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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 532: Unter Vollzeug in die Hölle
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 532: Unter Vollzeug in die Hölle
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 532: Unter Vollzeug in die Hölle
eBook110 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 532: Unter Vollzeug in die Hölle

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Über dieses E-Book

Die Vorboten der Hölle tobten fauchend und brüllen heran. Zuerst war nur klagendes Jaulen zu hören, dann pfiff und orgelte es. Aus den grauschwarzen Wolken zuckten Blitze. Das Schwefelgelb wurde intensiver. Gleichzeitig verbreitete es ein trübes, fahles Licht, eine unwirklich erscheinende Dämmerung, in der die Gesichter der Arwenacks eigentümlich leuchteten. Strecktaue wurden gespannt, damit bei den heftigen Schlingerbewegungen niemand über Bord ging. Carberry, Ferris Tucker und Big Old Shane prüften, ob alles gut verzurrt war. Die ersten Brecher donnerten mit Macht über das Vorschiff. Rasmus stieg mit fauchender Gewalt ein und sang sein höllische Lied. Der nächste Brecher raste bis zum Achterdeck...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum9. Juli 2019
ISBN9783954399406
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 532 - Fred McMason

    8

    1.

    Angefangen hatte es vor fast einem Jahr, und auch jetzt noch, im November 1596, war das „Geschäft" recht einträglich. Es brachte den Inselbewohnern einen gewissen Luxus, ein angenehmes Leben, das sie in vollen Zügen genossen.

    Diesmal war es ein kleines spanisches Handelsschiff, das ahnungslos in die teuflische Falle segelte.

    Die „Estrellamar, was soviel wie „Seestern bedeutet, war ein kleiner dreimastiger Segler vom Galeonen-Typ. Sie kam von den Philippinen und hatte Manilahanf, Perlen, Seide und Gewürze geladen. Die Gewürze stammten von den Molukken. Dort hatte Capitán Antonio Bengosa sein Schiff noch einmal verproviantieren lassen. Jetzt befand sich die kleine Handelsgaleone auf dem Weg nach Sevilla.

    Ein endlos langer Törn lag vor ihnen – der Weg durch den Indischen Ozean, um Afrika herum, bis nach Spanien.

    Bengosa war ein etwas einfältiger, gutgläubiger und dickbäuchiger Mensch mit einem glattrasierten Gesicht und dunklen Augen, die immer wieder erstaunt in die Welt blickten und alles musterten, als sähe er es zum ersten Male in seinem Leben. Dabei war er ein erfahrener Mann, der Schiff und Mannschaft zu führen verstand.

    Allerdings hatte Bengosa eine kleine Macke, die ihm aber großzügig von der Mannschaft nachgesehen wurde.

    Entdeckten sie irgendwo eine Insel, die Bengosas Idealen entsprach und möglicherweise unbewohnt war, dann pflegte er die Insel anzulaufen, vor Anker zu gehen und an Land zu pullen.

    Die Mannschaft mußte mit und am Strand Aufstellung nehmen. Bengosa pflegte dann eine stundenlange Andacht zu halten, die damit endete, daß er eine spanische Flagge samt Flaggenstock in den Sand rammte und die Insel für spanischen Besitz erklärte.

    Auf diese Art und Weise hatte er eine Menge Inseln und kleine Eilande „gesammelt, die nun alle der spanischen Krone gehörten. Die scherte sich allerdings den Teufel darum, denn auf Bengosas „gesammelten Werken gab es meist keine Eingeborenen, kein Trinkwasser, kein Gold und keine Heiden, die es zu bekehren galt. Es waren nur ganz gewöhnliche Inseln mit ein paar Kokospalmen, die nichts hergaben. Für Bengosa aber waren es Juwelen der Unberührtheit, Wunder im Meer, Paradiese der Ruhe und Beschaulichkeit, über die er genau Buch führte.

    Das war seine Macke, und sie trug nicht gerade dazu bei, daß die Reise flott verlief. Es gab viele Aufenthalte, denn es gab viele kleine Inseln.

    Die Mannschaft murrte nicht, die Männer waren nur heilfroh, daß sie ihr Kurs nicht durch den Pazifik führte, wo es unzählige Inseln gab. Sie wären sonst nie nach Sevilla gelangt.

    Als der Ausguck Land voraus meldete, ging es wie ein Ruck durch die Männer. Der Erste Offizier, Tristan Romano, seufzte verhalten. Sie hatten jetzt fast sämtliche Molukken-Inseln annektiert, und die Inselwelt nahm immer noch kein Ende. Die Truhe mit den spanischen Flaggen war längst leer. Der Segelmacher fertigte immer wieder neue an.

    „Ah, ein Juwel im Meer der Beschaulichkeit! ließ sich Bengosa erfreut vernehmen. „Eine sanfte Perle der Unberührtheit, jungfräuliches Land von erbaulicher Schönheit. Ist die Insel auf unseren Karten verzeichnet, Señor Romano?

    Der Erste konnte nichts finden, und so schüttelte er den Kopf.

    „Nein, sie ist nicht verzeichnet, Capitán. Dazu ist sie viel zu klein und unbedeutend."

    „Unbedeutende Inseln gibt es nicht, mußte er sich belehren lassen. „Jedes Stück Land hat seinen Zweck, und jede noch so kleine Insel ist ein ruhender Pol in den Meeren der Ewigkeit. Die spanische Krone kann gar nicht genug von diesen Juwelen sammeln. Wir werden die Insel, so es eine ist, anlaufen und sie erkunden. Der Allmächtige hat diese Wunder geschaffen, und es wäre unverzeihlich, sie einfach zu ignorieren.

    Der Allmächtige hat auch das Meer geschaffen, und trotzdem schöpfen wir es nicht aus, um jeden einzelnen Tropfen zu untersuchen und darüber in laute Jubelschreie auszubrechen – diese Worte hätte der Erste gern laut gesagt, aber er traute sich nicht. Er dachte sie nur, denn der Capitán hätte nicht das geringste Verständnis dafür aufgebracht.

    Es war tatsächlich eine Insel, wie sich etwas später herausstellte. Und verdammt klein war sie auch, eben ein ruhender Pol in den Meeren der Ewigkeit.

    Die Mannschaft, die sich an Inseln restlos satt gesehen hatte, schenkte dem Eiland daher auch nur einen flüchtigen Blick. Dieses Eiland war bestenfalls vier Kabellängen lang und eine Kabellänge breit. Ein schmaler Streifen Sand wand sich wie ein helles Band um die Insel. In der Mitte stand etwas erhöht ein Hain aus Kokospalmen. Die Flut überspülte die Insel regelmäßig bis dicht zu den Palmen hin.

    Die „Estrellamar" lief durch glasklares Wasser, das immer flacher wurde, bis der Erste den Befehl zum Ankern gab.

    Capitán Bengosa nahm das gar nicht wahr. Er sah nur die winzige Insel und war wieder einmal entzückt, weil sie offenbar noch von keinem Menschen betreten worden war.

    Etwas später ging das übliche Theater los. Die beiden Jollen wurden umständlich abgefiert und zu Wasser gelassen. Der Segelmacher enterte ab. Unter dem Arm trug er die spanische Flagge, die an einem kleinen Stock befestigt war.

    Zwei Mann mußten an Bord bleiben, was der Capitán lebhaft bedauerte, denn so konnten sie das Wunder nur aus der Ferne genießen.

    Die beiden Kerle bedauerten das jedenfalls nicht. Sie waren heilfroh, daß sie nicht an Land brauchten. Die Insel gab wirklich nichts her, und so hingen sie mit freundlichen Nasenlöchern am Schanzkleid und grinsten sich eins.

    Die Jollen wurden zum Strand gepullt, wo dann die übliche Zeremonie begann, auf deren Einhaltung der Capitán streng achtete. Das lief immer nach dem gleichen Schema ab. Entfernt ähnelte er dann Kolumbus, als der fremdes Territorium betreten hatte.

    Zunächst einmal, als sie noch ein Stück vom Strand entfernt waren, breitete er pathetisch die Arme aus, als wollte er die Insel umarmen.

    „Seht diese Pracht, flüsterte er bewegt, „schaut diese Herrlichkeit, diesen Liebreiz, diesen leuchtenden Saphir, der aus dem Grunde der See wächst. Ist sie nicht einmalig?

    Die anderen bestätigten mehr oder weniger ergriffen, daß die Insel einmalig sei. Ihretwegen hätte das Ding im Meer versinken können. Sie waren mehr daran interessiert, die Heimreise fortzusetzen und pfiffen auf die Palmeninsel.

    Endlich liefen die beiden Boote auf den schmalen Strand.

    Der Capitán sprang leichtfüßig, wie er meinte, an Land. Aber sein Bauch war schwer und dick, und so ähnelte sein Sprung eher der Landung eines alternden Albatrosses, der immer noch ein paar Schritte rannte, ehe er zum Stillstand kam.

    In den Booten verkniffen sich die Kerle nur mühsam das Feixen.

    Alsdann pflegte der Capitán feierlich niederzuknien und beide Hände in den Sand zu legen. Anschließend blinzelte er in die Sonne, warf einen bewundernden Blick in die Runde und verkündete, daß die Insel ab jetzt spanisches Territorium sei. Danach winkte er mit gekrümmtem Zeigefinger den Segelmacher herbei.

    Der pflanzte mit mürrischem Gesicht die Flagge in den Sand, rammte sie fest und dachte an die mühselige Arbeit, gleich wieder neue „Lappen" nähen zu müssen, was ihm mächtig stank.

    Jetzt durften auch die anderen an Land, die viel lieber im Boot oder an Bord geblieben wären. Ihre Begeisterung war nur gespielt. Sie grinsten meist, bis ihre Ohren Besuch kriegten, um den Anschein der Freude zu wahren. Einige amüsierten sich ganz offen, doch das merkte Bengosa in seiner Freude nicht. Er hatte wieder eine Insel!

    „Ausschwärmen, erkunden!" befahl er.

    Weit konnten sie jedoch nicht ausschwärmen, das ließ die Winzigkeit der Insel nicht zu. Außerdem konnte man sie überblicken. Aber sie schwärmten doch gehorsam aus und gaben sich ganz den Anschein, als seien hier geheimnisvolle Schätze versteckt.

    Als sie die Insel umrundet hatten, trafen sie sich wieder

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