Die Millionenerbin: Lovestory Edition 8 – Liebesroman
Von Ute Amber
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Über dieses E-Book
Wie aufregend und spannend die Liebe sein kann, wird von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd geschildert.
Man möchte diese süchtig machenden Romane in einem Atemzug regelrecht verschlingen...
Im Hospital von Galway an der Westküste Irlands öffnete ein Patient die Augen und sah sich suchend um. Doch gleich darauf fielen ihm wieder die Lider über die Augen. Aber er strengte sein Gehör an. Er hatte leise Frauenstimmen vernommen. Eine von ihnen war nun deutlicher zu verstehen. »Entsetzlich, diese Flugzeugkatastrophe! Und gerade über dem Wasser! Der Pilot soll ja rechtzeitig eine Notwasserung vorgenommen haben, aber vielen Passagieren hat sie auch nicht mehr das Leben gerettet. Ein Schiff – die Nicole – solle noch vier Menschen an Bord genommen haben. Carrol Murray war dabei. Aber wer weiß, ob sie durchkommt. Dr. Brown fürchtet, dass sie durch den Schock das Gedächtnis verloren hat. Schrecklich! Und solch ein Unglück ausgerechnet auf der Hochzeitsreise! Sie hat doch erst vor wenigen Wochen geheiratet. Einen Deutschen.« »Ja, ich weiß, er heißt Steffen Hollander. Rosmary, glaubst du auch, dass dein Patient hier Carols Mann ist?« »Ich hoffe es für sie.«
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Buchvorschau
Die Millionenerbin - Ute Amber
Lovestory Edition
– 8–
Die Millionenerbin
Ute Amber
Im Hospital von Galway an der Westküste Irlands öffnete ein Patient die Augen und sah sich suchend um. Doch gleich darauf fielen ihm wieder die Lider über die Augen. Aber er strengte sein Gehör an. Er hatte leise Frauenstimmen vernommen. Eine von ihnen war nun deutlicher zu verstehen.
»Entsetzlich, diese Flugzeugkatastrophe! Und gerade über dem Wasser! Der Pilot soll ja rechtzeitig eine Notwasserung vorgenommen haben, aber vielen Passagieren hat sie auch nicht mehr das Leben gerettet. Ein Schiff – die Nicole – solle noch vier Menschen an Bord genommen haben. Carrol Murray war dabei. Aber wer weiß, ob sie durchkommt. Dr. Brown fürchtet, dass sie durch den Schock das Gedächtnis verloren hat. Schrecklich! Und solch ein Unglück ausgerechnet auf der Hochzeitsreise! Sie hat doch erst vor wenigen Wochen geheiratet. Einen Deutschen.«
»Ja, ich weiß, er heißt Steffen Hollander. Rosmary, glaubst du auch, dass dein Patient hier Carols Mann ist?«
»Ich hoffe es für sie.«
Der Kranke hatte jedes Wort der beiden Schwestern verstehen können. Jetzt berührte ihn jemand. Eine Stimme fragte: »Hallo, sind Sie wach?«
Der Kranke reagierte nicht. Er wollte nicht zu erkennen geben, dass er alles gehört hatte. Aber es beschäftigte ihn sehr und er war den Schwestern dankbar, dass sie neben ihm ihren Plausch abgehalten hatten.
»Wir haben uns geirrt, Rosmary. Er ist noch immer ohne Bewusstsein.« Und schon plapperte sie weiter. »Es soll eine ausgesprochene Liebesheirat zwischen Carol und Steffen Hollander gewesen sein. Die Zeitungen haben viel darüber geschrieben. Ich habe jeden Bericht verfolgt. Den interessantesten schrieb ein deutscher Reporter. Er hat das Ehepaar auf der Hochzeitsreise begleiten dürfen. Jeder will eben wissen, was so eine Millionenerbin wie Carol tut. Der Reporter wäre auch mit nach Wales geflogen. Dort bewohnt Carol Murray das Schloss Stronghold. Es soll wunderbar sein.«
»Ja, das habe ich auch gehört. Es sieht so aus, als müsse man Carol beneiden, aber ich glaube, dass sie nie glücklich war. Ich meine, dass alle sie nur wegen ihres Geldes geheiratet hätten.«
»Ach, das ist Unsinn. Carol ist doch bildschön. Das kann man selbst jetzt noch sehen.«
»Schön hin, schön her, den meisten Männern geht es nur um eine gute Partie. Geld zieht noch immer am meisten. Übrigens ist Carol Murray auch immer allein gewesen. Ihre Eltern kamen bei einem Schiffsunglück ums Leben. Seither ist sie die Erbin des Riesenvermögens.«
»Das ist ja merkwürdig, ihre Eltern sind auch bei einer Katastrophe ums Leben gekommen? Jetzt wäre es ihr beinahe auch so ergangen. Es gibt schon seltsame Dinge auf dieser Welt. Aber jetzt muss ich gehen. Bald muss Visite sein. Da möchte ich nicht vermisst werden. Du bleibst noch hier bei deinem Patienten?«
»Ja, das muss ich schon. Gelohnt hat er es mir freilich noch nicht. Er könnte doch endlich erwachen. Mir dauert das schon zu lange, auch wenn die Ärzte sagen, es bestehe keine Lebensgefahr. Für Carol wäre es wichtig, und ich bin schon sehr neugierig, wie sich diese Rätsel alle lösen werden.«
Der Kranke hörte sich entfernende Schritte. Eine Tür wurde geöffnet und gleich darauf geschlossen.
Vorsichtig blinzelte er wieder ein wenig durch das Zimmer. Am Fenster stand eine Schwester. Sie drehte ihm den Rücken zu. Trotzdem war es wohl besser, die Augen wieder zu schließen. Dabei konnte er sich auch besser konzentrieren. Er hatte viel zu denken und zu überlegen.
Das gelang ihm jetzt schon sehr gut. Er fühlte sich überhaupt von Minute zu Minute wohler. Das Gespräch der beiden Schwestern hatte ihm sehr weitergeholfen.
Nun reihten sich wie Perlen an einer bunten Schnur Erinnerungen und Kombinationen aneinander.
Ja, es stimmte, der Reporter Peter Buschmann aus Deutschland hatte das jungverheiratete, interessante Paar Murray-Hollander für seine Zeitschrift »Valentine«, verfolgt. In New York war es ihm geglückt, die Zusage für einige Interviews zu erhalten.
Das erste konnte inzwischen erschienen sein, denn es war von ihm wenige Tage vor dem Abflug nach England abgeschickt worden. Dann hatte er sich mit dem jungen Ehepaar auf den Flug gemacht.
In London und im Schloss Stronghold in Wales sollten zwei weitere Interviews stattfinden.
Aber die Super-Constelation hatte über dem Atlantik einen Motorschaden, sie musste notwassern. Er hörte wieder die Stimme des Piloten: »Wir werden jetzt …«
Und war da nicht auch ein Gesicht, das bleich aussah, voll Todesangst, dunkelbraune Augen, die das Schlimmste befürchteten? Und einen Mann namens Steffen Hollander, der zärtlich und zuversichtlich auf die geängstigte junge Frau einsprach?
Dieser Steffen Hollander, der am ersten Tag ihres Kennenlernens zu dem Reporter Peter Buschmann gesagt hatte: »Machen Sie mir nur keine Dummheiten, sonst muss ich diese eines Tages noch für Sie büßen. Es ist nie gut, einen Doppelgänger zu haben.«
Ja, alle hatten bestätigt, dass die beiden Männer einander überraschend ähnelten. Mit einem Lächeln war das immer wieder festgestellt worden, in New York und später im Flugzeug. Nur die junge Frau war dabei sehr ernst geblieben, sie hatte die Ähnlichkeit anscheinend nicht gern gesehen. Ob sie in ihrer Verliebtheit keine zweite Ausgabe ihres Mannes wünschte? Sie war recht kühl zu dem Reporter Peter Buschmann gewesen, was ihn etwas verärgert hatte.
Doch das war ja jetzt Vergangenheit. Die Gegenwart hieß, dass Steffen Hollander nicht mehr aus dem Meer hatte gerettet werden können, aber dass der Reporter Peter Buschmann noch lebte.
Die Schwestern würden sicher richtig orientiert sein. Sie hatten davon gesprochen, dass Carol Hollander-Murray schwer krank sei. Gedächtnisverlust!
Welche Tragik für die erst vierundzwanzig Jahre alte Carol, den eben angetrauten Mann und das Erinnerungsvermögen verloren zu haben! Aber welches Glück vielleicht für einen Draufgänger wie den Reporter Peter Buschmann …
Er lag zwar auch im Krankenhaus, aber er wusste genau, wer er war. Er spürte, dass er nicht schwer verletzt sein konnte. Die alte Unternehmungslust würde sich bald wieder einstellen. Sollte sie nur dazu ausreichen, um für die Frauenzeitschrift »Valentine«, zu schreiben? Für magere Honorare und Tagesspesen, die der Chefredakteur immer von neuem beschnitt?
Nein, wenn das nicht unbedingt erforderlich war, wollte er es bleiben lassen. Sein Streben war schon seit langem auf eine gute Partie gerichtet. Solch ein Glück wie Steffen Hollander hätte er haben müssen. Die Erbin der Murray-Brauereien war ein Goldfisch. Von ihrem Schloss in Wales wurde viel gesprochen.
Das wäre etwas nach seinem Geschmack.
*
Am nächsten Tag erfuhr Peter Buschmann aus der kurzen Unterhaltung der Schwestern, dass es keinen Zweifel mehr an dem Gedächtnisverlust der jungen Frau gab. Er hörte, es habe sich ein Herr namens Smith, Direktor der Murray-Brauereien, in der Klinik eingefunden.
Dieser Name war Peter Buschmann geläufig, er kannte ihn aus dem geplanten Interview in London. Dort hatte Leif Smith das Ehepaar Hollander und ihn erwarten wollen. Carol Hollander hatte den Namen des Direktors immer voll Respekt gesagt, sodass Peter Buschmann sich einen älteren, sehr seriösen Herrn vorstellte. Und noch etwas wusste er: dass Leif Smith Steffen Hollander noch nicht gekannt hatte. Dieser Direktor bedeutete also für ihn kein Hindernis, seine Pläne nun schnell in die Tat umzusetzen.
Als sich die eine der Schwestern verabschiedet hatte, bedurfte es nur noch eines kurzen Zögerns und der Reporter der Zeitschrift »Valentine«, begann sein Leben als Steffen Hollander.
Er flüsterte unverständliche Worte vor sich hin, öffnete die Augen und schloss sie wieder. Dieses Spiel trieb er, bis Schwester Rosmary an seinem Bett stand.
»Carol …«, kam es über die Lippen des Kranken.
Schwester Rosmary horchte auf. Sie neigte sich über Peter Buschmann. »Sind Sie wach? Hallo, öffnen Sie die Augen!«
Es schien dem Kranken noch einige Mühe zu machen, nur verschwommene Blicke trafen die Schwester. Wieder flüsterte er: »Carol …«, dann versuchte er sich mühsam aufzurichten. »Wer sind Sie – wo bin ich? Oh, mein Kopf!« Er spielte seine Komödie, die so überzeugte, dass Schwester Rosmary nicht der geringste Verdacht kommen konnte. Sie war heilfroh, ihren Patienten bei Bewusstsein zu sehen.
»Wo ist – meine Frau?«, Entsetzen machte sich jetzt in Peter Buschmanns Gesicht breit, er umkrampfte die Hand Schwester Rosmarys. »Es war schrecklich – furchtbar – ich weiß es jetzt wieder. Und Carol, meine Frau?« Es war ein sehr gekonnter Aufschrei.
»Ihre Frau lebt. Sie sind Mr Hollander?«
»Ja, ja, Steffen Hollander, der bin ich …«, Peter Buschmann brauchte nicht mehr zu sagen.
Schwester Rosmary blickte ihn sekundenlang wie ein Weltwunder an, dann stieß sie hervor: »Bitte, verhalten Sie sich ruhig, ich komme gleich wieder, ich hole den Arzt.« Von der Tür her rief sie zurück: »Ihre Frau lebt, seien Sie nicht mehr in Sorge.«
Peter Buschmann streckte sich auf seinem Lager wohlig aus. Der erste Schritt war getan. Sehr gut, lobte er sich selbst. Und der zweite, der vor dem Arzt zu bestehen war, musste ebenso glücken.
Peter