Verführ mich trotzdem, Liebling!
Von Kat Cantrell
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Über dieses E-Book
Um ihre Kosmetikfirma zu retten, würde Trinity Forrester alles tun - und den gut aussehenden Logan vor laufenden Kameras zu küssen, scheint ihr kein großes Opfer zu sein. Wenn ihr Plan aufgeht, bekommt sie damit genau die PR, die sie so dringend braucht. Womit sie nicht gerechnet hat: Aus dem Kuss für die Kamera wird eine leidenschaftliche Affäre. Verblüfft stellt Trinity fest, dass sie sich in Logan verliebt hat. Dabei sind sie beide wie Feuer und Wasser. Und sie wollte nie wieder ihr Herz an einen Mann verlieren …
Kat Cantrell
USA Today-Bestsellerautorin Kat Cantrell las ihren ersten Harlequin-Roman in der dritten Klasse und füllt ihre Notizbücher, seit sie Schreiben gelernt hat. Sie ist Gewinnerin des So you think you can write-Wettbewerbs und Golden Heart-Finalistin der Romantic Writers Association. Kat, ihr Mann und ihre beiden Jungen leben in Nordtexas.
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Buchvorschau
Verführ mich trotzdem, Liebling! - Kat Cantrell
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2017 by Kat Cantrell
Originaltitel: „From Enemies to Expecting"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1989 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Susann Rauhaus
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733723859
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Logan McLaughlin hasste es zu verlieren. Deshalb war es auch kein Wunder, dass das Schicksal gerade ihn mit dem schlechtesten Team in der Geschichte der Major League Baseball bedacht hatte. Die Dallas Mustangs hatten das Verlieren zur Kunstform gemacht, und sie schienen gewillt, darin Meister zu werden. Logan wusste einfach nicht mehr, wie er seinem Club aus dem Tief heraushelfen konnte.
Besitzer und Manager des Teams zu sein, war eigentlich genau das Richtige für ihn. Logans Vater hatte dreißig Jahre lang ein Millionen-Dollar-Unternehmen mühelos und geschickt geführt. Logan hatte den Geschäftssinn von ihm geerbt – zusammen mit der Liebe zu Baseball und einem beträchtlichen Vermögen.
Aber die Ticketverkäufe für die Heimspiele der Mustangs sprachen eine andere Sprache. Und weil die Niederlagen nicht abrissen, hatte er schließlich der lächerlichen Idee seines Pressesprechers zugestimmt. Sonst hätte er niemals bei einer Reality-Gameshow mitgemacht. Es war sozusagen der letzte Versuch.
Am Set von Exec-ution wimmelte es nur so von Leuten. Logan stand in einer Ecke und hielt einen Becher mit miserablem Kaffee in der Hand. Er hätte auf dem Weg ins Studio beim einem Coffeeshop anhalten sollen. Aber wer konnte schon ahnen, dass es bei einer Sendung, die bereits um fünf Uhr morgens anfing, keinen guten Kaffee gab? Im Moment konnte er daran jedenfalls nichts ändern.
„Logan McLaughlin. Die hübsche Regieassistentin mit Clipboard unter dem Arm ließ den Blick über die anderen Teilnehmer gleiten, bis sie an ihm hängen blieb. „Würden Sie sich bitte hinsetzen? Wir fangen gleich an zu drehen.
„Nein danke, ich stehe lieber", erwiderte er freundlich lächelnd.
Denn die Stühle schienen nur für kleine Leute gemacht zu sein, zu denen Logan nicht gehörte. Außerdem liebte er es, den Überblick zu behalten.
Ein mittelalter Mann mit weichem Gesichtsausdruck nickte ihm zu. „Ich dachte doch, dass ich Sie kenne. Bin ein alter Yankee-Fan von früher. Hab Sie immer spielen sehen, so vor … etwa zehn Jahren?"
„Ja, das kommt hin", stimmte er ihm zu.
Die Yankees hatten ihn vor acht Jahren gehen lassen. Eine gescheiterte Operation beendete damals seine Karriere, in die er sein Herz und seine Seele investiert hatte. Der Ellbogen schmerzte gelegentlich immer noch, aber das war nicht das Einzige, was ihn daran erinnerte, dass seine Tage auf dem Spielfeld vorbei waren.
„Mann, Sie waren super! Das mit dem Arm tut mir leid. Der Mann schüttelte den Kopf. „Schade, dass Sie keinen Ihrer Stammspieler in Form bringen. Die Mustangs könnten jemanden wie Sie gut gebrauchen.
Na klar. Logan nickte ihm dankend zu. Er warf seinen Becher in den Abfalleimer und verschränkte die Arme vor der Brust. Nicht einmal der Besitz eines Baseball-Teams hatte diese innere Leere füllen können. Es wurde von Tag zu Tag schwieriger, sich selbst davon zu überzeugen, dass seine guten Zeiten noch nicht vorbei waren.
Spiele zu gewinnen, Tickets zu verkaufen, Merchandising-Artikel zu vertreiben: Das würde sicher helfen. Und wenn er Exec-ution gewann, würden die Sportzeitschriften endlich etwas Positives über ihn berichten, statt seinen Namen in den Schmutz zu ziehen.
Die Regieassistentin bat weitere Teilnehmer, sich an den Konferenztisch zu setzen. Ein Fotograf der Dallas Skyline spähte durch die Fenster-Attrappe hinter dem Tisch. Crew-Mitglieder wuselten um die Kameras herum, und ein paar Techniker mit Kopfhörern warteten in einem Kontrollraum hinter Glas. Der Moderator saß am Kopfende des Tisches. Er hielt die Hände im Schoß verschränkt, hatte eine sorgfältig gestylte Frisur und setzte sein TV-Lächeln auf.
„Auf eine gute Show!" Die Mitarbeiterin verschwand, und der Moderator fing an zu sprechen:
„Hallo, Leute. Ich bin Rob Moore, Ihr Moderator für die heutige Ausgabe von Exec-ution. Bei uns treten Manager in Zwei-Personen-Teams gegeneinander an. Es geht darum, eine unternehmerische Herausforderung zu meistern, die zeigen wird, wer von beiden besser qualifiziert ist, eine Firma zu führen. Dem Gewinner winken einhunderttausend Dollar für wohltätige Zwecke. Verlierer? Werden exekutiert!"
Logan verdrehte die Augen, als der Moderator seine berühmte Geste machte, wie er jemandem die Kehle durchschnitt. Das Ganze war einfach unglaublich peinlich.
In diesem Moment bahnte sich eine dunkelhaarige Frau den Weg zum Tisch, gefolgt von einer hübschen Produktionsmitarbeiterin.
Er vergaß sofort den schmierigen Moderator und den künstlichen Konferenzraum, weil ihn die echte Show mehr faszinierte: wie die dunkelhaarige Frau sich bewegte und allein damit für Aufregung sorgte. Ein unglaublicher Auftritt.
Je näher sie kam, desto interessanter wurde sie. Durch ihr Haar verlief links ein pinkfarbener Streifen, auf der rechten Seite waren die Haare asymmetrisch geschnitten, was ihn ziemlich umhaute. Aber vielleicht lag das auch an ihrem schwarzen Cleopatra-Augen-Make-up, das wesentlich sexyer war, als es hätte sein sollen.
Alle Aufmerksamkeit war auf sie gerichtet, genau wie sie es wollte. Sie trug ein pinkfarbenes Kostüm mit einem tiefen Ausschnitt, das ihr spektakuläres Dekolleté zur Geltung brachte
„Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe", sagte sie zum Moderator. Ihre raue, leicht heisere Stimme ging Logan durch und durch. So etwas hatte er schon lange nicht mehr erlebt, zuletzt vielleicht als Spieler, als ihm die Baseball-Groupies noch hinterhergelaufen waren – ein Umstand, den er mehr hätte ausnutzen können, als er es tatsächlich getan hatte.
Diese Dame in Pink war wirklich der Hammer.
Aber Logan mied diesen Typ Frau, allzu oft hatten sich solche Bekanntschaften als Enttäuschung entpuppt. Er bevorzugte eine einfache, ungekünstelte und offene Begleiterin – eine jüngere Version der besten Frau der Welt, nämlich seiner Mutter.
Aber das hieß nicht, dass ihm ihre Kurven und ihre sexy Stimme nicht gefallen hätten.
Die Dame in Pink stellte sich neben ihn, und erst jetzt bemerkte er ihre schwindelerregend hohen Schuhe.
„Ich habe ihr gesagt, dass wir schon drehen, erklärte die Regieassistentin dem Moderator mit gedämpfter Stimme. „Sie ließ sich nicht abwimmeln.
„Schon gut", erwiderte dieser lächelnd. Er stand auf und ging auf die beiden zu.
„Also, ich muss schon sagen, das gefällt mir, sagte er wohlwollend. „Das Bad Girl trifft den All-American-Boy. Unseren Zuschauern wird das gefallen.
„Was wird Ihnen gefallen?, fragte Logan und blickte an sich herunter, auf sein blaues Mustang T-Shirt und die Jeans, und dann auf die dunkelhaarige Frau neben sich. „Sie wollen, dass wir ein Team sind? Wohl kaum.
Nein, das würde nicht passieren. Aber Moore war bereits zum nächsten Paar weitergegangen, das offenbar sehr zufrieden mit der Partnerzusammenstellung war.
Logan wurde bang ums Herz, während seine Nachbarin die Arme vor ihren spektakulären Brüsten verschränkte.
„Haben Sie etwas dagegen, mit mir in einem Team zu sein?, begehrte sie auf. „Glauben Sie etwa, ich habe keinen Geschäftssinn, nur weil ich ein Zungenpiercing habe? Das ist Unsinn, und das wissen Sie auch.
Ein Zungenpiercing? Sofort hatte er ein Bild vor sich, was sie damit wohl anstellen könnte. Darauf war sie nackt und bedeckte seinen Körper mit Küssen.
Sofort verbannte er die Vorstellung. „Ist mir gar nicht aufgefallen, erwiderte er. „Meine Einwände haben nichts mit Ihnen zu tun.
Das war natürlich gelogen. Die Frau war die Ablenkung in Person. Er würde sich eine neue Team-Partnerin suchen müssen.
Aus unerfindlichen Gründen lachte sie laut auf, und erneut ging ihm der Klang durch Mark und Bein.
„Schauen Sie sich um, sagte sie. „Alle anderen sind schon vergeben. Können wir nicht einfach loslegen?
Logan sah in ihre verstörend blauen Augen. Eisblau, um genau zu sein, was durch ihr Augen Make-up noch betont wurde.
„Von mir aus gern, erwiderte er. „Ich bin schließlich nicht derjenige, der zu spät gekommen ist.
„Fünf Uhr morgens ist eine unmögliche Zeit, und ich war nur eine Viertelstunde zu spät. Das können Sie mir nicht vorwerfen."
Oh doch, das hätte er durchaus tun können. Schließlich waren alle anderen pünktlich gekommen. Aber gut, es hatte ja keinen Zweck. Seufzend erwiderte er: „Okay, ich verzeihe Ihnen. Aus welcher Branche kommen Sie noch mal?"
„Das habe ich Ihnen noch gar nicht gesagt. Wie war Ihr Name?"
Schuldbewusst sah er sie an und streckte die Hand aus. „Logan McLaughlin. Ich bin der Besitzer und Manager der Dallas Mustangs."
„Ah, aus der Sportbranche, verstehe. Deshalb sind Sie auch so lässig gekleidet."
Sie streckte ihm die Hand entgegen, und im nächsten Moment passierte etwas Unerwartetes. Die Berührung fuhr Logan direkt in den Unterleib. Verdammt, so etwas war ihm seit Jahren nicht mehr passiert! Er versuchte, den Schock so gut wie möglich zu verbergen.
„Ich besitze durchaus Anzüge, erwiderte er und zog seine Hand so schnell zurück, als ob er sich verbrannt hätte. „Aber ich wäre lieber nackt, als einen zu tragen.
Was, zum Teufel, machte er da nur?
Reiß dich zusammen, McLaughlin. Diese Frau war überhaupt nicht sein Typ, und mit ihr zu flirten, würde nur in die Katastrophe führen, zumal sie sich ja darauf konzentrieren sollten zu gewinnen.
„Oh, nackt habe ich Männer auch am liebsten, erwiderte sie, ohne mit der Wimper zu zucken. „Ich heiße Trinity Forrester. Trinity, ja, wie in der heiligen Dreifaltigkeit. Wenn Sie wollen, können Sie gleich anfangen, mich zu verehren.
Ach, das würde ihr also gefallen? Logan kniff die Augen zusammen.
Wenn sie wirklich ein Team sein wollten, musste er von Anfang an etwas klarstellen. Flirten kam nicht infrage. Er würde Regie führen und hoffte nur, dass sie mit ihm Schritt halten konnte. Bei diesen High Heels war das allerdings fraglich.
Jedes Wort ihres Dialogs war aufgezeichnet worden. So weit, so gut.
Denn je länger sie im Bild war, desto öfter würde auch ihr Name und der Name ihrer Firma, Fyra Cosmetics, eingeblendet werden. Eine bessere Werbung als diese gab es nicht, und Fyra brauchte eine gute Presse.
Trinity Forrester wollte diese gute Presse bekommen, egal was passierte. Nichts durfte ihrer Firma zustoßen, die sie und ihre drei besten Freundinnen aus der College-Zeit zusammen aufgebaut hatten. Wegen eines Verrats von Betriebsgeheimnissen war Fyra jetzt in Gefahr, und als Chefin der Marketing-Abteilung nahm Trinity das persönlich. Es war ihr Job, etwas dagegen zu tun. Und da war die Einladung zu Exec-ution genau richtig gekommen.
Denn sonst säße sie jetzt in ihrem Büro und würde an der Werbestrategie für die Formel 47 sitzen, ihr neuestes Produkt, das demnächst auf den Markt kommen sollte.
Sie lächelte Logan wohlwollend an. Der Moderator hatte recht gehabt. Mit dem halblangen braunen Haar und seinen lässigen Klamotten wirkte er wie der Junge von nebenan. Jemand, den man auf Anhieb mochte.
Aber Trinity wusste aus Erfahrung, dass nette Jungs oft etwas verbargen, was nicht so nett war. Sie hatte diese Lektion gelernt. Als sie Anfang zwanzig und schwanger war, hatte so ein Good Boy sie sitzengelassen. Und seit der Fehlgeburt war sie davon überzeugt, dass sie nicht für das Mutterdasein geschaffen war.
Die Show begann, und die beiden bekamen vom Moderator einen versiegelten Umschlag in die Hand gedrückt. Dann begaben sie sich in eine Ecke des Raums, wo eine Staffelei mit einem Papierblock stand, um ihre Ideen zu skizzieren.
Die Kamera folgte ihnen, was Trinitiy mit Befriedigung zur Kenntnis kam.