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Ich weiß es, du bist meine Tochter: Mami 2021 – Familienroman
Ich weiß es, du bist meine Tochter: Mami 2021 – Familienroman
Ich weiß es, du bist meine Tochter: Mami 2021 – Familienroman
eBook105 Seiten1 Stunde

Ich weiß es, du bist meine Tochter: Mami 2021 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Es war ein aufregender Tag im Kinderheim Heideinsel. Heute sollte sich entscheiden, wer die Sommerferien auf einem Reiterhof verbringen durfte. In Frage kamen dafür nur die Kinder im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren, weil sie sich am besten für Ferien dieser Art eigneten. In jedem Jahr wurden einige Kinder in einen ganz besonderen Urlaub geschickt. Aus finanziellen Gründen konnten leider nicht alle Bewohner der Heideinsel daran teilnehmen. In diesem Sommer sollten drei Kinder sechs Wochen lang auf dem Reiterhof Erik-son in der Nähe der dänischen Grenze bleiben dürfen. Wie immer sollte das Los entscheiden, damit es gerecht zuging und alle dieselben Chancen hatten. Jedes Kind schrieb seinen Namen auf einen vorbereiteten Zettel, faltete ihn zusammen und legte ihn in einen großen Korb. »Wahrscheinlich gewinnt Carsten wieder«, mutmaßte Tim, ein dreizehn Jahre alter Junge mit dunkelblondem welligem Haar. »Er hat jedesmal Glück. Vor zwei Jahren ist er zum Surfen an die Ostsee gefahren. Auch im letzten Jahr wurde sein Namenszettel gezogen, und er durfte Urlaub in einer Segelschule machen. In diesem Jahr sind es wieder drei Kinder, die wegfahren werden. Carsten ist bestimmt dabei.« »Das kannst du doch nicht wissen«, erwiderte die zwölf Jahre alte Cornelia, die von allen nur Conny genannt wurde. »Es ist Zufall, daß Carstens Zettel zweimal hintereinander gezogen wurde. Warten wir einfach ab. In ein paar Minuten wissen wir, wer auf den Reiterhof fahren darf.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Okt. 2021
ISBN9783740996673
Ich weiß es, du bist meine Tochter: Mami 2021 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Ich weiß es, du bist meine Tochter - Silva Werneburg

    Mami

    – 2021 –

    Ich weiß es, du bist meine Tochter

    Wovon Simone immer geträumt hat

    Silva Werneburg

    Es war ein aufregender Tag im Kinderheim Heideinsel. Heute sollte sich entscheiden, wer die Sommerferien auf einem Reiterhof verbringen durfte. In Frage kamen dafür nur die Kinder im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren, weil sie sich am besten für Ferien dieser Art eigneten. In jedem Jahr wurden einige Kinder in einen ganz besonderen Urlaub geschickt. Aus finanziellen Gründen konnten leider nicht alle Bewohner der Heideinsel daran teilnehmen. In diesem Sommer sollten drei Kinder sechs Wochen lang auf dem Reiterhof Erik-son in der Nähe der dänischen Grenze bleiben dürfen. Wie immer sollte das Los entscheiden, damit es gerecht zuging und alle dieselben Chancen hatten. Jedes Kind schrieb seinen Namen auf einen vorbereiteten Zettel, faltete ihn zusammen und legte ihn in einen großen Korb.

    »Wahrscheinlich gewinnt Carsten wieder«, mutmaßte Tim, ein dreizehn Jahre alter Junge mit dunkelblondem welligem Haar. »Er hat jedesmal Glück. Vor zwei Jahren ist er zum Surfen an die Ostsee gefahren. Auch im letzten Jahr wurde sein Namenszettel gezogen, und er durfte Urlaub in einer Segelschule machen. In diesem Jahr sind es wieder drei Kinder, die wegfahren werden. Carsten ist bestimmt dabei.«

    »Das kannst du doch nicht wissen«, erwiderte die zwölf Jahre alte Cornelia, die von allen nur Conny genannt wurde. »Es ist Zufall, daß Carstens Zettel zweimal hintereinander gezogen wurde. Warten wir einfach ab. In ein paar Minuten wissen wir, wer auf den Reiterhof fahren darf.«

    In allen Kindergesichtern lagen Hoffnung und Spannung. Die meisten von ihnen waren Vollwaisen, lebten schon seit mehreren Jahren im Kinderheim Heideinsel und fühlten sich recht wohl dort. Aber sechs Wochen zusammen mit Pferden leben, jeden Tag ein neues Abenteuer erleben und reiten lernen wollten sie alle.

    »Für dich wäre es doch besonders toll, wenn dein Name gezogen würde«, meinte Conny und blickte die gleichaltrige Simone Bertram an. »Immerhin kannst du schon reiten und kennst dich mit Pferden aus.«

    »Ja, schon«, gab Simone zu. »Aber ich bin nicht traurig, wenn ich nicht ausgewählt werden. Allein in Urlaub zu fahren, ist vielleicht gar nicht so schön. Das habe ich noch nie gemacht.«

    Conny seufzte auf. »Dann hoffe ich erst recht, daß dein Zettel gezogen wird. Du mußt endlich auf andere Gedanken kommen und merken, daß das Leben auch ohne Eltern schön sein kann.«

    Simone war erst seit acht Monaten im Kinderheim Heideinsel. Ihre Adoptiveltern, das Anwaltsehepaar Ellen und Gunther Bertram, waren bei einem Autounfall ums Leben gekommen, und es gab keine Verwandten, die das Mädchen hätten aufnehmen können. Simone litt noch sehr unter dem Tod ihrer Familie. Zwar hatte sie schon sehr früh erfahren, daß es sich bei Ellen und Gunther Bertram nicht um ihre leiblichen Eltern handelte, doch das hatte sie nie gestört. In ihren Augen waren diese beiden geliebten Menschen immer Vater und Mutter gewesen.

    Die Heimleiterin Anja Sege-brecht klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich zu lenken. Lächelnd blickte sie in die Runde. Es tat ihr leid, daß sie nur drei Kinder glücklich machen konnte. Am liebsten hätte sie all ihren Schützlingen wundervolle und unvergeßliche Ferien ermöglicht. Aber das ließ der Etat leider nicht zu.

    »Der große Augenblick ist gekommen«, teilte die Heimleiterin mit, verband der jungen Erzieherin Verena Möck die Augen. »Verena wird jetzt blind in den Korb greifen und die drei glücklichen Gewinner ziehen. Ich hoffe aber, daß alle anderen, die nicht auf den Reiterhof fahren können, nicht unglücklich sind. Wir werden in den Ferien auch hier eine Menge unternehmen und viel Spaß bekommen. Das verspreche ich euch.«

    Verena griff in den Korb, mischte die Zettel noch einmal durcheinander und zog nacheinander drei Stück davon heraus. Anschließend wurde der Korb zur Seite gestellt, damit kein versehentliches Vertauschen mehr möglich war.

    »Unser erstes Ferienkind heißt Tim«, teilte Anja Segebrecht mit und reichte den Zettel an die Kinder weiter, damit diese sich davon überzeugen konnten, daß tatsächlich der Name des Jungen auf dem Papier stand. Der Dreizehnjährige strahlte und wurde von seinen Kameraden beglückwünscht.

    »Der zweite Name lautet Conny.« Kaum hatte die Heimleiterin ausgesprochen, unternahm Conny Luftsprünge vor Freude und jubelte.

    »Zusammen mit Tim und Conny fährt…!« Anja Segebrecht machte eine Pause. »Also, das dritte Kind ist ein Mädchen, und es heißt Simone.«

    Simone lächelte zwar dankbar, aber ihre Freude war gedämpfter als die von Tim und Conny. Die dreizehnjährige Caroline, die neben Simone stand, schüttelte verständnislos den Kopf.

    »Du könntest dich ruhig ein bißchen mehr freuen. Aber wenn du keine Lust hast, die Ferien auf dem Reiterhof zu verbringen, tausche ich gerne mit dir.«

    »Ich fahre natürlich, und ich freue mich auch«, erwiderte Simone. »Das kann ich nur nicht so richtig zeigen.«

    »Was ist denn mit mir?« erkundigte Carsten sich. »Darf ich in diesem Jahr nicht wegfahren?«

    Anja Segebrecht blickte den Vierzehnjährigen an. »Diesmal bist du leider nicht dabei. Man kann nicht immer Glück haben. Dein Name ist zwei Jahre hintereinander gezogen worden. Jetzt solltest du auch einmal anderen Kindern etwas gönnen. Vielleicht bist du in den nächsten Sommerferien ja wieder dabei.«

    »Bis dahin vergeht noch ein ganzes Jahr«, maulte Carsten, meinte es aber gar nicht so ernst. Selbstverständlich gönnte er den drei Kindern ihr Glück. Außerdem war er nicht einmal so sicher, ob er tatsächlich reiten lernen wollte. Pferde interessierten ihn eigentlich nicht so sehr. Er mochte Katzen lieber und kümmerte sich auch hingebungsvoll um die beiden Katzen, die zum Kinderheim gehörten.

    Tim, Conny und Simone zogen sich nach der Auslosung sofort zurück und unterhielten sich über den bevorstehenden Urlaub.

    »Kannst du uns nicht schon einmal erklären, wie man richtig reitet?« wollte Conny wissen. »Du kennst dich doch aus und kannst uns eine Menge beibringen. Wenn wir dann nächste Woche abreisen, sind wir nicht mehr ganz so dumm und unerfahren.«

    »Eine so tolle Reiterin bin ich selbst noch nicht«, entgegnete Simone. »Ich habe erst ein Jahr lang Unterricht gehabt und das auch nur an zwei Tagen pro Woche. Aber eins weiß ich. Kein Mensch kann reiten lernen, indem er sich alles genau erklären läßt. Ihr könntet auch sämtliche Bücher über den Reitsport lesen und hättet dadurch nichts gelernt. Reiten lernen kann man nur auf dem Pferderücken. Anders geht es nicht. Aber wir werden in den Ferien bestimmt nicht nur reiten. Wir werden auch füttern, Pferde putzen und die Boxen ausmisten.«

    Tim verzog das Gesicht. »Ausmisten? Pfui Teufel, das stinkt doch wahrscheinlich entsetzlich.«

    »Ach was, das ist überhaupt nicht so schlimm. Außerdem gehört es dazu. Wer reiten will, muß auch alle Dinge lernen, die mit Pferden zu tun haben.«

    »Irgendwie stimmt das«, gab Tim zu und nahm sich vor, sich nicht zu drücken, wenn einmal eine Box ausgemistet werden mußte.

    »Hilfst du uns denn, wenn wir einmal nicht zurechtkommen?« erkundigte Conny sich. »Tim und ich haben doch noch gar keine Ahnung von Pferden.«

    »Natürlich helfe ich euch. Aber Herr und Frau Erikson, denen der Reiterhof gehört, sind an Anfänger gewöhnt. Sie zeigen euch bestimmt auch eine Menge. Immerhin sind sie während der Ferien unsere

    Gasteltern. Ich glaube, wir werden alle zusammen viel Spaß bekommen.«

    Daran zweifelten Tim und Con-ny nicht eine Sekunde. Sie konnten die wenigen Tage bis zur Abreise kaum abwarten. Selbst Simone, der es vor einer Stunde noch völlig gleichgültig gewesen war, ob ihr Zettel gezogen wurde, fing jetzt an, sich auf die Ferien zu freuen.

    *

    »So, von mir aus können die Kinder jetzt kommen«, meinte Inga Erikson. »Die Betten sind frisch bezogen, und die Wohnung ist in Ordnung. Hast du dir schon überlegt, welche Pferde du unseren drei Gästen aus dem Kinderheim zuteilen willst?«

    Malte Erikson schaute seine Frau an und nickte.

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