Liebesglück auf Schloss Waldstein: Fürstenkrone 148 – Adelsroman
Von Claudia Torwegge
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Ja, ja, ich bringe Berthold ja mit«, sagte Eckhard Prinz von Waldstein lachend zu seiner Schwester. »Wann kommt ihr?«, wollte Anette daraufhin wissen. »Freitag, irgendwann nachmittags«, antwortete Eckhard, »es kommt darauf an, ob wir zeitig genug hier wegkommen und ob die Autobahn frei ist.« »Fahr bitte nicht so schnell wie sonst immer«, mahnte Anette, dann legte sie den Hörer auf die Gabel des Telefonapparates in der Eingangshalle des Schlosses. Anette Prinzessin von Waldstein war ein äußerst hübsches junges Mädchen mit langen blonden Haaren und braunen Augen; dazu war sie groß gewachsen und mit einer sportlichen Figur ausgestattet. Ihr Gesicht war schmal, wie das aller Waldsteins, und wenn sie lachte, strahlten nicht nur die tadellosen weißen Zähne, sondern auch ihre Augen. Sie fand es spaßig, dass durch ein Versehen des Standesbeamten ihr Name in der Geburtsurkunde nur mit einem N geschrieben wurde und ihre Eltern das beibehalten hatten. Sie betrat ohne anzuklopfen ihres Vaters Salon. Fürst Otto sah auf, er zeichnete gerade Unterlagen und wichtige Briefe ab, und lächelte seine Tochter freundlich an. »Was hast du auf dem Herzen?«, fragte er, »du schaust so drein, als wolltest mir ganz unbedingt was mitteilen!« »Eckhard kommt am Freitagnachmittag«, antwortete Anette. »Und …?«, wollte ihr Vater wissen. »Was und …?«
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Buchvorschau
Liebesglück auf Schloss Waldstein - Claudia Torwegge
Fürstenkrone
– 148–
Liebesglück auf Schloss Waldstein
Hört Prinzessin Anette auf ihr Herz?
Claudia Torwegge
»Ja, ja, ich bringe Berthold ja mit«, sagte Eckhard Prinz von Waldstein lachend zu seiner Schwester.
»Wann kommt ihr?«, wollte Anette daraufhin wissen.
»Freitag, irgendwann nachmittags«, antwortete Eckhard, »es kommt darauf an, ob wir zeitig genug hier wegkommen und ob die Autobahn frei ist.«
»Fahr bitte nicht so schnell wie sonst immer«, mahnte Anette, dann legte sie den Hörer auf die Gabel des Telefonapparates in der Eingangshalle des Schlosses.
Anette Prinzessin von Waldstein war ein äußerst hübsches junges Mädchen mit langen blonden Haaren und braunen Augen; dazu war sie groß gewachsen und mit einer sportlichen Figur ausgestattet. Ihr Gesicht war schmal, wie das aller Waldsteins, und wenn sie lachte, strahlten nicht nur die tadellosen weißen Zähne, sondern auch ihre Augen. Sie fand es spaßig, dass durch ein Versehen des Standesbeamten ihr Name in der Geburtsurkunde nur mit einem N geschrieben wurde und ihre Eltern das beibehalten hatten. Sie betrat ohne anzuklopfen ihres Vaters Salon.
Fürst Otto sah auf, er zeichnete gerade Unterlagen und wichtige Briefe ab, und lächelte seine Tochter freundlich an.
»Was hast du auf dem Herzen?«, fragte er, »du schaust so drein, als wolltest mir ganz unbedingt was mitteilen!«
»Eckhard kommt am Freitagnachmittag«, antwortete Anette.
»Und …?«, wollte ihr Vater wissen.
»Was und …?«
»Kommt er mit?«
»Wen meinst denn mit er …?« Mit unschuldigem Gesichtsausdruck versuchte sie ihren Vater anzusehen.
Der konnte sein Lachen nicht mehr unterdrücken. »Sieh mal da, mein kleines Mädchen will nicht wahrhaben, dass sie einmal nicht sehnsüchtig auf ihren großen Bruder wartet, sondern auf einen seiner Freunde.« Er sah Anette lächelnd an. »Versuch nicht, mir zu erklären, dass Berthold dir gleichgültig ist.«
»Was …, was du dir auch immer zusammenreimst«, antwortete sie, während sie versuchte, so unbeteiligt wie nur möglich zu wirken, »wieso …? Eckhard kann doch einen Freund zu meiner Geburtstagsfeier mitbringen, ohne dass du gleich die irrsten Geschichten dahinter vermutest.«
»Wieso wehrst du dich denn so dagegen?«, fragte Fürst Otto, »wen die Liebe trifft, bestimmt man nie allein.«
»Das sind ja interessante Lebensweisheiten«, antwortete seine Tochter, »hast du die Erfahrungen etwa seit Mutters Tod gemacht?«
Als Anette ihres Vaters Reaktion sah, bekam sie einen knallroten Kopf.
»Entschuldige bitte«, sagte sie leise, »ich …, ich wollte nicht schon wieder in den alten Geschichten rühren, es tut mir wirklich leid und wird nicht noch einmal vorkommen!«
Fürst Otto winkte ab. »Lass es gut sein«, sagte er, »schließlich sind ja schon fünfzehn Jahre vergangen …!«
»Aber du denkst immer noch an Mutter«, unterbrach ihn seine Tochter. »Ihr müsst eine total glückliche Ehe geführt haben. Dabei …, dabei muss sie anfangs doch gar nicht den Wünschen meiner Großeltern Waldstein entsprochen haben.«
»Das hat sie allerdings nicht«, sagte ihr Vater.
»Warum eigentlich nicht …?«
Otto Fürst von und zu Waldstein zeigte auf einen Sessel. »Setz dich bitte.« Dann nickte er ein paarmal. »Ja, warum hat deine Mutter meinen Eltern anfangs nicht zugesagt?«
»Es wundert mich deswegen«, antwortete Anette, »weil Großmutter und Großvater eine ausgesprochen gute Beziehung zu Mutti hatten. Großmutter war ein halbes Jahr völlig neben der Spur, als Mutti damals gestorben ist.«
»Ja«, bestätigte ihr Vater, »sie hat sie später sehr gemocht, obwohl sie sich zu Beginn mit Händen und Füßen gegen deine Mutter gewehrt hat!«
»Aber warum …?«
»Sicher weißt du, dass meine Familie der Ansicht war, deine Mutter sei nicht entsprechender Herkunft gewesen, um in unsere Familie einheiraten zu können …! Man wollte zu Beginn nicht verstehen, dass …«, Fürst Otto räusperte sich, »dass eine Liebe doch stärker sein kann, als alle Fesseln irgendwelchen Denkens der Herkunft eines Menschen betreffend.«
»Aber …, aber …, ich meine, habt ihr nicht, ich mein Mutter und dich, habt ihr nicht Eckhard und mich stets angehalten, sorgsam darauf zu achten, mit wem wir Umgang pflegen?« Fragend sah Anette ihren Vater an.
Der nickte. »Allerdings …, das haben wir!«
»Bei dir kann ich es ja verstehen …, irgendwie jedenfalls, aber Mutter? Sie …, sie ist doch selbst nicht akzeptiert worden …!«
»Als deine Mutter durch Heirat eine Fürstin Waldstein war, war sie es mit allem, was sie einbringen konnte. Es erinnerte sie nichts und niemand mehr daran, dass sie die Tochter eines in Armut geratenen Barons war, der …, also, ich will damit sagen, dass deine Mutter zu diesem Zeitpunkt keine Baroness Thalgau mehr war und somit auch zu denken hatte wie eine Fürstin …!«
»Soll das heißen, Mutti legte mit ihrem Namen auch ihre Identität ab? Das …, das kann ich mir gar nicht vorstellen!«
Fürst Otto atmete tief durch. »Es …, ich hab dir und Eckhard stets zu vermitteln versucht, dass sich zwar niemand über einen anderen erheben sollte, der Adel jedoch immer noch eine wichtige Funktion hat. Er ist nach wie vor eine besondere Lebensform, die eigene Opfer verlangt und gleichzeitig, wenn man, ich rede jetzt von Verbindungen zwischen Adel und Nicht-Adel, sich findet, eine viel intensivere Prüfung fordert, ob man denn wirklich füreinander geschaffen ist.«
»Wär denn eine Verbindung Eckhards mit einem Mädchen aus dem Nicht-Adel überhaupt denkbar …?« Anette sah ihren Vater fragend an.
Der räusperte sich. »Nun …, dir ist sicher nicht entgangen, dass allein deine Internatszeit dir ein gewisses selektives Miteinander gebracht hat. Damit will ich nichts anderes sagen, dass alle deine Schulfreunde aus entsprechenden Familien stammten. Darauf haben wir sehr geachtet. Bis heute verkehrst du doch schließlich mit diesen Freunden aus deiner Internatszeit.«
»Das schon …!« Anette nickte.
»Du hast zwar während deines Studiums Kommilitonen kennen gelernt, aber Freundschaften fürs Leben scheinen nicht darunter zu sein. Oder irre ich mich? Außerdem …«, Fürst Otto lächelte, »wenn du ehrlich bist, am meisten freust du dich doch, dass am Wochenende, wenn du deinen dreiundzwanzigsten Geburtstag feierst, Berthold Graf Bannberg unter deinen Gästen sein wird. Er …, also, er entstammt einer wirklich erstklassigen Familie.«
»Ich muss jetzt gehen«, unterbrach Anette ihren Vater, »ich …, du weißt, dass ich noch einiges vorbereiten muss. Die endgültige Gästeliste muss erstellt werden und auch sonst ist noch allerhand zu tun. Entschuldige mich also …!«
»Es ist schon in Ordnung, mein Kind, geh nur …«, ihr Vater lächelte, »deine Mutter war auch eine ungeduldige Frau. Du hast erstaunlich viel von ihr mitbekommen.«
»Das sagst du in letzter Zeit immer öfter …!«
»Weil es auch immer offensichtlicher wird!«
»War Mutti wirklich so schön, wie auf all den Fotos …?«
Otto von Waldstein sah gedankenverloren aus dem Fenster, dann nickte er. »Sie war noch viel schöner«, murmelte er. »Du brauchst nur in den Spiegel zu sehen, mein