiner Nachbarin den Vortritt.

    »Ach, aus diesem Alter bin ich längst heraus.« Er lachte heiser. »Die Liebesgeschichten überlasse ich lieber der Jugend.«

    Rumpelnd setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung.

    »Aber warum denn? Liebe kennt doch kein Alter«, entfuhr es Janine.

    Diesmal lachte Hans Weinzierl nicht. Er begnügte sich mit einem vielsagenden Lächeln.

    »Wissen Sie, wie lange es her ist, dass mich eine Frau angelächelt, mir zugezwinkert hat?«

    »Dann müssen Sie eben die Initiative ergreifen.« Janine trat aus dem Aufzug und wartete auf Hans. Seite an Seite mit ihm trat sie hinaus ins helle Sonnenlicht. »Sie müssen sich nur trauen. Warum so schüchtern? Ein Mann mit so viel Lebenserfahrung …«

    Eine Schar Schulkinder lärmte vorbei. Die Rucksäcke tanzten auf ihren Rücken. Janine und Hans ließen ihnen den Vortritt und folgten ihnen in gebührendem Abstand.

    »Lieber nicht.« Hans schüttelte den Kopf. »Sie wissen doch, wie sehr sich die Welt verändert hat. Heutzutage muss ein Mann ja aufpassen, dass er keine Anzeige bekommt, wenn er eine Frau auch nur anspricht. Geschweige denn, auf einen Kaffee einlädt.« Er zwinkerte seiner Begleiterin zu. »Außerdem habe ich es mir ganz gut eingerichtet in meinem Leben. Zu viel Aufregung ist nichts mehr für mich.«

    »Sind Sie gern allein?«, fragte Janine geradeheraus. Eine Frau mit Kinderwagen kam ihnen entgegen. Janine trat zur Seite und ließ sie vorbei.

    Hans Weinzierl wartete auf sie, bis sie wieder neben ihm her schlenderte.

    »Ich bin gern mein eigener Herr. Die Vorstellung, eines Tages ins Krankenhaus oder gar ein Pflegeheim zu kommen, ist mir ein Graus.«

    »Sie machen nicht den Eindruck, als müssten Sie sich jetzt schon Sorgen über solche Sachen machen.«

    »Ach, ihr jungen Leute!« Hans lachte. »Aber Sie haben ja recht. In Ihrem Alter habe ich mir auch noch keine solchen Gedanken gemacht.«

    Janine warf einen verstohlenen Blick auf die Uhr. Wenn sie ihre U-Bahn nicht verpassen wollte, muss­te sie sich sputen. Der Senior bemerkte ihre Eile.

    »Lassen Sie sich von einem alten Mann nicht aufhalten.«

    Im ersten Moment wollte Janine widersprechen. Doch ihr Hang zur Ehrlichkeit war stärker.

    »Kennen Sie das Café ›Schöne Aussichten‹? Wenn Sie Lust auf die beste Eiscreme der Welt haben, können wir uns in meiner Mittagspause dort treffen. Bitte sagen Sie nicht nein!«

    Hans’ Augen, umgeben von einem Spinnennetz aus Falten, glänzten feucht.

    »Ich musste 89 Jahre alt werden, damit mich eine Frau um eine Verabredung bittet«, nuschelte er und nestelte das Einstecktuch aus seinem Sakko. Umständlich betupfte er sich die Augen.

    »Dann sehen wir uns also? Um dreizehn Uhr?«

    »Ich werde da sein!«, versprach Hans Weinzierl. Auf den Gehstock gestützt sah er seiner Nachbarin noch nach, als sie längst zwischen den Passanten untergetaucht war.

    *

    »Steig aus. Das schaffst du ja hoffentlich noch.« Dirk Osterode hatte den Wagen auf dem Gehweg geparkt.

    »Immer mit der Ruhe«, beschwerte sich die junge Frau und kletterte vom Rücksitz.

    »Ruhe! Ruhe! Wie soll ich jetzt ruhig sein.«

    Dirk warf die Wagentür zu und folgte seiner Tochter den Gartenweg hinauf zur Tür der Praxis Dr. Norden. Auf halbem Weg kam ihnen Wendy entgegen.

    »Warten Sie, ich helfe Ihnen. Und Sie … «, sie wandte sich an den Mann. » … fahren bitte das Auto auf einen ordentlichen Parkplatz.«

    »Der Wagen ist jetzt nicht wichtig«, bellte Dirk. »Holen Sie sofort den Arzt!«

    »Dr. Norden ist in einer Behandlung. Was fehlt Ihnen denn?«, wandte sich Wendy an die Patienten, die sie auf ungefähr 18 Jahre schätzte.«

    »Mein Fräulein Tochter war ges­tern auf einer Party und hat es richtig krachen lassen.«

    Ella schickte Wendy einen Blick, der Bände sprach. Im nächsten Moment krümmte sie sich zusammen.

    »Er glaubt mir nicht, dass ich keinen Tropfen angerührt habe«, ächzte sie, als sie wieder Luft bekam.

    »Ich kenne mich mit so was aus. Was glauben Sie, was man als Polizist so alles zu Gesicht bekommt.«

    »Über die Gründe spekulieren wir später. Helfen Sie mir lieber«, verlangte Wendy und bugsierte Ella auf eine Liege in einem freien Behandlungszimmer.

    Dirk stemmte die Hände in die Hüften und sah sich um.

    »Wo ist denn jetzt der Arzt?«

    Wendy beugte sich über die junge Frau.

    »Dr. Norden ist sofort bei Ihnen«, versprach sie und verließ das Zimmer.

    Draußen fiel die Tür ins Schloss. Janine kam herein.

    »Wer parkt denn da so verboten auf dem Gehweg? Ich hätte gute Lust, die Polizei zu rufen.«

    »Die ist schon hier.« Wendy umrundete den Tresen, hob den Hörer und wählte Dr. Nordens Durchwahl. Während sie auf Antwort wartete, ruhte ihr Blick auf Janine. »Schickes Kleid. Hast du eine Verabredung?«

    »Nicht eine. Zwei.«

    »Das erzählst du mir später. Nein, nicht du, Danny. Ich habe mit Janine geredet.« Wendy konzentrierte sich auf das Gespräch. »Wir haben einen Notfall. Eine junge Frau mit Bauchkrämpfen. Vielleicht ein Blinddarm. Kannst du bitte schnell kommen?«

    Zwei Minuten später stand Danny Norden vor der Behandlungsliege.

    Mit einem »Ratsch!« Öffnete Wendy die Blutdruckmanschette. Eine steile Falte stand auf ihrer Stirn.

    »Mein Name ist Dr. Norden«, stellte sich ihr Chef bei Vater und Tochter vor, ehe er sich an Ella wandte. »Wie geht es Ihnen?«

    »Schlecht. Das sehen Sie doch!«, fauchte es von der anderen Seite der Behandlungsliege.

    Danny musterte den Mann. So stellte er sich einen Kommandanten der U.S. Army

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