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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 503: Der Teufel ist los
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 503: Der Teufel ist los
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 503: Der Teufel ist los
eBook102 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 503: Der Teufel ist los

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Über dieses E-Book

Ein heiseres Kommando ertönte. Arne von Manteuffel und Jussuf kauerten bereits mit glimmenden Lunten unterhalb der Fenstersimse im oberen Stockwerk der Faktorei. Die Fenster standen offen. Schüsse krachten. Kugeln klatschten ins Mauerwerk oder rasten in den Raum, wo sie sich in die Deckenbalken oder in das Wandholz gruben. Die beiden Männer schleuderten zwei Flaschenbomben gleichzeitig hinunter. Der Rammstoß des Baumstammes traf noch die Tür. Die Mauern des Hauses erbebten, aber die Tür mit der inneren Balkensicherung hielt stand. Die Kerle wollten den Rammbock erneut ansetzen, doch in diesem Augenblick explodierten die beiden Flaschenbomben. Es klang wie ein Doppelschlag...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum29. März 2019
ISBN9783954399116
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 503 - Burt Frederick

    8

    1.

    Es war eine sonderbare Stimmung, die die ganze Stadt erfaßt zu haben schien. Etliche Einwohner Havannas schoben es auf das Wetter, das für sie, die sie in einer Hafenstadt lebten, besondere Bedeutung hatte. Da sie ausnahmslos ziemlich abergläubisch waren, werteten sie das Aussehen des Himmels als ein eindeutiges Zeichen.

    Der Himmel über Havanna wollte nicht mehr aufklaren. Diesen Anschein hatte es jedenfalls. Dabei gab es nicht das winzigste Zeichen, das auf einen bevorstehenden Sturm hingedeutet hätte. Im Gegenteil, es wehte fortwährend ein derart laues Lüftchen durch die Gassen der kubanischen Hauptstadt, daß ältere Leute über Schweißausbrüche und Herzjagen klagten.

    Die Hafendirnen stellten hingegen fest, daß ihre Dienste häufiger in Anspruch genommen wurden als gewöhnlich. Die Vergnügungssucht der männlichen Schenkenbesucher steigerte sich von Tag zu Tag. Das war beileibe nicht nur auf die längere Liegezeit der Schiffe zurückzuführen, die aus den ungünstigen Winden resultierte.

    Es waren keineswegs nur Seeleute, die in diesen warmen Nächten dafür sorgten, daß viel Geld den Besitzer wechselte und Rum und Wein faßweise flossen. Auch jener Teil der Bevölkerung Havannas, der bei Tageslicht seltener anzutreffen war, ging verschwenderisch mit jenen Münzen um, die meist auf nicht ganz saubere Weise erworben worden waren.

    Wüste Gelage in Bodegas und Cantinas, aber auch in Gassen und Hinterhöfen, waren die Folge.

    Die Nächte in Havanna gehörten dem zwielichtigen Teil der Einwohner und den Seeleuten, die zu eben jener Kategorie paßten.

    Den ehrbaren Bürgern der großen Stadt bereiteten all die absonderlichen Umstände dieser letzten Junitage des Jahres 1595 Unbehagen.

    Sie registrierten eine gewisse aufmüpfige Stimmung unter dem gemeinen Volk, wie sie es zu nennen pflegten. Das mochte einerseits vom Alkohol herrühren, der ja bekanntlich in ungewöhnlichen Mengen genossen wurde. Hochwohlgeborenen Señoras geschah es, daß sie aus Hauseingängen oder Torwegen mit unflätigen Bemerkungen bedacht wurden, sofern sie sich in offenen Kutschen zur Schneiderin oder zu einem Nachmittagskränzchen fahren ließen.

    Nach Einbruch der Dunkelheit wagten sich die Señoras nicht mehr aus dem Haus. Und in den Gesprächsrunden der Señores wurde immer häufiger der Ruf nach einer eisernen Hand laut, die in Havanna einmal gründlich aufräumen müsse.

    Zusammengefaßt hatte die Stimmung des Pöbels etwas von einer frechen bis unverschämten Aufgekratztheit.

    Der Alkohol mochte vordergründig dafür verantwortlich sein, und das Wetter mochte als Ursache herangezogen werden. Den Bürgern lief dennoch mancher Schauer über den Rücken. Denn deutlicher als sonst wurde ihnen in diesen Tagen bewußt, daß sie auf einem Pulverfaß lebten.

    Das Pulverfaß war besagter Pöbel.

    Die Lunte glomm nur nachts.

    Doch wann würde diese Lunte auch bei Tage nicht mehr erlöschen?

    Das Verhängnis für Havanna nahm seinen Anfang in den späten Vormittagsstunden des 20. Juni 1595.

    Auf dem weiten Platz vor der Residenz herrschte die gewohnte Geschäftigkeit. Bauern aus der Umgebung und Händler aus der Stadt hatten schon früh ihre Plätze bezogen. Auf Tischen und Bänken boten sie ihre Waren an, die sie mit Handkarren, Pferdefuhrwerken oder auch nur auf dem gebeugten Rücken herbeigeschafft hatten.

    Die Fruchtbarkeit des Landes zeigte sich in dem vielfältigen Angebot an frischen Früchten und köstlichem Gemüse. Welch gute Verbindungen eine Hafenstadt wie Havanna zu den übrigen Teilen der Welt hatte, bewiesen die Kleinhändler mit einer üppigen Pracht an Waren. Da dufteten Gewürze aus der Karibik und aus dem Fernen Osten. Da ließ Seide aus China die Augen der Señoras vor Entzücken leuchten, und kräftiges Leinen von den Webstühlen Spaniens mußte den eher sachlich prüfenden Handgriffen standhalten.

    Von der Haarspange bis zum eleganten Schuhwerk, von den grünen Bohnen bis zu den Passionsfrüchten und von der fangfrischen Garnele bis zum soeben geschlachteten Ochsen gab es buchstäblich alles, was das Alltagsleben in den Bürger- und Adelshäusern angenehm machte.

    Wie an jedem Markttag begannen Cisca Duarte und Graciela Bonardo um zehn Uhr mit ihren Vorbereitungen. Ihr mit Segeltuch überdachter Stand war von den Gehilfen der Señora Zinguala bereits aufgebaut worden. Señora Zinguala betrieb ein Speisehaus in der Nähe des Hafens. Mit ihrer Küche versorgte sie sowohl die Angestellten der Handelshäuser, Lagereien und Schiffsausrüster als auch jene Seeleute, die vom Essen aus der Kombüse genug hatten und einmal abwechslungsreiche spanische Kost an Land genießen wollten.

    Der Stand auf dem Platz vor der Residenz war gewissermaßen ein Zweigbetrieb der klugen Señora. Denn sie hatte sehr genau erkannt, daß sie in der frühen Mittagsstunde einen Bedarf decken konnte, der sich in knurrenden Mägen von Marktleuten und ihren Helfern äußerte. Da sich der Stand mit den Kochfeuern in der Nähe des Tors zur Residenz befand, zahlten aber auch Besucher des Gouverneurspalastes zu den Kunden der beiden adrett gekleideten Mädchen.

    In den großen Kübeln hatten sie an diesem Tag einen scharf gewürzten Eintopf aus roten Bohnen, Zwiebeln, Pfefferschoten, Tomaten, Speck und Ochsenfleisch zubereitet. Cisca überwachte die Kochfeuer und den Inhalt der Kübel, während Graciela die Näpfe füllte, austeilte, das Geld kassierte und darauf achtete, daß die Näpfe wieder zurückgebracht wurden.

    Ihre Arbeit begann, als das Gedränge auf der Plaza nachließ und die meisten Marktstände ihr Warenangebot geräumt hatten. Eine gute Stunde lang hatten Cisca und Graciela alle Hände voll zu tun, und nur nach und nach wurde der Ansturm der Kunden geringer.

    Es war bereits ein Uhr, als Graciela ihre Kollegin anstieß und mit einer verstohlenen Kopfbewegung aufforderte, einmal zum Portal des Gouverneurspalastes zu blicken.

    Zwei Reiter schwangen sich dort von ihren Pferden. Das Fell der großrahmigen Tiere glänzte naß, Schaumflocken fielen von den Nüstern. Die Männer trugen Gardistenuniform und waren mit Säbeln und Pistolen bewaffnet. Zwei hochgewachsene, stattliche Burschen.

    „Die sind nicht aus Havanna", flüsterte Cisca, damit es keiner von denen mitkriegte, die den Stand umlagerten und den Eintopf aus den Näpfen löffelten.

    „Natürlich nicht, entgegnete Graciela und schüttelte den Kopf über die Einfalt ihrer Kollegin. „Erstens haben wir hier nicht solche Uniformen, und zweitens wären ihre Pferde nicht so abgehetzt, wenn sie aus unserer Stadt stammten.

    Cisca nickte und biß sich auf die Unterlippe. Auch Graciela schwieg jetzt. Beide Mädchen beobachteten voller Spannung, was sich beim Portal abspielte. Unter dem wolkenverhangenen Himmel wirkten der Palast und die Parkanlagen, von denen nur ein Teil durch das Tor zu sehen war, weniger prachtvoll als sonst.

    Einer der beiden fremden Reiter ging auf die Palastwache zu. Er entfaltete ein Dokument, das der Posten aufmerksam studierte. Gleich darauf war ein militärisch barscher Ruf des Postens zu hören. Die Pforte im rechten Torflügel wurde geöffnet, und zwei einfache Soldaten erschienen, die die Pferde der Fremden übernahmen.

    Der Mann, der das Dokument vorgezeigt hatte, gab seinem Gefährten einen Wink und betrat dann das Gelände der Residenz. Gleich hinter der Pforte wurde er von einem Offizier in

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