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Herrschaft der Clans - Die Rastlosen (Buch 2): LitRPG-Serie
Herrschaft der Clans - Die Rastlosen (Buch 2): LitRPG-Serie
Herrschaft der Clans - Die Rastlosen (Buch 2): LitRPG-Serie
eBook413 Seiten4 Stunden

Herrschaft der Clans - Die Rastlosen (Buch 2): LitRPG-Serie

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Über dieses E-Book

Wenn einem jemand das Angebot macht, schnell und einfach ein paar Hunderter zu verdienen, dann gibt es doch fast immer irgendwo einen Haken. Eine scheinbar kinderleichte Quest in der virtuellen Welt von Waldyra ist eine hervorragende Möglichkeit, etwas Geld zu verdienen, oder? Nur leider laufen die Dinge nie ganz so, wie man es gern hätte. Rostislaw Grokhotov ist nicht gerade scharf drauf, zum Spielball zu werden. Nach seinem unerwarteten Fund macht er sich daher Gedanken über seine eigenen Ziele. Er ist der alleinige Besitzer eines einzigartigen Zaubers, den jeder hochrangige Clan begehrt. Nun will er nicht länger mit dem Strom schwimmen. Denn der führt ins dunkle Ungewisse. Rostislaw muss alles riskieren – und er braucht einen guten Plan. Und mehrere Notfallpläne. Sicher ist sicher.

Welche Möglichkeiten stehen jemandem offen, der im Besitz eines einzigartigen Zaubers ist, der den Schleier über dem unerforschten Kontinent Zar'Graad zu lüften vermag? Was ist das Geheimnis der Silbernen Legende, dem einzigartigen Rüstungsset? Und was genau führt der Albatross-Clan, der Rostislaw angeheuert hat, im Schilde? Das sind nur einige der Fragen, auf die unser Held auf seinem Weg zur lebenden Legende in der Spielwelt von Waldyra eine Antwort sucht.

Tauchen wir also ein in die fantastische Welt der berühmten Serie, die als einer der Klassiker im LitRPG-Genre gilt – „Herrschaft der Clans: Die Rastlosen“. Rostislaws Abenteuer online und offline werden den Leser fesseln.
SpracheDeutsch
HerausgeberMagic Dome Books
Erscheinungsdatum30. Mai 2022
ISBN9788076193468
Herrschaft der Clans - Die Rastlosen (Buch 2): LitRPG-Serie

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    Buchvorschau

    Herrschaft der Clans - Die Rastlosen (Buch 2) - Dem Mikhailov

    Erstes Kapitel

    Die Roten Dämonen. Dunkle Wolken an einem sonnigen Tag. Die bebende Erde. Engel im Sturzflug.

    ICH HATTE BERGIG Moos fast erreicht, als ich das mit „Leichen" übersäte Schlachtfeld erblickte und kräftig an den Zügeln zog, um Sisi anzuhalten.

    Ich wendete mein Pferd, zog mich etwa 20 Meter weit zurück und stieß dann einen erleichterten Seufzer aus. Das war gerade noch mal gut gegangen. Ich blieb im Sattel, untersuchte das eben verlassene Schlachtfeld, wobei ich mir selbst die wüstesten Beschimpfungen an den Kopf war.

    Du Noob! Du Schwachkopf! Ein blauäugiger Idiot bist du!

    Wie hatte ich nur vergessen können, etwas für einen Reisenden so absolut Unverzichtbares mitzunehmen?

    Ein Fernrohr! Mein Königreich für ein Fernrohr!

    In Waldyra war es oft zwingend notwendig, eines griffbereit zu haben.

    Man konnte auch Adlerauge kaufen – einen günstigen Zauberspruch, der denselben Zweck erfüllte, aber dabei Mana verbrauchte. Beim Beobachten eines Geländes mit einem Fernrohr oder mit Hilfe eines Zaubers erhielt man eine besondere Errungenschaft – man wurde zum Beobachter. Zwar hatte ich mir nie viel aus diesen Errungenschaften gemacht, aber jetzt besaß ich ein Diamant-Konto und erhielt damit ziemlich gute Boni. Es gab auch viele Fähigkeiten, die die eigene Beobachtungsfähigkeit enorm verbessern konnten. Ein Spieler mit gut ausgewählten und gelevelten Fähigkeiten konnte ausgezeichnet sehen. Viel fehlte dann nicht zum buchstäblichen Röntgenblick.

    Doch das tat jetzt nichts zur Sache. Wenn es in den Bergig Moos so etwas wie ein Fernrohr gab, egal wie minderwertig, würde ich es auf jeden Fall kaufen. In der Zwischenzeit konnte ich mich nur auf mein bloßes Auge verlassen.

    Die Straße war staubig und schmal, und das Dorf lag einen guten Kilometer entfernt. Mindestens drei Dutzend Wagen standen am Straßenrand und auf der Straße selbst. Einige waren zertrümmert, andere brannten. Auf jenen Wagen, die noch nicht verkohlt waren, bemerkte ich ein Zeichen, das einem großen T oder einem senkrecht stehenden Hammer ähnelte. Die Wagen sahen aus, als gehörten sie zu einem kleinen Händlerzug. Die Lasttiere waren nirgendwo zu sehen. Wahrscheinlich hatten die Angreifer sie mitgenommen oder getötet. Spieler und Einheimische hatten den Zug bewacht. Ich konnte etwa zwei Dutzend silbrige Nebelflecken über dem Boden schweben sehen. Vielleicht waren die Wächter auch nur Spieler gewesen, je nachdem, wer der arme, bemitleidenswerte Besitzer dieses Zuges war. Die Klassen oder die Rassen der „verstorbenen" Spieler vermochte ich nicht mehr zu erahnen, aber es musste ein gemischtes Team gewesen sein, das sich auf Verteidigung spezialisiert hatte. Dennoch hatten sie versagt und waren ausgelöscht worden.

    Die Identität der Angreifer war nicht schwierig zu erraten. Über den Rauchsäulen kreisten rote Vögel und krächzten heiser und vielstimmig, während sie über den Körpern der Toten ihre Bahnen zogen. Die uneinheitliche Farbe ihres Gefieders ließ erkennen, dass sie der Art Corvus corax angehörten. Raben. Blutraben. Ein Markenzeichen des PK-Clans Rote Dämonen.

    Der Zweck der Raben war natürlich Spott und Einschüchterung, aber sie waren auch eine Falle. Jeder, der es wagte, sich zu nähern und die unsichtbare Grenze zu überschreiten, wurde vom ganzen Schwarm angegriffen. Die Raben würden sich auf den Unglückseligen stürzen wie Stuka-Bomber. Ein gestählter High-Level-Spieler könnte sie wahrscheinlich abwehren, aber nicht ohne Anstrengung. Vor allem, da ihre Klauen und Schnäbel mit einem mysteriösen, sehr starken Gift getränkt waren, einem weiteren Markenzeichen der Dämonen. Kein Plünderer konnte sich etwas von den „Leichen" getöteter Spieler nehmen, auch nicht die eigentlichen Besitzer. Es sei denn, sie wollten das gleiche Hitchcock'sche Ende nehmen.

    Newbies tappten oft in solche Fallen, bevor sie ein richtiges Verständnis für die düsteren Realitäten von Waldyra entwickelten. Sie sahen etwas, das sie interessierte, und rannten darauf zu, in der Hoffnung, etwas Geld oder einen wertvollen Gegenstand zu ergattern. Am Ende überschätzten sie ihr Glück und kamen an ihrem Respawn-Punkt wieder zur Besinnung, nackt und mit unangenehmen Erinnerungen an Dutzende Schnäbel und scharfe Krallen, die ihr Fleisch zerfetzten ...

    Und für die allerletzten Idioten, die die Markenzeichen des Killerclans nicht kannten und daher unfähig waren, das Ausmaß und die Gewalt ihrer Taten zu verstehen, hatten sie noch ein auffälliges Zeichen mit einer klaren Botschaft hinterlassen. Man müsste blind sein, um es zu übersehen. Ein riesiger Pfahl aus rotem Kupfer war in die Mitte des Schlachtfelds getrieben worden und trug ein schwarzes Banner mit karminroten Rändern. Es war zu weit weg, sodass ich keine Details ausmachen konnte. Aber ich wusste sowieso, was ich sehen würde. In der Mitte des Banners hockte ein schwarzer Rabe mit weit ausgebreiteten Flügeln auf einem blutigen menschlichen Schädel. Oberhalb standen in schwarzer Schrift auf purpurnem Untergrund nur zwei Wörter: Rote Dämonen. Der Schriftzug unter dem Schädel war ein lakonischer Spott: „Seht uns’re Werke, Mächt’ge, und erbebt!"

    Darunter standen weniger wichtige Informationen in viel kleinerer Schrift, etwa die „Feder, die den Angriff durchgeführt hatte, und der „Flügel, zu dem sie gehörte. Wer sich rächen wollte, brauchte keine Zeit damit verschwenden, die Namen der Angreifer auszuforschen. Sie hatten sich bereits zu erkennen gegeben. Man konnte also umgehend die Verfolgung aufnehmen, vorausgesetzt natürlich, man traute sich das zu.

    Ich wandte mich von dem traurigen Bild ab und trieb das Pferd mit einem Kniedruck vorwärts. Das war genug Sightseeing für heute, und was hier passiert war, war kein großes Geheimnis.

    Die Dämonen hatten ihren Spaß gehabt.

    Ich war mir sicher, dass es die Truppe war, die ich vor Kurzem glücklicherweise knapp verpasst hatte. Ein schneller Angriff, kurzen Prozess mit den Zugwächtern gemacht, alles geplündert und ein ebenso schneller Rückzug. Die Sache musste nach ein paar Minuten vorbei gewesen und höchst professionell abgelaufen sein. Es dauerte eine Weile, bis ich mich fragte, was zum Teufel eine PK-Gang hier zu suchen hatte. Dies war schließlich das Hinterland, und sie hatten sicher Wichtigeres zu tun, als ein paar Wagenladungen Gerste, Mais oder sonstiges Getreide zu plündern. Wie auch immer, das alles ging mich nichts an.

    Ich hatte keine Ahnung, wessen Planwagenzug sie da überfallen hatten, aber es gab auch keinerlei Motivation für mich, das herauszufinden. Schließlich hatte ich schon alle Hände voll zu tun. Abgesehen davon würden die bestimmt wütenden Besitzer dieser „Leichen" hier jeden Moment auftauchen und mich wahrscheinlich erledigen, weil sie mich für einen feindlichen Spion hielten. Auf all das konnte ich verzichten.

    * * *

    Der Ort war nicht gerade überlaufen. Ich hatte auf meinem Weg ins Zentrum von Bergig Moos nur drei Spieler im Vorbeigehen gesehen.

    Der Besitzer eines kleinen Dorfladens begrüßte mich überschwänglich. Wahrscheinlich besuchten nicht allzu viele Kunden seinen Laden und jeder Käufer, der hereinkam, musste ein weltbewegendes Ereignis für ihn sein. Nur wenige Spieler besuchten solche abgelegenen Orte, und noch weniger gaben hier Geld aus.

    „Nur herein, guter Herr!" Er eilte auf mich zu.

    „Guten Tag, wünschte ich und verbeugte mich höflich, nachdem ich den kühlen, schattigen Laden betreten hatte. „Wie ich sehe, ist Euer Geschäft geöffnet und floriert.

    „Von florieren kann nicht die Rede sein. Der Ladenbesitzer seufzte und machte eine abweisende Geste. „Reisende und Passanten sind meine einzige Hoffnung, aber solche Leute kommen nur alle Jubeljahre mal vorbei. Möchtet Ihr meine Waren inspizieren?

    „Das möchte ich, sagte ich gediegen. „Aber ich möchte zuerst etwas verkaufen. Hier, seht es Euch an.

    Mit Schwung breitete ich meine gesamte Beute vor dem Händler aus – ein luxuriöses Hirschfell und drei Wolfsfelle, dazu ein prächtiges Geweih, das einer Krone ähnelte. Die Garderobe für mein Privatzimmer würde warten müssen.

    „Ah ja ... 17 Silberstücke würde ich dafür bezahlen", sagte der Händler, noch bevor ich Luft holen konnte.

    „Ein Goldstück, erwiderte ich entschlossen. „Darunter geb‘ ich es nicht her. Und ich würde nicht mit Euch streiten wollen, freundlicher Herr. In diesem schönen Dorf gibt es sicher einen Lederzurichter, der sich freuen wird, wenn er solch erstklassige Felle in die Hände bekommt.

    „In Ordnung. Der Händler seufzte erneut. „19 Silberstücke.

    „Ein Goldstück." Ich ließ nicht locker, und schließlich gab der Mann auf.

    „Also gut, mein Herr. Wie Ihr wünscht."

    Meine Trophäen verschwanden von der Theke und stattdessen erschien ein rundes, glänzendes Stück Metall, das ich sofort einsteckte. Jetzt hatte ich wenigstens etwas Geld.

    „Gibt es sonst noch etwas?"

    „Nun, ja! Hättet Ihr zufällig einen anständigen Rotwein?"

    „Gewiss! Das Feinste, was man in dieser Gegend bekommen kann! Nur ein Silberling die Flasche!"

    „Ich nehme zwei ... Nein, besser drei Flaschen, denke ich." Ich gab das Goldstück zurück, das ich gerade erhalten hatte, und erhielt eine Handvoll Silbermünzen als Wechselgeld.

    Die Flaschen waren staubig, aus dunklem Glas und trugen kein Etikett. Der Staub könnte auf verschiedene Arten interpretiert werden. Als Zeichen eines gut gereiften Jahrgangs oder als Zeugnis dafür, dass der Wein so grottenschlecht schmeckte, dass niemand ihn kaufte, weswegen die Flaschen seit ewigen Zeiten dastanden und verstaubten.

    „Wie ist der Wein?, erkundigte ich mich misstrauisch. „Ich habe den Verdacht, dass er auf der sauren Seite sein könnte.

    „Bewahre! So süß wie der Kuss einer jungen Maid! Darf ich fragen, ob Ihr jemanden besuchen wollt? Könnte es die Witwe Larkryssa sein, hm? Der Händler rammte mir einen Ellbogen in die Seite und zwinkerte mir vielsagend zu. „Immer noch ein Bild von einem Weib, nicht wahr? Hui!

    „Eigentlich nicht, guter Herr, brummte ich. „Ich wollte schon lange einmal meinem alten Freund einen Besuch abstatten. Jogli heißt er. Kennt Ihr den?

    „Oh, natürlich! Der Händler wedelte mit den Armen. „Der arme Mann war ein guter Nachbar, so viele Jahre lang! Das ist es also ... Jetzt verstehe ich, warum Ihr ein paar Flaschen Rotwein braucht. Er muss ein guter Freund von Euch gewesen sein, da Ihr Euch die Mühe gemacht haben, so weit zu reisen und den guten Wein zu kaufen. Genau das Richtige für diesen Anlass.

    „Wartet einen Moment, ‚der arme Mann‘? Und welchen Anlass meint Ihr genau?"

    „Na, seine Totenwache natürlich! Der Ladenbesitzer sah mich mit unverhohlener Überraschung an. „Wir haben den alten Jogli erst heute Morgen beerdigt. Die Totenwache ist am Abend. Da kommen wir zusammen und trinken einen auf ihn. Er war ein guter alter Mann! Nicht wahr, mein Herr?

    „Ach so ... Natürlich ..." Ich schaffte es kaum, diese drei Worte hervorzubringen, während ich den Korken mit der Hand herauszog und einen kräftigen Schluck aus der Flasche nahm. Glücklicherweise war kein Korkenzieher erforderlich.

    In kürzester Zeit hatte ich die Flasche unter den erstaunten Blicken des Händlers geleert. Während ich nach der nächsten griff, fragte ich nach, nur um sicherzugehen, wann Jogli begraben worden war. „Heute Morgen, ja?"

    „In der Tat. Genau zu der Stunde, in der solche Dinge getan werden, in der Morgendämmerung. Aber nehmt es nicht so schwer. Er hatte ein langes und erfülltes Leben. Jetzt ist nicht die Zeit, um zu trauern. Oder wolltet Ihr es noch rechtzeitig zur Beerdigung schaffen? Oh, ich verstehe ... Ihr müsst jetzt ja wirklich traurig sein."

    „Das bin ich. Wirklich traurig", gab ich mürrisch zu und nahm noch ein paar Schlucke aus der Flasche.

    Der Ladenbesitzer hatte die Wahrheit gesagt. Der Wein war in der Tat ausgezeichnet. Nachdem ich die dritte Flasche entkorkt hatte, übergab ich sie dem Überbringer der schlechten Nachricht.

    „Wohl bekommt‘s, sagte ich heiser. „Zum Gedenken an den Verstorbenen.

    „Nun, es wäre eine Sünde, das abzulehnen! Der Ladenbesitzer nahm den Wein entgegen. „Möge seine Seele in Frieden ruhen!

    „Klar", murmelte ich in die Flasche.

    „Es gab natürlich Gerüchte, flüsterte mein Gesprächspartner verschwörerisch und lehnte sich in meine Richtung. „Aber die gibt es immer, bei den vielen alten Klatschbasen, die hier leben. Reden wie ein Wasserfall und immer am Jammern.

    „Welche Art von Gerüchten?", fragte ich, obwohl es mich nicht wirklich interessierte. Meine Gedanken rasten, ich war verwirrt und konnte mich kaum sammeln. Der schwatzhafte Händler war genau das richtige Gegenüber. Jemandem zuzuhören, der sich selbst so gern reden hörte, war eine der besten Methoden, um dunkle Gedanken in Schach zu halten.

    Diese verdammte Wahrsagerin! Sollte ihr ein Sturm das Zelt wegfegen und sie und ihren neugierigen Neffen mit seinen ungebetenen Ratschlägen gleich dazu!

    „Na ja, Ihr wisst ja, wie diese Plappermäuler so sind, wisperte der Ladenbesitzer und beugte sich noch weiter über den Tresen. „Man munkelt, der alte Mann sei keines natürlichen Todes gestorben! Jemand soll nachgeholfen haben, wenn Ihr wisst, was ich meine.

    „Nein, was Ihr nicht sagt, brummte ich und wechselte dann in einen etwas weniger reservierten Tonfall. „Das vermuten sie? Dann ist er also nicht an Altersschwäche gestorben?

    „Das ist es ja eben! Einen Tag vor seinem Tod wurde er von einem Heilmagier untersucht, demselben, der meinen Nachbarn mit einem einzigen Zauberspruch von einem Leistenbruch geheilt hatte! Die Stimme des Ladenbesitzers klang triumphierend. „Man sah ihm sofort an, dass er ein echter Heilmagier war. Ein wahrer Meister seines Fachs! Und ein ehrlicher noch dazu!

    „Ich verstehe das nicht ganz ...", gab ich zu.

    „Was gibt es da nicht zu verstehen, mein Guter? Der Händler empfand meine Begriffsstutzigkeit offenbar als irritierend. „Der Sohn des alten Mannes vergötterte seinen Vater und machte sich immer Sorgen um Joglis Gesundheit, also zögerte er nicht, dem Heiler zu bezahlen, was immer es gekostet hatte, ihn zu untersuchen. Also wurde der alte Jogli von oben bis unten untersucht. Der Magier sprach ein paar Zaubersprüche, um zu sehen, ob in seiner Rübe alles richtig funktionierte, und was eben so anfällt, und sagte dann, er solle sich keine Sorgen machen, der Patient sei für sein Alter bei bester Gesundheit und habe noch viele weitere Jahre vor sich. Dann ging der Heiler. Und am nächsten Morgen lag der alte Mann tot in seinem Bett! Stellt Euch das mal vor!

    „Hmmmm", sagte ich gedehnt, plötzlich sehr interessiert an allem, was ich gerade gehört hatte, und versuchte, mich daran zu erinnern, ob questrelevante Einheimische jemals gestorben waren. Ich kam zu dem traurigen Schluss, dass sie es taten.

    Dies passierte insbesondere dann, wenn ein Einheimischer von einer seltsamen Krankheit befallen oder durch das Gift eines unbekannten Mobs getötet wurde. Solche Charaktere baten dann manchmal den nächstbesten Spieler, der ihnen über den Weg lief, ihnen innerhalb kürzester Zeit ein Heilmittel oder ein Gegengift zu bringen, und starben, wenn der Spieler dafür zu lange brauchte. Andere Szenarien waren auch möglich, aber das hier war keine tatsächliche Quest, nur eine nebulöse Empfehlung, die ich von einer ebenso nebulösen Wahrsagerin erhalten hatte.

    „Das ist es ja gerade!, hauchte der Ladenbesitzer wieder, dann kramte er hinter dem Tresen und brachte zwei weitere Weinflaschen hervor. „Köpfen wir noch ein paar! Aufs Haus, sozusagen!

    „Nichts dagegen, stimmte ich zu und griff mit nicht ganz so ruhiger Hand nach einer staubigen Flasche. Der Wein hatte es in sich. Ich verlor schon meine Koordination. „Wenn diese ehrwürdigen alten Damen also einen Verdacht haben, dann ist das allgemeine Gefühl des Zweifels doch legitim, oder?

    „Seine Schwiegertochter ist der einzige Grund, warum irgendjemand etwas vermuten würde, wirklich! Das nenn ich mal Pech! Der Sohn ist ein toller Kerl. Kümmert sich um seinen alten Vater, wie es nur wenige andere tun. Aber diese Ehefrau ist eine taube Nuss. Das ganze Dorf lacht über sie. Sie kann nicht kochen und nicht putzen. Die Hühner des alten Mannes zu füttern ist schon eine Herausforderung für sie. Und meint Ihr, sie hätte auch nur einmal ein freundliches Gesicht gemacht? Nichts da! Einen Blick aus ihren Augen und es schlottern einem die Knie! Der alte Mann – selig! – hat sie wirklich gehasst. Sie haben sich ständig gezankt. Fast jeden Tag gab es Geschrei und es flogen die Fetzen."

    „Moment mal! Die alten Klatschtanten behaupten also, dass die Schwiegertochter ihn umgebracht hat? Ich war überrascht. „Das heißt, sie war diejenige, die, äh, den alten Mann ins Jenseits befördert hat?

    „Nun, wer könnte es sonst sein? Wer sonst hätte dem alten Mann den Tod wünschen können? Der Ladenbesitzer beantwortete meine Frage nur mit eigenen weiteren Fragen. „Sie ist eine Schlange, das sage ich Euch! Aber wie dem auch sei, werter Herr, es ist zu spät, jetzt noch Vermutungen anzustellen. Der alte Jogli ruht in Frieden und kann uns nichts mehr sagen. Es sei denn, sein Geist spricht aus seinem Grab, ha ha ... Ich würde zwei Goldstücke geben, um die Wahrheit zu erfahren, das könnt Ihr mir glauben. Wir haben den alten Jogli sehr gemocht. Er war stets freundlich und hilfsbereit. Lasst uns noch einmal auf ihn anstoßen, guter Herr ... Entschuldigung, ich glaube, ich habe Euren Namen vergessen.

    „Rosgard", antwortete ich.

    „Ich bin Stevan, sagte der Ladenbesitzer. „Zum Wohle, Rosgard.

    „Auf den alten Jogli, murmelte ich und erinnerte mich dabei daran, was Stevan eben gesagt hatte. ‚Es sei denn, sein Geist spricht aus seinem Grab‘ ... „Hört mal, Stevan, wenn sie wirklich so eine Furie ist und im Haus nichts taugt, warum hat Joglis Sohn sie dann überhaupt geheiratet?

    „Du hast sie wohl noch nie gesehen?" Stevan, der nun auf höfliche Umgangsformen pfiff, kicherte und zwinkerte mir verschmitzt zu.

    „Das habe ich in der Tat nicht", gab ich zu.

    „Nun. Wenn du sie siehst, verstehst du es. Sie ist die schönste Frau in diesem Dorf. So üppig!, rief Stevan aus und zwirbelte seinen Schnurrbart mit Elan. „Wenn ich mit ihr eine Nacht auf dem Heuboden verbringen dürfte, würde ich bis zum Morgengrauen aufbleiben. Er lachte.

    Die anzüglichen Fantasien des Ladenbesitzers interessierten mich nun wirklich nicht, also kam ich zur Sache.

    „Alles klar, ich hab‘s verstanden. Stevan. Wie wäre es, wenn ich mir die Geschichte mal genauer ansehen würde? Was meinst du dazu?"

    „Was genauer ansehen?", fragte der beschwipste Stevan, der offensichtlich nicht verstanden hatte, worauf ich hinauswollte, und sich den Schweiß von der Stirn wischte. Ob dieser vom Wein oder von seinen glühenden Fantasien über die Frau eines anderen Mannes auf seinem Heuboden herrührte, wusste ich nicht. Ein richtiger Dorf-Playboy ...

    „Nun, ich könnte der Sache auf den Grund gehen. Herausfinden, warum der alte Jogli jetzt die Radieschen von unten betrachtet, und ob sein plötzlicher Tod mit rechten Dingen zugegangen ist ..."

    „Natürlich, bei den Göttern!, rief Stevan und schlug mit seiner schweren Faust auf den Tresen, dass es nur so klapperte. „Ich sag dir, hier stinkt was zum Himmel! Sonst würden sie ja nicht tratschen!

    Offenbar nahm man gängigen Brunnenklatsch hier für bare Münze.

    „Wenn er eines natürlichen Todes gestorben ist, werde ich dir nicht einen einzigen Kupferling dafür berechnen, versprach ich mit vielsagender Stimme. „Sollte sich herausstellen, dass der alte Mann tatsächlich etwas Hilfe bei seinem Scheiden aus der Welt der Lebenden erhalten hat, wirst du mir die zwei Goldstücke zahlen, die du erwähnt hast. Was sagst du dazu?

    „Ag-g ... Ug-g-g-gh ... Stevans Körper wand sich, die Flasche fiel aus seinen krampfenden Fingern und rollte über den Tresen, wobei sie eine blutrote Weinspur hinterließ. „Arghh ... Ähm … Waa! Mm-rr-gg-gh ...

    „Stevan? Meine Augen weiteten sich ungläubig, als ich, selbst schon ein wenig bedient, schwankte und ein paar unsichere Schritte zurück machte. „Stevan!

    Was war nur mit diesen Händlern los? Erst das Spektakel im Sandkasten, jetzt genau dasselbe hier in Bergig Moos.

    „Einverstanden! Stevan kam blitzschnell zur Besinnung und hob mit einem geübten Griff die Flasche auf. „Meine Güte, da habe ich wohl ein paar zu viel gehabt, was? Und du hast befürchtet, der Wein wäre sauer! Erstklassiges Gesöff! Ich bin einverstanden! Zwei Goldstücke sind nicht zu teuer für eine gute Sache!

    Du hast eine Quest erhalten: ???

    Untersuche den Tod des alten Fischers Jogli aus dem Dorf Bergig Moos.

    Mindestanforderungen für den Abschluss dieser Quest: ???

    Deine Belohnung: zwei Goldmünzen.

    „In Ordnung, sagte ich vorsichtig, machte einen Schritt nach vorne und schlug in die angebotene Hand ein. „Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht.

    „Also, wir sind uns einig! Und glaub mir, Rosgard, Händler sind in der Regel geizig, aber dieses Mal gebe ich mein Geld lieber aus, als es zu behalten! Also tu, was du kannst, ich bitte dich!"

    „Das werde ich, versprach ich und setzte gedanklich schon meine Sherlock-Holmes-Kappe auf. „Sag mal, Stevan, wie viel genau weißt du über die Umstände des Todes des alten Jogli? Gab es irgendetwas Merkwürdiges, das du vielleicht gesehen hast? Zum Beispiel ...

    Ich konnte den Satz nicht mehr beenden.

    Die Erde polterte und es gab ein Beben, das die Holzwände des Ladens vor Spannung knarren ließ. Weißer Staub rieselte von der Decke. Ich konnte mich nicht aufrecht halten, also fiel ich auf die Knie und ließ die Flasche mit dem letzten Schluck Wein fallen. Sie zerschellte, und auf dem Boden bildete sich eine dunkelrote Lache, in der sich mein zu Tode erschrockenes Gesicht spiegelte.

    „Was zum Teufel?!"

    Das nächste Beben war noch stärker. Ich sah, wie sich die Balken mit einem lauten Ächzen über mir senkten, und krabbelte auf allen vieren zum Ausgang.

    „Stevan! Raus! Das ist ein Erdbeben! Beeile dich!"

    Wir stürzten gemeinsam auf die Straße hinaus, fielen mit dem Gesicht voran in den Staub und hielten still, bis die Erde nicht mehr bebte. Die Luft war erfüllt von verängstigten Rufen der Dorfbewohner. Die Hunde in den Höfen heulten, und die Kühe muhten in Panik. Doch das schien schon alles gewesen zu sein. Sonst veränderte sich nichts, abgesehen von einem eigenartigen Nachrumpeln hier und dort und den Staubwolken in der Luft, die alles ringsum in Dämmerlicht tauchten. Es gab keine weiteren Nachbeben. Es blieb bei den ersten beiden starken Wellen. Das Erdbeben, oder besser gesagt das Waldyrabeben, schien sich gelegt zu haben. Die Welt ging doch nicht unter.

    Ich wartete noch ein paar Minuten, nur um auf Nummer sicherzugehen. Als ich überzeugt war, dass mein kostbares Leben nicht mehr in Gefahr war, kam ich langsam wieder auf die Beine und sah mich nach Stevan um. Der lag immer noch im Staub.

    „Steh auf, Freund. Es ist vorbei."

    Die einzige Antwort, die ich bekam, war ein lautes Schnarchen.

    Der Wein und die ganze Aufregung mussten zu viel für Stevan gewesen sein. Wie ein Baby war er im Staub am Straßenrand neben seinem Laden eingeschlafen.

    Ich stöhnte schmerzlich auf und rollte die Augen zum Himmel. Warum mussten solche Dinge immer mir passieren?

    Im nächsten Moment hatte ich den Ladenbesitzer und alles andere vergessen. Eine Schar von Unsterblichen stürzte, scheinbar in großer Eile, vom Himmel herab, eingehüllt in feurige Auren. Langgezogene Rauchsäulen schraubten sich hinter ihnen in die Lüfte. Erst nahm ich an, dass sie auf mich zustürmen würden, aber bald wurde mir klar, dass sie keinerlei Interesse an diesem kleinen, verschlafenen Dorf hatten.

    Die fünf Engel Waldyras zischten mit Tosen und Stürmen durch den Himmel über Bergig Moos und verschwanden hinter den Baumwipfeln eines weit entfernten Waldes. Sekunden später war ein dumpfer Knall zu hören. Die Erde bebte nicht wieder, aber aus der Richtung, in die die Engel wie feurige Kometen geflogen waren, stieg eine dunkle Wolke auf. Offenbar Erdreich, das nach einem Einschlag pulverisiert worden war. Hatten die gerade mit voller Geschwindigkeit den Boden gerammt?

    „Hast du das gesehen? Hast du‘s gesehen?!", schrie jemand aufgeregt auf der Straße.

    Ein Level-18-Elf in einer Lederrüstung kam auf mich zu und fuchtelte aufgeregt mit den Armen.

    „Das habe ich, bestätigte ich, immer noch perplex. „Was ist hier los?

    „Keine Ahnung! Der Spieler schüttelte den Kopf. „Hey! Würdest du kurz auf mich aufpassen? Ich gehe nur schnell raus und schaue im Forum nach. Ich werde dir alles erzählen, sobald ich zurück bin, versprochen!

    Ich ließ mich nicht lange bitten. „Na klar!, sagte ich. „Pass nur auf, dass du nicht zu lange brauchst.

    „Natürlich!" Der Elf sackte auf den Boden, und sein Gesicht wurde von einer Sekunde zur nächsten zu einer leblosen, starren Maske. Seine Seele hatte ihren virtuellen Körper verlassen und war in die wirkliche Welt zurückgekehrt.

    Das kam nicht oft vor. Er war so neugierig geworden, dass er einen völlig Fremden geboten hatte, sich um seinen Charakter zu kümmern. Ich hätte den leblosen Körper in unter fünf Minuten komplett ausrauben und mich in aller Ruhe verziehen können, wäre mir danach gewesen.

    Anstatt mich jedoch zu solch einer schändlichen Tat hinreißen zu lassen, hob ich den schnarchenden Stevan unter Ächzen auf meine Schultern und zog ihn zurück in den Laden, wo ich seinen schlaffen Körper vorsichtig auf den Boden legte. Mein Blick schweifte über die überall ausgestellten Waren, dann seufzte ich traurig, verließ den Laden und schloss sorgfältig die Tür hinter mir. Ich wäre vielleicht versucht gewesen, etwas mitzunehmen, aber ich erinnerte mich daran, dass ich hier noch etwas zu tun hatte, und Ärger mit den Einheimischen war das Letzte, was ich brauchte.

    Ich verbrachte die nächste Viertelstunde damit, auf der Veranda des Ladens zu sitzen, ins Nichts zu starren und an einem Kleestängel zu kauen, den ich gepflückt hatte. Dabei ordnete ich meinen Zeitplan neu.

    Der Tod war nie das Ende in Waldyra, und das galt auch für einige der Einheimischen, nicht nur für die Spieler. Natürlich funktionierte diese Regel nur bei den wirklich wichtigen Einheimischen, also denjenigen, die in Quests verwickelt waren, oder Berühmtheiten wie Baronen, Grafen und Könige. Alle hochrangigen Einheimischen traten in eine Art Jenseits ein, das ein ganz bestimmter, von Geistern bewohnter Ort war. Die Spieler konnten nicht an diesen Ort gelangen, aber das bedeutete nicht, dass das auch umgekehrt der Fall war.

    Es gab Artefakte, Rituale und Zaubersprüche, mit denen man den „Geist" eines verstorbenen Einheimischen aus dem Jenseits beschwören konnte. Sie würden jedoch nicht sprechen, es sei denn, es ging um eine Quest oder war von irgendeinem Nutzen für den Geist selbst. Beide Bedingungen trafen in meinem Fall zu, vorausgesetzt, dass der alte Jogli nicht tatsächlich eines natürlichen Todes gestorben war.

    Ein rachsüchtiger Geist würde alle Umstände seines Todes offenbaren und den Schuldigen identifizieren. Hoffte ich zumindest. Sobald besagter rachsüchtiger Geist mit seiner Anklage begann, bräuchte ich ihm nur ein paar Fragen zu Gryms legendärer Rüstung zu stellen und würde hoffentlich Antworten erhalten. Falls der alte Mann aber eines natürlichen Todes gestorben war, würde sich sein Geist höchstwahrscheinlich sträuben, mir irgendetwas zu sagen, außer vielleicht, dass ich mich freundlichst verpissen möge. Wenn er sich nicht generell weigerte, von einem Noob wie mir beschworen zu werden. In diesem Fall müsste ich woanders nach Hinweisen suchen.

    Von diesen Umständen einmal abgesehen sollte ich vor Einbruch der Dunkelheit mindestens drei- oder viermal leveln, damit Goscha keinen Grund hatte, sich über meine stockende Entwicklung zu beschweren. Noch besser wäre es, wenn ich es bis auf Level 20 schaffte, dabei etwas Gold verdiente und Eisnadel auf Level 2 brachte und somit in Eissplitter verwandelte.

    Träum weiter ...

    „Danke!"

    „Gern geschehen, sagte ich und betrachtete den Elf, der gerade zurückgekommen war, von der Seite. „Also? Was ist passiert? Der Autopilot der Unsterblichen ist kaputt, und die Bremsen haben auch nicht funktioniert?

    „Nein, vergiss die Unsterblichen! Der Spieler machte eine abweisende Geste, drängte mich ein wenig zur Seite, und setzte sich neben mich. „Du wirst nicht glauben, was hier passiert!

    „Was passiert denn?" Jetzt war ich doch neugierig geworden.

    „Die Feuerfalken haben das Ei der Diamantenhammer-Zwerge zu Fall gebracht und ein Riss ist entstanden!"

    Faszinierend! Nur hatte ich keine Ahnung, wovon der Elf sprach.

    „Würdest du das bitte noch einmal sagen?, antwortete ich, heillos verwirrt von seiner Aussage. „In Begriffen, die für Normalsterbliche wie meine Wenigkeit verständlich sind.

    „Aber ich sag es dir doch! Die Falken haben den Dodekaeder des Diamantenhammer-Clans zu Fall gebracht! Ihn geknackt! Das Forum ist außer Rand und Band! Die Diamantenhammer-Leute veranstalten einen Riesenradau und alle Unsterblichen sind eingetrudelt und versuchen nun, herauszufinden, ob es Betrug war oder nicht! Während der ganze Diamantenhammer-Clan heulte und jammerte, kamen die Falken durch den Spalt herein und räumten drinnen mal gehörig auf, wie man so schön sagt. Und sie haben die Tresore des Clans geleert! Sie haben alles mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest war! Der Diamantenhammer-Clan ist völlig hysterisch. Sie schlagen ihre Köpfe an jede Wand, die sie erreichen können, und reißen sich vor Kummer die Haare aus. Aber ich glaube nicht, dass sie Glück mit einer Beschwerde bei der Verwaltung haben werden. Das Portal hat bereits Nachrichten über den Fall der Clanzitadelle veröffentlicht, und die Foren werden mit Kommentaren überflutet!"

    „Könntest du dich etwas genauer ausdrücken? Wie ist das passiert?"

    „Also, pass auf!" Der Elf fuhr, wild gestikulierend wie ein Italiener bei bester Laune, mit seinem leidenschaftlichen Bericht fort. Ich hing an jedem Wort, während ich mich an alles erinnerte, was ich jemals über das Dodekaeder gehört hatte. Mein Gemütszustand wandelte sich langsam von beeindruckt zu verblüfft. Was die Falken getan hatten, wurde von keiner anderen Tat in Waldyras Geschichte übertroffen und war ein legendäres Ereignis, das auf jeden Fall ein Bild in jedem Gasthaus wert war.

    Das Dodekaeder war eine der ältesten und am besten bewachten Clanzitadellen in Waldyra. Es war im Besitz des Diamanthammer-Clans, ein uralter, reicher Clan, der sich vor allem auf Handel und Politik spezialisiert hatte. Ungeachtet des kämpferischen Namens des Clans vermieden sie normalerweise militärische Konflikte. Stattdessen verkauften sie alle möglichen Waren oder Ressourcen, liehen Geld zu exorbitanten Zinssätzen und kauften erstklassige Immobilien im großen Stil. In jeder Stadt in Waldyra gab es einen Laden, der dem Diamantenhammer-Clan gehörte und in dem hervorragende, handgefertigte Waffen und Ausrüstungsgegenstände sowie unzählige Artefakten und Zaubertränke verkauft wurden. Happige Preise, aber die Gegenstände waren ihr Geld wert.

    Der Diamanthammer-Clan hatte seine

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