Wenn Liebe schmerzen bringt: Fürstenkrone 189 – Adelsroman
Von Laura Martens
()
Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Vor Eric Kaufmann schwang das große schmiedeeiserne Tor von Schloß Rothenstein auf. Er fuhr durch den mit roten und grauen Steinen belegten Hof zum Eingang des Seitenflügels. Unweit einer hohen Konifere parkte er. Pierre Colbert, der Butler des Kronprinzen und Prinzessin Simone, kam ihm entgegen, um ihn auf Rothenstein zu begrüßen. »Ich hoffe, Sie hatten eine gute Fahrt, Monsieur Kaufmann«, sagte er und neigte vor dem jungen Mann den Kopf. »Ihre Hoheit, Prinzessin Simone, freut sich schon seit Tagen auf Ihren Besuch.« »Ich freue mich auch darauf, meine Schwester wiederzusehen und meine Nichte endlich kennenzulernen«, antwortete Eric. Er hatte die letzten beiden Jahre im Ausland verbracht und war erst vor zwei Tagen nach Rothenstein zurückgekehrt. Der Butler geleitete den jungen Mann durch die hohe Halle des Seitenflügels zu einer geschwungenen Treppe. Sie führte zu den privaten Räumen des Prinzenpaares in der Beletage. Ihre Schritte wurden von den dicken Teppichen verschluckt, die den mittelalterlichen Steinboden bedeckten. Schloß Rothenstein war vor vierhundert Jahren erbaut worden. In den Briefen, die ihm seine Schwester nach Afrika geschickt hatte, hatte sie sich darüber beklagt, wie kalt es im Winter innerhalb des Schlosses wurde. Auch Eric spürte die Kühle, die die dicken Mauern ausstrahlten. Dabei war es Mai, und außerhalb des Schlosses herrschten fast sommerliche Temperaturen. Die Treppe endete auf einer Galerie, deren hohe Fenster auf den Hof hinausgingen. Der Butler klopfte an die Salontür, wartete einen Augenblick, öffnete sie, ohne eine Antwort abzuwarten, und meldete den Besucher. »Eric, endlich!«
Mehr von Laura Martens lesen
Fürstenkrone Classic
Ähnlich wie Wenn Liebe schmerzen bringt
Titel in dieser Serie (100)
Die bürgerliche Komtess: Fürstenkrone 104 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der Fürstin Carolin: Fürstenkrone 103 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur die Gräfin wusste alles: Fürstenkrone 130 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Frau für René: Fürstenkrone 113 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Moorprinzessin: Fürstenkrone 101 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGraf, Sie sind kein Ehrenmann: Fürstenkrone 119 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg in die Heimat: Fürstenkrone 122 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch lass dich nicht aus meinen Armen: Fürstenkrone 80 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Baby für Schloss Lindenbach: Fürstenkrone 116 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeis' erklingt die Abschiedsmelodie: Fürstenkrone 102 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer verschollene Graf: Fürstenkrone 117 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schloss in Südtirol: Fürstenkrone 110 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesgeheimnisse in Schloss Lichtenau: Fürstenkrone 100 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erbin von Montfort: Fürstenkrone 106 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimweh nach Schloss Hohenfels: Fürstenkrone 105 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBau nicht dein Glück auf fremdes Leid: Fürstenkrone 129 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur ein Hauch Glückseligkeit: Fürstenkrone 109 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch hol dich auf mein Schloss: Fürstenkrone 136 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmer Ärger mit der Liebe: Fürstenkrone 124 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWiener Liebesreigen: Fürstenkrone 112 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Sturm der Leidenschaft: Fürstenkrone 118 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer letzte Fürst von Stolzenfels: Fürstenkrone 121 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBleibt die Vergangenheit lebendig?: Fürstenkrone 127 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas verleugnete Fürstenkind: Fürstenkrone 111 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTina läuft ins Glück: Fürstenkrone 108 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeh nicht am Glück vorbei, Sybill: Fürstenkrone 144 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBleib bei mir, Nora!: Fürstenkrone 134 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie falsche Gräfin: Fürstenkrone 123 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs gibt eine Zukunft für uns: Fürstenkrone 107 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Liebe, die nie vergeht: Fürstenkrone 131 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Herzkirschen: Die fantastische Geschichte einer großen Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomtess Simones Glück: Der Bergpfarrer 286 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls der Fürst sich verliebte - Unveröffentlichter Roman: Fürstenkrone 252 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJunger Herr - ganz groß Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAmerikas letzter Eskimo: Teil 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHand in Hand mit dir durch die Nacht: Fürstenkrone 208 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Sonnenwinkel 58 – Familienroman: Du kennst die Welt noch nicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEmily – so schön und so geheimnisvoll Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Rache aus Leidenschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFest der Hoffnung, Fest der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie skandalöse Braut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Notfall wird zum Glücksfall: Der kleine Fürst 161 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarenhaus Groß & Comp.: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Liebesschwur des Prinzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarenhaus Groß & Comp. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbschied von Askalon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMagische Maskerade Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Verführung, kalte Rache? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarion Lindström: historischer Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord im Bankhaus Lindström Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie stahl sein Herz - und ging: Fürstenkrone Classic 70 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer geheimnisvolle Graf: Der kleine Fürst 410 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrrlicht 74 – Mystikroman: Der Tempel der Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer geheimnisvolle Graf: Der kleine Fürst 345 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen73. die brautfahrt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch küsse dich in meinen Träumen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein geheimnisvoller Lord: Verlorenes Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaigret regt sich auf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeständnis unter südlicher Sonne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit bangem Herzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Wie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProfessor Platonisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTierarzt in Not: Sophienlust - Die nächste Generation 92 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tanz der Jungfrau: Ein Milliardär - Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Palast der tausend Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeiße Nächte: Aus den Memoiren eines Träumers (Ein empfindsamer Roman) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Ärzte zum Verlieben Band 9: Verliebt in den Arzt aus Italien / Zu spät für das Glück? / Dr. Knight - retten Sie mein Herz / Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeuer und Eis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRotten Love Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Bann der Gefühle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Auf Seinen Knien: Ein Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeliehenes Glück Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Unbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5
Rezensionen für Wenn Liebe schmerzen bringt
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Wenn Liebe schmerzen bringt - Laura Martens
Fürstenkrone
– 189 –
Wenn Liebe schmerzen bringt
Prinzessin Gloria bleibt sich selber treu
Laura Martens
Vor Eric Kaufmann schwang das große schmiedeeiserne Tor von Schloß Rothenstein auf. Er fuhr durch den mit roten und grauen Steinen belegten Hof zum Eingang des Seitenflügels. Unweit einer hohen Konifere parkte er. Pierre Colbert, der Butler des Kronprinzen und Prinzessin Simone, kam ihm entgegen, um ihn auf Rothenstein zu begrüßen.
»Ich hoffe, Sie hatten eine gute Fahrt, Monsieur Kaufmann«, sagte er und neigte vor dem jungen Mann den Kopf. »Ihre Hoheit, Prinzessin Simone, freut sich schon seit Tagen auf Ihren Besuch.«
»Ich freue mich auch darauf, meine Schwester wiederzusehen und meine Nichte endlich kennenzulernen«, antwortete Eric. Er hatte die letzten beiden Jahre im Ausland verbracht und war erst vor zwei Tagen nach Rothenstein zurückgekehrt.
Der Butler geleitete den jungen Mann durch die hohe Halle des Seitenflügels zu einer geschwungenen Treppe. Sie führte zu den privaten Räumen des Prinzenpaares in der Beletage. Ihre Schritte wurden von den dicken Teppichen verschluckt, die den mittelalterlichen Steinboden bedeckten. Schloß Rothenstein war vor vierhundert Jahren erbaut worden. In den Briefen, die ihm seine Schwester nach Afrika geschickt hatte, hatte sie sich darüber beklagt, wie kalt es im Winter innerhalb des Schlosses wurde. Auch Eric spürte die Kühle, die die dicken Mauern ausstrahlten. Dabei war es Mai, und außerhalb des Schlosses herrschten fast sommerliche Temperaturen.
Die Treppe endete auf einer Galerie, deren hohe Fenster auf den Hof hinausgingen. Der Butler klopfte an die Salontür, wartete einen Augenblick, öffnete sie, ohne eine Antwort abzuwarten, und meldete den Besucher.
»Eric, endlich!« Prinzessin Simone, die neben ihrem Gatten auf einem mit zartgeblümter Seide bezogenen Couch saß, sprang auf und eilte ihrem Bruder entgegen. Impulsiv schlang sie die Arme um seinen Nacken. »Ich habe bereits die Minuten bis zu deinem Kommen gezählt«, sagte sie. »Versprich mir, mich nie wieder so lange allein zu lassen.«
Eric schloß seine Schwester in die Arme. »Die nächsten Jahre werde ich vermutlich in Rothenstein bleiben«, erwiderte er. »Wie ich dir bereits am Telefon sagte, habe ich mich hierher versetzen lassen. Zwei Jahre Afrika sind genug.«
»Das meine ich auch«, erklärte die junge Frau. Sie küßte ihren Bruder auf beide Wangen.
Timotheus Prinz von Rothenstein, ein dunkelhaariger Mann von etwa dreißig, ging seinem Schwager entgegen. »Du bist sicher nicht gekränkt, wenn ich dich nicht ganz so enthusiastisch begrüße, wie es Simone getan hat«, meinte er lachend. Herzlich schüttelte er ihm die Hand. »Wie du siehst, hat deine Schwester trotz der Ehe mit mir ihren Überschwang nicht verloren.«
»Alles nur Show«, scherzte Prinzessin Simone. »Im Ernst, Eric, ich habe es bisher nicht bereut, Timotheus mein Jawort gegeben zu haben.« Sie legte den Arm um ihren Gatten. »Ich hätte niemals gedacht, eines Tages so glücklich zu werden.«
»Meine Gattin übertreibt wie immer maßlos«, erklärte der junge Prinz, zog sie flüchtig an sich und küßte sie.
Es machte Eric Kaufmann froh, seine Schwester so glücklich zu sehen. Als sie ihm vor drei Jahren gestanden hatte, daß sie und Prinz Timotheus mehr als nur eine lockere Freundschaft verband und sie heiraten wollten, hatte er befürchtet, ihre Liebe würde an den Schwierigkeiten zerbrechen, die sich vor ihnen auftürmten. Wider Erwarten hatten es die jungen Leute geschafft, alle Hürden zu überwinden. Prinz Timotheus hatte seinen Eltern erklärt, daß er nicht daran dachte, eine arrangierte Ehe einzugehen, sondern nur aus Liebe heiraten würde. Sie waren mit seiner Wahl nicht einverstanden gewesen. Er hatte ihnen immer gedroht, auf den Thron von Rothenstein zu verzichten, sollten sie Simone nicht als Schwiegertochter akzeptieren. Inzwischen hatten seine Schwester und Timotheus’ Eltern Frieden miteinander geschlossen. Fürstin Frederica hatte Simone unter ihre Fittiche genommen und dafür gesorgt, daß ihr alles beigebracht wurde, was sie als Gattin des Thronfolgers wissen mußte.
»Du mußt endlich unsere Tochter kennenlernen, Eric.« Prinzessin Simone nahm ihren Bruder beim Arm und führte ihn zu dem alten Stubenwagen, der seit über hundertfünfzig Jahren in der Familie ihres Gatten war. Auch Timotheus’ Großvater, sein Vater, seine Schwester und er selbst hatten bereits in diesem Wagen gelegen. Ein Himmel aus kostbarer Brüsseler Spitze wölbte sich über ihm. »Das ist sie, unsere Stella Marie«, sagte die junge Frau mit strahlenden Augen. Behutsam hob sie den Säugling aus dem Wagen und legte ihn ihrem Bruder in die Arme. »Na, was sagst du, Eric? Ist Stella Marie nicht das schönste Baby, das du jemals gesehen hast?«
»Auch wenn deine Schwester manchmal zu Übertreibungen neigt, was Stella Marie betrifft, hat sie völlig recht«, meinte Prinz Timotheus. »Unser Töchterchen ist einfach zauberhaft.«
Eric schaute auf seine Nichte hinunter. Er fühlte eine tiefe Zuneigung zu dem kleinen Mädchen, das mit seinen Händchen in sein Gesicht griff. Stella Marie hatte die blauen Augen seiner Schwester geerbt und die dunklen Haare ihres Vaters. »Na, du!« Liebevoll berührte er das Näschen der Kleinen. »Sie sieht euch beiden ähnlich.«
»Da spricht ein Diplomat«, meinte Timotheus von Rothenstein. »Meine Eltern sind der Meinung, daß Stella Marie ganz nach meiner Großmutter kommt. Ich finde, sie gleicht eher Simone.« Er nahm die Hand seiner Gattin. »Ich habe mir eine Tochter gewünscht, die dir ähnlich ist, Chérie.«
Der Butler kehrte mit einem Hausmädchen zurück, das einen kleinen Servierwagen in den Salon schob. Kritisch überwachte er, wie das Mädchen den Teetisch deckte. Als es fast eine der Tassen aus Limoges-Porzellan fallen ließ, warf er ihm einen Blick zu, der es mitten in der Bewegung erstarren ließ.
»Sie können gehen, Louise«, sagte er.
Das Mädchen huschte lautlos aus dem Salon.
Prinzessin Simone nahm ihrem Bruder den Säugling aus den Armen und legte ihn in den Stubenwagen zurück, dann setzte sie sich mit ihrem Gatten und Eric an den Teetisch. Pierre Colbert griff nach der silbernen Teekanne und schenkte ein.
»Das wäre alles, Monsieur Colbert«, sagte die Prinzessin. »Danke.«
Der Butler zog sich schweigend zurück.
Sie sprachen über die Arbeit, die Eric als Leiter eines Hilfsobjekts in Afrika geleistet hatte. Er hatte in einem sudanesischen Dorf ein Kinderheim und eine Schule eingerichtet, die täglich von mehr Kindern besucht wurde. Der junge Mann sprach von dem Vertrauen, das die Kinder nach und nach zu den Helfern faßten. »Ich bereue nicht einen Tag, den ich in Afrika verbracht habe«, fügte er hinzu. »Trotzdem habe ich Afrika mit gutem Gewissen verlassen, denn ich weiß, daß meine Arbeit fortgeführt wird und ich dringend in unserem Rothensteiner Büro gebraucht werde.«
»Wenn du Unterstützung für eines eurer Projekte benötigst, kannst du dich jederzeit an mich wenden«, versprach Prinz Timotheus.
»Danke, Timotheus, ich weiß deine Hilfe und die deiner Familie durchaus zu schätzen.« Eric nahm sich ein Petit fours. Nachdenklich griff er nach seiner Kuchengabel. »Unser Vater hat mit mir Verbindung aufgenommen, Simone«, sagte er.
Das Strahlen in Simones Augen erlosch. »Ich habe keinen Vater mehr, er ist vor vielen Jahren verstorben«, antwortete sie eisig.
Ihr Gatte legte eine Hand auf ihren Arm. »Chérie, man sollte auch vergessen können.«
»Nein, ich werde niemals vergessen, was dieser Mann uns angetan hat!« stieß die junge Frau heftig hervor. »Unsere Kindheit war von Anfang an von den Eskapaden unseres Vaters