Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Spiritualität und Politik
Spiritualität und Politik
Spiritualität und Politik
eBook404 Seiten5 Stunden

Spiritualität und Politik

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Das vorliegende Buch stellt sich die Aufgabe, umfassend die Vielfalt der Aspekte des Verhältnisses zwischen Spiritualität und Politik zu beschreiben. Dem erfahrungsbezogenen Wesen von Spiritualität entsprechend ist die Herangehensweise dabei nicht in erster Linie eine abstrakt-theoretische. Der Autor kommt bewusst vom christlichen und biblischen Hintergrund seines Spiritualitätsbegriffs her und sucht von dort ausgehend nach den interkulturell und interreligiös verallgemeinerbaren Eckpunkten des Themas.

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum18. Jan. 2023
ISBN9798215832097
Spiritualität und Politik
Autor

Joachim Elschner-Sedivy

Joachim Elschner-Sedivy, Lic. Theol., hat einen römisch-katholischen biographischen Hintergrund. Er wurde 1975 geboren. Seine Heimatstadt ist München.

Mehr von Joachim Elschner Sedivy lesen

Ähnlich wie Spiritualität und Politik

Ähnliche E-Books

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Spiritualität und Politik

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Spiritualität und Politik - Joachim Elschner-Sedivy

    Einleitung

    Immer wieder einmal ist mir gelegentlich die Frage begegnet, ob es eigentlich Humor in der Bibel gibt. Humor ist bekanntlich Geschmackssache. Schwänke, die sich förmlich als Witze zu erkennen geben, werden in der Bibel nicht erzählt, das hätten die Verfasser als ihrem eigentlichen Thema nicht angemessen empfunden, was ich für nachvollziehbar halte. Wo der Humor subtiler auftritt, ist er freilich auch viel abhängiger von der Vertrautheit der Leserin oder des Lesers mit dem kulturhistorischen Rahmen, in den eine Szene oder ein Satz eingebettet ist; bei einem sehr alten Text kann diese kulturelle Vertrautheit leicht Bildungslücken aufweisen, die eine mögliche lustige Pointe unkenntlich werden lassen. Ich persönlich lache oder schmunzle bei der Lektüre der Bibel jedenfalls umso mehr und umso öfters, je gründlicher ich sie in ihrem Gesamtzusammenhang und dessen Hintergründen studiere. Mit der Textvertrautheit verliert man auch unabhängig vom zunehmenden sachlichen Hintergrundwissen einfach aus ganz natürlichen psychologischen Gründen etwas von dem üblichen anfänglichen ehrfürchtigen Vorurteil, dass „in einem solchen Buch notwendig alles immer todernst gemeint sein müsse. Ich persönlich habe beispielsweise an folgender Szene meinen Spaß, die sich während des Auszugs der Israeliten aus Ägypten, genauer gesagt während ihres Wüstenaufenthalts ereignet, da Wüsten sich durch wenig Komfort auszuzeichnen pflegen: „Alle Israeliten murrten über Mose und Aaron und die ganze Gemeinde sagte zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten oder in dieser Wüste gestorben! (...) Wir wollen einen neuen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren. (...) Die ganze Gemeinde drohte Mose und Aaron zu steinigen. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN am Offenbarungszelt allen Israeliten und der HERR sprach zu Mose: Wie lange verachtet mich dieses Volk noch, wie lange noch wollen sie nicht an mich glauben trotz all der Zeichen, die ich mitten unter ihnen vollbracht habe? Ich will sie mit der Pest schlagen und ausrotten; dich (Mose) aber will ich zu einer Nation machen, die größer und mächtiger ist als diese. Da antwortete Mose dem HERRN: Die Ägypter werden hören, dass du dieses Volk mit deiner Kraft aus ihrer Mitte heraufgeführt hast, und sie werden zu den Einwohnern dieses Landes sagen, sie hätten gehört, dass du, HERR, mitten in diesem Volk bist, dass du, HERR, dich ihnen Auge in Auge zu sehen gabst, dass deine Wolke über ihnen stand, dass du ihnen bei Tag in einer Wolkensäule und bei Nacht in einer Feuersäule vorangegangen bist, dann aber dieses Volk wie einen einzigen Mann getötet hast. Da werden die Nationen, die die Gerüchte über dich gehört haben, sagen: Weil der HERR nicht imstande war, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen mit einem Eid verheißen hatte, hat er sie in der Wüste abgeschlachtet. Gerade jetzt sollte sich die Kraft meines Herrn in ihrer ganzen Größe zeigen, wie du gesagt hast (...): Vergib diesem Volk nach deiner großen Gnade die Schuld, wie du sie diesem Volk schon früher weggenommen hast von Ägypten bis hierher! Da sprach der HERR: Ich verzeihe ihm, da du mich bittest. (Numeri 14,2-20) Mose klingt hier wie der politische Berater eines Monarchen, der seinen Herrn mit äußerster Behutsamkeit bittet, seine psychiatrischen Tabletten einzunehmen, bevor er wahllos Todesurteile unterzeichnet. Dass Gott gegenüber „Politik gemacht und „Diplomatie aufgewendet werden muss, halte ich für einen bewussten Gag. Gewiss mag diese oder jener eigenständig Exegese Treibende vielleicht eine andere Meinung über die am ehesten zutreffende Interpretation von Numeri 14 haben - so oder so ist mit dieser Passage aber bereits biblischerseits das große Thema auf dem Tisch: Wie verhalten sich eigentlich Spiritualität und Politik zueinander?

    ***

    Das Konfliktpotenzial zwischen Religion und Politik steht mit dem griechischen Antigone-Mythos, dessen für uns klassischste Fassung von dem Tragödiendichter Sophokles stammt, so ziemlich am Anfang der Weltliteratur. Der Stoff ist folgender: Unter den beiden Söhnen des Ödipus entbrennt ein Thronfolgestreit um die Herrschaft über den Stadtstaat Theben. In den daraus resultierenden Kämpfen töten die beiden jungen Prätendenten einander schließlich gegenseitig. Kreon, ihr Onkel respektive Großonkel (durch Ödipus’ berüchtigten Inzest entsteht hier eine Generationenverwirrung), der in dieser Lage zum wiederholten Male Interimsherrscher über Theben wird, trifft eine klare Entscheidung zugunsten der Memoria des Eteokles und gegen das Ansehen des Polyneikes - der Leichnam des Letzteren darf Kreons Befehl zufolge nicht einmal bestattet werden, was dem Geist des Polyneikes antikem mediterran-polytheistischem religiösem Glauben gemäß den Eintritt in den Hades verwehrt und ihn in eine missliche, unselige „Zwischen-Existenzweise bannt, die noch schattenhafter und blasser ist als die Schattenwelt des Hades. Kreons Befehl ignoriert aber eine der beiden Schwestern der toten Brüder, Antigone, und sieht dafür ihrer Hinrichtung entgegen, zu der Kreon sie ihrer schweren staatsgefährdenden Widersetzlichkeit wegen verurteilen muss. Antigones Exekution zieht den Suizid von Kreons Sohn Haimon nach sich, der mit Antigone verlobt gewesen war, und infolgedessen schließlich auch noch die Selbsttötung der Gattin des Kreon, der Mutter des Haimon: Kreon hat für seine Politik eine schreckliche Quittung bekommen. Als dieser Mythos entstand, war es eine unerhörte Neuentdeckung, dass die archaische homogene Einheit von Religion und Politik überhaupt auseinanderfallen kann, geschweige denn derart konflikthaft. In diesem Punkt ermöglichte gerade die naheliegende „natürliche Götterskepsis des Polytheismus einen echten kulturellen Vorsprung - dem Monotheismus Israels blieb diese Einsicht noch viel länger fremd. Dieser primäre Nachteil verwandelte sich allerdings längerfristig in einen Vorteil, denn dem biblischen Monotheismus blieb es vorbehalten, überhaupt eine mögliche Lösung für das Antigone-Problem und alle grundstrukturell ähnlich gelagerten Konflikte in den Blick zu fassen. Denn der wirklich konsequent verstandene Monotheismus ist keine Religion wie andere Religionen; er ist keine „typische Religion; der große evangelische Theologe Karl Barth ging im zwanzigsten Jahrhundert sogar so weit zu behaupten, das Christentum sei überhaupt keine „Religion, und prägte den provokativen Satz: „Religion ist Unglaube. („Kirchliche Dogmatik 1/2, 1938) Auf dieser geistigen Grundlage wurde und wird dem biblischen Monotheismus die Unterscheidung zwischen „Religion und „Spiritualität möglich. „Absolute Spiritualität emanzipiert sich von den religiösen Formen. Für Antigone heißt das: Dass der Leib ihres toten Bruders Polyneikes vor dem siebenten Tor Thebens unter den Augen der Menschen verwest, ist zwar auf menschlicher Ebene gewiss schwer zu ertragen, insbesondere, wenn man von gesellschaftlichen Konventionen geprägt ist, die im Umgang mit einem Verstorbenen entschieden anderes verlangen (für manch einen grenzen sogar schon die Ansprachen heutiger professioneller „Trauerredner auf Beerdigungen an metaphysische Körperverletzung); aber dass ihr nicht erlaubt war, eine Handvoll Erde auf den toten Bruder zu werfen - mehr als diese symbolische Geste war ihr ohnehin nicht möglich, da der Leichnam bewacht wurde, um die Einhaltung des königlichen Befehls sicherzustellen -, muss ihr keinen Kummer bereiten hinsichtlich des ewigen Seelenheils ihres geliebten Bruders, dem keine irdischen rituellen Versäumnisse irgendetwas anhaben können; diese tiefe Gewissheit kann durch die Ablösung der Spiritualität von der Religion entstehen. Dadurch würde Antigone erheblich größeren innerlichen wie äußerlichen Handlungs- und Verhaltensspielraum erlangen - allerdings einschließlich ihrer zunehmenden Nicht-Eignung zur Tragödie, weil auch der eigene Tod aus echt spiritueller Perspektive, zusammen mit jeglichen irdischen Vorgängen und Verwicklungen, nach und nach als weniger dramatisch zu erscheinen beginnt. Infolge dieser neuartigen Gewissheit wird freilich auch das Verhältnis zwischen Spiritualität und Politik möglicherweise etwas anders zu konzipieren sein als das Verhältnis zwischen Religion und Politik: Es besteht für die „absolute Spiritualität zweifellos die grundsätzliche Möglichkeit der vollständigen Aufhebung jeglichen Konfliktpotenzials zwischen Spiritualität und Politik - ob es aber tatsächlich sinnvoll ist, diese Feststellung undifferenziert und ohne genaueren Blick auf bestimmte offensichtliche Berührungssituationen zwischen Spiritualität und Politik und auf deren konkrete einzelne Details stehen zu lassen, ist eine andere Frage. Wenn ich nämlich beispielsweise feststelle, dass auch ein Adolf Hitler schlicht den universellen göttlichen oder kosmischen Willen vollstreckt hat, kann dies unter bestimmten Bedingungen durchaus eine echt spirituelle Feststellung sein - aber sobald ich diesen Gedanken in irgendeine (irgendeine!) Art von daran anknüpfender, darauf aufbauender Argumentation überführen will, ist er nicht länger spirituell, und zwar nicht mehr im mindesten, sondern sinkt zwangsläufig sofort zur bloßen Infamie herab. Die Angelegenheit ist also durchaus kompliziert und subtil und lohnt deshalb eine sehr viel eingehendere Auseinandersetzung. Eine „höhere Antigone-Erfahrung der Zerrissenheit zwischen politischer und spiritueller Loyalität spiegelte sich beispielsweise in der Situation der vielen international berühmten russischen Musiker nach Putins Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022. Für all diese schlagartig vom empfindlichen Verlust ihrer bis dahin intensiven Präsenz auf der „globalen Opern- und Konzertbühne bedrohten Künstler, die zumeist sicherlich nicht von ausgesprochen traditionell-religiösen Bedenken und Hemmungen beeinflusst wurden (wobei freilich die offizielle russische-orthodoxe Kirche sich in einer für echte Christen absolut blamablen Weise nationalistisch-imperialistisch hinter den Putin-Staat stellte), mag exemplarisch die Opernsängerin Anna Netrebko stehen. Sie versuchte unter diesen politischen Umständen zu lavieren, distanzierte sich zwar nicht ausdrücklich von der Putin-Politik, aber (über ihren Agenten) vom Krieg, und ließ erkennen, dass sie sich eine Trennung von Politik und Kunst wünsche - ein unglücklicher Unbestimmtheit präferierender Selbstpositionierungsversuch in einem gesellschaftlich-historischen Gelände einstweilen radikal verunmöglichter Unbestimmtheiten, der ihr von beiden Seiten Ablehnung eintrug. Die „absolute Spiritualität „als solche an und für sich mag zwar grenzenlose Unbestimmtheit erlauben (man kann auch das Sterben der Kriegsopfer in der Ukraine pseudo-„spirituell relativieren, ich muss die zu derlei Zwecken allgemein gebräuchlichen verdrießlichen „Argumente hier sicherlich nicht noch einmal eigens explizit anführen) - in der gesellschaftlichen Realität ist der Rekurs auf diesen „universellen Joker in manchen Lagen allerdings völlig ohne jeden lebenspraktischen Wert und Nutzen, und in solchen Situationen kann man mitunter sogar als Spiritueller selber diese Irrelevanz „luftig-blumiger unverbindlicher Nondualitäts-Phrasen für bestens nachvollziehbar halten und der Ansicht sein, dass der Versuch eines Rekurses dieser Art schal und unangebracht ist. Ein anderer russischer Musikstar, der Dirigent Valeri Gergiev, verhielt sich in derselben Lage objektiv betrachtet zumindest schlüssiger, realistischer und mithin relativ gesehen „klüger: Er richtete seine Karriere fortan konsequent an seiner langjährigen Protektion durch Putin aus, weil er nüchtern erkannte, dass ihm nichts anderes übrig blieb. - Wie dem im Einzelfall auch sei - nehmen wir im vorliegenden Buch also das Verhältnis zwischen Spiritualität und Politik einmal genauer unter die Lupe.

    ***

    Es gibt Krankheiten-im weitesten-Sinne, die tun uns selbst nicht weh. Narzissten zum Beispiel fühlen selber keinen Schmerz wegen ihres Narzissmus - aber den Kosmos schmerzen sie. Das politische Geschehen um die Menschheit ist in wesentlichem Maße gleichsam als ein Kontrollmechanismus zu erklären, dem wir alle unterworfen sind wegen jener, die sich selber nicht kontrollieren können, weil sie sich selbst nicht zutreffend wahrnehmen. Dabei, und „deshalb, können den einzelnen Menschen „Dinge betreffen, die ihn nicht betreffen. Die folgende merkwürdige Geschichte soll das illustrieren. Der britische Arbeiter Arthur John Priest heuerte im Frühjahr 1912 als Heizer auf der RMS „Titanic an - und überlebte wenige Tage später deren nicht zuletzt aus dem Kino hinreichend bekannten Untergang. Als zweieinviertel Jahre später der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde das Schiff, auf dem Priest nunmehr seinem Erwerb nachging, die soeben erst in Dienst gestellte RMS „Alcantara, von der Admiralität requiriert, zum „Armed Merchant Cruiser bewaffnet und das „RMS (Royal Mail Ship) gegen „HMS (His Majesty’s Ship) ausgetauscht. Einem Schiff, bei dem es die Deutschen ähnlich gemacht hatten, der SMS „Greif, begegnete die „Alcantara Ende Februar 1916 im südlichen Nordmeer zwischen den Shetland-Inseln und dem norwegischen Bergen. Es kam zu einem Seegefecht, in dem sich die beiden ungepanzerten Schiffe gegenseitig versenkten. Arthur Priest überlebte abermals. Von da an wurde er auf Hospitalschiffen (His Majesty’s Hospital Ships, HMHS) eingesetzt. HMHS „Britannic lief noch gegen Ende desselben Jahres, im November 1916, vor der griechischen Insel Kea auf eine deutsche Wassermine und sank. Priest überlebte. Sein nächstes Schiff, die HMHS „Asturias, hatte britische Verwundete vom Kontinent über den Ärmelkanal nach Hause zu bringen. Dabei wurde sie im März 1917 von einem Torpedo eines der im Ärmelkanal operierenden deutschen U-Boote getroffen. Das Schiff sank dabei zwar nicht vollständig und konnte nach dem Krieg sogar noch als „Arcadian zivil weiterfahren; trotzdem dürften Torpedotreffer gerade für einen Heizer noch weniger langweilig gewesen sein als für Personen auf den weiter oben gelegenen Decks. Nur einen Monat später, im April 1917, wiederholte sich das gleiche Szenario für den „unsinkbaren Heizer (unsinkable stoker) - wie er von da an genannt werden sollte - auf der SS „Donegal, einer mittels Ambulanzbetten umfunktionierten Fähre - mit dem Unterschied, dass er zum Abschluss seiner eigenartigen „Karriere hier noch einmal einen kompletten und sofortigen Schiffsuntergang miterlebte. Zu einer weiteren zeitlichen Verdichtung seiner Havarien in Wochen- oder Tagesabständen kam es allerdings nicht mehr. Knapp zwanzig Jahre nach seinem letzten Untergang, aber noch nicht ganz fünfzig Jahre alt, starb Arthur Priest an einer Lungenentzündung, die seine mutmaßlich durch seine langjährige ungesunde Arbeit als Heizer schwer mitgenommenen Atmungsorgane nicht mehr kompensierten. Es wäre ein bizarrer Gedanke, dass dieses Schicksal demjenigen, dem es widerfuhr, „persönlich etwas habe sagen wollen; die eigentliche „Botschaft dieser Geschichte ist vielmehr an alle anderen gerichtet, nämlich genau und gerade an diejenigen, die in ihrer Vorstellungskraft etwas daraus machen müssen - was mitunter psychologisch noch schwieriger und geistig noch herausfordernder sein kann, als das entsprechende tatsächliche konkrete Erlebnis individuell zu verarbeiten. Um nur einen einzelnen Aspekt herauszugreifen: Romanautoren beispielsweise dürfte die Erkenntnis zu schaffen machen, dass sie diese Geschichte nicht hätten erfinden können, ohne unausweichlich ein schlechtes Buch zu schreiben. Von diesem - hier nur symbolisch durch den Heizer Arthur Priest exemplifizierten - Ansatzpunkt her müssen wir die „politische Bedingtheit des Menschen verstehen: Nicht alles, was mit uns geschieht, entfaltet seine Bedeutung wirklich vor allem für „uns persönlich. Dass seine Erlebnisse den „einfachen Mann Arthur Priest zu einem großen Philosophen gemacht haben, ist nicht wahrscheinlich, es ist nicht überliefert - und es ist auch gar nicht notwendig. Wer das nicht zu begreifen vermag, wird auch mit seinem gesamten Verständnis von „Politik" letztendlich aus spiritueller Sicht glücklos bleiben. Zugegeben, das ist nicht ganz leicht einzusehen.

    ***

    Eines Tages kam mein Lästerdämon wieder einmal an den Küchentisch geschlurft, wo ich an meinem spirituellen Bibelkommentar arbeitete, und sagte: „Weißt du - du solltest ein Buch über Politik schreiben. „Um dir darin Raum zu geben, oder wie? entgegnete ich sofort flapsig. Ich kenne den Burschen. - „Natürlich, grinste er, „es soll ja auch ein lesenswertes Buch werden. Mit normalen Sachbüchern über Politik kann man sich doch höchstens das Klo tapezieren. - „Was du willst, ist also ein Buch, in dem ich dir Raum gebe, damit mein Ruf als spiritueller Schriftsteller gar nicht erst entsteht? verhörte ich ihn. - „Wovor hast du Angst? fragte er. Die Frage ging mir nach. Ja, wovor habe ich eigentlich Angst?

    Bislang haben spirituelle Lehrer sich vor allem deswegen nicht getraut, über „Spiritualität und Politik zu schreiben, weil sie üblicherweise das Bedürfnis haben, sehr „heilig zu klingen - aber das funktioniert beim Thema Politik notorisch besonders wenig, wie man sehr schnell feststellt, wenn man nur mal eine halbe Stunde lang einen entsprechenden Schreibversuch unternimmt. Ich habe dieses Problem aber nicht, mir ist es völlig egal, ob ich „heilig" klinge.

    Von dem islamisch-mystischen Dichter Rumi wird erzählt, dass sein sufischer Lehrer ihn zum Weintrinken in die Schenke schickte (vergleiche zum Beispiel Elif Shafaks Roman „Die vierzig Geheimnisse der Liebe"). Die haben’s mit den Tabubruch leicht, die Muslime - ein Gläschen Wein reicht für Christen nicht, die sind mehr gewöhnt. - Gut, also ein Buch über Spiritualität und Politik.

    „Vergiss die Bibelzitate nicht, riet mein Lästerdämon. „Es müssen reichlich Bibelzitate in den Text reingestreut werden. Wie die Metzger alles in die Würste tun, dessen sie habhaft werden, so musst du die Bibel durchkämmen nach allem, was man zur Not irgendwie politisch verstehen kann, und musst es in deinem Buch unterbringen. Freilich, nicht bei jedem Bibelzitat liegt seine politische Bedeutung so auf der Hand wie bei der Prophezeiung des Jesaja über die Politiker: ‚Siehe, ihr seid nichts, euer Tun ist ein Nichts; einen Gräuel wählt, wer euch wählt.‘ (Jesaja 41,24) - „Das ist gegen falsche Götzen gesagt, nicht gegen Politiker, erwiderte ich, mühsam beherrscht. - „Politiker und falsche Götzen, wo ist da der Unterschied? krähte mein Lästerdämon munter. Ich sah schon, es würde ein harter Kampf werden mit diesem Buch - vor allem mit dem penetrant-impertinenten Ad-hoc-Lektor, den ich dabei jeden Augenblick plötzlich an meiner Seite haben konnte.

    ***

    „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt: In dieser Haltung einer „Pippi-Langstrumpf-Philosophie liegt zweifellos eine gewisse begrüßenswerte Resilienz, aber doch keine „Weisheit; sie bedeutet lediglich den psychologischen Kniff, der eigenen Schrulligkeit, der eigenen Marotte in ihrem Effekt eine günstige Wendung zu geben, ohne sie eigentlich abzustellen. Was wir hingegen tatsächlich autonom gestalten können und sollen, ist nicht die Welt, sondern unser Verhältnis zur Welt, unsere Beziehung zur Welt; und diese letztere Perspektive, diese letztere Herangehensweise an die Dinge ist umso echter spirituell, je nüchterner sie dabei trotzdem die uns unverfügbaren und manchmal „in und an sich schlicht und ehrlich unerfreulichen, widrigen und nicht attraktiven Gegebenheiten der Welt scharfsichtig und gelassen zur Kenntnis nimmt und nicht von dem subjektivistischen Bedürfnis beherrscht wird, diese Gegebenheiten autosuggestiv und „automanipulativ" zu dissimulieren.

    ***

    Die wichtigste praktische Regel, die in einem Buch über „Spiritualität und Politik ihren gebührenden Platz erhalten muss, lautet: Achte darauf, dass du dich in politischen Debatten nicht aufregst. Das ist eine große Prüfung für deine geistliche Kunst, „nicht anzuhaften, wie Buddhisten gerne formulieren. Es ist freilich keine Prüfung, wenn man es von vornherein vermeidet, solche Debatten überhaupt zu führen. In diesem Sinne war die Aufforderung meines Lästerdämons, mit ihm in einen Dialog über Politik zu treten, natürlich so etwas wie die Aufforderung zur Bogenprobe des Odysseus. Ich bin der Typ, der sich auf so etwas notorisch auch dann einlässt, wenn er keine Chance hat - man macht doch immer interessante Erfahrungen, wenn man sich einlässt, denke ich.

    ***

    Aber warum sollte ich über „Spiritualität und Politik" schreiben? Warum ausgerechnet ich? Das ist eine einleitende Frage, der man vielleicht am besten mit einem biografischen Exkurs nachgeht.

    Meine Eltern hat der Krieg religiös gemacht. Mein Vater war zwischen Frühsommer 1941 und Kriegsende vier Jahre lang Wehrmachtssoldat, zuerst einige Monate lang als Infanterist im Partisanenkrieg in Kertsch auf der Krim, dann bei der Luftwaffe, zuletzt als Aufklärungspilot und „beinahe" Leutnant, und geriet dann im Zuge der allgemeinen Niederlage und Kapitulation in Kriegsgefangenschaft; meine Mutter erlebte als Kind ab dem Alter von viereinhalb Jahren die Luftangriffe der Alliierten auf Berlin, nach der Evakuierung zu ihren Großeltern nach Tilsit in Ostpreußen drei Jahre später die Flucht in der Gegenrichtung, wieder weg von dort, um der vorrückenden Roten Armee zu entkommen, und schließlich weitere Luftangriffe während ihrer Schulwege auf einem kleinen Dorf im äußersten Osten Sachsens, wo die Familie Unterkunft gefunden hatte; 1947 kehrte meine Großmutter mit ihren drei Kindern ins zerstörte Berlin zurück.

    Beide Familien, aus denen ich stamme, waren bis dahin religiös indifferent und formal protestantisch gewesen; mein Vater wurde 1946 Katholik, nachdem ihn im Krieg resolut anti-nationalsozialistische, überzeugt katholische gleichalterige Kameraden und etwas ältere informelle persönliche Mentoren beeindruckt hatten; meine Mutter engagierte sich gleich von ihrer Rückkehr nach Berlin an, also seit dem Alter von elf Jahren, mit äußerstem Eifer in der Evangelisch-Lutherischen Kirche, und beantwortete in der Abiturklasse die Aufsatzfrage nach ihrem Berufswunsch mit „wenn es möglich wäre, evangelische Pfarrerin" - was damals aber noch kaum möglich war. Sie wurde dann erst zum Zweck meiner konfessionell einheitlichen Erziehung römisch-katholisch, blieb aber im Herzen wohl immer ein gutes Stück weit lutherisch.

    Meine Eltern pflegten ihren religiösen Standpunkt also höchst bewusst, es handelte sich bei ihnen entschieden nicht um eine träge Gewohnheits- und Brauchtums-Religiosität. Regelmäßig stellten sie Sinnfragen, geistliche Zweifelsfragen und theologische Fachfragen und diskutierten diese.

    Genauso aber, und fast mehr noch, diskutierten sie politische Fragen. Denn die Politik war zu ihrem Beruf geworden. Nicht als Amts- oder Mandatsträger, sondern als politische Berater. Ihr Spezialgebiet dabei war Wahlkampfführung und Meinungsforschung. Diese Felder waren damals noch nicht professionalisiert, ihre Professionalisierung hatte in den USA eben erst begonnen, und meine Eltern zählten in Deutschland zu den Pionieren dieser Professionalisierung. Mein Vater hatte zu diesen Themen noch einige Jahre lang Konrad Adenauer persönlich zu referieren. Meine Mutter lernte das besagte Geschäft von meinem Vater als dessen Assistentin und wurde dann seine zweite Ehefrau. Parteilich war ihre politische Heimat - „natürlich" - die CDU, die mein Vater 1946 mitbegründet hatte, und im Falle meiner Mutter dann später die CSU, der sie ihre Expertise als Mitarbeiterin der parteinahen Hanns-Seidel-Stiftung zur Verfügung stellte, auf welcher Basis ihre persönliche Kompetenz regelmäßig und intensiv von Franz Josef Strauß, Edmund Stoiber, Theo Waigel und Erwin Huber nachgefragt wurde; dieses Anstellungsverhältnis begann kurz vor meiner Geburt. Stoiber erlebte ich als Kind öfters privat, da seine Schwester unsere Nachbarin war, die in der Wohnung über uns wohnte und dort auch das Wahlkreisbüro ihres Bruders verwaltete. Dass die in manchen Kreisen verbreitete Behauptung nicht stimmte, sämtliche erweiterten Familien führender Politiker würden in Protz und Luxus leben, wusste ich also von klein auf aus eigener Anschauung.

    Ich war immer ein bisschen unangepasst. Darauf war ich nie stolz. Eher versuchte ich, mich anzupassen, aber es gelang mir nicht so recht. Ich hatte nichts gegen den Gedanken, von den politischen Kontakten meiner Eltern beruflich zu profitieren, aber ich machte die Erfahrung, dass meine entsprechenden Gegenüber einen siebten Sinn für meine Neigung zur Unangepasstheit und zum mindestens innerlichen Widerspruch hatten, was jede Karriere, die in irgendeinem im eigentlicheren Sinne politischen Zusammenhang stehen würde, letztlich von vornherein vereitelte. Ich lernte erst mit den Jahren, dass die Bildung stabiler persönlicher Allianzen die wichtigste Grundlage der Politik darstellt - in der Demokratie genauso wie in allen anderen Gesellschafts- und Staatsformen, schließlich müssen gerade in einer Demokratie „um jeden Preis belastbare Mehrheiten gebildet werden -, und dass deshalb in der Politik das Gefühl eine große Rolle spielt, der Andere oder die Andere werde einem unter fast allen Umständen loyal bleiben, nachdem solche Loyalität einmal signalisiert wurde; die Einschätzung hingegen, dass bei der anderen Person die Hürde niedrig sei, Kritik zu erheben oder sich gar zu distanzieren, führt dazu, dass ein mit ausgesprochenem politischem Talent begabter Mensch instinktiv eher auf Abstand bleibt. Ich war charakterlich ein mindestens latenter „Neinsager, und die politisch Instinktbegabten, mit denen ich ins Gespräch kam, merkten mir das stets sehr schnell an; ich bekam daher im Grunde bei ihnen keine Chance.

    Als ich vielleicht etwa Mitte dreißig war, zog ich aus dieser Beobachtung und Erkenntnis schließlich die Konsequenz, dass ich lernte, den Sinn und vor allem die wahren Gründe meines charakterlich so tief verwurzelten „Neinsagertums" sehr selbstkritisch zu hinterfragen; insofern war diese Erfahrung am Ende doch eine gute Lektion.

    Ich entwickelte immer bewusster das Gefühl, dass Politik ein Spiel sei, von dem ich trotz aller Demokratie in gewisser Hinsicht notorisch ausgeschlossen blieb, weil mir zur Teilnahme an diesem Spiel konstitutiv die nötige Art von „sozialen Muskeln" fehlte. Diese Überlegung ist ein interessanter ganz eigener Ansatzpunkt zu einer konstruktiven Fundamentalkritik der Demokratie - aufbauend auf der schon beschriebenen Erkenntnis, dass auch die Demokratie unabänderlich entscheidend auf Beziehungen beruht, die einer hat oder eben nicht hat, die einer aufbauen kann oder aufzubauen eben nicht so begabungshaft geschickt ist -, ein Ansatzpunkt, dessen Perspektiven bislang meines Wissens noch nie weiterführend ausgelotet wurden.

    Aufgrund dieses Gefühls einer von niemandem außer mir selbst wahrgenommenen und niemandem erklärend vermittelbaren fundamentalen politischen Benachteiligung, eines Gefühls, das mir in meinen Dreißigern nach und nach immer bewusster wurde, für den späteren Rückblick aber im Grunde schon sehr viel früher auf einer intuitiven Grundlage einsetzte, blieb mein Interesse am Erwerb detaillierten politischen Sach- und Fachwissens zeitlebens begrenzt. Ich wusste, dass beispielsweise Spitzensteuersätze, wenn ihre Veranschlagung wirklich sinnvoll sein sollte, sich aus äußerst komplexen Überlegungen ergeben mussten, die gewiss auch von einer Mehrheit der über sie parlamentarisch Beratenden oder jedenfalls Mitredenden nicht durchschaut, geschweige denn „beherrscht" wurden, und überdies im Grunde jederzeit einfach wieder geändert werden konnten - weshalb also sollte ich mir die mit einem solchen Thema verknüpften aktuellen Zahlen jeweils so einprägen, dass ich durch allfälliges Einwerfen dieses Wissens in politischen Diskussionen auftrumpfen konnte? Solches Verhalten hielt ich immer für lächerlich.

    Trotzdem war ich immer politisch interessiert; das war wohl ein Teil meines ebenso intensiv politischen wie intensiv religiösen elterlichen Doppelerbes. Aber mein politisches Interesse bezog sich seit jeher vor allem auf Grundlagen- und Grundsatzfragen der Politik, nicht auf deren tagesgeschäftliche Details. Insofern bin ich die geeignete Person, ein grundsätzliches Buch über „Spiritualität und Politik" zu schreiben, obwohl ich nicht die geeignete Person wäre, ein Buch über diese oder jene Detailfrage des aktuellen politischen Geschehens zu verfassen.

    Meine Hochsensitivität hätte freilich einen zusätzlichen Hinderungsgrund für eine eingehendere konkrete politische Aktivität, zumal in der hochkontroversen Demokratie, in der ich lebe, gebildet. Meine körperliche, nervliche und seelische Kapazität für diskursive Auseinandersetzung mit anderen Menschen ist entschieden erschöpfbar, insbesondere was „diplomatische und „geschäftliche, überhaupt „gedankenlastige (daher übrigens auch „intellektuelle) Gespräche angeht, die eine besondere permanente „vordergründig-mentale Wachsamkeit der Gesprächspartner erfordern. Diese Selbsterkenntnis begründet meinen fundamentalen Respekt vor der schieren physischen Belastbarkeit, die Politikern abverlangt ist. Zu der unerschöpflichen, idealerweise auch unverwüstlich gutgelaunten Diskursfähigkeit kommt auf der Anforderungsliste für Amts- und Mandatsträger in einer Demokratie wie jener, in der ich lebe, noch eine erhebliche individuelle Elastizität des Biorhythmus (zwecks Erfolgsaussichten in nächtelangen Tarifverhandlungen oder Jet-Lag-Bewältigung auf den häufigen Auslandsreisen), sowie als zwar offiziell eher informelles, in Wirklichkeit aber nichtsdestotrotz apodiktisches Desiderat je nach Wählerklientel entweder eine reichlich Alkohol verkraftende Leber, eine großzügige Verträglichkeit für fränkische Bratwürste, ein stabiler „alternativer Magen für mörderisch Gesundes wie Weizengrassaft oder dergleichen, oder im schlimmsten Fall, wenn man heutzutage noch immer der ideale Repräsentant einer „Volkspartei sein möchte, alles zusammen. Unter den dank einer derart herkulischen Physis grundlegend geeigneten Kandidaten für höhere politische Funktionen dann auch noch nach sensiblen, gebildeten, nachdenklichen Intellektuellen zu verlangen, kann mitunter schon wie die Suche nach der sprichwörtlichen „eierlegenden Wollmilchsau anmuten.

    ***

    Wie immer man das beschreiben möchte, wonach Spiritualität sucht, es fällt auf, dass spirituelle Lehrer extrem Unterschiedliches, ja Gegensätzliches über die geeignete Methodik dieser Suche sagen: Einige sagen, man müsse sich dabei enorm anstrengen; andere sagen, man könne letztlich überhaupt nichts „tun, das Ziel falle einem allein durch Gnade zu, und wenn die Gnade ausbleibe, dann eben nicht; und wieder andere meinen: irgendwie paradox teils-teils. Diese mehrdeutige Grundsituation der Spiritualität spiegelt sich meines Erachtens besonders bemerkenswert wieder im Verhältnis der Spiritualität zur Politik. Es gibt spirituelle Lehrer, die alles Politische geradezu wie Schmutz betrachten; es gibt spirituelle Lehrer, für die die Begriffe Spiritualität und Politik nahezu dasselbe meinen; und es gibt spirituelle Lehrer, die alle möglichen Auffassungskonstellationen irgendwo zwischen diesen beiden Polen vertreten. Ich kann also unmöglich behaupten, ich würde hier „die Politikauffassung „der echten Spiritualität vertreten, denn alle Lehrer-Typen, die ich erwähnt habe, sind in ihrer politisch-weltanschaulichen Diversität „echte spirituelle Lehrer. Ich kann mich also nur auf eine „Spurensuche" machen nach einzelnen hervorstechenden Motivlinien bei der politischen Orientierungssuche echt spiritueller Menschen.

    Das vorliegende Buch kann zwangsläufig nur aus einer losen Aneinanderreihung einzelner Gedanken zum Verhältnis zwischen Spiritualität und Politik bestehen. Eine umfassender strukturierte, vielleicht gar in sich geschlossene, systematische Argumentation zu diesem Thema trüge philosophischen Charakter; trüge sie aber philosophischen Charakter, stünde bedenklich in Frage, ob es sich dabei noch um eine „spirituell" geprägte Äußerung handelt.

    Manchmal können zwei Absätze, die ich schreibe, auch so klingen, als widersprächen sie einander. Dann ist es wichtig, als Leserin und Leser - und ich selbst bin im Grunde nichts weiter als der erste Leser meiner

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1