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Papiersoldaten – Lyrik
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eBook115 Seiten34 Minuten

Papiersoldaten – Lyrik

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Über dieses E-Book

»Ich habe viel Spaß gehabt.« Hape Kerkeling (über »Papiersoldaten«) »Geh’ damit auf Tour!« Cindy aus Marzahn (über »Zickenzoff im Märchenland«) »Wer herzhaft lachen möchte, sollte dieses Buch unbedingt lesen.« Leuchtfeuer (über »Axt im Wald«) »Seine Texte wirken, wie ein kräftiger Hieb mit dem Säbel.« NWZ (über »Axt im Wald«) – in flagranti, Der Heinz lag entspannt in der Wanne, ums Eck bog die schöne Susanne, sie liebten sich schön, doch dann flog der Fön, geworfen vom grinsenden Manne.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum18. Jan. 2013
ISBN9783869011349
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    Buchvorschau

    Papiersoldaten – Lyrik - Lars Kramer

    geht

    Cumulonimbus

    Lichtberaubt, vom Schwarz durchflutet,

    Regen aus den Wolken blutet,

    grausam dichte Dunstgebilde

    in des Himmelblaus Gefilde

    ziehen fesselnd ihre Kreise;

    noch ist es still und tödlich leise.

    Doch schon naht es ohrertaubend,

    grollend, dröhnend, zornig schnaubend

    durch die Luft entsetzlich bitter;

    ein wutentladendes Gewitter

    frisst sich durch das Firmament;

    es zuckt und blitzt - der Himmel brennt.

    Bizarrer Baum gemacht aus Licht

    entflammt das irdische Gesicht

    und hüllt den kargen Erdenball

    ins Donnerkleid aus Rauch und Schall,

    bis es vom Regen abgepellt

    in Fetzen auseinander fällt.

    Entblößt ist nun die nackte Haut,

    verletzt, berührt, vom Sturm zerkaut,

    der Wasserrausch ertränkt die Wunden,

    die er gerissen in Sekunden,

    und spült hinfort den Staub, die Asche;

    auf dass die Welt sich sauber wasche.

    Lie-Society

    Hummerschwanz an schwarzen Trüffeln,

    Lachs, Forelle, Kaviar,

    Fürze, die nach Douglas müffeln,

    Silikon und „Wonder-Bra".

    In den Champuskühler pinkeln,

    pralle Bäuche, satt und fett,

    aus des Mundes roten Winkeln

    trieft Chanel-Eau de Toilette.

    Kotzen auf Designerroben,

    sabbern auf das Kanapee,

    rotzen, rülpsen, schmatzen, toben,

    Seidenschals bestäubt mit Schnee.

    So suhlt sich die Society

    in wollüstiger Dekadenz,

    im Nerzmantel der Charity

    bestreitet sie den Deadly Dance.

    Es wird gefickt, geklaut, gesoffen,

    im Auge blitzt das Dollarzeichen,

    man heuchelt: Wir sind sehr betroffen.

    Im Keller stapeln sich die Leichen.

    Pimp my Dick

    In der Auffahrt, bunt und grell,

    steht ein „Corsa" in XL.

    Mit Ledersitz und Wurzelholz

    ist er des Männchens ganzer Stolz.

    Zwar fällt der Einstieg ihm nicht leicht,

    da er kaum an den Türgriff reicht.

    Doch ist die Hürde überwunden,

    dann dreht er prollig seine Runden.

    Doch damit sich’s richtig protzt,

    wird das Gerät noch aufgemotzt.

    Mit mehr PS und Zusatzspoiler

    wird das Gefährt zum echten Heuler.

    Und dann der ultrafette Sound,

    den jeder Fußgänger bestaunt,

    weil er sich fragt: „Wie kann es sein?

    Kriegt jeder Arsch nen Führerschein?"

    Und damit die Tuning-Luschen

    flinker sind, gibt’s dicke Puschen.

    Das Auspuffrohr hilft zu kaschieren,

    was man(n) versucht zu kompensieren.

    So kann er sagen: „Seht ihr, Fans,

    in meiner Hose parkt ein „Benz".

    Proll

    Ich kannte ‘nen Typen aus Bremen,

    der wußte sich nie zu benehmen;

    er rülpste und trank,

    er furzte und stank,

    per Achselschweiß konnte er lähmen.

    TV-Glotzer

    Bin wieder völlig angeödet,

    dass ich mich vor die Glotze schlepp

    und werde mit System verblödet,

    wenn ich durch die Kanäle zapp.

    Jetzt läuft die Salesch-Barbara,

    die ist für Schwachsinn ja berüchtigt;

    bei Deutschland sucht den Superstar

    sich auch der Rest Gehirn verflüchtigt.

    So wird man künstlich abgestumpft,

    verringert auf ein Minimum.

    Es bildet sich, I.Q. geschrumpft,

    ein cerebrales Vakuum.

    Die Wirklichkeit wird inszeniert,

    Entscheidungen sind vorgegeben.

    So wird das Menschsein andressiert

    und Fernsehn heuchelt wahres Leben.

    mursrednA

    Als kleiner Bub von etwa zehn,

    da hab ichs wohl schon kommen sehn,

    dass mein Geschmöker dann und wann,

    im Katalog von Neckermann,

    nicht immer galt in jenen Jahren

    der Ansicht toter Konsumwaren.

    Da gabs auch Menschen, was nicht fremd,

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