Tony Ballard #300: Das Buch des Schreckens: Horror-Roman
Von A. F. Morland
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A. F. Morland
A. F. Morland schrieb zahlreiche Romane und ist der Erfinder der Serie Tony Ballard.
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Buchvorschau
Tony Ballard #300 - A. F. Morland
München
DAS BUCH DES SCHRECKENS
Tony Ballard Band 300
von A. F. Morland
Der Umfang dieses Buchs entspricht 121 Taschenbuchseiten.
Einst trieb ein gefürchteter Serienkiller namens Frans Cornelis in Amsterdam sein Unwesen. Der exzentrische Millionär Jan van Vermeer hat vor Jahren ein Horror-Museum gegründet, in dem die Taten dieses grausamen Mörders sehr ausführlich dokumentiert sind. Als van Vermeer ein uraltes Buch in die Hände fällt, mit dessen Hilfe man angeblich mit der Hölle Verbindung aufnehmen kann, gelingt es ihm, einen Pakt mit Loxagon zu schließen. Der Teufelssohn verspricht ihm ewiges Leben, wenn er sich um das Böse verdient macht. Jan van Vermeer findet im Buch des Schreckens eine Möglichkeit, Frans Cornelis zurückzuholen – und das blutige Treiben beginnt von Neuem in der Grachtenstadt ...
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author
© dieser Ausgabe 2016 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Alle Rechte vorbehalten.
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
Edition A. F. Morland
ist ein Imprint von Alfred Bekker & Jörg Martin Munsonius.
Alle Rechte des Titelbild-Logos by Jörg Martin Munsonius/Edition Bärenklau
Illustrator: Michael Sagenhorn, 2016
Was bisher geschah:
Loxagon, der Sohn des Teufels und nach dessen Tod neuer Herrscher im Reich der Finsternis, erschafft Zeeneth, den Höllenrichter, der die größten Feinde der schwarzen Macht vorsorglich exekutieren soll. Doch das Vorhaben scheitert: Der Dämonenhasser Tony Ballard und seine Familie, die ganz oben auf Zeeneths Todesliste standen, überleben – mit Müh und Not allerdings nur, und die Sache ist damit auch längst noch nicht ausgestanden ...
Seinen Sohn musste Tony aus einem schwarzmagischen Schnellbrüter befreien, in den er gesteckt worden war, um unter der Einwirkung finsterer Kräfte binnen kürzester Zeit heranzuwachsen und zu einem Feind seines Vaters zu werden. Zwar geht auch dieser Plan der Hölle nicht vollends auf, aber Andrew Ballard ist nun nicht mehr der kleine Junge, der er bei seinem Verschwinden war, sondern ein junger Mann, der nur langsam wieder zu sich und ins Leben findet.
Der Riss, der durch diese Entwicklung in der Beziehung seiner Eltern entstand, ist nicht mehr zu kitten. Vicky Ballard ist das gefahrvolle Leben an der Seite ihres Dämonen jagenden Ehemannes nach Jahren endlich leid und lässt sich scheiden. Andrew, ihr gemeinsamer Sohn, ist durch magische Einwirkung binnen kurzer Zeit zum jungen Mann geworden und will nun in die Fußstapfen seines Vaters treten. Und Tony Ballard nimmt die Schicksalsschläge der jüngsten Zeit zum Anlass, um fortan noch gnadenloser gegen die Mächte der Finsternis und ihre Vasallen vorzugehen und seinem Beinamen »Dämonenhasser« mehr Ehre denn je zu machen. Zwar gelingt es dem Team um Tony Ballard, zu dem nun auch Ballards Sohn Andrew gehört, den Werwolf-Terror in London zu beenden und die von dem geisteskranken Genforscher Dr. Hub Larosse erschaffene Werwolf-Elite zu vernichten, doch der ehemalige Amateurboxer Robin Gly wird von einem der Monster gebissen und trägt nun das Wolfsgift in sich. Tonys Versuch, Robin mithilfe des Heilers Reliah von dem Keim zu befreien, schlägt fehl.
Als es Mr. Silver schließlich unter großen Mühen gelingt, das Wolfsgift doch noch aus Robin Glys Körper zu vertreiben, holt die Hölle schon zum nächsten Schlag aus. Das Ziel ist Tonys Bruder Aidan Cox, und Tony gelingt es erst im letzten Augenblick, ihn vor den Höllenmächten zu bewahren. Zu Aidans Schutz bleiben Ymuddah und das zum Guten konvertierte Höllenwesen Limarron in Australien. Der Dämonenhasser und Mr. Silver kehren nach England zurück, müssen aber schon wenig später in Marokko gegen grausame Teufels-Ninjas antreten, die vor dem weißen Samurai von Tokio nach Tanger geflohen sind.
Kaum sind diese vernichtet, wartet schon der nächste Fall auf Tony Ballard: Der Architekt Graham Boosley – der das Hightech-Mausoleum gebaut hat, in dem sich die eingefrorene Leiche des Höllenrichters Zeeneth befindet – kauft für einen Spottpreis ein Schloss, das niemand haben will. Tucker Peckinpah wittert Schlimmes und bittet Tony Ballard, der Sache auf den Grund zu gehen. Der Dämonenhasser gerät dabei in eine Klemme, aus der ihn sein Sohn Andrew todesmutig herausboxt.
Um Loxagon, der den toten Zeeneth unbedingt in der Hölle haben will, zu täuschen, wird dessen Leichnam in einem Londoner Krematorium verbrannt, und Tony, Mr. Silver und Cruv begeben sich mit dem Kopf des Höllenrichters in die Prä-Welt Coor, um ihn von einem Magier klonen zu lassen. Sie lernen dort Menschen – Erdlinge genannt – kennen, die in Pfahlbauten leben und immer wieder von schwarzen Druiden überfallen und grausam dezimiert werden, und stehen ihnen in ihrem Kampf, der bisher stets aussichtslos war, erfolgreich bei.
Ihrem Ziel allerdings kommen sie damit nicht näher, denn Zeeneth lässt sich nicht so einfach klonen. Tony und seine Begleiter müssen zur Kenntnis nehmen, dass das Wochen, Monate, vielleicht sogar Jahre dauern kann. Sie sind gezwungen, den Kopf bei dem Magier zu lassen und ohne den neu geschaffenen Höllenrichter auf die Erde zurückzukehren, wo sie wenig später, auf La Palma, erfolgreich einem Feind gegenübertreten haben, der das idyllische Kanaren-Eiland in eine gefährliche Dämonen-Insel verwandeln wollte.
1. Kapitel
Was für England Jack the Ripper war und für Amerika Albert deSalvo oder John Wayne Gacy, das war für Holland Frans Cornelis, der Grachtenteufel.
Man schrieb das Jahr 1809, und Frans Cornelis – ein Mann, der aussah wie jedermanns Schwager – hatte bereits siebenundzwanzig Morde verübt. Einer war grausamer als der andere gewesen. Und das Motiv war niemals Rache oder Profitgier, sondern stets nur Lust am Töten.
Der Abend war noch jung, als Frans Cornelis aus dem Haus ging. Er fühlte sich nicht wohl, war den ganzen Tag über unkonzentriert gewesen und hatte bei der Arbeit – er war in der Anzeigenabteilung eines Amsterdamer Käseblattes, dessen Auflage an einer akuten Schwindsucht litt, beschäftigt – viele Fehler gemacht, die ihm eine dicke Rüge seines Chefs eingebracht hatten.
»Frans, du Niete. Was ist mit dir los?«
»Was soll mit mir los sein, Chef?«
»Wo bist du mit deinen Gedanken?«
Ich wette, das willst du nicht wirklich wissen, dachte Cornelis und lachte böse in sich hinein. Ich habe im Geist eine süße Siebzehnjährige filetiert. Ganz genüsslich. Und sie hat noch gelebt. Oh, es war herrlich, ihr beim Sterben zuzusehen. Sie hatte Schmerzen. So große, höllische Schmerzen.
Frans Cornelis gab sich zerknirscht. »Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, Chef.«
»Mehrere Male.«
»Das tut mir leid.«
»Junge, wenn du dich nicht endlich etwas mehr zusammenreißt, bist du für unser Blatt bald nicht mehr tragbar.«
Vorsicht, Fettsack!, dachte Cornelis. Es begann in ihm mächtig zu kribbeln. Er war mit seinem Chef allein in dessen Büro. Reiz mich nicht! Sonst schlitze ich dich auf und fresse deine Säuferleber!
Zu seiner Verteidigung schob er die hohe Fehlerquote des heutigen Tages auf den bevorstehenden Wetterumschwung, der ihm angeblich sehr zu schaffen machte, und er versprach, dass sein Chef künftig keinen Grund mehr haben würde, sich über ihn zu ärgern.
Als er das Büro des Dicken verließ, dachte er: Mann, du ahnst nicht, wie nahe du am Tod vorbeigeschrammt bist. Ich stand knapp davor, mich gehen zu lassen. Du weißt nicht, was das heißt, wenn Frans Cornelis sich gehen lässt. Sei froh, dass du es nicht weißt. Sei froh und preise dich glücklich.
Er war nach Hause gegangen und hatte sich auf den Abend vorbereitet. Er brauchte es mal wieder. Und zwar ganz dringend. Es war eine Sucht.
Er gierte nach dem köstlichen Adrenalinschub, der jedes Mal bereits dann einsetzte, wenn er mit dieser bestimmten Absicht aus dem Haus ging.
Jede neue Jagd vermittelte ihm ein Gefühl, das so erhebend war, dass er einfach nicht darauf verzichten wollte, verzichten konnte.
Er brauchte es wie die Luft zum Atmen. Es war für ihn lebensnotwendig geworden. Nur wenn er tötete, spürte er, dass er lebte.
Der Nebel, der an diesem Abend über den Grachten lag, war so dicht, dass man bisweilen die Hand nicht vor Augen sehen konnte. Das waren für Frans Cornelis ideale »Arbeitsbedingungen«. Er war noch nie in London gewesen, aber so stellte er sich den berühmten Londoner Nebel vor. Düster, grau und unheimlich.
Frans war überhaupt noch nie woanders gewesen. Immer nur in Amsterdam. Nicht einmal bis Alkmaar, Gouda, Den Haag oder Rotterdam war er gekommen.
Es zog ihn nirgendwo hin. Amsterdam reichte ihm. Hier war er geboren und aufgewachsen. Hier kannte er sich aus. Eine fremde Stadt hätte in ihm nur Unbehagen ausgelöst.
Frans Cornelis stutzte plötzlich.
Schritte!
Frauenschritte!
Ein harter Ausdruck kerbte sich um die Mundwinkel des Grachtenteufels, wie er von der Presse genannt wurde. Seine Hände zuckten unkontrolliert.
In seinen Augen erschien