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Der Untergang des Elysiums (Sperrgebiet Buch 5): LitRPG-Serie
Der Untergang des Elysiums (Sperrgebiet Buch 5): LitRPG-Serie
Der Untergang des Elysiums (Sperrgebiet Buch 5): LitRPG-Serie
eBook377 Seiten4 Stunden

Der Untergang des Elysiums (Sperrgebiet Buch 5): LitRPG-Serie

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Über dieses E-Book

Nur wenige Menschen auf Rhapsodie haben es so weit gebracht wie Altai. Er besitzt den Status eines Champions, hat ein hohes Level erreicht und sich die Loyalität der Verwaltung verdient. Doch wenn alles aus den Fugen gerät und das System des Sperrgebiets zusammenbricht, verlieren auch virtuelle Errungenschaften ihren Wert. Als die Grenzbefestigungen durchbrochen werden, Clan-Forts untergehen und die Xenos den Limbus überfallen, um in das Elysium einzudringen, zählen nur dicke Mauern, ein ausreichender Vorrat an Munition und Freunde, auf die man sich verlassen kann. Altai verfügt über all das, aber er kann nicht abwarten und zusehen. Als sich ihm eine einmalige Chance bietet, die er sich nicht entgehen lassen kann, muss er sich ins Epizentrum der Invasion begeben.

Als er sich auf den Weg in das Inferno machte, konnte Altai nicht ahnen, dass sich dort der letzte Akt des Dramas abspielen würde - einer Tragödie, die am anderen Ende der Galaxis ihren Anfang genommen hatte und den Kriegshelden als Kriminellen und Mörder brandmarkte. Wird er genug Kraft und das nötige Glück haben, dem Ganzen ein Ende zu setzen? Oder wird derjenige triumphieren, der alles eingefädelt hat? Altai muss den Kampf aufnehmen, denn schließlich steht nicht nur sein Leben auf dem Spiel.
SpracheDeutsch
HerausgeberMagic Dome Books
Erscheinungsdatum5. Juni 2023
ISBN9788076930766
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    Buchvorschau

    Der Untergang des Elysiums (Sperrgebiet Buch 5) - Yuri Ulengov

    Prolog

    Erdföderation, Orionsystem

    Planet Rhapsodie

    Rote Zone, auch bekannt als Inferno. Ruinen der Stadt

    HÄTTE BARKER geahnt, was sich aus der außerplanmäßigen Geschäftsreise nach Rhapsodie entwickeln würde, hätte er niemals zugestimmt. Er wusste bis heute nicht, warum er sie unternommen hatte. Es musste das THC-Ultra gewesen sein, das ihm die Entscheidung abgenommen hatte.

    „Wenn ich hier rauskomme, höre ich auf, murmelte er. „Ich werde einen Entzug machen. Dieser Mist kommt mir nicht mehr unter die Augen!

    Ein leises Rascheln drang aus dem Korridor. Der Game Director erstarrte einen Moment, umklammerte mit verschwitzten Fingern das Sturmgewehr, das er einem toten Kämpfer der Phoenix-Gruppe abgenommen hatte, und quetschte sich dann in eine Nische in der Wand.

    Verdammt! Verschwinde von hier, du Monster! Hier ist niemand! Hörst du mich?

    Das Monster erhörte ihn nicht. Wieder ertönte das Rascheln, um dann in das deutliche Geräusch von Schritten und schwerem Atmen überzugehen.

    Barker hörte, wie die Kreatur mit einem heiseren Zischen Luft einsog. Er stellte sich die abgeflachte Schnauze mit dem rautenförmigen Knochengrat vor, die verlängerte Nase, die gespaltene Zunge, die zwischen messerscharfen Zähnen hervorlugte, und wimmerte fast vor Angst. Auf den Bildschirmen in seinem komfortablen Büro in der fernen Orbitalstation sah alles anders aus.

    Oh Mann!

    Wenn Barker gewusst hätte, wie man betete, hätte er zweifellos damit begonnen. Aber er hatte Religion immer abgelehnt, weil er sie als ein Zeichen von Schwäche betrachtet hatte — bis zu diesem Moment. Jetzt war er bereit, an Christus, Vishnu, Krishna, und Gottkaiser zu glauben, wenn das diesen Albtraum beenden würde.

    Wie zum Teufel war er darauf hereingefallen?

    Die Schritte kamen näher.

    Barker klammerte sich an die Waffe, als hoffte er, dass sie ihn allein durch ihre Anwesenheit retten würde. Der Lauf zitterte in seinen Händen, aber das riesige Wesen auf wenige Meter Entfernung nicht zu treffen, wäre selbst in seinem jetzigen Zustand unmöglich. Ob es etwas nutzen würde, war eine andere Frage. Die Kämpfer der Phoenix-Gruppe hatten noch größere Kaliber verwendet, aber das hatte ihnen nicht geholfen.

    Da bemerkte Barker, dass seine Beine eingeschlafen waren. Wenn er laufen müsste, würde er nicht einmal aufstehen können. Aber laufen würde er wohl müssen.

    Verdammt!

    Vorsichtig veränderte er seine Position und hätte es fast geschafft. Erst im letzten Moment, als er sein Gewicht auf das andere Bein verlagerte, traf die Kante seines Stiefels einen kleinen Stein, der den Gang entlangpolterte.

    Barkers Magen krampfte sich zusammen. Das Klappern des rollenden Steins schien noch Blocks entfernt zu hören zu sein. Auch die Kreatur hatte es gehört.

    Barker spürte das Monster auf sich zukommen. Er wusste: Das war das Ende. Er hatte höchstens noch fünf Sekunden zu leben, mehr nicht.

    Mann, warum hatte er sich darauf eingelassen? Warum nur?

    Vier.

    Die Schritte wurden lauter. Barker drückte den Kolben gegen seine Schulter und zielte auf die Stelle, an der das Monster auftauchen würde.

    Drei.

    Durch das Blut, das in seinen Schläfen pochte, konnte er den schweren Atem des Ungeheuers hören. Er fühlte, dass er die Kreatur mit seiner Hand erreichen konnte. Aber dann hätte sie schon angegriffen. Ihm blieben nur noch wenige Herzschläge.

    Zwei.

    Geh weg, du Bestie! Hau ab! Verschwinde!

    Eine.

    Die Kreatur war so nah, dass sich die Haare auf Barkers Kopf bewegten, wenn es Luft durch die Nase einsog. Etwas unter den Klauen des Monsters knirschte.

    Und dann hörte Barker, der sein Glück kaum fassen konnte, wie die Kreatur sich entfernte.

    „Heiliger Strohsack!"

    Als der Game Director davon überzeugt war, dass die Gefahr vorüber war, atmete er aus. Hatte die Kreatur ihn nicht gesehen? Hatte sie ihn nicht gerochen? Immerhin war er von Kopf bis Fuß mit dem Blut und den Eingeweiden der Xenos bedeckt, es wäre also nicht überraschend. Gott, hatte er tatsächlich gerade Glück gehabt?

    In diesem Moment piepste sein Kommunikator — laut und nervtötend. So laut, dass der Ton sein eigenes Echo erzeugte. Der Ton war schwach und verklang schnell, aber er reichte aus, um der Kreatur klar zu machen, dass sie getäuscht worden war.

    Ihr Brüllen zerriss die Stille des Ganges, gefolgt von einem Geräusch, das Barker in seinen Albträumen verfolgen würde — falls er diesen Tag überleben sollte.

    Es war das Geräusch von Krallen, die über Beton schliffen.

    Weglaufen war sinnlos. Er hatte keine Chance. Barker spürte, wie etwas in ihm zerbrach. Er richtete sich auf, trat in die Mitte des Ganges und drückte den Kolben gegen seine Schulter. Diesmal zitterte der Lauf nicht. Zu seiner Überraschung verspürte der Game Director nichts als Wut, und er schien ein Ziel gefunden zu haben, an dem er seine Wut auslassen konnte.

    Barker zielte auf den Schatten, der auf ihn zuraste, und drückte ab.

    Der erste schnelle Stoß verfehlte sein Ziel. Glücklicherweise hatte der Söldner, dem die Waffe gehört hatte, Leuchtspurgeschosse in das Magazin geladen, sodass Barker sein Ziel rechtzeitig korrigieren konnte. Er visierte neu und drückte ab.

    Die Kugeln trafen die Schnauze der Kreatur, die zurückzuckte und fast nach hinten fiel. Barker spürte, wie Erregung in ihm aufstieg. Sie mischte sich mit Freude und brach in einem wilden Triumphgeheul aus ihm heraus.

    Barker trat zurück, griff die Waffe noch fester und drückte erneut ab. Wieder ein Treffer. Und noch einer. Und noch einer.

    Die großkalibrigen Geschosse rissen Fleischstücke aus der Kreatur und verlangsamten sie mit jedem Treffer. Das hinderte sie aber nicht daran, sich ihrer Beute weiter zu nähern. War sie zuerst gelaufen, so ging sie nun allerdings nur noch. Schließlich kroch sie, unfähig, sich aufzurichten.

    Das Klicken des Schlagbolzens, das anzeigte, dass das Magazin leer war, fiel mit dem letzten Zucken des monströsen Körpers zusammen, der einige Meter von Barker entfernt liegen blieb. Der Game Director drückte noch ein paarmal hektisch den Abzug. Dann ließ er die Waffe sinken und lachte hysterisch.

    „Nimm das, du Miststück!, schrie er und trat immer wieder gegen den leblosen Körper. „Jetzt bist du nicht mehr so gruselig, was?

    Ich verliere die Fassung, schoss es ihm durch den Kopf. Ich werde wahnsinnig.

    Der Auto-Doc summte und stach ihm zweimal in die Schulter. Ein paar Sekunden später spürte er, wie sein Verstand klar wurde.

    Barker taumelte von dem getöteten Monster weg, lehnte sich gegen die Wand und übergab sich.

    „Mist, murmelte er und wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. „Verdammt.

    Die nächste Minute verbrachte er damit, den Mechanismus des Sturmgewehrs zu verstehen, um das leere Magazin durch ein volles zu ersetzen. Als er es geschafft hatte, hängte er sich die Waffe über die Schulter und zog den Kommunikator aus der Tasche.

    Warum zum Teufel hatte das Ding gepiepst?

    Barker entsperrte den Bildschirm, warf einen Blick auf die Benachrichtigungsleiste und wäre vor Aufregung fast aufgesprungen. Das Netzwerk! Das verdammte Netzwerk! Sollte dieser Albtraum bald vorbei sein?

    Doch seine Freude war verfrüht. Es gab keine Kommunikation mit dem Orbit — weder Text noch Sprache. Anscheinend hatte der Kommunikator ein Signal von einem der Repeater empfangen, der noch funktionierte.

    Verdammt!

    Barker wollte das Gerät zuerst auf den Boden werfen, hielt sich dann aber doch zurück. Es könnte sich noch als nützlich erweisen. Seine Antenne war stärker als die der implantierten Sender und ermöglichte es ihm, die Situation im Auge zu behalten, wenn das Signal der Repeater durchkam. Natürlich konnte er keine Nachricht in den Orbit senden, aber zumindest … Moment!

    Er konnte keine Nachricht in den Orbit senden. Aber vielleicht woanders hin?

    Ein Hoffnungsschimmer ließ seine Angst schwinden. Wenn es ihm gelang, eine Nachricht zu senden, bestand auch die Möglichkeit, dass sie jemanden erreichte, der sich in dieser Hemisphäre von Rhapsodie befand. Schließlich konnten nicht alle Repeater gleichzeitig ausgefallen sein, oder? Nein, das war unwahrscheinlich. Es gab also eine kleine Chance. In seiner Situation durfte er auch die geringste Möglichkeit auf Rettung nicht vernachlässigen.

    Aber an wen sollte er eine Nachricht schicken?

    Die nächste Grüne Zone war das Elysium. Aber würde das Signal dort ankommen? Selbst in ruhigen Zeiten scheiterte die Kommunikation im Inferno regelmäßig. Doch jetzt, da die Kommunikation mit den Satelliten unterbrochen war, war es naiv zu hoffen, dass das Signal den ganzen Weg zurücklegen und erfolgreich empfangen werden würde. Aber es gab keine andere Möglichkeit! Oder...

    Barker wurde munter. Es gab eine Möglichkeit, wenn auch nur eine vage.

    Barker aktivierte den Chat, gab einen siebenstelligen alphanumerischen Code in das Empfängerfeld ein, tippte schnell die Nachricht ein, die er auf höchste Priorität setzte, und klickte nach kurzem Zögern auf das Senden-Symbol.

    Der Kommunikator piepste, überlegte einige Sekunden und zeigte dann eine Meldung an.

    Nachricht gesendet.

    In diesem Moment blinkte das Netzwerksymbol und erlosch.

    Der Game Director atmete aus und rutschte die Wand hinunter, als hätte man alle Luft aus ihm herausgelassen.

    Er hatte seine Chance genutzt. Hoffentlich war es nicht umsonst gewesen. Jetzt musste er sich zusammenreißen, Ruhe bewahren und überleben, bis Hilfe eintraf.

    Falls die Nachricht ankommen würde.

    Barker schüttelte den Kopf, um die düsteren Gedanken zu vertreiben, und gab sich ein paar Ohrfeigen, um sich wachzurütteln. Dann stand er auf, nahm das Sturmgewehr und überlegte, in welche Richtung er gehen sollte. Er musste einen Unterschlupf finden, und je sicherer dieser war, desto besser.

    Nachdem er eine Weile überlegt hatte, griff seine Waffe fester und schritt in die Dunkelheit.

    Kapitel 1

    Erdföderation, Orionsystem

    Planet Rhapsodie

    Rote Zone, auch bekannt als Inferno

    Außenposten des Avengers-Clans

    In dem Moment, als ich die Invasion erwähnte, explodierte der gemeinsame ComLink-Kanal des Clans förmlich vor lautem Stimmengewirr. Ich zuckte zusammen, nahm die Flasche von meinem Gürtel und trank das restliche Wasser. Dann schaltete ich den Hauptkanal stumm und rief T-Bag an.

    „T-Bag, wie läuft's da drüben?"

    Stille. Mein Magen zog sich zusammen. Verdammt, wo waren sie?

    „T-Bag! Kommen!"

    „Was soll das Geschrei, Commander?", ertönte eine Stimme hinter mir.

    Ich drehte mich um und sah erleichtert, wie der Scout das Modul betrat und Meg sich an ihn lehnte. Sie lebten, verdammt noch mal! Sie hatten es geschafft.

    „Alle Achtung! T-Bag betrachtete die auf dem Boden verstreuten Leichen und pfiff erstaunt. „Hast du die alle getötet?

    „Nein, die sind an Altersschwäche gestorben, antwortete ich grinsend. „Und was ist mit euch, Leute? Habt ihr alle Morphe da drüben vernichtet?

    „Fast, antwortete T-Bag. „Wir wollten uns gerade in den Waffenraum zurückziehen, als die Kreaturen durchgedreht sind. Die kleineren sind tot umgefallen, und die größeren sind aufeinander losgegangen. Einige rannten davon wie die Verrückten. Um es kurz zu machen: Wir haben diejenigen getötet, die geblieben sind, und sind hierhergeeilt, um dir zu helfen. Aber es sieht so aus, als hättest du alles unter Kontrolle.

    Ich nickte. „Das kann man so sagen."

    Seltsam. Was konnte mit diesen Kreaturen passiert sein, dass sie sich so verhalten hatten?

    „Wenn Sie erlauben, Boss. Ich vermute, dass die Xenos aus verschiedenen Rudeln von einer Königin geführt wurden. Nach ihrem Tod fehlte diese Kontrolle. Die Gehirne der primitiven Organismen konnten ohne externe Führung nicht mehr funktionieren und starben. Die höher entwickelten Individuen überlebten. Aber ihr Entwicklungsstand erlaubte es ihnen nicht, angemessene Prioritäten zu setzen, nachdem sie den freien Willen erlangt hatten, und sie begannen, sich untereinander zu streiten", sagte Alice in meinem Kopf.

    Kontrolliert von einer Königin? Das Ding war also die Königin gewesen? Ein empfindungsfähiger Ober-Xenos? Einer von denen, die die Invasion organisiert hatten? Darauf wäre ich nie gekommen. Es war nicht allzu schwer gewesen, sie zu töten, und ich hätte sie auch nicht als intelligent bezeichnet.

    Aber wer konnte wissen, wie schlau sie nach Xenos-Maßstäben war? Trotz ihrer begrenzten Fähigkeiten hatte sie das Versteck erfolgreich verwaltet. Sie hatte den Außenposten übernommen, war zu einem Jammer mutiert und hatte diesen Morphosaurier aufgezogen. Auch diese intelligenten Zombies waren ihr Werk. Aber es stand mir nicht zu, über ihre Intelligenz zu urteilen, wenn man bedachte, dass ich fast meine ganze Truppe getötet hatte. Und sie war nur deshalb leicht zu töten gewesen, weil sie von Natur aus keine Kampfeinheit war. Dieses Wesen hatte andere — organisatorische — Aufgaben. Die Mosaiksteine fügten sich zu einem Bild.

    Mann, ich verhungere!

    Die neuen Biobots waren großartig, daran gab es keinen Zweifel. Sie hatten mich mit den nötigen Energiereserven versorgt und meinen Energieverbrauch gesenkt. Aber diese Reserven wurden auf Kosten meines Körpers erzeugt. Ich musste 3 Kilogramm verloren haben und dringend etwas essen.

    „Was hat es mit dem Lärm im geteilten Kanal auf sich?", fragte T-Bag.

    Der Scout setzte Meg mit der Ausrüstung auf die Tischkante und suchte sich einen Platz zum Sitzen.

    „Das erzähle ich dir später, murmelte ich. „Vorher muss ich noch etwas erledigen.

    Ich öffnete das Interface, suchte Trix' Namen aus der Kontaktliste und rief den Hacker über ComLink an.

    „Hör mir gut zu, sagte ich. „Du kannst später in Panik geraten und ausflippen. Jetzt müssen wir uns um das Dringende kümmern: das System neu starten, die Kontrolle über den Außenposten übernehmen und mit den Reparaturen beginnen. Wenn ich mit dem, was hier passiert, richtig liege — und das tue ich wahrscheinlich –, dann müssen wir diesen Außenposten von einem löchrigen Kasten in eine uneinnehmbare Festung verwandeln. Also, wie starten wir den Kern neu?

    Ich musste es dem Jungen lassen — er hatte sich sofort im Griff.

    Nach einer kurzen Pause sagte der Hacker mit kühler, gefasster Stimme: „Ich bin bereit. Wir müssen Folgendes tun …"

    * * *

    „Fertig! Kontakt hergestellt! Altai, wir haben es geschafft!" Trix' aufgeregte Stimme kam durch ComLink und ließ mich zusammenzucken.

    Warum schrie er so?

    „Wir haben was geschafft?"

    Ich schaute mir den Kern an und verstand. Die orangefarbene Kugel, die nach meinen Aktionen fast völlig matt geworden war, leuchtete wieder, wurde heller, und die ersten Mikroblitze liefen zaghaft über ihre Oberfläche.

    „Das System ist unter meiner Kontrolle. Es ist nur …"

    „Was?"

    Mein Herzschlag setzte für einen Moment aus. War wieder etwas schiefgelaufen?

    „Wir können den Außenposten nicht auf unseren Clan registrieren! Es besteht keine Netzwerkverbindung! Wir können unsere Clan-Erfahrungspunkte nicht in den Fortschritt des Außenpostens investieren, Ressourcen bestellen, verbessern …"

    „Verdammt noch mal, Trix! Ich war fassungslos. „Von welchem Fortschritt redest du? Glaubst du, dass das wieder ein Spiel ist? Hast du vergessen, was um dich herum passiert? Können wir den Außenposten denn kontrollieren?

    Der Hacker zögerte, bevor er selbstsicher antwortete: „Na klar! Ich habe Administratorzugang."

    „Großartig! Vergiss den Rest. Komm schon, aktiviere die Systeme und die Verteidigung der Umzäunung, vertreibe die verdammten Kreaturen und schließe die Türen und Aufzüge! Ich möchte zu euch stoßen. Aber überprüfe vorher die Kameras, ob nicht noch irgendwo Kreaturen eingesperrt sind, sagte ich und erinnerte mich an das, was in der Krankenstation passiert war. „Du willst sie doch nicht herauslassen.

    „Verstanden, antwortete Trix. „Bin schon dabei! Sicherheitssysteme werden aktiviert. Integrität liegt bei 73 %. Einige Systeme reagieren nicht.

    „73 % klingt nicht schlecht, murmelte ich. „Ich bin in einer Minute oben, und dann räumen wir auf.

    „Da gibt es nichts aufzuräumen, Altai, sagte der Hacker mit entmutigter Stimme. „Es ist leer.

    „Was meinst du damit?", fragte ich ungläubig.

    „Was ich gesagt habe. Die Kreaturen sind weg."

    „Das verstehe ich nicht, murmelte ich vor mich hin. „Warte auf mich. Ich bin gleich oben. Uns wird schon etwas einfallen.

    Ich schaltete den Sender stumm, drehte mich zu Meg und T-Bag um und nickte ihnen aufmunternd zu.

    „Nun, Soldaten? Ich glaube, wir haben es wieder einmal geschafft. Herzlichen Glückwunsch! Lasst uns jetzt mit dem umgehen, was wir hier haben. Obwohl... Warte!"

    Mir war etwas sehr Wichtiges in den Sinn gekommen. Vor einer Woche wäre es mir nicht so wichtig erschienen, aber durch die jüngsten Ereignisse hatte sich die Situation geändert. Ich musste noch etwas erledigen, bevor ich in den Kontrollraum zurückkehren konnte.

    Ich griff in die Forschungstasche an meiner taktischen Weste, holte eine Sonde heraus und trat an die Leiche der Kreatur heran.

    Mal sehen, woraus sie besteht.

    * * *

    Es wurden Biobots eines neuen Typs entdeckt. Kompatibilität mit dem Wirt: 100 %. Kompatibilität mit vorhandenen Biobots: 100 %. Nebenwirkungen: keine. Positive Effekte: Verbesserung der Fähigkeiten des Wirts, Aktivierung einer neuen Funktion des Biocomputers:

    Ruf der Königin. Aktive Fähigkeit. Geistige Beschwörung. Diese Fähigkeit ermöglicht das Beschwören von Xenos-Organismen, die sich im Wirkungsbereich befinden. Kann in Verbindung mit Psi-Scanner und Mentale Dominanz verwendet werden. Hoher Energieverbrauch.

    Königlicher Wille. Aktive Fähigkeit. Ermöglicht es, den beschworenen Xenos Befehle zu erteilen. Die Anzahl der kontrollierten Individuen ist begrenzt. Je mehr Individuen kontrolliert werden, desto geringer ist der Grad der Kontrolle. Genauigkeit und Komplexität der Befehle hängen vom Rang der Fähigkeit und dem Level der beschworenen Xenos ab. Hoher Energieverbrauch.

    Königliches Blut. Passive Fähigkeit. Ermöglicht die Herstellung von konzentrierter, starker Säure und deren Verwendung als Waffe. Erfordert die Bildung einer speziellen Drüse und Veränderungen im Gewebe des Kehlkopfes, der Mundhöhle und der äußeren Gesichtshaut. Mäßiger Energieverbrauch.

    Transmutation. Aktive Fähigkeit. Ermöglicht die Modifikation von Geweben und Organen, um neue, einzigartige Funktionen zu erlangen und die Überlebensfähigkeit zu erhöhen. Achtung! Hoher Energieverbrauch. Ständige Versorgung mit Biobots und biologischem Material erforderlich.

    Wunderbar! Interessante Fähigkeiten, vor allem die ersten beiden. Wenn ich sie klug einsetzte, konnte ich viel damit ausrichten.

    Moment! Hatte ich ernsthaft darüber nachgedacht, noch eine Dosis Xenos-Blut zu trinken? Nein, danke. Das Berserkerblut hatte mir zweifellos in einer schwierigen Situation geholfen, aber von nun an sollte ich diese Unterstützung meiden.

    Außerdem klangen die Namen dieser Fähigkeiten etwas hochtrabend. Was für ein Kontrast zum üblichen unverständlichen Kauderwelsch!

    „Das geht auf meine Initiative, Boss. Unter den Dateien, die ich heruntergeladen habe, waren auch einige belletristische Texte vom Anfang des 21. Jahrhunderts. Ich habe sie gelesen, um meine Sprache und mein Vokabular zu verbessern. Gefällt es Ihnen nicht? Ich kann die Änderungen rückgängig machen", sagte Alice.

    „Nein, lass es, antwortete ich in meinem Kopf und konnte ein Kichern kaum unterdrücken. „Das ist gut.

    „Commander?" T-Bags Stimme riss mich aus meinem inneren Dialog. „Also, was steht auf der Tagesordnung?"

    Ich sah mich um.

    Die Leichen der infizierten Avengers hatte ich zerhackt, um keinen einzigen Tausendfüßer am Leben zu lassen. Eine der Kreaturen hatte ich verbrannt. Soweit ich mich erinnern konnte, war der zweite leer — er hatte alle Tausendfüßer der Avengers aufgebraucht und keine Zeit gehabt, neue Parasiten zu züchten. Zumindest dachte ich das.

    Auf jeden Fall mussten wir ihre Leichen verbrennen und hier alles aufräumen, egal wie lange es dauerte. Aber diesmal würde ich nicht derjenige sein, der das tat. Sollten die anderen sich darum kümmern. Ich musste nur dafür sorgen, dass sie diese Ebene mit aufgesetzten Helmen und heruntergeklappten Visieren säuberten.

    Außerdem mussten wir am Eingang eine Art Quarantänebox aufstellen, um die Fehler der Avengers nicht zu wiederholen. Obwohl ich mir nicht sicher war, wie ich die Leute, die auf dieser Ebene arbeiteten, auf außerirdische Parasiten untersuchen sollte, ohne meiner eigenen Voraussicht zum Opfer zu fallen, da ich selbst einen solchen Biocomputer in meinem Kopf hatte.

    „Auf der Tagesordnung steht, hier rauszugehen und sich auszuruhen, antwortete ich. „Vielleicht etwas essen und trinken. Sollen diejenigen, die sich die ganze Zeit oben ausgeruht haben, das Chaos aufräumen.

    Ich wechselte zum geteilten ComLink-Kanal und sagte: „Trix, wir sind hier fertig. Was ist mit dem Aufzug?"

    * * *

    Am Ausgang des Aufzugs, der in den ersten, oberirdischen Stock führte, wurden wir von Blaise und Palmer empfangen. Die Gesichter der Kämpfer leuchteten auf, als sie uns sahen. Obwohl diese Ebene geräumt war, waren sie bewaffnet. Als ich das sah, nickte ich anerkennend. Gute Arbeit, und immer wachsam bleiben!

    Nach einer herzlichen Begrüßung gingen wir in den Kontrollraum. Hier war es nicht so düster wie auf den unteren Ebenen — anscheinend gefiel es den Xenos unter Tage besser –, dennoch waren deutliche Zeichen des Kampfes zu sehen. Es gab Spuren von Blut und Schleim, und in einer Ecke lag eine abgetrennte Skorpix-Klaue.

    „Was habt ihr mit den Kadavern gemacht?", fragte ich Blaise.

    „Wir haben sie zu einem weit entfernten Modul geschleppt, antwortete der Stalker. „Sie müssen irgendwie entsorgt werden. Es sind viele.

    „Du hast die unteren Ebenen noch nicht gesehen", sagte ich.

    „Darauf würde ich lieber verzichten." Blaise machte ein gequältes Gesicht.

    „Tja, ich fürchte, das geht nicht." Ich zuckte mit den Schultern.

    „Ja, ich weiß."

    Durch das Gespräch abgelenkt, hatte ich nicht bemerkt, dass wir den Kontrollraum erreicht hatten. Blaise blieb vor der Tür stehen, winkte mit der Hand, und mit einem leisen Zischen öffneten sich die Türen — Trix musste die Videoüberwachung entdeckt haben.

    Im Inneren des Raumes befand sich eine fast exakte Nachbildung von Sanders' Büro im Fort der Thunderbirds. Die gesamte gegenüberliegende Wand war mit Videotafeln bedeckt, auf denen die Bilder der Kameras zu sehen waren. Einige Kameras waren ausgeschaltet, aber der Rest reichte aus, um ein klares Bild von dem zu bekommen, was vor sich ging.

    Unwillkürlich blieb ich auf der Schwelle stehen und starrte auf die Bildschirme, die Bilder von draußen zeigten.

    Es gab keinen einzigen lebenden Xenos auf dem Gebiet des Außenpostens. Vielleicht hatte die Königin im Sterben eine Art Anti-Ruf ausgestoßen? Oder hatte der Tod des Ober-Xenos die kleinen Geschöpfe so erschüttert, dass sie vor Schreck die Flucht ergriffen und die leckeren Menschen vergessen hatten, die in der Blechdose des Außenpostens eingeschlossen waren? Der Teufel wusste es. Aber es spielte ohnehin keine Rolle. Wir mussten das Gebiet von ihren toten Artgenossen säubern und den Außenposten in einen kampfbereiten Zustand versetzen.

    Ich blickte mich in der Runde um, die sich im Kontrollraum versammelt hatte. Diss war erschöpft und totenbleich. Margot lächelte mich glücklich an. Trix starrte auf seinen Laptop, der mit dem Kontrollpult verbunden war.

    Khan und Stone, die mit ihren Waffen auf den Knien in der Ecke saßen, strahlten beim Anblick von T-Bag. Niemand hatte mehr damit gerechnet, ihn lebend zu sehen.

    Megs Teamkameraden, die sich im Hintergrund gehalten hatten, begannen zufrieden zu plaudern, als sie ihre Anführerin entdeckten. Die ehemaligen Kämpfer der Steel Hearts hatten sich unserem Trupp angeschlossen, während wir uns um den Energiekern gekümmert hatten. Und es waren viele! Eins, fünf, zehn... Fünfzehn! Wow!

    Ich warf Meg einen ehrfürchtigen Blick zu. Sie musste eine große Autorität haben, um so viele Menschen zu überzeugen, ihr zu folgen. Umso mehr würde Fire mich hassen. Ich wusste, wie man sich Feinde machte.

    Das war jetzt also mein Clan. 25 Leute! Ich sollte eine Rede halten.

    „Hallo, alle zusammen!" Ich hob einladend die Hand. „Ich freue mich, dass alle noch leben und fast gesund sind. Herzlichen Glückwunsch! Wir haben gewonnen und einen eigenen Außenposten. Leider enden hier die guten Nachrichten. Für alle, die es noch nicht wissen: Etwas Seltsames und sehr Beunruhigendes geht vor sich. Das System des Sperrgebiets ist ausgefallen, und ich fürchte, dass dies kein vorübergehendes Problem ist. Falls es jemand noch nicht bemerkt hat: Es gibt zahlreiche Berichte über Xenos-Angriffe in den allgemeinen Kanälen. Die Kreaturen haben bereits mehrere Festungen zerstört, den Limes überrannt und sind wahrscheinlich in den Limbus eingedrungen.

    Ich denke, dass die Show vorbei ist. Ab jetzt müssen wir uns auf uns selbst verlassen. Ich weiß nicht, wie es enden wird, aber ich möchte euch an eines erinnern: Das Schicksal hat uns in eine viel bessere Position gebracht als viele Spieler, die keinen eigenen Außenposten haben. Unser Überleben hängt jetzt von diesem Betonkasten ab. Also müssen wir alle hart daran arbeiten, ihn von einer Müllhalde voller stinkender Leichen in eine zuverlässige Festung zu verwandeln. Und je schneller wir das tun, desto besser für uns alle. Später werden wir uns in Teams aufteilen und mit dem Aufräumen beginnen. In der Zwischenzeit können sich alle ausruhen."

    Die Kämpfer brummten anerkennend — sie akzeptierten meine Worte und wollten sich nicht vor der Arbeit drücken.

    Ich lächelte, nickte und ging zu Trix hinüber. „Na, wie sieht's aus?"

    Der Hacker fuhr mit den Fingern über die Tastatur und zeigte Informationen auf einem kleinen Monitor an.

    „Wir haben einen Standard-Außenposten. Sicherheitsstufe: drei. Einflusspunkte: etwas über 3.000. Zugehörigkeit: Avengers-Clan. Konzipiert für 50 ständige Bewohner. Es gibt eine kleine Reparaturwerkstatt, einen stationären Baudrucker, zwei Erntemaschinen und fünf kleine Aufklärungsfahrzeuge. Außerdem gibt es ein Biolabor und eine Regenerationskammer. Das alles wird von einem kleinen Energiekern angetrieben. Nun, das weißt du ja schon. Ein Teil der Ausrüstung, wie die Überwachungskameras und die Verteidigungsanlagen, sind beschädigt, aber im Großen und Ganzen ist alles in Ordnung."

    Ich sah den Jungen an. Er wusste, wovon er sprach. Das

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