Ausgedacht. Entverste Gedichte

Von Joachim Elschner-Sedivy

Viele der Gedichte in diesem Band, die weitgehend in den Jahren 2012 bis 2018 entstanden sind, reflektieren die existenzielle Auseinandersetzung des Autors mit der Frage, was eigentlich vom herkömmlichen Christentum übrig bleibt an wirklich zeitlos überdauernden Einsichten, wenn man es aus der Perspektive einer universellen Spiritualität betrachtet, die dem menschlichen Dasein auch unter den oft verwirrenden Bedingungen der Postmoderne einen klaren Weg zu weisen vermag.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Joachim Elschner-Sedivy
• Erscheinungsdatum: 24. Sept. 2022
• ISBN: 9798215094419

Joachim Elschner-Sedivy

Joachim Elschner-Sedivy, Lic. Theol., hat einen römisch-katholischen biographischen Hintergrund. Er wurde 1975 geboren. Seine Heimatstadt ist München.

Buchvorschau

Erstes Gedicht

Als ich statt an Gott mehr an Gedichte glaubte,

in der Zeit, da wurden sie zu lang.

Oh, Gedichte wären was fürs Spirituell-Sein,

wenn sie jetzt noch lang genug würden:

Nach einem Halbsatz gehen mir die Worte aus.

Irre

Der noch nicht so Alte im Rollstuhl, der nicht dumm ist,

aber auch psychisch was hat,

wiederholt im alkoholgewöhnten heiseren Brüllgeflüster

unaufhörlich: „Falsch! Von vornherein falsch!"

Er hätte ja so recht,

wenn er sich nicht darin wahnhaft irrte,

dass das keine Rolle spielt fürs wahre Leben.

Gescheiterter Versuch über die Liebe

Im Windschatten der Sternschnuppen

schau ich den Schneeflocken beim Knutschen zu.

Ich würd’ dich gern verführ’n, doch du hast sehr viel Hirn,

doch das ist alles nur geklaut, ha ha.

.

Zu unserem Candle-Light-Dinner gibt es süße Erinnerungen.

Ein Hoch auf den Papst! Frauen und Kinder für alle.

Ich bin Ornithologe für schwarze Schwäne, hick.

Ein rechter Furz spart tausend falsche Küsse.

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Ich brauche dich wie ein Ertrinkender das Wasser.

Nur du und ich, nur wir zwei verstehen, dass wir alle eins sind.

Du, du hast den Schlüssel zu meinen Bio-Handschellen.

Sei du meine Prinzessin, ich will deine Erbse sein.

Scheiter heiter

Ich bin der Heinz, der stets vergeigt!

Was gibt es Größeres

als die Geburt des Selbstzweifels aus dem Geist der Reife:

.

Wie geht Straße?

Wie ging nochmal Löffel?

Zeugnisse zu Papierfliegern!

.

Ich setze mich auf meinen kleinen, schmalen, mageren Hintern,

als wäre er groß, breit und fett.

Leben ist nichts Schlechtes.

Das Ende

Welcher Depp hat mein Abitur gemacht?

Welcher Narr hat meinen Herzinfarkt bekommen?

Karg ist die fromme Zell’ auf meinem Kofel,

im fetten Talgrund weidet Mephistophel.

.

Wer bin ich auf einer Skala von eins bis zehn?

Was ist der Sinn des Lebens auf einer Skala von eins bis zehn?

In der Kunde von der tieferen Welt hab ich eine Fünf;

ich fühle nur Mitleid mit dem minderjährigen Universum.

.

Ich machte mir tüchtig weis, der wahre Grund, weshalb

ich den Spuren der Wichtigen folgte, sei gewesen,

um die geheimen Flurschäden aufzuforsten, die

Wichtige entlang ihres Weges zu hinterlassen pflegen.

.

„Ich bin ein Mann des Kosmos" - ach, alberne Illusion.

Nah am Rande ging ich stets (oder fuhr Velozipeds).

Wie alle Bemühten war ich im Grunde immer ein so

hoffnungsloser Fall wie ein Showmaster ohne Akzent.

.

Ich habe euch alles erklärt,