In Schuld verstrickt?: Dr. Norden Bestseller 274 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
Es war Samstagnachmittag, als bei Dr. Norden privat das Telefon läutete. Fee seufzte. Sie hatten gerade gegessen, und sie wußte, daß es von den Angehörigen niemand sein würde, da man da Rücksicht auf den geplagten Arzt nahm, der schwere Wochen hinter sich hatte, weil eine ominöse Kopfgrippe grassierte, die man noch immer nicht richtig in den Griff bekommen hatte. Selbst Fee war ein paar Tage von heftigen Kopfschmerzen geplagt worden, was sie sonst gar nicht kannte, aber sie hatte schon bei den ersten Anzeichen zu den guten Heilmitteln, die Daniel Nordens Vater aus Kräutern entwickelt hatte, gegriffen, und so war sie bald kuriert. Was Fee dann am meisten wurmte, war die Tatsache, daß diese Mittel nicht von den Krankenkassen anerkannt und erstattet wurden. Sie wären nicht klinisch erprobt, hieß es dann, und so kamen nur diejenigen in den Genuß, die gern aus der eigenen Tasche zahlten.Auch wenn Fee sich auf einen geruhsamen Nachmittag mit ihrem Mann gefreut hatte, so griff sie doch zum Hörer und meldete sich.»Bitte, Frau Doktor, mein Mann kriegt keine Luft mehr«, stammelte eine ängstliche Stimme.»Name und Adresse, bitte«, sagte Fee hastig.»Meinhart, Klingerstraße vier. Dr. Norden kennt meinen Mann.»Meinhart, Klingerstraße vier«, wiederholte Fee deutlich, so daß es auch Daniel hören konnte, der mit den Kindern spielte.»Was ist mit ihm?« fragte er.»Er bekommt keine Luft«, erwiderte Fee, und schon sprang Daniel auf. »Ein Notfall, versteh es bitte«, sagte er, und eilte davon.Sie folgte ihm. »Fahr doch schon voraus mit den Kindern«, rief er ihr zu.
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In Schuld verstrickt? - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 274 –
In Schuld verstrickt?
Patricia Vandenberg
Es war Samstagnachmittag, als bei Dr. Norden privat das Telefon läutete. Fee seufzte. Sie hatten gerade gegessen, und sie wußte, daß es von den Angehörigen niemand sein würde, da man da Rücksicht auf den geplagten Arzt nahm, der schwere Wochen hinter sich hatte, weil eine ominöse Kopfgrippe grassierte, die man noch immer nicht richtig in den Griff bekommen hatte. Selbst Fee war ein paar Tage von heftigen Kopfschmerzen geplagt worden, was sie sonst gar nicht kannte, aber sie hatte schon bei den ersten Anzeichen zu den guten Heilmitteln, die Daniel Nordens Vater aus Kräutern entwickelt hatte, gegriffen, und so war sie bald kuriert. Was Fee dann am meisten wurmte, war die Tatsache, daß diese Mittel nicht von den Krankenkassen anerkannt und erstattet wurden. Sie wären nicht klinisch erprobt, hieß es dann, und so kamen nur diejenigen in den Genuß, die gern aus der eigenen Tasche zahlten.
Auch wenn Fee sich auf einen geruhsamen Nachmittag mit ihrem Mann gefreut hatte, so griff sie doch zum Hörer und meldete sich.
»Bitte, Frau Doktor, mein Mann kriegt keine Luft mehr«, stammelte eine ängstliche Stimme.
»Name und Adresse, bitte«, sagte Fee hastig.
»Meinhart, Klingerstraße vier. Dr. Norden kennt meinen Mann.«
»Meinhart, Klingerstraße vier«, wiederholte Fee deutlich, so daß es auch Daniel hören konnte, der mit den Kindern spielte.
»Was ist mit ihm?« fragte er.
»Er bekommt keine Luft«, erwiderte Fee, und schon sprang Daniel auf. »Ein Notfall, versteh es bitte«, sagte er, und eilte davon.
Sie folgte ihm. »Fahr doch schon voraus mit den Kindern«, rief er ihr zu.
»Kommt gar nicht in Frage«, rief sie zurück.
Eigentlich hatten sie einen kleinen Ausflug eingeplant und wollten die Heislers in Ammerland besuchen, aber so wichtig fand Fee das nun auch wieder nicht, denn Jochen und Ruth Heisler, die einen Urlaub in Bayern verbrachten, waren selbst Ärzte und wußten, was alle guten Vorsätze umwerfen konnte.
Die Norden-Kinder waren auch daran gewöhnt und nahmen es gelassen.
Danny hatte Radio gehört und meinte, daß sowieso viel Verkehr sei, auch schon ein paar Staus wegen schwerer Unfälle. »Da ist es zu Hause gemütlicher, Mami«, meinte Danny und setzte seine Kopfhörer wieder auf. Anneka spielte mit den Zwillingen. »Allein, ohne Papi fahren wir doch nicht, Mami?« fragte sie.
»Bestimmt nicht«, erwiderte Fee.
»Außerdem kommt heute ein tolles Kinderprogramm im Fernsehen«, warf Felix ein. »Und Regen ist auch schon wieder angekündigt.«
Die Kinder maulten nicht. Sie suchten sich immer das Bestmögliche heraus, wenn etwas nicht so klappte wie geplant, denn wann konnte man schon mal planen, wenn man einen engagierten Arzt zum Vater hatte.
Daniel Norden wußte, daß er sich auf seine Frau verlassen konnte, denn Fee, die ja selbst Ärztin war, wenn sie auch nicht mehr praktizierte, war voller Verständnis. Das war ihm Beruhigung und zugleich auch Antrieb, jenen zu helfen, die so viel Verständnis nicht erfuhren, und dazu gehörte in gewissem Sinne auch Peter Meinhart.
Dr. Daniel Norden kannte ihn bisher nur aus der Praxis, denn einen Hausbesuch hatte er noch nicht zu machen brauchen. Und Peter Meinhart war ein Patient, bei dem man schwer eine richtige Diagnose stellen konnte, wollte man davon absehen, daß er zu den ernstzunehmenden Allergikern gehörte, die schon geschädigt wurden, wenn im weiten Umkreis gedüngt wurde. Jetzt aber war die Zeit dafür noch nicht, und die Luft war eigentlich in keinster Weise atemraubend, sondern durch die häufigen Niederschläge gereinigt zu nennen.
Peter Meinhart war sechsunddreißig Jahre alt, seine Frau Susi sechs Jahre jünger, und die beiden Kinder Tim und Nina waren fünf und drei. Peter Meinhart war Ingenieur in einem großen Elektrokonzern, und sie waren erst vor einem halben Jahr nach München gezogen, weil Peter hierher versetzt worden war. Manchmal hatte es Peter Meinhart schon bereut, weil er in Berlin seltsamerweise nicht unter solchen Allergien gelitten hatte.
Als Dr. Norden das Haus Klingerstraße 4 betrat, vernahm er ein Miauen, aber zu sehen waren keine Katzen. Das Haus war komfortabel gebaut und hatte sechs Vierzimmerwohnungen, die bestens ausgestattet waren, wie Daniel Norden gleich feststellen konnte, als Susi Meinhart ihn einließ. Sie war eine hübsche Frau und sehr schick gekleidet.
»Nett, Sie auch kennenzulernen, Herr Doktor«, sagte sie lässig, »aber mein armer Peter sieht schrecklich aus. Ich weiß nicht, was ihn jetzt wieder plagt. Der Heuschnupfen ist es diesmal nicht. Er hat gleich inhaliert, aber viel hat das nicht genützt.«
Daniel Norden überlegte blitzschnell. »Sie haben Katzen?« fragte er.
»Nein, wir nicht. Gott bewahre mich, das nicht auch noch. Meine Kinder halten mich genug in Trab. Aber vorgestern sind neue Mieter über uns eingezogen, die haben Katzen. Worauf wollen Sie hinaus?«
»Daß Ihr Mann auch eine schwere Katzenallergie haben könnte, Frau Meinhart.«
»Was denn noch?« seufzte sie. »Man kann ihn doch nicht in ein Glashaus setzen.«
»Das nicht, aber einmal einen gründlichen Test sollte man machen und dann tunlichst alles vermeiden, was schädlich ist.«
»Mitbewohnern etwa das Halten von Haustieren verbieten?« fragte Susi Meinhart. »Haben Sie eine Ahnung, was man sich da einhandeln kann?«
»Man kann doch mit Nachbarn vernünftig reden«, sagte Daniel.
»Das meinen Sie, wir haben da schon andere Erfahrungen gemacht. Da ging es zwar immer um die Kinder, die ja manchmal schreien oder auch toben, und ich meine, daß Kinder doch noch wichtiger sind als Tiere, aber nicht jeder denkt so. Und ein Haus können wir uns leider noch nicht leisten, wo wir so leben können, wie es uns gefällt und wie es Peter bekommt. Aber weiß man denn, worauf er noch so erschreckend reagieren könnte? Wie kann man das ausschalten oder dem vorbeugen? Ich kenne meinen Mann schon lange, aber früher hat er ab und zu mal nur ein paar rote Flecken oder Frieseln gehabt, aber das war immer schnell vorbei. Schauen Sie sich ihn an.«
Peter Meinhart sah schlimm aus, aber größere Sorge bereitete Dr. Norden die Atemnot, die zeitweise fast zu Erstickungsanfällen führte. Eine Injektion brachte ihm zwar bald Erleichterung, aber wenn die Ursache nicht gefunden und aus der Welt geschafft wurde, nützte das nicht viel.
»Könnten Sie nicht wenigstens für ein paar Tage wegfahren?« fragte Dr. Norden.
»Ich muß doch Montag wieder arbeiten«, erwiderte Peter keuchend.
»Ich kann Sie krankschreiben und in eine Klinik einweisen«, schlug Dr. Norden vor.
»Du liebe Güte, das nicht auch noch! Ich kriege ja Komplexe«, stöhnte Peter.
»Solche Allergien sind nicht leichtzunehmen. Sie sind eine schwere Krankheit, wenn sie so massiv auftreten.«
»Ich verstehe das überhaupt nicht. Mit den Katzen bin ich doch gar nicht in Berührung gekommen.«
»Es kann verschiedenes zusammentreffen«, erklärte Dr. Norden. »Jedenfalls fehlen Ihnen Abwehrstoffe, und das muß geklärt werden.«
»Aber dazu muß ich doch nicht in die Klinik«, widersprach Peter.
»Besser wäre es schon«, meinte Dr. Norden, und Susi Meinhart fügte hinzu: »Wenn es Dr. Norden für richtig hält, wirst du es auch machen, Peter. Und jetzt fahren wir zu meinen Eltern nach Gmund.«
»Um Himmels willen, wenn die mich so sehen, fürchten sie gleich, daß es ansteckend ist«, wehrte Peter ab.
Susi seufzte. »Man kommt ihm nicht bei, Sie hören es, Herr Doktor.«
»Dabei kann die Rötung abklingen, bis Sie in Gmund sind«, munterte ihn Dr. Norden auf. »Hier, diese Tropfen tragen auch dazu bei und die Emulsion ebenfalls.«
»Sie sind wohl auf alles eingerichtet«, sagte Peter Meinhart. »Ich muß mich bedanken, daß Sie gleich gekommen sind.«
»Mir war wirklich himmelangst«, sagte Susi entschuldigend. »Es ist so schlimm, wenn man nicht weiß, wie man helfen kann.«
»Auf jeden Fall sollten Sie immer Medikamente für den Notfall dabei haben«, erklärte Dr. Norden. »Und wie schon gesagt, ein gründlicher Test kann Aufschluß geben.«
Er verabschiedete sich, und die Meinharts versprachen, gleich nachmittags nach Gmund zu fahren.
Als Dr. Norden die Wohnung verlassen hatte, saßen Tim und Nina, die beiden Kinder der Meinharts, auf der Treppe und spielten mit zwei niedlichen kleinen Katzen.
»Tag, Onkel Doktor, sind die nicht süß?« fragte Tim, der Fünfjährige.
»Sie sind niedlich, aber euer Papa reagiert allergisch auf Katzenhaare.« Jetzt war sich Daniel Norden ziemlich sicher, daß diese die schlimme Allergie ausgelöst hatten.
»Was erzählen Sie denn da für einen Unsinn«, ertönte eine helle Frauenstimme.
Sie war jung, schlank und blond, und als sich Dr. Norden zu ihr umdrehte, wurde ihre Miene freundlicher.
»Das ist kein Unsinn, sondern eine Tatsache, und die Kinder sollten deshalb nicht mit den Katzen spielen. Vielleicht sehen Sie Herrn Meinhart mal mit dieser Allergie.«
»Das ist nämlich Dr. Norden, Frau Grill«, sagte Tim, während die