Bleib bei mir, City-Girl!: Die Lassiters 5
Von Kathie DeNosky
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Über dieses E-Book
Erleben Sie die glanzvolle 7-teilige Familiensaga: Nach dem plötzlichen Tod des Familienoberhaupts herrscht Aufruhr in der Familie Lassiter. Die Erben müssen sich gegen Lügen und Intrigen wehren - und für ihre große Liebe kämpfen!
Knisternde Spannung herrscht zwischen ihnen, seit sie sich auf seiner Ranch zum ersten Mal geküsst haben! Aber Chance Lassiter ist überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Fee nach Los Angeles zurückkehrt. Oder gibt es einen Weg, das aufregende City-Girl zu halten?
Kathie DeNosky
Kathie DeNosky stellt ihren Wecker oft auf 2 Uhr morgens, um wenigstens einige Stunden in Ruhe arbeiten zu können, bevor der Rest der Familie erwacht. Während dann in ihrem Büro leise Countrymusik erklingt, schreibt sie an ihren Romances, denen eine ganz besondere Mischung aus Sinnlichkeit und Humor zeigen ist. Sie zählt zu den Top-Autorinnen und hat bereits viele Auszeichnungen erhalten.
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Buchvorschau
Bleib bei mir, City-Girl! - Kathie DeNosky
IMPRESSUM
Bleib bei mir, City-Girl! erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2014 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Lured by the Rich Rancher"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 354 - 2015 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Silke Schuff
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733769598
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Chance Lassiter und seine Halbschwester Hannah Armstrong trafen sich am vierten Juli zur verabredeten Uhrzeit vor der Tür, die in den weitläufigen Wohnbereich der Big Blue Ranch führte.
„Das hier kommt mir irgendwie total verkehrt vor. Vor zwei Monaten erst habe ich erfahren, dass ich eine Schwester habe, und jetzt muss ich dich schon wieder hergeben", sagte er traurig.
„Da ist was dran, erwiderte sie lächelnd. „Aber du bist ein guter Freund von Logan, da werden wir zwei uns vermutlich öfter über den Weg laufen.
„Darauf kannst du dich verlassen. Jedenfalls, was mich angeht. Er warf einen liebevollen Blick auf seine fünfjährige Nichte Cassie, die ungeduldig darauf wartete, dass sie endlich die Blumen streuen durfte, die sie in einem Körbchen am Arm trug. „Ich habe Cassie versprochen, mindestens einmal pro Woche mit ihr nach Cheyenne zu fahren, um ein Eis zu essen. Ich werde mein Wort halten.
„Ich habe es kommen sehen. Du wirst sie hoffnungslos verwöhnen", seufzte Hannah in gespielter Verzweiflung.
Er grinste und zuckte mit den Schultern. „Ich bin ihr Lieblingsonkel. Was erwartest du?"
„Du bist ihr einziger Onkel, gab sie lachend zurück. „Ihr bleibt also keine Wahl.
Als Chance vor einiger Zeit von seiner Halbschwester erfahren hatte, die aus einer außerehelichen Beziehung seines Vaters stammte, hatte er eine Reihe unterschiedlichster Gefühle durchlebt. Zunächst einmal war er zornig und enttäuscht gewesen. Sein Vater, den er immer für ein Vorbild in Sachen Moral und Anstand gehalten hatte, war seiner Ehefrau untreu gewesen. Und Marlene Lassiter, seine Mutter, wusste sowohl von der Affäre als auch von der Tochter ihres Mannes und hatte Chance kein Wort davon gesagt. Diese Tatsache machte die Enttäuschung umso bitterer. Seine Mutter war sich immer darüber im Klaren gewesen, wie sehr Chance während seiner Kindheit Geschwister vermisst hatte. Jetzt kam es ihm vor, als hätten seine Eltern ihm die Möglichkeit verwehrt, zumindest zeitweise zusammen mit seiner Halbschwester aufzuwachsen. Daher setzte er nun alles daran, die verlorenen Jahre aufzuholen, seit er vor zwei Monaten Hannah und seine bezaubernde Nichte kennengelernt hatte.
Als die Tür endlich geöffnet wurde, nahm er Hannahs Hand und legte sie in seine Armbeuge. „Abgesehen von der obligatorischen Verabredung zum Eisessen … du weißt, dass ich jederzeit für dich und Cassie da sein werde. Anruf genügt."
„Du und deine Mutter, ihr beide seid so fantastisch. Tränen schimmerten in Hannahs grünen Augen, die seinen so ähnlich waren. „Ich weiß nicht, wie ich euch jemals danken soll. Ihr habt uns mit offenen Armen empfangen. Und eure Zuneigung bedeutet alles für mich.
Er schüttelte abwehrend den Kopf. „Es besteht kein Grund für Dankbarkeit. Das ist das Schöne an einer Familie. Wir lieben Cassie und dich bedingungslos. Und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, wie lange es gedauert hat, bis wir uns gefunden haben."
Als sie den Gang zwischen den Stuhlreihen beschritten, richtete Chance den Blick auf das kleine rothaarige Mädchen vor ihnen. Cassies Locken wippten im Takt ihrer weit ausholenden Bewegungen, mit denen sie die Blüten aus ihrem Korb um sich warf. Chance fand sie unglaublich süß, und die Brust schwoll ihm vor onkelhaftem Stolz.
Dann erreichten sie den Bräutigam, der neben dem Geistlichen am Kamin stand. Kurz darauf bekam Chance sein Einsatzzeichen und legte die Hand seiner Schwester in die von Logan Whittaker. Gerührt küsste er Hannah auf die Wange, stellte sich als Trauzeuge neben seinen Freund und warf ihm einen bedeutungsvollen Seitenblick zu. „Pass bloß gut auf Hannah und Cassie auf, raunte er ihm zu. „Du weißt ja, was passiert, wenn du es nicht tust.
„Du wirst mir die Hölle heißmachen", erwiderte Logan lächelnd.
„Darauf kannst du deinen Hintern verwetten", versprach Chance.
„Du musst dir weder um Hannah noch um Cassie Sorgen machen", sagte Logan und küsste Hannahs Hand. Dann trat er mit seiner Braut vor den Geistlichen.
Als der ältere Herr seine Brille zurechtrückte und salbungsvoll zu sprechen begann, betrachtete Chance die Hochzeitsgäste. Außer Dylan und Jenna war der Lassiter-Clan in voller Stärke angetreten. Und die Abwesenheit seines Cousins Dylan und dessen frisch angetrauter Gattin Jenna war allzu verständlich. Schließlich lag deren Hochzeit nur knapp eine Woche zurück, und sie waren noch auf Hochzeitsreise in Paris.
Chance ließ den Blick schweifen und entdeckte seine Cousine Angelica, die auf einem Stuhl in der hintersten Reihe weitab vom Rest der Familie Platz genommen hatte. Sie war immer noch wütend, weil ihr kürzlich verstorbener Vater in seinem Testament verfügt hatte, dass ihr früherer Verlobter Evan McCain und nicht sie selbst die Kontrolle über den Medienkonzern der Familie erhielt. Chance hatte keine Ahnung, was sein Onkel sich dabei gedacht hatte, aber er vertraute auf das Urteilsvermögen von J. D. Lassiter. Bestimmt hatte es einen guten Grund für die Entscheidung gegeben. Chance wünschte sich nur, Angelica könnte das ebenso sehen.
Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Trauungszeremonie zu und fischte den Ring aus seiner Brusttasche, als Logan sich mit ausgestreckter Hand zu ihm umdrehte. Sein künftiger Schwager hatte ihm das kostbare Schmuckstück zuvor anvertraut. Er beobachtete, wie Logan seiner Braut den mit Diamanten besetzten Ring ansteckte, und musste unwillkürlich lächeln. Er selbst trug sich zwar überhaupt nicht mit Heiratsabsichten. Aber er sah gern zu, wie zwei Menschen, die füreinander bestimmt waren, dieses Ritual vollzogen. Und nach einem Paar, das besser zusammenpasste als Hannah und Logan, musste man wohl ziemlich lange suchen.
„Kraft meines Amtes, das mir vom Staat Wyoming verliehen wurde, erkläre ich Sie zu Mann und Frau, intonierte der Geistliche mit fester Stimme. „Sie dürfen die Braut nun küssen.
Chance wartete ab, bis Hannah und Logan einen ebenso zärtlichen wie hingebungsvollen Kuss getauscht hatten, bot der Trauzeugin galant seinen Arm und folgte dem Brautpaar dann mit ihr gemeinsam zur Tür. Cassie hüpfte ausgelassen neben ihnen her. Plötzlich entdeckte er eine blonde Frau, die neben seinem Cousin Sage und dessen Verlobter Colleen saß. Interessant.
Ihr Haar hatte einen matt schimmernden Goldton, und sie war zweifellos das schönste weibliche Wesen, das er je gesehen hatte. Als sie den Blick ihrer strahlend blauen Augen auf ihn richtete und ihm ein warmes Lächeln schenkte, war ihm, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen. Es kostete ihn einige Mühe, nicht stehen zu bleiben und sie mit den Augen zu verschlingen.
Chance hatte keine Ahnung, wer sie war. Aber er beabsichtigte, so bald wie möglich auch das kleinste Detail über sie herauszufinden.
Als Felicity Sinclair den Kopf hob und dem Blick des Trauzeugen begegnete, hatte sie das Gefühl, als würde sich der Boden unter ihren Füßen bewegen. Er folgte dem frisch vermählten Paar an der Seite der Trauzeugin durch den Gang zwischen den Stuhlreihen und war einfach perfekt.
Wie der Bräutigam trug auch er ein weißes Hemd, ein schwarzes Jackett, dunkelblaue Jeans und einen breitkrempigen Cowboyhut. Der Mann schien alles zu verkörpern, was sie sich je erträumt hatte. Und mehr noch. Er war groß, breitschultrig und auf eine robuste Weise attraktiv. Aber noch bestechender war das unerschütterliche Selbstbewusstsein, das ihn umgab wie eine leuchtende Aura. Alles an ihm schien zu sagen, dass man ihm bedingungslos vertrauen konnte. Felicity hoffte inständig, dass er ein Mitglied der Familie Lassiter war. Wenn das der Fall war, konnte sie seine blendende Erscheinung vielleicht für ihre Öffentlichkeitskampagne nutzen.
Als er im Weitergehen den Blick abwandte, beugte Felicity sich zu dem Paar, das neben ihr saß. „Sage, weißt du zufällig, wer der Trauzeuge ist?"
„Aber klar doch. Das ist mein Cousin Chance, antwortete Sage und stand auf. „Er besitzt die Mehrheit der Anteile an der Big Blue Ranch.
Mit einem aufgeregten Kribbeln im Bauch folgte sie Sage und Colleen auf die große Terrasse, wo der Hochzeitsempfang stattfinden sollte. Dieser unverschämt gut aussehende Cowboy gehörte also tatsächlich zur Familie. Sie fragte sich kurz, warum sie ihn bei der Eröffnung des neuesten Lassiter Grills nicht getroffen hatte, vergaß es dann aber wieder. Ihre Gedanken waren zu sehr mit der Planung ihrer PR-Kampagne beschäftigt. Für das, was sie im Sinn hatte, war die Big Blue Ranch die ideale Kulisse. Und ein bodenständiger, vertrauenswürdiger und obendrein attraktiver Cowboy wäre ein überzeugender Übermittler ihrer Botschaft.
Ihr Chef, der neue Geschäftsführer von Lassiter Media, Evan McCain, hatte sie nach Cheyenne geschickt, wo sie sich um die Öffentlichkeitsarbeit anlässlich der Eröffnung des Lassiter Grills kümmern sollte. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, innerhalb von zwei Wochen wieder in Los Angeles zu sein. Aber offenbar war ihre Arbeit so zufriedenstellend gewesen, dass ihr Aufenthalt in Wyoming verlängert wurde. Vor zwei Tagen hatte sie telefonisch den Auftrag erhalten, eine Kampagne zu entwickeln, die das Ansehen der Familie Lassiter aufpolieren würde. Keine leichte Aufgabe. Gerüchte über Angelica Lassiters Unzufriedenheit mit dem Testament ihres Vaters und ihre Verbindung zu Jack Reed hatten sich wie ein Lauffeuer verbreitet und das Image einer glücklichen Familie beschädigt. Besonders die Tatsache, dass Jack Reed dafür bekannt war, Mehrheitsbeteiligungen von Firmen zu erwerben, um sie dann mit Gewinn zu veräußern oder gar zu zerschlagen, hatte zu Nervosität unter den Aktionären geführt. Schon als Felicity den Hörer auflegte, hatte sie etliche brauchbare Ideen im Kopf. Sie war zuversichtlich, dass ihre Kampagne den Schaden beheben und Lassiter Media als das solide Unternehmen darstellen würde, das es seit jeher gewesen war. Sie brauchte nur die richtige Person vor der richtigen Szenerie. Wie es aussah, hatte sie beides gefunden.
Natürlich musste sie Chance erst davon überzeugen, mitzumachen und in den Fernsehspots und Zeitungsanzeigen zu erscheinen, die sie geplant hatte. Aber da machte sie sich keine allzu großen Sorgen. Soweit sie wusste, waren alle Lassiters mit einem ausgeprägten Familiensinn gesegnet. Wenn sie Chance erklärte, wie sehr die Kampagne seiner Familie nutzen würde, wäre er bestimmt bereit, ihr zu helfen.
Sie fand einen freien Platz an einem der runden Tische, die auf der großen Terrasse für die Gäste aufgestellt worden waren. Nachdem sie sich gesetzt hatte, holte sie das Handy aus der Handtasche, um einige Notizen einzugeben. Ihr schwirrte der Kopf vor lauter guten Ideen. Da konnte sie sich unmöglich nur auf ihr Gedächtnis verlassen.
„Darf ich mich zu Ihnen setzen, meine Liebe?"
Felicity blickte auf und sah sich einer sympathischen gepflegten älteren