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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 537: Insel der Verdammten
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 537: Insel der Verdammten
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 537: Insel der Verdammten
eBook101 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 537: Insel der Verdammten

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Über dieses E-Book

Die Insel vor der ostafrikanischen Küste erschien lächerlich klein und unbedeutend. Und doch erweckte sie auf beklemmende Weise die Aufmerksamkeit der Arwenacks. Sie starrten alle hinüber. Das Felsengestein war dunkelgrau bis schwarz und wirkte düster trotz des hellen Sonnenlichts. An vielen Stellen steigen die Felswände nahezu senkrecht aus dem Wasser auf, das um rundgewaschene mattglänzende Klippen gischte. Dort zu landen war unmöglich. Ganz oben ragte ein Bauwerk in den Himmel, errichtet aus Quadersteinen, die so düster wie die Felswände waren. Philip Hasard Killigrew würde diesen finsteren Bau von innen besichtigen - als Gefangener...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum26. Juli 2019
ISBN9783954399451
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 537 - Burt Frederick

    8

    1.

    Der Säufer wurde grau im Gesicht. Seine Finger zuckten von dem Napf zurück, als hätte er sich daran verbrannt. Er zitterte heftiger. Seine Augenlider und seine Gesichtsmuskeln begannen zu flattern.

    „Mein Gott! sagte er keuchend. „Das können Sie nicht von mir verlangen, Señor. Ich kann doch nicht …

    „Natürlich kannst du. Mantaka, ein Mann mit breitem Stiernacken und kurzgeschnittenem schwarzen Haar, lachte dröhnend. „An diesem schönen Mittag bist du der Vorkoster für den ganzen verdammten Bau. Sei dir der Ehre bewußt, Amigo. Die Wahl ist auf dich gefallen. Bist du folgsam, ist dir das Wohl des Kommandanten gewiß.

    „W-wie-wieso?" stotterte Borracho. Gleich darauf preßte er den Mund zusammen und konnte doch nicht verhindern, daß seine Zähne klapperten.

    In den Mienen seiner Mitgefangenen stand der Zorn, den sie nur mit äußerster Willensanstrengung unterdrücken konnten.

    Die Aufseher im Korridor lachten. Sie hatten die Läufe ihrer schußbereiten Pistolen durch die Gitterstäbe geschoben und auf Querstreben gelegt.

    „Nun, sagte Mantaka väterlich und verschränkte die Arme vor dem breiten Brustkasten, „ich kann verstehen, daß die Schnapsteufel das bißchen Hirn zerstört haben, das du früher mal hattest. Ich werde daher so freundlich sein, es dir zu erklären. Bist du deinerseits so nett, mir jetzt aufmerksam zuzuhören?

    „Ja – ja, natürlich", stammelte Borracho mit der Dankbarkeit des Hoffenden, der die falsche Güte seines Peinigers nicht durchschaut.

    „Ich verschwende eine Menge Zeit mit dir, sagte der grobschlächtige Baske. „Aber es muß sein. Der Kommandant will es so. Ich führe nur seinen Befehl aus. Also paß auf: Fleisch ist knapp in diesem verdammten Ostafrika. Das Hinterland wird von einer Dürre nach der anderen heimgesucht. Nichts gedeiht, das Vieh ist nur Haut und Knochen. Entsprechend wenig fällt auch für euch arme Teufel ab. Du wirst es bestätigen können, nicht wahr, Borracho?

    Das Gesicht des Säufers erhellte sich.

    „Aber ja!" rief er mit der Freude des dummen Lehrjungen, der endlich einmal etwas von dem begriff, was sein Meister ihm immer wieder beizubringen versuchte.

    „Fein, dann sind wir uns soweit einig. Nun mußt du dir vor Augen halten, mein lieber Borracho, daß der Comandante ständig darüber nachdenkt, wie er den Gefangenen hier auf ‚Sangre del Diablo‘ das Leben ein wenig angenehmer gestalten kann. Also, hat er sich gesagt, was das Essen betrifft, muß man das nehmen, was man kriegt. Fleisch vom Festland gibt’s selten oder nie. Aber was haben wir hier, in unserem feinen Insel-Bau, im Überfluß?"

    „Ratten, sagte Jorge Vero, einer der Mitgefangenen, bevor Borracho antworten konnte. „Auch zweibeinige!

    Mantakas Gesicht wurde steinern. Sein Blick aus schmalen Augen wechselte zu dem schlanken dunkelhaarigen Mann, der Spanier und folglich kein Freund der Basken war.

    „Vorsagen gilt nicht, Vero, sagte er. „Scheint fast so, als ob du die Rattensuppe vorkosten möchtest. Du bettelst ja richtig darum.

    „Versuchen Sie es", entgegnete Vero kalt.

    Mantaka grinste herablassend.

    „Ich warne dich, Spanier. Nimm dir nicht zuviel heraus. Es könnte sein, daß ich darauf zurückkomme. Nun aber zur Sache. Er wandte sich wieder dem Säufer zu. „Der Comandante wird hocherfreut sein, wenn er von dir hört, daß die Rattensuppe schmackhaft ist. Es heißt, Ratten seien so zart wie Tauben. Also gib dir einen Ruck, Borracho. Du tust allen deinen Mitgefangenen einen großen Gefallen. Unsere Köche haben sich große Mühe bereitet. Von dir hängt es ab, ob ihr alle wieder mehr Mumm in die Knochen kriegt.

    Borrachos große, immer noch flackernden Augen, spiegelten Staunen. Seine Zellengefährten sahen, daß er anfing, dem Gewäsch des Schinders zu glauben. Wahrscheinlich enthielt diese sogenannte Suppe nicht einmal den Zipfel von einer Ratte.

    Aber Mantaka würde seinen Spaß an den Ängsten und der hündischen Ergebenheit des Säufers haben, der vor einem Monat als ein menschliches Wrack in den Kerker geworfen worden war. Dadurch, daß er nichts mehr zu trinken erhielt, hatte sich sein Zustand eher verschlechtert. Jorge Vero und die anderen hatten Mitleid mit ihm und halfen ihm, soweit das in ihren Kräften stand.

    Doch sie trieben keinen Schabernack mit ihm, wie es Mantaka und die anderen Dreckskerle so gern taten. Immer wieder dachten sie sich neue Gemeinheiten aus.

    Später, bei ihren abendlichen Gelagen, gaben sie die Geschichten dann zum besten und brüsteten sich voller Stolz damit. Und Mantaka war der schlimmste von allen.

    Borracho atmete tief durch.

    „Ich bin kein Feigling, sagte er und strengte sich dabei an, seine Stimme fest und entschlossen klingen zu lassen. „An mir soll’s nicht liegen, verdammt noch mal!

    Die Kerle vor der Gittertür kicherten und spendeten Beifall, indem sie mit den freien Händen gegen die Eisenstäbe klatschten. Der Baske brummte zufrieden.

    „Dann mal los, sagte er. „Du wirst sehen, Rattensuppe schmeckt bestens.

    Borracho nickte, stolz jetzt auf seine bevorstehende besondere Leistung. Er schob beide Hände gleichzeitig vor und schloß sie um den Napf. Langsam hob er ihn an. Sein Zittern hatte fast völlig aufgehört.

    „Halt! Jorge Vero klatschte mit der flachen Hand auf den Tisch, daß der Säufer zusammenzuckte und beinahe die graue Suppe verschüttete. „Laß es sein, Borracho. Wir werden alle davon kosten.

    Der Mann mit dem Furchengesicht blinzelte verwirrt und sperrte den Mund auf.

    Mantaka zog unwillig die Brauen zusammen. Die beiden anderen stellten ihr Kichern ein, ihre Mienen wurden erkennbar wachsamer.

    „Was soll das? knurrte der Baske. „Ihr könnt euch nicht einfach über meine Anordnung hinwegsetzen.

    „Das tun wir auch nicht, entgegnete Vero freundlich, während er aufstand und die anderen seinem Beispiel folgten. „Wir wollen nur für Borracho vorkosten. Wenn es uns allen schmeckt, wird er es leichter haben, sich unvoreingenommen ein genaues Urteil zu bilden. Genau das ist es doch, was der Comandante möchte, nicht wahr?

    Mantaka preßte die Lippen aufeinander. Seine Aufseherkameraden kriegten es nicht mit, doch er selbst begriff sehr wohl, daß er hier mit den Waffen seiner eigenen lächerlichen Argumentation geschlagen wurde. Er beschloß, darüber erhaben zu bleiben, sich nichts anmerken zu lassen und das Spiel mitzuspielen.

    „Gut, meinetwegen, sagte er mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Dann probiert ihr eben alle die Rattensuppe.

    Die beiden Bewaffneten auf der anderen Seite der Gittertür kicherten wieder. Mantaka, so schien es, vervielfachte den Spaß.

    Jorge Vero und die vier anderen schoben sich auf die Stirnseite des Tisches zu, um an den Napf zu gelangen, den Borracho noch vor sich stehen hatte. Niemand, am allerwenigsten die Aufseher draußen, beachtete Veros beiläufige Bewegung, als er im Vorbeigehen den Arm hob – offenbar, um sich am Hinterkopf zu kratzen.

    Vero griff nach dem Napf, seine Zellengefährten bauten sich

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