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Ein Zuhause für Nelly: Sophienlust - Die nächste Generation 26 – Familienroman
Ein Zuhause für Nelly: Sophienlust - Die nächste Generation 26 – Familienroman
Ein Zuhause für Nelly: Sophienlust - Die nächste Generation 26 – Familienroman
eBook105 Seiten1 Stunde

Ein Zuhause für Nelly: Sophienlust - Die nächste Generation 26 – Familienroman

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Über dieses E-Book

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie wird die von allen bewunderte Denise Schoenecker als Leiterin des Kinderheims noch weiter in den Mittelpunkt gerückt.
Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

Die Frau mochte Anfang siebzig sein, war schlank, gut frisiert und elegant gekleidet. Aber sie war sichtlich nervös, ihre Hände zitterten, und manchmal war sie sogar den Tränen nahe. Denise von Schoenecker vermutete, dass sie krank war oder einfach nur überfordert. Ihre Enkelsöhne – zehnjährige Zwillinge mit Namen Bodo und Benno – schienen an der Verfassung der Oma einen erheblichen Anteil zu haben. Die beiden saßen zwar wie Unschuldslämmer auf der gepolsterten Bank, kicherten aber von Zeit zu Zeit und stießen sich gegenseitig bedeutungsvoll an. »Mein Sohn hat gesagt, dass er und seine Frau höchstens ein Vierteljahr wegbleiben werden«, erklärte Charlotte Neumüller nun. »Das wäre ja noch zu ertragen, habe ich mir gedacht. Nun aber erklärt er mir, dass der Forschungsauftrag ein ganzes Jahr und vielleicht noch länger dauert und er und Lena unbedingt dabei sein müssen. Ein ganzes Jahr diese beiden Rangen, das halte ich nicht aus. Nie tun sie, was ich ihnen sage …« »Aber Oma, wir können doch nicht den ganzen Tag stillsitzen und mit Bauklötzen spielen«, warf Bodo laut und entrüstet ein, und Benno fügte hinzu: »Ist doch echt langweilig, ey.« Denise musterte die beiden einige Augenblicke und sagte dann ungewohnt resolut: »Ich habe mit eurer Großmutter zu reden. Da habt ihr euch nicht einzumischen. Seid also leise. Ist das klar, Jungs?« Der strenge Tonfall schüchterte die Zwillinge zwar nicht ein, sie grinsten nur, hielten aber doch den Mund. Sie sagten auch nichts, als die Großmama schluchzend hervorstieß: »Ich bin 71 Jahre alt und habe neben einigen anderen Beschwerden ein Augenleiden, das ständig behandelt werden muss. Ich kann die Jungen einfach nicht über einen so langen Zeitraum betreuen und bitte Sie daher, Bodo und Benno hier aufzunehmen, bis die Eltern wieder da sind.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Jan. 2021
ISBN9783740976156
Ein Zuhause für Nelly: Sophienlust - Die nächste Generation 26 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Ein Zuhause für Nelly - Karina Kaiser

    Sophienlust - Die nächste Generation

    – 26 –

    Ein Zuhause für Nelly

    Wie aus Verzweiflung ein neues Glück entstehen kann...

    Karina Kaiser

    Die Frau mochte Anfang siebzig sein, war schlank, gut frisiert und elegant gekleidet. Aber sie war sichtlich nervös, ihre Hände zitterten, und manchmal war sie sogar den Tränen nahe.

    Denise von Schoenecker vermutete, dass sie krank war oder einfach nur überfordert. Ihre Enkelsöhne – zehnjährige Zwillinge mit Namen Bodo und Benno – schienen an der Verfassung der Oma einen erheblichen Anteil zu haben. Die beiden saßen zwar wie Unschuldslämmer auf der gepolsterten Bank, kicherten aber von Zeit zu Zeit und stießen sich gegenseitig bedeutungsvoll an.

    »Mein Sohn hat gesagt, dass er und seine Frau höchstens ein Vierteljahr wegbleiben werden«, erklärte Charlotte Neumüller nun. »Das wäre ja noch zu ertragen, habe ich mir gedacht. Nun aber erklärt er mir, dass der Forschungsauftrag ein ganzes Jahr und vielleicht noch länger dauert und er und Lena unbedingt dabei sein müssen. Ein ganzes Jahr diese beiden Rangen, das halte ich nicht aus. Nie tun sie, was ich ihnen sage …«

    »Aber Oma, wir können doch nicht den ganzen Tag stillsitzen und mit Bauklötzen spielen«, warf Bodo laut und entrüstet ein, und Benno fügte hinzu: »Ist doch echt langweilig, ey.«

    Denise musterte die beiden einige Augenblicke und sagte dann ungewohnt resolut: »Ich habe mit eurer Großmutter zu reden. Da habt ihr euch nicht einzumischen. Seid also leise. Ist das klar, Jungs?«

    Der strenge Tonfall schüchterte die Zwillinge zwar nicht ein, sie grinsten nur, hielten aber doch den Mund.

    Sie sagten auch nichts, als die Großmama schluchzend hervorstieß: »Ich bin 71 Jahre alt und habe neben einigen anderen Beschwerden ein Augenleiden, das ständig behandelt werden muss. Ich kann die Jungen einfach nicht über einen so langen Zeitraum betreuen und bitte Sie daher, Bodo und Benno hier aufzunehmen, bis die Eltern wieder da sind.«

    »Der Leiter dieser Einrichtung ist mein Sohn«, antwortete Denise nach kurzer Überlegung. »Er ist zurzeit nicht da, ich werde mich aber telefonisch mit ihm beraten. Vorher möchte ich jedoch wissen: Haben Sie wirklich keine anderen Möglichkeiten, Ihre Enkelsöhne unterzubringen, bei Verwandten oder Freunden?«

    Die geplagte Großmutter schüttelte den Kopf und erwiderte erschöpft: »Nein, leider nicht. Meine Tochter lebt nicht mehr, und meine Enkelin Nelly ist gerade erst zwanzig und damit noch viel zu jung, um auf die beiden Schlingel aufzupassen. Sie brauchen eine feste Hand.«

    Denise musterte Benno und Bodo einige Sekunden und begann zu ahnen, dass die beiden wohl schon so manchen Unsinn fabriziert hatten und tatsächlich eine energische Hand brauchten. Wahrscheinlich waren sie sich auch viel zu oft selbst überlassen gewesen. Die Eltern dieses munteren Duos waren vermutlich vor allem auf ihre Forschungsarbeit fixiert und dachten anscheinend nur wenig darüber nach, wie anstrengend die Betreuung ihrer Söhne war. Nun, da kam augenscheinlich eine neue Aufgabe auf sie, Nick und das Team von Sophienlust zu …

    »Ja, Frau Neumüller, wir wären schon bereit, Ihre Enkelsöhne hier aufzunehmen«, entgegnete Denise freundlich. »Doch dazu brauchen wir die Einwilligung der Eltern.«

    »Die sind doch in Australien. Reicht meine Einwilligung nicht?«

    »Nein, aber mit moderner Technik ist alles möglich.«

    »Damit kenne ich mich nicht aus.«

    »Das macht nichts, wenn Ihr Sohn Sie anrufen kann, dann können Sie ihn doch auch anrufen. Wenn es Ihnen aber lieber sein sollte, wenn wir das übernehmen, dann machen wir das auch. Haben Sie die Telefonnummer?«

    Die Frau atmete auf und holte aus ihrer Handtasche ein Notizbuch, schlug eine bestimmte Seite auf und gab Denise dann das Buch.

    »Sehr gut«, lobte die und schrieb sich die erforderlichen Angaben ab. Danach gab sie es ihr zurück und fragte: »Darf ich Ihnen einen Kaffee oder einen Tee anbieten, Frau Neumüller? Die Jungen haben sicherlich auch Durst.«

    Ja, den hatten sie. Sie bekamen Orangensaft, die Oma nahm gern einen Tee, und währenddessen versuchte Denise, die Eltern der hoffnungsvollen Zwillinge zu erreichen. Nach einigen vergeblichen Versuchen gelang ihr das auch.

    Jörg Neumüller schien zwar erstaunt, dass seine sonst so rüstige Mutter nicht mehr in der Lage sein sollte, seine Jungen zu versorgen, versprach aber doch, seine schriftliche Einwilligung zu geben.

    Damit war zunächst alles geklärt.

    Benno und Bodo hatten bald ihren Orangensaft ausgetrunken und waren dann bereit, hinter Denise von Schoenecker und ihrer Großmutter herzutrotten, damit sie sich als Erstes ihr künftiges Zimmer anschauen konnten.

    »Na ja, geht so«, meinte Bodo gönnerhaft, nachdem sie sich den hübsch und zweckmäßig eingerichteten Raum angeschaut hatten. »Wo sind denn die anderen Kinder?«

    »Die meisten machen um diese Zeit ihre Hausaufgaben«, antwortete Denise. »Martin Felder, Simon van Beek und Fabian Schöller sind mit den Hunden unterwegs, und die großen Mädchen sind zum Sport gegangen.«

    »Passt ständig einer auf uns auf?« Die Frage kam von Benno.

    »Selbstverständlich seid ihr immer unter Aufsicht, ihr seid ja noch längst nicht erwachsen.«

    Diese Aussage gefiel den Buben offensichtlich nicht. Sie schauten sich jedenfalls betreten und verärgert an.

    Die Oma bemerkte es. Sie strich ihnen kurz über die Köpfe und sagte tröstend: »Hier ist es natürlich anders als bei euren Eltern oder bei mir. Hier habt ihr aber auch ganz andere Möglichkeiten als daheim.«

    Die Zwillinge nickten zustimmend. Sie hatten sich für die Zeit ohne Eltern und Oma schon viel vorgenommen.

    Charlotte Neumüller hatte ebenfalls einiges vor. Nun konnte sie endlich den Rat ihres Arztes befolgen und zur Kur fahren – und anschließend in die Seniorenwohnresidenz ziehen, in der sie eine Wohnung gemietet hatte. Dann wäre jede Möglichkeit ausgeschlossen, auch weiterhin die temperamentvollen Kinder in ihrem Hause aufzunehmen …

    Schon wieder recht munter bedankte sie sich bei Denise von Schoenecker und fuhr anschließend mit Benno und Bodo nach Hause, um deren Sachen zu holen.

    *

    Die Jungen vermissten das kleine Landhaus und den Garten ihrer Großmutter nicht besonders. Dort kannten sie schließlich jeden Weg, jeden Steg, jedes Versteck und jeden Nachbarn. Sophienlust schien jedoch ein Paradies für wilde Spiele und aufregende Abenteuer zu sein.

    Und als sie an einem sonnigen Tag ihren Einzug hielten, konnten sie sich gar nicht schnell genug von der Oma verabschieden. Sie konnten sich beim Mittagessen auch nicht ordentlich benehmen, stießen ihre Gläser um und konnten den Mund nicht halten.

    Else Rennert seufzte leise, nahm sich aber fest vor, den beiden Lausebengeln Manieren beizubringen. Bodo und Benno lachten natürlich nur, wenn sie ermahnt wurden – und machten weiterhin, was sie wollten, heimlich oder unheimlich.

    An einem der nächsten Abende fehlten die Zwillinge bei Tisch.

    Regine Nielsen, die Dienst hatte, fragte mit leichter Besorgnis: »Sind Benno und Bodo noch in ihrem Zimmer? Weiß das jemand von euch?«

    Die übrigen Kinder schüttelten die Köpfe. Mit den frechen Zwillingen wollte keiner so recht etwas zu tun haben.

    Nur Pünktchen, die sich für die Jüngeren immer ein wenig verantwortlich fühlte, antwortete: »Ich habe vorhin nachgesehen. In ihrem Zimmer waren sie nicht, ich glaube, sie sind noch im Park.«

    »Ja, das glaube ich auch«, stimmte die 7-jährige Heidi aufgeregt zu. »Ich habe ihnen gesagt, dass es gleich Abendbrot gibt und wir uns alle noch die Hände und das Gesicht waschen müssen. Da haben sie mich angeschrien und mich eine Rotznase genannt. Und dann haben sie noch gesagt, dass sie etwas ganz Wichtiges vorhaben, was keiner wissen soll und … und

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