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Verschlinger (Unterwerfung der Wirklichkeit Buch 8): LitRPG-Serie
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eBook472 Seiten9 Stunden

Verschlinger (Unterwerfung der Wirklichkeit Buch 8): LitRPG-Serie

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Über dieses E-Book

Die aggressiven Invasoren aus der anderen Galaxie lassen sich einfach nicht aufhalten. Die Kompositen erobern ein System nach dem anderen und vernichten alles, was ihnen in die Quere kommt. Niemand scheint die Kraft zu haben, sich ihnen entgegenzustellen.

Auf der Suche nach Verbündeten begibt sich Nat auf eine lange Reise mit dem Ziel, die verschiedenen Zweige der menschlichen Rasse zu vereinen. Das Potenzial für ein Bündnis ist vorhanden. Doch wie soll Nat die anderen Menschen davon überzeugen, in einen selbstmörderischen Krieg zu ziehen, in dem das Kräfteverhältnis so unausgeglichen ist?

Darüber hinaus sind die Menschen aus dem fernen Imperium komplizierter als sie zunächst schienen. Sie haben gute Gründe, sich aus diesem Konflikt, der sie nicht betrifft, herauszuhalten. Nichts weniger als die Position des alleinigen Herrschers der Menschheit steht auf dem Spiel. Dieser Status ist keiner, den man einfach teilen kann.

Einer der menschlichen Anführer muss zurücktreten. Auf wen wird das Los fallen?
SpracheDeutsch
HerausgeberMagic Dome Books
Erscheinungsdatum26. Mai 2022
ISBN9788076194939
Verschlinger (Unterwerfung der Wirklichkeit Buch 8): LitRPG-Serie

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    Buchvorschau

    Verschlinger (Unterwerfung der Wirklichkeit Buch 8) - Michael Atamanov

    Prolog. Begegnung mit Unsterblichen

    Anmerkung des Autors:

    Auch Leser, die mit der Serie Perimeterverteidigung nicht vertraut sind, werden die Handlungsstränge im achten Teil der Reihe Unterwerfung der Wirklichkeit problemlos aus dem Kontext verstehen. Leser, die Perimeterverteidigung bereits gelesen haben, werden alte Freunde wiedersehen und dabei vielleicht herausfinden, was ihre Lieblingscharaktere in der Zwischenzeit so getrieben haben.

    Nessi-System, Perimeter Sektor Acht, Imperium.

    Überraschung-1 Captain Memorial Weltraum-Militärakademie

    IMPERATOR GEORG I. war gereizt, und er ließ es alle im Raum wissen. Der untersetzte, grauhaarige Monarch hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt, während er angespannt in der VIP-Suite der Tribüne auf und ab tigerte. Er gab sich Mühe, nicht aus dem verstärkten, getönten Fenster zu blicken und ignorierte die Tausenden von Kadetten, die unten uniformiert und in ordentlichen Reihen in der riesigen Aula der Akademie standen.

    Draußen herrschte Jubelstimmung, Musik dröhnte aus den Lautsprechern, während die Absolventen ihre Diplome und die Glückwünsche ihrer Ausbilder entgegennahmen. Die Atmosphäre in der VIP-Suite war unterdessen das genaue Gegenteil. Offiziere, leitende Ausbilder und sogar die Leibwächter des Imperators standen stramm. Der Direktor der Weltraum-Militärakademie hielt den Atem an. Er hatte Angst, zum Imperator zu gehen und ihm die Hand zu küssen. Denn die aufgestaute Spannung schien sich jederzeit entladen zu können. Die Beunruhigung des Direktors rührte von einer kleinen, in dunkle Gewänder gehüllten Gestalt in der Ecke des Raumes her. Florianna ton Unatari war nicht nur eine Wahrheitssucherin, die die Ehrlichkeit und Loyalität der Untertanen prüfte, sie war auch die Vollzeit-Foltermeisterin des Imperators.

    In der Zwischenzeit tobte Georg I. weiter. Er hatte bereits die Starrheit der Ausbilder in recht harschen Worten kritisiert, weil diese seiner Meinung nach längst antiquierte Raumkampftaktiken lehrten. Er beklagte den geringeren Vorbereitungsstand der Absolventen im Vergleich zu vor fünf Jahren. Und schließlich gelangte er zu dem, was ihn am meisten irritierte.

    „Ich hätte nie gedacht, dass wir ein schlechteres Ergebnis als die Ablehnungsrate des letzten Jahres erleben würden. Aber 73 % der Kadetten, die in die Handelsflotte wollen? Zum zivilen Transportwesen? Oder davon träumen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen? Haben wir die Weltraum-Militärakademie dafür geschaffen? Stört das Wort ‚Militär‘ im Namen denn überhaupt keinen?"

    Alle anderen in der Suite senkten die Köpfe, weil sie keine Gegenargumente zu den Vorwürfen des Imperators hatten. Er hatte recht. Mit jedem Friedensjahr entschieden sich immer weniger Absolventen für eine Karriere beim Militär und zogen stattdessen bequemere zivile Positionen vor. Und es war noch nicht gelungen, den besorgniserregenden Trend umzukehren. Würde das Problem nur an der Nessi-Akademie auftreten, könnte man es leicht auf einen Mangel an Professionalität des Lehrpersonals schieben, aber es war von viel größerer Tragweite. An den Raumfahrt-Militärakademien des Imperiums gab es nur wenige junge, talentierte Kadetten, die den Rest ihres Lebens in einer nicht endlosen Reihe von Trainingsübungen, Missionen und Drills verbringen wollten. Und keine Maßnahmen schienen zu greifen. Keine Gehaltserhöhungen, keine saftigen Vertragsprämien und auch sonst nichts. In der Zwischenzeit hatte die Imperiale Flotte bereits einen Besatzungsmangel von 4 %, von den weniger elitären Einheiten ganz zu schweigen, die noch tiefer in der Krise steckten. Einige Raumschiffe, vorwiegend solche der schweren Klasse, die große Besatzungen benötigen, mussten in einen Langzeit-Erhaltungsmodus versetzt werden, während ihre Besatzungen auf andere Schiffe geschickt wurden.

    Es wäre möglich gewesen, seine Autorität als Imperator einzusetzen, um das Problem zu lösen. Etwa, indem er ein Dekret erließ, das die Absolventen der Akademie zwang, sich einer der vielen imperialen Flotten anzuschließen, die zusätzliche Streitkräfte benötigten. Aber zunächst einmal stand es den Kadetten schon seit Hunderten von Jahren frei, ihren zukünftigen Beruf selbst zu wählen. Wenn er ihnen diese Freiheit nahm, würde das zu Unmut führen und gleichzeitig die Ohnmacht des Imperators offiziell bestätigen. Zweitens war Georg royl Inoky ton Mesfelle der Überzeugung, dass Offiziere, die zum Dienst gezwungen wurden, nicht viel taugten. Außerdem waren die Studierenden der Nessi-Akademie nicht dazu bestimmt, allesamt leicht ersetzbare, niedere Fußsoldaten zu werden. Sie waren Absolventen der besten Weltraum-Militärakademie des Imperiums und wurden vom Tag ihres Abschlusses an effektiv auf den Dienst als Stabsoffiziere, Navigatoren und Kapitäne vorbereitet. Sie waren für genau diese Positionen ausgebildet worden, hatten alle notwendigen Fähigkeiten erlernt. Was wäre dann der Preis für ihre Loyalität in einer schweren Krise? Würden sie nicht die erste günstige Gelegenheit ergreifen, sich einem Feind anzuschließen, der ihnen ein lukratives Angebot machte? Zwar gab es jetzt keine solchen Feinde, aber wer konnte garantieren, dass nicht plötzlich welche auftauchen würden?

    Georg I. verdrängte nicht, dass er nicht mehr der Jüngste war und seine Herrschaft trotz aller medizinischen Fortschritte und trotz der Unterstützung der Wahrheitssucher eines Tages zu Ende gehen würde. Vielleicht nicht jetzt, aber in zehn, 20 oder gar 50 Jahren war es unvermeidlich. Würden die stumm lauernden Prätendenten aus den reichen, einflussreichen Adelsclans aus der Versenkung auftauchen, nachdem Georg acht Jahre zuvor in der Thronfolge an ihnen vorbeigezogen war?

    Als Kronprinz Georg royl Inoky ton Mesfelle die Thronwelt erobert hatte, war er gerade mal der Zwölfte in der Thronfolge gewesen. Aber er hatte sich als Flottenkommandant einen Namen gemacht, war hoch angesehen, mit einer Armada von 60.000 Kampfschiffen im Rücken. Sein Ruf als Bezwinger der Außerirdischen und Retter der Menschheit eilte ihm voraus, wohin er auch ging. Feinde, Verbündete, Fußvolk. Alle fielen sie vor ihm auf die Knie und setzten ihr unterwürfigstes Lächeln auf. Selbst seine Schwester, Kronprinzessin Violetta royl Inoky ton Mesfelle, deren Krönung er gewaltsam unterbrochen hatte, indem er ihr nur eine Stunde vor der Zeremonie die Kaiserkrone entrissen hatte, gab sich freundlich und loyal.

    Außerdem war nach seiner Machtergreifung noch etwas anderes passiert. Etwas, was dem aufstrebenden Kronprinzen in die Hände gespielt hatte. Ein unerwartetes „universelles Update des Implantatsystems. So nannten die Wissenschaftler des Imperiums die seltsame Verschiebung der Algorithmen, die die Beziehungen zwischen Menschen, Fraktionen und Regierungen definierten, die stattgefunden hatte, nachdem der Staub des Umsturzes sich gelegt hatte. Alle bisherigen „Errungenschaften waren verschwunden, und das Referenzsystem, an das jeder gewöhnt gewesen war, war durch ein neues mit „Berufen, „Fähigkeiten, „Level und „Statistiken ersetzt worden.

    Georg I. hatte den Beruf des „Strategen und den Status eines „Kungs erhalten – den höchsten aller Bürger des Reichs, was seine Legitimität als Herrscher offiziell gefestigt und viele Fragen aus dem Weg geräumt hatte. Die verbliebenen Hauschefs, politischen Führer und bekannten Staatsakteure hatten einen weit bescheideneren „Status bekommen und sich eine Zeit lang zurückgezogen, um sich an die neuen Bedingungen anzupassen und zu lernen, nach den neuen Regeln zu leben. Die ersten paar Jahre waren hart gewesen. In mehreren Fraktionen war es zu erbitterten Konflikten und sogar zur gewaltsamen Ausschaltung von Konkurrenten mit höherem „Status gekommen. All das lag zwar nun in der Vergangenheit. Georg I. wusste aber, dass die Adeligen, deren Rechte er mit Füßen getreten hatte, ihren Groll nicht einfach vergessen und ihm verziehen hatten.

    Doch wer würde im Ernstfall seinen Platz einnehmen? Seine Frau, Kaiserin Astra royl Veyerde? Ein schlechter Scherz. Die Weiße Königin wurde vom Volk des Imperiums, einschließlich der Menschen und Angehörigen anderer Raumfahrtrassen, verehrt, aber sie war für die Rolle einer ernsthaften unabhängigen Politikerin ungeeignet. Die 27-jährige Schönheit lebte in ihrer eigenen kleinen Welt, ohne Sorgen, Bedenken oder Gefahren. Eine Akademie der Künste zu gründen oder in der Jury eines Gedichtwettbewerbs auf einem fernen Planeten zu sitzen, solche Dinge waren der Kaiserin viel wichtiger als die Herrschaft über ein Reich. Dass planetarische Streitkräfte oder Raumflotten auch befehligt werden mussten und sich nicht von selbst leiteten, war Kaiserin Astra wohl nicht einmal bewusst.

    Meine Schwester hat es nicht nötig, sich mit solchen Fragen zu beschäftigen", bekräftigte die Wahrheitssucherin, die die Gedanken und Sorgen ihres Meisters immer noch mit Leichtigkeit lesen konnte. „Dafür gibt es Administratoren und Militärs. Sie sind Eurer kaiserlichen Majestät treu ergeben und werden jeden Erben unterstützen, den mein Kaiser auswählt. Zudem verfügt Ihre kaiserliche Majestät über den Schwarm – anderthalb Billionen intelligente Insekten, die unbestechlich sind und auf Ihrer Seite oder der Ihrer auserwählten Erbin kämpfen werden. Und es wird höchstwahrscheinlich eine Erbin sein, denn mein Imperator hat drei erwachsene Töchter im heiratsfähigen Alter. Die Kronprinzessinnen Likanna, Joan und Natalie liegen in der Thronfolge klar vorne. Die Älteste von ihnen, Likanna, ist nach dem kaiserlichen Gesetz die erste Anwärterin auf den Thron."

    Das stimmte alles, aber war nicht die ganze Wahrheit. Ja, die drei Mädchen waren erwachsen geworden und hatten sich zu eigenständigen Persönlichkeiten entwickelt, aber sie waren noch nicht wirklich in ihr „Gewicht" auf der politischen Bühne hineingewachsen. Das lag in vielerlei Hinsicht an ihrem kopflosen Verhalten und an den manchmal doch sehr kindischen Vorstellungen, die sie hatten.

    Das mächtige Volk der Iseyeks hatte tatsächlich Kronprinz Georg royl Inoky ton Mesfelle als ihren Herrscher anerkannt. Für die Iseyeks war das nicht nur eine bloße Formalität. Für das Insektenvolk war eine Herrscherin oder ein Herrscher gleichbedeutend mit der Königin eines Ameisenvolkes. Ihre Loyalität gegenüber diesem Herrscher war absolut und er wurde niemals infrage gestellt. Die Alpha-Iseyeks, Beta-Iseyeks, Gamma-Iseyeks, Premium-Iseyeks und alle anderen Unterrassen der Iseyeks würden dem Imperator notfalls in die Hölle folgen und nicht zögern, ihr Leben für ihren Anführer zu opfern, wenn es nötig wäre.

    Aber in einem Punkt hatte Florianna sich geirrt. Die Loyalität der Iseyeks galt nur Georg, der die Raumfahrtrassen vor der Auslöschung bewahrt hatte. Seine Kinder, seine Frau, seine Mitläufer oder irgendjemanden sonst? Diese genossen kein solches Privileg. Die Rebellion würde nicht sofort aufflammen, nachdem ein neuer menschlicher Herrscher an die Macht gekommen war. Es würde einige Zeit dauern, bis Insektenführer mit genügend Autorität und Ruhm auftauchen würden, aber Kaiser Georg hielt es für unvermeidlich, dass die Iseyeks das Joch der Menschen abwerfen würden. Es sei denn, die Autorität des Führers auf dem imperialen Thron war unumstritten. Doch weder Kaiserin Astra noch die drei Mädchen, die Anspruch auf den Thron gehabt hätten, waren für eine solche Rolle geeignet.

    Vielleicht hätte das Imperium eine Chance, wenn seine Flotte stark genug wäre, die Rebellion des Schwarms zu unterdrücken oder den Konflikt zumindest zu verzögern. Aber auch hier wäre der Mangel an Besatzung ein Problem, zusammen mit dem sinkenden Prestige des Militärdienstes und der stetig wachsenden Ablehnung der imperialen Bürgerschaft gegenüber der kostspieligen Raumflotte, die sie als „zu groß und als „eine Belastung für die Steuerzahler ansahen. Da es keine mächtigen Feinde oder Bedrohungen für das Imperium gab, wurden die Rufe nach einer radikalen Verkleinerung der Militärflotte von Politikern aller Couleur immer lauter. Man hielt allgemein 20.000 Raumschiffe für ausreichend, oder vielleicht sogar 8.000, denn selbst eine Armada dieser Größe wäre unübertroffen.

    Eine Zeit lang hatte der Imperator geglaubt, einen Feind gefunden zu haben, um diese Theorie zu widerlegen. Mehrere große Flotten waren aus dem unerforschten Raum gekommen. Sie gehörten zu den Meleyephatianern, einer aggressiven Rasse intelligenter Spinnentiere, von denen einige mächtige psionische Fähigkeiten aufwiesen. Aber die Meleyephatianer hinkten dem Imperium, was den technologischen Fortschritt anging, hinterher. Ihre Raumschiffe waren im Kampf nicht effektiv, hauptsächlich wegen ihrer schlechten Raumkampftaktik. Das stagnierende Militär des Imperiums hatte die Invasoren in kürzester Zeit vernichtet. Nun bedauerte Georg I. tatsächlich, dass seine Vorzeige-Admiralin, Nicole Savoia, die eindringenden Meleyephatianer so leicht hatte zurückschlagen können. Die imperiale Gesellschaft wusste diese militärischen Siege nicht zu würdigen und erachteten die Schlachten im fernen Aysar-Cluster nur als weiteren Grenzstreit.

    Die Meleyephatianer hatten es noch nicht gewagt, die Grenze ein drittes Mal zu überschreiten. Ihre Flotte, die aus 18.000 Raumschiffen bestand – größer als die beiden vorangegangenen, was zumindest etwas Action versprach – hatte ein paar Wochen im unbewohnten Ro-45-System verbracht und den getarnten Fregatten des Imperiums erlaubt, sie von allen Seiten zu studieren. Dann hatten sie sich es sich jedoch aus irgendwelchen Gründen anders überlegt und sich in ihr eigenes Territorium zurückgezogen. Das war erst vor zwei oder drei Wochen passiert, und Georg I. hatte seine Enttäuschung darüber immer noch nicht überwunden. Er nahm sogar Heilungs- und Verjüngungskuren von Florianna ton Unatari in Anspruch, Prozeduren, die die Wahrheitssucherin leider sehr viel Energie kosteten.

    Der Monarch trat an die Panzerglasscheibe und blickte auf die Reihen der graduierenden Kadetten hinab. Dann seufzte er tief.

    „Kündigt in der Aula an, dass der Imperator seine traditionelle Rede an die Absolventen dieses Jahr nicht halten wird. Nach dieser Entscheidung sah Georg I. eingefallen aus, als wäre er plötzlich um zehn Jahre gealtert. „Rekrutiert die Freiwilligen in meine Flotte und gebt ihnen alles, was sie benötigen. Was den Rest anbelangt … Der Monarch winkte irritiert. „Sollen sie gehen, wohin sie wollen. Keine noch so gute Ausbildung kann Schafe in Wachhunde verwandeln."

    * * *

    Auf der Brücke seines Flaggschiffs Kriegsgott – einem furchterregenden, 32 Kilometer langen Raumschiff der Titanenklasse, das in puncto Feuerkraft und Widerstandsfähigkeit seinesgleichen suchte – wandte Georg sich an seine ständige Begleiterin, Beraterin, Iseyek-Übersetzerin und Vertraute Bionica die Androidin. Sie war die einzige Person auf der Brücke, die immer noch mit einem unbekümmerten Lächeln herumlief, das in scharfem Kontrast zu den ernsten Mienen der anderen Stabsoffiziere stand.

    „Bionica, erinnerst du dich an den lange zurückliegenden Streit im Silberpalast mit Admiral Nicole, kurz vor der Rebellion der Roten Königin? Darüber, dass der Mensch von Natur aus ein Kämpfer ist und ohne einen mächtigen Feind schnell zu stagnieren und zu verkümmern beginnt? Bestimmt tust du das. Du bist ein kluges Mädchen. Du vergisst nie etwas. Nun, dann wirst du es wohl zugeben müssen. Du hast dich geirrt und die negativen Vorhersagen deines Gegenübers werden wahr."

    „Mein Imperator, sagte die synthetische blonde Schönheit. Ihr Lächeln wurde noch breiter und die perfekten, ebenmäßigen Zähne blitzten. „Androiden haben ein fantastisches Gedächtnis. Natürlich erinnere ich mich an dieses Gespräch. Und nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass der Mensch in der Lage ist, sich ohne einen starken äußeren oder inneren Feind weiterzuentwickeln. Was die unterbesetzten Schiffe angeht, möchte ich dich noch einmal an meinen Vorschlag erinnern, Menschen durch Androiden zu ersetzen. Wir könnten so viele Roboter produzieren, wie wir benötigen. Sie werden unfehlbar gehorsam sein und können in vielen militärischen Berufen den Platz des Menschen einnehmen.

    „Das ist es eben. In vielen, aber nicht in allen. Androiden können aufgrund von hartcodierten Einschränkungen nicht töten. Und egal, wie man es dreht und wendet, das Töten gehört zumindest für einen Teil der Besatzung eines jeden Raumschiffs zum Job. Kann darüber hinaus eine Gesellschaft als voll verwirklicht gelten, wenn sie ihr Heimatland nicht gegen Feinde verteidigen will und Roboter in die Schlacht schickt, statt selbst zu kämpfen? Wo ist der Patriotismus der jungen Menschen, wo ist ihr Sinn für Tapferkeit und ihr Streben nach Ruhm? Wo ist ihr grundlegender Stolz auf die menschliche Rasse?"

    „Ich könnte lange über dieses Thema philosophieren und alle möglichen Argumente anführen, aber ich glaube, ich habe einige Neuigkeiten, die die düstere Stimmung meines Kaisers vertreiben könnten. Aus dem Aysar-Cluster-System ist eine neue Nachricht eingetroffen."

    „Ist die Flotte der Meleyephatianer zurückgekehrt?", fragte Georg I. schaudernd und mit Hoffnung in der Stimme.

    „Nein, mein Imperator. Aber vor zwei Stunden wurde eine getarnte Fregatte der Meleyephatianer im Aysar-Cluster-System gesichtet. Eine modulare Fregatte der Provokateur-Klasse, aber nicht wie die, die wir bisher gesehen haben. Und sie kam nicht wie ihre armen Vorgänger im Minenfeld neben der Warp-Bake an, sondern ein paar Millionen Kilometer weiter weg. Hier sind die Daten der automatischen Sensoren, von denen wir ja eine große Anzahl im gesamten Aysar-Cluster-System installiert haben. Du siehst hier den Ankunftsvektor des kleinen Raumschiffs und kannst dir ein ungefähres Bild davon machen, wo es den Unterraum verlassen hat. Nach unseren Berechnungen kam das Raumschiff aus dem meleyephatianischen Raum und verließ das System irgendwo in der Nähe des dritten Planeten im Aysar-Cluster."

    Georg I. starrte ungläubig auf die Daten, die die Androidin auf den Bildschirm gezogen hatte, dann hob er seinen überraschten Blick zu Bionica.

    „Wie ist das möglich? Schließlich stabilisieren Warp-Baken nur eine kleine Ausbuchtung des nahen Raums und Raumschiffe können nur innerhalb dieser Sphäre ankommen."

    „Wir wissen noch nicht, wie unser Gegner an die Sprungkoordinaten gekommen ist, oder wie die Fregatte einen Warptunnel zu ihnen öffnen konnte. Ich hoffe, unsere Wissenschaftler werden es herausfinden. Aber ich würde meinen Imperator nicht belästigen, wenn ich nur solche Lappalien zu berichten hätte. Ich habe ein interessantes Video von der Bake des Aysar-Cluster-Systems erhalten. Dieselbe Fregatte der Provokateur-Klasse der Meleyephatianer erschien 20 Minuten später neben der automatischen Bake und schickte sogar einen Landungstrupp hinunter. Unsere Feinde untersuchten die Bake, entführten einen der Android-Wartungsmitarbeiter und verschwanden, bevor unsere Sicherheitsschiffe eintreffen konnten."

    Ein Video wurde auf dem großen Bildschirm angezeigt. Ein schlankes, u-förmiges Raumschiff mit nach vorne schwenkbaren Flügeln oder Stabilisatoren tauchte keinen Kilometer von der Bake entfernt wie aus dem Nichts auf. Die automatischen Raketenanlagen und Geschütztürme der Bake feuerten nicht einmal! Georg I. drückte auf Pause und verlangte eine Erklärung.

    „Hatten sie die Freund-Feind-Codes? Hat unser Gegner unser Identifikationssystem durchschaut?"

    „Nein, mein Imperator. Die feindliche Fregatte hat die Verteidigungsstrukturen der Bake ausgeschaltet. Die Computerchips wurden durch einen gezielten elektromagnetischen Impuls außer Gefecht gesetzt. Wir haben bereits Techniker hingeschickt, die fieberhaft daran arbeiten, sie zu reparieren."

    Das Video lief weiter. Ein kleines Shuttle kam aus dem feindlichen Raumschiff und dockte eine Minute später an die Basis an.

    „Ranzoomen!, forderte Georg und betrachtete neugierig die Umrisse des feindlichen Schiffes. „Ja, daran kann es keinen Zweifel geben. Das ist eine modulare Fregatte vom Typ Provokateur, aber in Doppelkörper-Konfiguration. Ein seltener Typ, aber wir haben schon die eine oder andere ähnliche Fregatte gesehen. Mir ist allerdings noch nie ein Doppelkörper mit Tarn-Systemen untergekommen. Und was zum Teufel ist das? Der Monarch deutete auf das Emblem auf der außerirdischen Fregatte und wies Bionica an, weiter heranzuzoomen. „Das ist unmöglich!"

    Die Androidin, die normalerweise die Emotionen ihres Meisters treffsicher erkannte, vermochte den Grund für die extreme Gefühlsregung und sogar die unerwartete Begeisterung von Georg I. nicht zu begreifen. Sie blieb ihm ihre Erklärung dennoch nicht schuldig.

    „So wie es aussieht, handelt es sich um eine seltsame Art von Insekt oder geflügeltem Arthropoden, der eine Schusswaffe trägt. Ich habe in meiner galaktischen Fauna-Datenbank keine Einträge über ein solches Wesen gefunden. Es sieht aus wie ein langnasiger Gerok vom Planeten HH-769-III, aber mit drei Flügeln."

    „Ein Gerok? Unsinn! Das ist ... etwas ganz anderes", donnerte der Imperator und erstarrte mitten im Satz. Dann verlangte er nach Aufnahmen von den internen Kameras der Bake.

    „Es gibt nur ein Video. Es ist sehr kurz, 16 Sekunden. Aber das ist das, was ich mit dir besprechen wollte, mein Imperator."

    Bionica zog das Video auf den Monitor, und Georg I. sowie viele der anderen Stabsoffiziere, die herangetreten waren, klebten förmlich an dem Bildschirm. Vier Gestalten stiegen aus dem Shuttle aus. Und es waren nicht wie erwartet achtbeinige Meleyephatianer, sondern Menschen! Zuerst kamen zwei große Soldaten in schweren Exoskelett-Rüstungen, die sich angespannt umsahen und ihre Waffen bereithielten. Hinter ihnen ging ein weiterer kleinerer Soldat, der einen seltsamen, dunkel gepanzerten Raumanzug trug. Die Waffe der kleinen Person steckte im Holster. Und als Schlusslicht kam eine hochgewachsene Frau, deren Gesicht und glattrasierter Kopf durch den gewölbten, transparenten Helm gut zu erkennen war. Die vier seltsamen Erscheinungen gingen ein paar Meter den Korridor hinunter, bevor die kleinste von ihnen stehen blieb und seinen dunkel-behelmten Kopf unfehlbar in Richtung der Überwachungskamera drehte. Er streckte seine Hand aus und das Video endete abrupt.

    Der Imperator spulte zurück und brachte das letzte Bild erneut auf den Bildschirm. Die dunkle Gestalt in der mattschwarzen Rüstung blickte direkt in die Kamera und streckte die Hand in ihrem Panzerhandschuh danach aus. Er konnte das silberne Fraktionsemblem auf der Brustplatte des dunklen Rüstungsanzugs des Technikers ausmachen. Reliktiker. Und es war auf Russisch geschrieben!

    „Ein Ingenieur oder Techniker, der dem Rest der Gruppe hilft, hineinzukommen. Er hat die Kamera mit elektromagnetischen Waffen oder Psionik außer Gefecht gesetzt. Vielleicht war die Deaktivierung der Verteidigungselemente der Bake auch sein Werk", kommentierte einer der hinter dem Monarchen stehenden Stabsoffiziere, der das Interesse des Imperators an der seltsamen Figur bemerkt hatte.

    „Gut möglich", brummte der Imperator und schloss eilig das Video. Dann wandte er sich kommentarlos vom Bildschirm ab.

    Was sollte er seinen Untertanen schon sagen? Dass er die Schrift in einer fremden Sprache verstand, die selbst seiner Androidin Bionica nicht bekannt war, die die Sprachen aller Raumfahrtrassen kannte, die jemals Kontakt mit dem Imperium aufgenommen hatten? Dass er das Insekt auf dem Emblem von der fernen, halbmythischen Heimatwelt der Menschheit, der Erde, als eine Mücke identifiziert hatte? Wie würde er dann die Tatsache erklären, dass ein Mitglied einer alten aristokratischen kaiserlichen Dynastie all diese Informationen hatte, zu denen er nicht einmal in der Theorie Zugang haben konnte?

    Georg juckte es natürlich, seine Beobachtungen mit Bionica und den anderen Offizieren zu teilen. Aber die Rote Königin, die ihn einst in diese seltsame halb virtuelle Welt gebracht hatte, hatte ihm klare Anweisungen gegeben, an die sich Georg all die Jahre treu gehalten hatte. Und nach diesen Anweisungen reichte schon die geringste Abweichung von dieser, seiner Darstellung eines edlen Kronprinzen, der kleinste Versuch, über seine Vergangenheit, sein Leben, bevor er das Spiel betreten hatte, zu sprechen, und die mächtigen Beobachter, die das Spiel jederzeit genau im Auge behielten, würden mit äußerster Grausamkeit reagieren. Sein Charakter wäre Geschichte und damit auch sein Leben. Auch die Rote Königin hielt sich an die Regeln und achtete streng darauf, dass auch die anderen Spieler sie einhielten. Und obwohl Miya selbst acht Jahre zuvor gestorben war, blieben die Regeln absolut.

    Deswegen hielt Georg I. den Mund. Ebenso wie seine Wahrheitssucherin – Georgs einzige Begleiterin, die von seiner Vergangenheit auf der Erde wusste. Die Rote Königin hatte Florianna diese schmerzhafte Lektion nur ein einziges Mal erteilt. Das hatte gereicht. Ihr Körper hatte sich nie vollständig von den Verletzungen erholt, die sie an diesem Tag erlitten hatte.

    „Und jetzt das Wichtigste, sagte Bionica und teilte den Bildschirm in drei Abschnitte, auf denen drei Bilder auftauchten. „Hier ist die geheimnisvolle Frau, die an der Spitze der Gruppe steht. Die beiden anderen Bilder sind computergenerierte Darstellungen der Gesichter von Körpern, die nach den beiden vorherigen Begegnungen mit den Meleyephatianern im Aysar-Cluster-System im Abstand von drei Jahren gesammelt wurden. Erinnerst du dich daran, dass wir unter den vielen Spinnenkörpern mehrere menschliche gefunden haben, und unsere Experten bemerkten, dass zwei der Weibchen einander ähnlich sahen? Leider wurde die DNA des ersten Weibchens nicht gespeichert, sodass wir die Hypothese, dass sie verwandt sind, nicht testen konnten. Aber die Computeranalyse dieser Bilder zeigt nun eine Wahrscheinlichkeit von 99,34 % an, dass es sich in allen drei Fällen um dieselbe Frau handelt!

    Die Worte der Androidin ließen alle Stabsoffiziere erstarren. Die Frage des Imperators durchschnitt die Stille wie ein eiskaltes Messer.

    „Haben wir es hier mit Klonen zu tun?"

    „Vielleicht. Oder einer Rasse von Kreaturen, die genetisch ähnliche Individuen gebären, versuchte Bionica eine alternative Erklärung. „Es könnte aber auch sein, dass es sich bei den dreien um Drillinge handelt, die sich so sehr ähneln, dass dem Gesichtserkennungssystem ein Fehler unterlaufen ist. Es wird lediglich eine Altersdivergenz beobachtet. Immerhin lagen sieben Jahre zwischen den Vorfällen. Wir kennen die Antwort noch nicht. Aber wir können bereits erahnen, dass sich unser Gegner gegen eine direkte militärische Invasion entschieden hat, die sich als unwirksam erwiesen hat, und zu einer vorsichtigeren Strategie übergegangen ist. Die Meleyephatianer wollen uns studieren. Und sie haben Menschen zu diesem Zweck ...

    „Du irrst dich. Das sind keine Klone oder Drillinge. Es ist dieselbe Frau. Ich habe sie in einem Kristalltraum gesehen."

    Diese Worte waren von der Wahrheitssucherin gekommen. Florianna hatte sehr leise gesprochen. Ihre Stimme war heiser und trocken wie die einer sehr alten Frau. Aber alle schwiegen respektvoll, denn die mächtige Wahrheitssucherin sprach nicht oft laut, sondern unterhielt sich lieber in Gedanken mit ihrem Meister oder seltener mit ihrer Schwester, der Weißen Königin. Und dieses Mal war es ähnlich. Nachdem sie sich zu ein paar kurzen Sätzen durchgerungen hatte, verstummte Florianna.

    „Tatsächlich? Und wer ist sie dann?", wollte der Imperator wissen, ohne darauf zu warten, dass sie fortfuhr.

    Die Wahrheitssucherin antwortete daraufhin gedanklich.

    Sie ist ein unsterbliches Wesen. Ich weiß nicht, wie, aber sie kommt nach dem Tod wieder ins Leben zurück. Man kann ihr nicht trauen. Sie dient den Meleyephatianern und wünscht uns nur Böses. Aber auf der Fregatte hat sie nicht das Sagen. Der Mann in Schwarz ist viel gefährlicher. Er kommt von der Erde, wie mein Imperator richtig bemerkt hat, und bekleidet den höchsten Posten. Noch ist er kein Feind für uns. Allerdings ist er auch kein Freund. Eher ein Feind eines Feindes. Ich kann nicht genau sagen, was er am Ende für das Imperium sein wird. Es gibt zu viele Zweideutigkeiten, und ich bin nicht gut darin, die Linien der wahrscheinlichen Zukunft zu lesen. Aber eines kann ich mit Sicherheit sagen: Die Frau, die mit ihm auf dem Schiff reist, ist eine mächtige psionische Magierin. Sie muss eliminiert werden. Sie ist gefährlich. Ihre bloße Existenz ist eine Bedrohung für den Frieden und die Ruhe des Imperiums. Wenn diese Magierin, die außerordentlich begabt in der Gehirnwäsche ist, auf deine Söhne Georg Junior oder Roben Junior trifft, wird die Menschheit mit Sicherheit zersplittert und zwischen deinen Kindern wird eine Blutfehde entfacht, die sie nicht alle überleben werden."

    Was? Georgs Augen brannten. Wie es aussah, hatte der Feind, nachdem er erkannt hatte, dass er auf dem Schlachtfeld keinen Sieg erringen konnte, darauf gesetzt, eine Spaltung innerhalb des Imperiums herbeizuführen, und schickte Abgesandte aus, um sie zu verursachen. Nun gut, jetzt hatte die Imperiale Flotte einen neuen Auftrag. Die feindliche Fregatte musste abgefangen und zerstört werden. Um jeden Preis. Er durfte nicht zulassen, dass sie über die Warp-Baken in die zentralen Systeme des Imperiums gelangten. Die Warp-Baken in der Nähe des Aysar-Cluster-Systems mussten alle sofort deaktiviert werden, um die feindliche getarnte Fregatte daran zu hindern, tiefer in das Imperium vorzudringen ...

    „Es ist zu spät, mein Imperator. Sie sind bereits in Dekeye, dem Schwarm-Hauptsystem, aufgetaucht."

    „Dekeye? Unmöglich! Georg royl Inoky ton Mesfelle wandte sich dem riesigen Hologramm zu, das in der Mitte des Hauptquartiers flimmerte und den gesamten bekannten Weltraum und das Warp-Baken-System darstellte. „Der Aysar-Cluster und das Dekeye-System sind mehr als 1.500 Parsecs voneinander entfernt! Dazwischen befinden sich sieben Warp-Baken! Einen direkten Tunnel hätten sie nicht aufmachen können!

    Florianna schenkte ihm nur ein geheimnisvolles Lächeln. In diesem Moment kam der Kommunikationsoffizier mit einer neuen dringenden Nachricht angerannt.

    „Mein Imperator, eine Fregatte der meleyephatianischen Provokateur-Klasse wurde im Iseyek-Hauptsystem von Dekeye gesichtet! Sie kam neben einem Erzschlepper, der auf Ladung wartete, aus der Tarnung. Sie versuchte, mental Kontakt mit der Besatzung des Erzschleppers aufzunehmen. Der Kapitän rief nach Verstärkung, und der Feind verschwand wie unter einem Unsichtbarkeitsfeld. Unsere Sicherheitskorvetten fegten heran und schossen Schwerkrafttorpedos auf den vermuteten Standort der Fregatte, aber die Provokateur war bereits aus dem Explosionsradius heraus. Wo sie jetzt sein könnte, wissen wir nicht."

    „Sie ist bereits hier in Nessi, meldete Bionica sich wieder zu Wort. „Ich empfange Daten von dem Androiden, den sie von der Warp-Bake im Aysar-Cluster mitgenommen haben. Er befindet sich im aktiven Zustand im Inneren der feindlichen Fregatte und beobachtet Mitglieder mehrerer Raumfahrtrassen. Ich schicke den Feed gleich rüber.

    Auf dem Bildschirm erschien derselbe seltsame Techniker, der zuvor die Videokameras der Warp-Bake ausgeschaltet hatte. Diesmal hatte er seinen Helm abgenommen, sodass Georg I. und die anwesenden Offiziere sein Gesicht sehen konnte. Ein sehr junger Mann, wohl noch keine 25 Jahre alt. Hellbraun, hager, mit schwarzem, kurz geschnittenem Haar. Aber die größte Überraschung waren seine Augen. Hellblau und leuchtend. Sie waren unmenschlich. Der junge Mann winkte, und eine seltsame Kreatur trat in das Blickfeld des Androiden. Flauschig mit großen, grünen Augen und pelzigen, dreieckigen Ohren. Diese Kreatur sah wie eine überdimensionale orangefarbene Katze aus, die etwa anderthalb Meter groß war und aufrecht ging. Das „Kätzchen" sagte etwas und blickte dabei in die Kamera.

    Bionica erschauderte und übersetzte.

    „Das ist Meleyephatianisch. Sie wissen, dass der menschliche Imperator Georg I. sie sehen kann, und versichern uns, dass sie in friedlicher diplomatischer Mission gekommen sind. Sie behaupten, die Menschheit der Erde zu repräsentieren. Sie möchten den Kontakt zwischen den verschiedenen Zweigen der menschlichen Rasse herstellen. Sie sagen, sie seien in unmittelbarer Nähe der Kriegsgott und bitten um Erlaubnis, an Bord zu kommen."

    Georg wandte sich an die Stabsoffiziere und blinzelte perplex, dann forderte er seinen leitenden Taktikoffizier auf, die Daten aller Raumschiffe im Raster zu übermitteln. Dann befahl er seinem Kommunikationsteam, das eingehende Signal zu verfolgen.

    „Nichts außer den Schiffen unserer Flotte in einem Radius von 6.500 Kilometern. Keine außerirdischen Schiffe."

    „Signal geortet. Es stammt von einem Ort, der etwa 15 Kilometer von der Kriegsgott entfernt ist. Optisch gibt es dort nichts zu sehen. Nur leeren Raum."

    „Schicke eine Truppe Abfangjäger aus. Sie sollen die Tarnvorrichtung freilegen und mit Warp-Disruptoren unten halten. Ich mag es nicht, beim Verhandeln Verstecken zu spielen. Wir können reden, aber zu meinen Bedingungen."

    Der blauäugige Junge auf dem Bildschirm lachte nur, als ob er hören könnte, was der Imperator sagte.

    „Du kannst gern versuchen, mich zu fangen, aber damit vergeudest du nur Zeit. Ich kann im Handumdrehen zu jedem Punkt im Universum reisen. Deine Abfangjäger zerstören wir mit links. Auf meinem Raumschiff befindet sich eine Waffe, die die Kriegsgott zumindest schwer beschädigen, wenn nicht sogar ganz zerstören könnte. Aber wie ich schon sagte, sind wir auf einer friedlichen Mission und wollen keine Konfrontation."

    Es klang zu verrückt, um wahr zu sein. Georg I. wandte sich an seine Wahrheitssucherin und bat Florianna um ihre Einschätzung des Mannes.

    „Mein Kaiser, er spricht die reine Wahrheit. Sowohl über die Fähigkeiten seines Schiffes als auch über seine friedlichen Absichten."

    „Na gut, wenn das so ist ... Abfangjäger zurückrufen! Wir werden den Boten der Erde an Bord lassen, da er so beharrlich ist. Wir wollen hören, was er zu sagen hat. Bereitet den großen Saal für ein zeremonielles Treffen vor. Und Florianna, du weißt, was zu tun ist."

    Kapitel 1. Überstürzte Abreise

    „CAPTAIN, WIR VERMISSEN mehrere Besatzungsmitglieder, polterte der bullige Gerd T'yu-Pan, der mir in seiner Exoskelett-Rüstung neben der Gangway entgegenkam. „Gerd Jarg ist noch in der wirklichen Welt, und wir können ihn nicht erreichen. Basha und Gerd Vasha Tushihh sind unterwegs und holen irgendeine Fracht ab. Sie sagten, sie kämen bald zurück. Auch der Erste Offizier des Kapitäns, Gerd Uline Tar, und die Übersetzerin Ayni Uri-Miayuu haben sich noch nicht zurückgemeldet. Deine Geschäftspartnerin sagte, dass sie wichtige Verhandlungen auf der Basis führen und zum Raumschiff zurückkehren werden, sobald sie fertig sind.

    Ah, Uline hatte ihre Verhandlungen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt begonnen. Aus Erfahrung wusste ich, dass das Besprechen aller Details eines komplizierten Handelsabkommens und die Unterzeichnung der Verträge weit über eine Stunde, vielleicht sogar mehrere Tage dauern konnten. Aber im Moment war jede Minute kostbar. Die Trillianer würden bald auf der Seite der Kompositen in den großen Weltraumkrieg eintreten, und die ohnehin schon komplizierte Situation an der Front eskalieren lassen. Egal, wie viel Profit das Handelsgeschäft, an dem Uline arbeitete, bringen mochte, das Schicksal der Galaxie war in meinen Augen wertvoller.

    „Übrigens, der Spieler dort wartet auf die Ankunft von Gerd Uline, sagte der Kommandant des Boarding-Teams und nickte einem großen dunkelhaarigen Mann mit Bart zu, der auf einigen Taschen an der Hangarwand saß. „Sein Geckho ist ziemlich eingerostet, aber er sagt, er sei wegen der Anzeige hier.

    Anzeige? Wir waren auf der Suche nach einem „Buffer", um unseren Barden Wassily Filippow zu ersetzten, der die Mannschaft verlassen hatte. Ich drehte mich um und betrachtete den Kandidaten, der sich meiner Crew anschließen wollte.

    Iwan Swjatodukh.¹ Mensch. Human-23-Fraktion. Level-73-Priester.

    Die halb kommerzielle H23-Fraktion? Die Zugehörigkeit zu dieser Fraktion konnte kaum als Vorteil angesehen werden. Die nahmen jeden, viele nur um des Geldes willen. Und sein Level war niedrig ... Da wollte ich lieber abwarten und mir den Burschen erst ansehen. Zusammen mit Gerd Valeri, der Biestzähmerin, ging ich hinüber zu dem Priester.

    Als wir näherkamen, stand der riesige Mann auf. Er war ein Mensch, aber mit mindestens 1,80 m in etwa so groß wie ein Geckho. Er hatte breite Schultern, die gut zu seinem beeindruckenden Vollbart passten. Sein leichter Raumanzug, der für seinen Körpertyp zu klein

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