Schicksalstage auf Mallorca
Von Penny Roberts
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Über dieses E-Book
Süße Unschuld oder Schwindlerin? Der Anwalt Fernando Estevez traut der jungen Frau nicht, die behauptet, die lang vermisste Laura Santiago zu sein. Heimlich will er prüfen, ob sie wirklich der reichen Dynastie entstammt - und lädt sie in seine Villa auf Mallorca ein. Für sieben Tage und Nächte …
Penny Roberts
Hinter Penny Roberts steht eigentlich ein Ehepaar, das eines ganz gewiss gemeinsam hat: die Liebe zum Schreiben. Schon früh hatten beide immer nur Bücher im Kopf, und daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Und auch wenn der Pfad nicht immer ohne Stolpersteine und Hindernisse war – bereut haben beide ihre Entscheidung, das Hobby zum Beruf zu machen, nie. Denn was kann es Schöneres geben, als mit der Kraft der eigenen Fantasie immer wieder neue Geschichten zu erzählen?
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Buchvorschau
Schicksalstage auf Mallorca - Penny Roberts
IMPRESSUM
Schicksalstage auf Mallorca erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2012 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg, für Penny Roberts
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA EXTRA
Band 3 - 2013 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733777012
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Strahlender Sonnenschein empfing Laura, als sie aus der stickigen Flughafenhalle ins Freie trat. Sie atmete tief durch und umfasste das silberne Kreuz, das sie an einer feingliedrigen Kette um den Hals trug, solange sie zurückdenken konnte. Endlich hatte sie ihr Ziel erreicht: Palma de Mallorca. Sie verspürte Erleichterung, als sie sich klarmachte, dass der Stillstand der letzten Zeit nun vorüber war. Doch zugleich überkam sie auch ein Gefühl der Angst. Was würden ihr die nächsten Tage bringen? Wie würden die Menschen, die sie gar nicht kannte und die ihr dennoch so nah waren, sie empfangen?
Sie sah sich um. Überall standen Taxen, deren zumeist ältere spanische Fahrer lautstark um Fahrgäste warben; außerdem zahlreiche Reisebusse mit glücklichen Touristen, die sich darauf freuten, zu ihren Hotels gebracht zu werden. In zwei Wochen würden sie, nach einem wohlverdienten Urlaub, entspannt wieder hier ankommen, um nach Hause zu fliegen und sich schon auf die nächsten Ferien zu freuen. Wie anders erging es da doch Laura selbst – sie wusste weder, was auf sie zukam, noch, wie lange sie bleiben würde.
Und vor allem wusste sie nicht, wie es nach ihrer Reise nach Mallorca weitergehen sollte. Ihre Stelle als Erzieherin in einer Kindertagesstätte in Barcelona hatte sie vor Kurzem verloren, da die Einrichtung aufgrund finanzieller Schwierigkeiten schließen musste.
Angesichts des schönen Wetters schien die hektische Betriebsamkeit des Flughafenalltags niemandem etwas auszumachen. Die strahlende Sonne zauberte jedem Neuankömmling ein Lächeln auf die Lippen, ganz gleich, wie gestresst er auch sein mochte nach seinem Flug. Auch bei Laura verfehlte der herrlich blaue Himmel seine Wirkung nicht. Zumindest nicht gänzlich, wenngleich ihre Sorgen weiterhin die Oberhand behielten.
Bereits vor gut einer Stunde war ihr Flieger, den sie am Vormittag von Barcelona aus genommen hatte, nach einer Flugzeit von gerade einmal fünfzig Minuten gelandet. Anschließend hatte sie ihren großen roten Trolley, der nun neben ihr stand, vom Gepäckband geholt und dann gewartet. Darauf, dass ein Mitglied der Familie Santiago sie in der Ankunftshalle abholte.
So war es abgesprochen gewesen. Doch zu Lauras Bestürzung hatte niemand nach ihr gefragt. Und jetzt blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als sich ein Taxi zu nehmen. Die Adresse der Firma der Santiagos kannte sie zum Glück.
Sie runzelte die Stirn. Früher, vor den Ereignissen, die ihr Leben von einem Augenblick zum anderen auf den Kopf gestellt hatten, war ihr der Name der reichen mallorquinischen Familie kein Begriff gewesen. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass die Santiagos, die zwar auf Mallorca ständig in der Presse Beachtung fanden, auf dem Festland bei Weitem nicht so bekannt waren. Daher hatte Laura zunächst nicht gewusst, von wem ihre Mutter sprach, als sie sie im Krankenhaus zur Rede gestellt hatte …
Laura schüttelte den Kopf. Die unliebsame Szene und die darauffolgenden Ereignisse spukten ihr jetzt schon seit Monaten ununterbrochen im Kopf herum. Wieder und wieder dachte sie über alles nach, zuletzt auf dem Flug hierher. Und was brachte es? Nichts, rein gar nichts. Im Gegenteil, je mehr sie grübelte, umso schlimmer erschien ihr die ganze Geschichte. Aus einer Frage wurden zwei, aus zwei drei. Deshalb tat sie wohl auch besser daran, ihre Aufmerksamkeit ab jetzt in eine andere Richtung zu lenken. Zum Beispiel auf die Frage, wieso die Santiagos ihre Ankündigung, sie vom Flughafen abzuholen, nicht einhielten. Hatten sie ihre Meinung womöglich geändert? Waren sie plötzlich doch nicht mehr daran interessiert, sie kennenzulernen? Nein, der bloße Gedanke erschien ihr absurd. Immerhin ging es nicht um eine x-beliebige Verabredung, sondern um das Wiedersehen mit einem Familienmitglied, das vor fünfundzwanzig Jahren aus ihrem Leben verschwunden war.
Ein Familienmitglied, nach dem sie offenbar lange gesucht hatten.
Ihre Tochter …
Laura wurde aus ihren Gedanken gerissen, als eine hochgewachsene Gestalt vor sie hintrat. Ihr stockte der Atem. Kein Wunder, sah sie sich doch dem mit Abstand attraktivsten Mann gegenüber, dem sie je begegnet war. Er stand einfach da, ohne etwas zu sagen oder zu tun, und trotzdem spielten ihre Gefühle bei seinem Anblick verrückt – so sehr, dass sie Mühe hatte, sich zu sammeln. Der Mund wurde ihr trocken, das Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie spürte, wie sich ihr Atem beschleunigte, während sie den Fremden anstarrte, ohne ein Wort über die Lippen zu bringen.
Seine Gesichtszüge wirkten wie aus Marmor gemeißelt. Seine Haut war tief gebräunt, das Haar schwarz und lockig. Doch am auffälligsten an ihm waren die ungewöhnlich hellen, türkisblauen Augen, mit denen er sie ziemlich herablassend, ja beinahe verärgert musterte.
Laura runzelte die Stirn. Herablassend? Verärgert? Sie musste sich täuschen. Was konnte dieser Mann schon für einen Grund haben, sauer auf sie zu sein?
„Hola, sind Sie Señorita Ortega?", fragte er auf Spanisch.
Im ersten Moment fühlte sie sich wie vor den Kopf geschlagen. Woher kannte der attraktive Unbekannte ihren Namen? Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Natürlich, er musste einer der Santiago-Brüder sein.
Einer meiner Brüder, schoss es ihr durch den Kopf.
Sie wusste, dass Gabriela und Miguel Santiago – ihre Eltern – drei Söhne hatten. Alejandro, Javier und Luís. Einer von ihnen war offenbar gekommen, um sie vom Flughafen abzuholen.
Unwillkürlich schämte sie sich für die Gefühle, die sein Anblick in ihr ausgelöst hatte, und sie wandte den Blick ab. Dieser Mann war immerhin ihr Bruder!
Sie atmete tief durch. „Ja, die bin ich, erwiderte sie leise. „Ich …
„Mein Name ist Fernando Estevez, fiel der Spanier ihr ins Wort. „In meiner Eigenschaft als Rechtsbeistand der Familie Santiago wurde ich beauftragt, Sie vom Flughafen abzuholen.
Seine Augen verengten sich. „Dürfte ich wohl erfahren, was Sie hier draußen am Taxistand zu suchen haben?"
„Ich verstehe nicht …" Für einen Moment verschlug seine Eröffnung Laura die Sprache. Der Mann sollte Jurist sein? Nicht zu fassen! Groß, mit dunklem Teint und im anthrazitfarbenen Maßanzug wirkte er wie ein Modedesigner, aber nicht wie ein Anwalt.
Anwalt! Allein bei dem Wort schüttelte es sie. Sie hegte eine tiefe Abneigung gegen die Mitglieder dieses Berufsstandes, hielt sie alle für Blutsauger und konnte sie nicht ausstehen. Das hatte seine Gründe. Dass der unverschämt attraktive Señor Estevez einer von ihnen sein sollte, erschütterte sie. Noch mehr jedoch erschütterte sie ihre grenzenlose Erleichterung darüber, dass sie es nicht mit einem der Santiago-Brüder – also einem ihrer Brüder – zu tun hatte.
Sie schüttelte den Kopf. Was war bloß mit ihr los? Sie reagierte doch sonst nicht so intensiv auf den Anblick eines gut aussehenden Mannes.
Was wahrscheinlich daran liegt, dass mir ein so gut aussehender Mann noch nie begegnet ist …
„Sie sollten in der Ankunftshalle warten, nicht hier draußen. Können Sie sich vorstellen, wo ich Sie überall gesucht habe?"
Beim tadelnden Klang seiner Stimme zuckte Laura unwillkürlich zusammen. Verlegen senkte sie den Blick und wollte schon eine Entschuldigung stammeln, als ihr plötzlich klar wurde, dass sie sich damit keinen Gefallen tun würde. Also reckte sie das Kinn und sah den Anwalt herausfordernd an. „Ich habe in der Ankunftshalle gewartet, und zwar ziemlich lange. Wer nicht kam, waren Sie!"
In seinen hellen Augen blitzte es zornig auf. „Ich habe mich etwas verspätet, sí. Aber das ist noch lange kein Grund, einfach wegzugehen!"
„Ach, hätte ich warten sollen, bis ich Wurzeln schlage? Und was, wenn überhaupt niemand gekommen wäre?"
„Wie Sie sehen, bin ich da. Und um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, schlage ich vor, dass wir uns umgehend auf den Weg machen."
Ohne ihr das Gepäck abzunehmen oder sich davon zu überzeugen, dass sie ihm folgte, ging er zügigen Schrittes zu einem Parkhaus neben dem Flughafengebäude voraus. Laura runzelte die Stirn, während sie ihm, den Trolley hinter sich her ziehend, folgte. Wie ungehobelt der Kerl war! Glaubte er, sich alles erlauben zu können, bloß weil er gut aussah? Oder bildete er sich so viel auf seinen Beruf ein? Könnte schon hinkommen, überlegte sie. Anwälte sind so. Überheblich, eitel und selbstgerecht. Fernando Estevez’ Auftreten stellte im Grunde keine Überraschung dar.
Sie erreichten den Kurzzeitparkplatz, auf dem ein sündhaft teures silberfarbenes Cabriolet stand. Nun nahm der Anwalt Laura den Trolley doch noch ab und verstaute ihn im winzigen Kofferraum des Sportwagens. Anschließend öffnete er ihr die Beifahrertür.
Laura nahm es mit einem Nicken zur Kenntnis. Wenigstens schien er mit ein paar grundlegenden Regeln höflichen Verhaltens, wie es ein Mann einer Frau gegenüber an den Tag legen sollte, vertraut zu sein.
Sie stieg ein, lehnte sich in dem bequemen Ledersitz zurück und versuchte, sich ein wenig zu entspannen. Vergeblich, wie sie rasch feststellen musste. Die Aufregung, die schon die ganze Zeit ihren Puls beschleunigte, ließ sich nicht zurückdrängen. Aber war das ein Wunder? Immerhin befand sie sich auf dem Weg zu den Menschen, die bis zu ihrem sechsten Lebensjahr ihre Familie gewesen waren.
Wie immer, wenn sie an ihre Eltern dachte, versuchte sie sich an so viele Dinge wie möglich zu erinnern. Aber damals war sie ein Kind gewesen, und entsprechend verschwommen waren ihre Erinnerungen. Das verhielt sich bei den meisten Menschen so, doch bei ihr kam erschwerend hinzu, dass sie sich bis vor Kurzem überhaupt nicht