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Im Palast der Hoffnung: Das Erbe der Rinaldis 5
Im Palast der Hoffnung: Das Erbe der Rinaldis 5
Im Palast der Hoffnung: Das Erbe der Rinaldis 5
eBook206 Seiten2 Stunden

Im Palast der Hoffnung: Das Erbe der Rinaldis 5

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Über dieses E-Book

Seit Jahrhunderten herrscht die mächtige Dynastie der Rinaldis über ein malerisches Inselreich im Mittelmeer. Jetzt muss der betagte König abdanken. Doch wer tritt das Erbe der Rinaldis an? Intrigen, Leidenschaft und zehn unumstößliche Regeln werden für jeden Thronanwärter zu einer persönlichen Herausforderung. Die Suche beginnt ...

Heimlich schleicht die hübsche Carrie sich in den Palast der Rinaldis. Sie muss unbedingt mit Prinz Nico sprechen! Ihre kurze Affäre in London ist nicht ohne Folgen geblieben - Carrie bekommt ein Baby. Und kaum sehen sie einander wieder, entbrennt dieselbe Leidenschaft, die sie damals zueinander getrieben hat. Doch eine gemeinsame Zukunft scheint undenkbar! Denn zwischen Nico und einem Liebesglück mit der Prinzessin seines Herzens steht der Anspruch auf den Thron ...

Der fünfte Teil der großen Königssaga!

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum19. Okt. 2016
ISBN9783733769772
Im Palast der Hoffnung: Das Erbe der Rinaldis 5
Autor

Susan Stephens

Das erste Buch der britischen Schriftstellerin Susan Stephens erschien im Jahr 2002. Insgesamt wurden bisher 30 Bücher veröffentlicht, viele gehören zu einer Serie wie beispielsweise “Latin Lovers” oder “Foreign Affairs”. Als Kind las Susan Stephens gern die Märchen der Gebrüder Grimm. Ihr Studium beendete die Autorin mit einem MA in Musik, sie wurde professionelle Sängerin und schrieb Sachbücher. Mit dem Schreiben von Liebesromanen begann sie erst, als sie eines Tages die Autorin Penny Jordan kennenlernte, die sie als Freundin und Mentorin zum Schreiben ihres ersten Liebesromans ermutigte. Auf einer Auktion einer Benefiz-Veranstaltung konnte ein Tag mit einem Autor ersteigert werden. Susans Ehemann gab das höchste Gebot ab und so verbrachte Susan einen Tag mit der bekannten Romance-Autorin Penny Jordan, die beiden wurden gute Freundinnen. Für Susan Stephens steht die Familie an erster Stelle, danach kommen das Schreiben, die Freunde sowie die Haustiere. Gern besucht sie Theatervorstellungen sowie Konzerte, sie reist viel. Zu ihren Hobbys in der Freizeit zählen Lesen, Kochen und Stricken. Susan Stephens liebt Wanderungen durch die Landschaft in Yorkshire, wenn es regnet, spielt sie Klavier. Ihre liebsten Sportarten sind Reiten und Ski laufen. Ihren Ehemann lernte Susan Stephens auf Malta kennen, sie trafen sich an einem Montag und am folgenden Freitag verlobten sie sich, knapp drei Monate später waren sie verheiratet. Bis heute sind sie glücklich verheiratet und haben drei Kinder. Trotzdem hofft Susan, dass ihre Kinder bei der Wahl ihrer Lebenspartner etwas besonnener vorgehen.

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    Buchvorschau

    Im Palast der Hoffnung - Susan Stephens

    IMPRESSUM

    Im Palast der Hoffnung erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

    © Harlequin Books S. A. 2007

    Originaltitel: „Expecting His Royal Baby"

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA ROYAL

    Band 5 - 2007 by CORA Verlag GmbH, Hamburg

    Übersetzung: M. R. Heinze

    Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.

    Veröffentlicht im ePub Format in 10/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733769772

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

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    KÖNIGLICHE GESETZE

    Königliche Gesetze des Hauses Rinaldi

    DAS KÖNIGSHAUS RINALDI

    Das Königshaus Rinaldi

    Eine der reichsten königlichen Familien der Welt – vereint durch Blut und Leidenschaft, zerrissen durch Verrat und Begierde, unterworfen den strengen Regeln der Rinaldis

    Aus blauen Fluten, umweht vom Duft der Zitronen- und Orangenbäumen, ragt majestätisch eine Insel empor: San Rinaldi, die Perle des Mittelmeers. Gesegnet mit einzigartig schöner Natur, üppiger Vegetation und reichen Ernten, wird das idyllische Eiland seit vielen Jahren von König Giorgio aus dem Geschlecht der Fierezzas beherrscht. Schon seit dem Mittelalter lenkt seine Familie die Geschicke der Insel, machte sie zu einem florierenden Handelsplatz und gelangte so zu unermesslichem Reichtum – Reichtum, der zu allen Zeiten zu Neid, Intrigen, Verrat und Auseinandersetzungen führte.

    Auseinandersetzungen und Probleme stehen auch König Giorgio ins Haus. Besorgt beobachtet man im Palast von San Rinaldi, dass es dem neunzigjährigen Monarchen gesundheitlich immer schlechter geht.

    Doch wer soll nach dem tragischen Tod der beiden Kronprinzen das Erbe der Rinaldis antreten?

    König Giorgio muss seine Wahl treffen unter den Prinzen und Prinzessinnen der Dynastie. Kein leichtes Unterfangen! Denn wer den Thron von San Rinaldi besteigen und über das blühende Inselreich herrschen will, muss sich entscheiden, ob er sich den strengen Gesetzen des Hauses Rinaldi unterwirft – oder der Stimme seines Herzens folgt und statt der Krone die Liebe wählt ...

    PROLOG

    Der Botschafter von San Rinaldi hielt den Atem an, als der Fallschirmspringer durch die Wolken stieß. Nicht auszudenken, sollte dem Thronerben etwas zustoßen. Das war bei Nico Fierezzas Leidenschaft für Extremsportarten durchaus möglich. Selbst wenn heute alles glatt ablief, konnte es morgen ganz anders aussehen. Der Botschafter atmete erst ruhiger, als Prinz Nico sicher auf festem Boden landete und sich gekonnt abrollte.

    Unmittelbar nach der Landung spürte er noch den Adrenalinschub. Nico hatte soeben einen Rekord gebrochen. Nie zuvor war ein Fallschirmspringer aus dieser Höhe ohne Sauerstoffmaske gesprungen. Doch nun zwang er sich wieder zu Ruhe und Besonnenheit. Er hatte gelernt, dass Euphorie wie überhaupt jedes heftige Gefühl gefährlich war – sie vernebelte den Verstand.

    Während ein Helfer den Fallschirm hielt, nahm Nico den Helm ab und musterte den Botschafter genauer. Er hatte den Besucher schon von der Luft aus entdeckt. Erleichtert stellte er fest, dass offenbar kein Unglück den Diplomaten hierherführte. Dafür hatte Nico einen Blick.

    Schon lange hielt Prinz Nico sich von den Ränkespielen und Machtkämpfen am Hof seines Großvaters Giorgio, dem König von San Rinaldi, fern. Die Familie Fierezza regierte bereits seit dem Mittelalter auf San Rinaldi. Mit ihrer

    Schönheit und vielfältigen Reizen zog die Mittelmeerinsel die Reichen und Mächtigen aus aller Welt unwiderstehlich an.

    Diese Leute und die Hofintrigen waren für Nico Grund genug gewesen, seine Heimat zu verlassen und aus eigener Kraft etwas aufzubauen. Ohne auf Privilegien oder persönliche Verbindungen zurückzugreifen, hatte er sich in London einen Namen als Architekt erkämpft. Heute konnte Nico mit Recht behaupten, jeden einzelnen Cent selbst verdient zu haben.

    Den Helm unterm Arm, ging er zielstrebig auf den Botschafter zu. Eigentlich wusste Nico gar nicht, was ihn im Leben so unerbittlich antrieb. Schließlich lag eine glückliche Kindheit mit einer liebevollen Mutter hinter ihm. Im Grunde brauchte er niemandem etwas zu beweisen.

    Aber vielleicht lag es doch an seiner Herkunft. Denkbar, dass Männer wie er sich von allem befreien mussten, was sanft oder liebevoll war. Nico trieb sich selbst bis an die Grenze des Möglichen, einfach um zu spüren, dass er lebte. Sein Vater hatte es genauso gehalten. Mit seiner Jacht war er bis an die Grenze und darüber hinaus gegangen. Das hatte ihn, seinen Bruder und seine Schwägerin das Leben gekostet. Nico empfand Dankbarkeit, weil seine Mutter noch lebte. Das Unglück bildete für ihn eine Lektion, die er nie vergessen würde.

    Abseits der anderen Leute blieb er stehen, um sich ungestört mit dem Diplomaten zu unterhalten. Nico nahm sich vor, möglichst freundlich zu bleiben, ohne sich auf Kompromisse einzulassen.

    „Herr Botschafter", sagte er kurz angebunden, als der untersetzte Mann auf ihn zutrat.

    „Sie haben mich also erkannt", erwiderte der Botschafter und lachte nervös.

    „Natürlich, entgegnete Nico nun höflich. „Wie geht es meiner Mutter?

    „Sehr gut, Hoheit, und Ihrem Großvater auch …"

    Er runzelte die Stirn, weil der Mann nicht weitersprach. Jetzt wusste Nico, worum es ging. „Seine Majestät wünscht mich zu sehen", stellte er fest.

    „Das ist richtig, Hoheit."

    Die Jubelrufe der anderen Fallschirmspringer lenkten den Botschafter kurz ab. Nico hatte haushoch gewonnen. Trotzdem ließ er sich nichts anmerken und zeigte wie üblich keine Gefühle. Nicht einmal seine graublauen Augen verrieten etwas.

    Prinz Nico ahnte, wie einschüchternd er auf den wesentlich älteren und erfahrenen Diplomaten wirkte. Über einen halben Kopf größer, schlank und gebräunt von den vielen Arbeitsstunden im Freien, stand er ihm gegenüber. Nico liebte es, die Entstehung der von ihm entworfenen Bauwerke mitzuerleben. Er hatte die kräftigen Hände eines Mannes, der selbst mit anpackte. Sein Gesicht wirkte durch einen pechschwarzen Dreitagebart hart und verwegen.

    Der Botschafter arbeitete allerdings für einen intelligenten und klugen Monarchen und wurde mit jeder Situation fertig. Daher wappnete er sich und konzentrierte sich voll auf seine Aufgabe. Seinen scharfen grauen Augen entging nichts. Er achtete sorgfältig auf jedes Wort, das Nico Fierezza an ihn richtete.

    „Sagen Sie bitte Seiner Majestät, dass ich zu ihm komme, sobald es meine Arbeit mir erlaubt."

    Inzwischen riefen die anderen Männer nach ihm und winkten ihn zu sich aufs Podium. Abwehrend hob Nico die Hand.

    Der Botschafter war sicher, dass der Prinz besser war als alle hier auf dem Platz. Nach dem spektakulären Sprung müsste er eigentlich begeistert und aufgeregt sein. Trotzdem machte er weder einen zufriedenen noch gar selbstgefälligen

    Eindruck. Im Gegenteil, Nico hatte es offenbar nicht eilig, sich von den anderen feiern zu lassen.

    Es hieß, dass dieser Enkel des Königs keine Emotionen kannte. Und das schien zu stimmen – eine ideale Voraussetzung für die bevorstehenden großen Aufgaben. König Giorgio suchte dringend nach einem Thronerben, bevor sich sein Gesundheitszustand noch weiter verschlechterte. Der Diplomat wusste, dass Prinz Nico über die idealen Eigenschaften verfügte: Für ihn kam die Pflicht an erster Stelle, er war absolut verschwiegen, und er hatte einen einwandfreien Lebenswandel aufzuweisen. Bei ihm brauchte der König keinen Skandal zu fürchten.

    Der Botschafter ließ sich zwar nichts anmerken, doch insgeheim war er sich bereits des Erfolges sicher.

    „Ich lasse mich bei Seiner Majestät entschuldigen, fuhr Nico fort. „Richten Sie ihm bitte aus, dass ich so bald wie möglich nach San Rinaldi reisen werde.

    Zustimmend neigte der älter Mann den Kopf. Wenn der Sieg zum Greifen nah war, konnte man leicht einen Kompromiss eingehen. „Seine Majestät wird sicher Verständnis zeigen. Ich soll Sie in seinem Namen bitten, den Zeitpunkt Ihres Erscheinens selbst zu wählen."

    Was ist das denn, dachte Nico amüsiert. Seit wann zeigte König Giorgio sich so entgegenkommend? Seinem Großvater lag wohl extrem viel an seinem Besuch, wenn er bereit war zu warten. „Es handelt sich vielleicht um eine oder zwei Wochen, nicht mehr."

    „Ausgezeichnet, versicherte der Botschafter. „Seine Majestät wird sehr erfreut sein. Aus den Augen des Prinzen traf ihn ein warnender Blick. Er sollte nicht übertreiben. „Vielleicht könnten wir ein Datum festlegen", fügte er hinzu.

    „Ich werde Sie informieren, erwiderte Nico in einem Ton, der keinen Zweifel an seiner Haltung ließ. Heute war der Prinz zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, Herr Botschafter.

    Nico hatte sich bereits abgewandt und entfernte sich, als sich der Diplomat so tief verbeugte, wie es eigentlich nur vor dem König üblich war.

    1. KAPITEL

    Auf dem Sarg lag eine einzelne weiße Rose. Regentropfen glitzerten an den zarten Blütenblättern.

    Die Blume auf dem Namensschild aus Messing machte Carrie traurig. Sobald Erde den Sarg bedeckte, sah niemand mehr den Namen der Tante, die für ihre Nichte nichts übrig gehabt hatte. Doch so etwas ließ sich nicht steuern. Carrie hatte ihre Tante geliebt, obwohl ihre Gefühle ins Leere stießen. Ja, es war traurig. Trotzdem war Carrie froh, dass Worte nicht alles zerstören konnten. Der Zuneigung zu ihrer Tante konnten sie nichts anhaben.

    „Carrie Evans?"

    Sie drehte sich um. Hinter ihr stand ein Mann mit einem schwarzen Regenschirm, unter dem seine finstere Miene noch geheimnisvoller wirkte. Außer ihr selbst waren nur vier Leute zum Begräbnis erschienen – der Geistliche und drei Bestatter, die sich jetzt entfernten. Carrie nahm ihren ganzen Mut zusammen. „Ja, ich bin Carrie Evans, erwiderte sie. „Was kann ich für Sie tun?

    „Tut mir leid, Miss, aber ich war beim Haus und habe niemanden angetroffen."

    Sie kannte den Mann nicht, erriet jedoch den Grund für sein Erscheinen. Bestimmt wollte er ihr die Papiere zustellen, die sie aus dem Haus ihrer Tante vertrieben. So wünschten es die Verwandten, die bei Tante Mabel nie zu Besuch gewesen waren. Gestern hatte bereits ein Anwalt angerufen und die Lage erklärt.

    Gestern, als sich ihr Leben unwiderruflich verändert hatte …

    Carrie war fünfundzwanzig, obwohl sie jünger aussah. Das lag weniger an der konservativen Kleidung, sondern mehr an der hellen Haut. Außerdem kämmte sie sich das üppige Haar immer straff nach hinten und schlang es zum Knoten. Carrie zeigte ihre Lockenpracht ungern offen. Sie fand, dass das Rotgold eher zu einer Schauspielerin oder einem Model passte. Am liebsten hätte sie das Haar braun färben lassen, doch das war ihr auf die Dauer zu teuer. Ihr Gehalt als Sekretärin deckte gerade die laufenden Kosten.

    Betont durch dichte schwarze Wimpern, prägten die großen blauen Augen ihr Gesicht. Alles in allem wirkte sie wie eine tüchtige junge Frau, die für das geltende Schönheitsideal eine Spur zu füllig war. Dafür konnte sie aber ziemlich entschlossen auftreten.

    „Ich habe meine Sachen bereits aus dem Haus meiner Tante entfernt, erklärte sie beherrscht. „Sobald wir hier fertig sind, hole ich meinen Koffer und bringe die Schlüssel zum Anwalt.

    Sie tat ihm leid, weil er gehört hatte, dass sie kein Dach mehr über dem Kopf hatte. Die Erben ihrer Tante beanspruchten das Haus, in dem sie wohnte, ganz für sich. „Offenbar haben Sie alles im Griff, meinte er, um den Schlag abzumildern, „und daher brauchen Sie wohl kaum einen Rat von mir.

    „Nein, danke", entgegnete sie.

    Obwohl sie einen äußerst höflichen Ton anschlug, hielt sie seine Worte offenbar lediglich für eine lahme Floskel. Als er Miss Evans die Papiere überreichte, stieg sie noch weiter in seiner Achtung. Trotz des Unglücks, das sie getroffen hatte, strahlte diese ungewöhnliche junge Frau eine stille Würde aus, die Respekt forderte.

    Carrie hatte zuletzt schon gar nicht mehr gemerkt, wie kalt und unansehnlich ihr Zimmer war. Laut Räumungsbescheid blieben ihr vierundzwanzig Stunden, um die Sachen wegzuschaffen. So viel Zeit brauchte sie gar nicht.

    Einerseits vermisste sie ihre Tante. Andererseits war Carrie froh, dieses traurige und einsame Haus endlich zu verlassen. Dabei hätte es ohne Weiteres ein Heim voll von Liebe und Fröhlichkeit sein können. Dafür hätte Tante Mabel nur vergessen müssen, dass Carries Vater nicht sie, sondern ihre Schwester geheiratet hatte.

    Seufzend schüttelte sie den Kopf. Die Situation könnte kaum schlimmer sein. Carrie war arbeitslos, obdachlos, alleinstehend und schwanger.

    Trotzdem war sie fähig, aufrichtig glücklich zu lächeln, wenn sie an ihr Baby dachte. Die Freude über die Schwangerschaft ließ sie sich durch nichts nehmen. Eines Tages würde sie einen Menschen treffen, den sie lieben konnte und der ihre Gefühle erwiderte. Ihn würde sie umsorgen und gemeinsam mit ihm in die Zukunft blicken. Im Augenblick hatte Carrie aber ein ganz anderes Problem. Sie musste den Vater ihres Kindes informieren. Schließlich hatte er ein Recht darauf, es zu erfahren. Doch allein schon bei der Vorstellung krampfte sich ihr der Magen zusammen.

    Bedauerlicherweise war der Vater ihres

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