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Das lateinische Gesicht Europas: Gedanken zur Seele eines Kontinents
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eBook239 Seiten2 Stunden

Das lateinische Gesicht Europas: Gedanken zur Seele eines Kontinents

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Über dieses E-Book

Bis heute erklingt in Europa der hohe Ton des guten Lebens. Begründet ist er im lateinischen Erbe Europas, das der Idee des freien und würdigen, des staatlich geschützten und rechtssicheren Lebens der Person verpflichtet ist. Lateinisches Erbe heißt im Einzelnen: lateinische Kirche mit ihrer Zeiteinteilung, mit ihren Bildungseinrichtungen von Schule und Universität; dann lateinische Schrift als einheitsstiftendes Band für die allermeisten Sprachen Europas und schließlich lateinisches Recht als Grundlage für ein gesittetes Zusammenleben der Völker.
Allerdings verblasst dieses Erbe seit geraumer Zeit immer mehr: Faschismus und Kommunismus haben es im letzten Jahrhundert auszulöschen gesucht, rechte und linke Identitätspolitik polarisieren heute unsere Gesellschaft und Kirchen gleichermaßen. Staatsverachtung und Rechtsmissachtung korrelieren mit Menschenverachtung, machtpolitischer Moralismus ersetzt zunehmend den öffentlichen Gebrauch der abwägenden Vernunft. Und wieder wird der utopische Versuch zur Gewinnung des "reinen, neuen Menschen" auf die öffentliche Tagesordnung gesetzt.
Will Europa sein lateinisches Gesicht bewahren, muss es Ideologien widerstehen und in neuer Weise Nation und Staatsvolk im integrativen Sinn, Bildung und Recht, Freiheit und Personenwürde ins Wort und Recht setzen. Der beste Ansatz dazu ist nach wie vor das christliche, weil realistische Menschenbild.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum1. Nov. 2020
ISBN9783374066063
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    Buchvorschau

    Das lateinische Gesicht Europas - Friedemann Richert

    Kapitel I

    Das Spiel mit Europas Seele

    1. Zur Kultur Europas

    Spielen ist schön und schwer zugleich. Denn man muss es erlernen, das schöne Spiel. Und nicht nur das: Soll ein Spiel schön bleiben, muss es geübt werden. Deswegen ist das Spiel an sich eine ernste Angelegenheit, wie etwa jedes bedeutsame Fußballspiel verdeutlicht.

    Was aber für das Fußballspiel gilt, gilt umso mehr für das Zusammenleben der Menschen. Das bedarf guter Regeln und lebensdienlicher Normen, damit es – über die Zeiten hinweg – einer Gestalt des Guten verpflichtet bleibt. Nur so ist ein gutes und schönes Leben denkbar. Wegweisend hat sich diese Gestalt des Guten im Westfälischen Frieden vom 24. Oktober 1648 in Europa niedergeschlagen.¹

    Mit diesem Friedenschluss, ausgehandelt in den Städten von Osnabrück und Münster vom 15. Mai bis 24. Oktober 1648, fand der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) in Europa sein Ende. Als gedanklicher Meilenstein hierbei kann das moderne Prinzip der Gleichberechtigung der Staaten in Europa festgehalten werden: Die Staaten sind innerhalb ihres Territoriums souverän und unabhängig, ihnen obliegt es darum, der Gestalt des Guten verpflichtet zu bleiben.

    Ein schönes und gutes Leben zeitigt sich in den Regeln einer menschlichen Kultur. Kultur ist unser menschliches Vermögen, die eigene Natürlichkeit zum Guten hin zu wenden. Denn Menschen sind und bleiben gefährlich. Jede gute Kultur weiß darum und versteht es, eben diese menschliche Gefährlichkeit zu zähmen und einzuhegen. Die Güte einer Kultur zeigt sich darum in ihrer Wahrhaftigkeit und in ihrem Umgang mit Konflikten. Wahrhaftig ist eine Kultur dann, wenn sie mit allen ihren Lebensformen der Würde aller Menschen in gleicher Weise verpflichtet ist. Und konfliktfähig ist eine Kultur dann, wenn sie das menschliche Böse nach Recht und Gesetz so ahndet, dass hierbei Gutsein als gut gewürdigt und Bösesein als böse bestraft wird.

    Darum ist die wahrhaftige Form einer Kultur das Maß des Guten, welches der Einheit von Gutsein und Glücklichsein verpflichtet ist. Ein schönes Leben ist darum immer auch ein kulturelles Leben. In diesem spiegelt sich die Seele Europas wider.

    Eine gute Kultur ermöglicht darum eine Vielfalt von Lebensweisen, lässt sie doch den anderen als den anderen leben. Leben und leben lassen ist darum ihr wahrhaftiges Signum. Wird indes eine Kultur dieser Stimmigkeit des Lebens nicht gerecht, will sie etwa gesinnungs- und glaubenskonforme Bürger heranziehen, dann ist diese Kultur nicht gut. Das 20. Jahrhundert mit seinen totalitären Systemen von Nationalsozialismus und Kommunismus ist ein beredtes Beispiel hierfür. Aber keines dieser Reiche hat überlebt, missachteten sie doch sowohl die Haltung der Wahrhaftigkeit und die Menschenwürde als auch den gelingenden Umgang mit Konflikten.

    Zudem sind und bleiben wir Menschen Kulturwesen und suchen unsere natürliche Gefährlichkeit durch Kultur einzuhegen. Solches lehren Platon und Aristoteles, das Christentum und die Aufklärung: Platon, weil er es als einer der ersten verstanden hat, das Gute als Maß für das menschliche Zusammenleben namhaft zu machen. Aristoteles, weil er die Ethik als Verantwortungsbegriff in das abendländische Denken eingeführt hat. Das Christentum, weil es den Menschen als Mitarbeiter Gottes zur Vervollkommnung der Natur beauftragt hat. Die Natur vervollkommnen heißt, das Naturgemäße vom Naturwüchsigen unterscheiden zu können: Gesundheit etwa ist naturgemäß, während Krankheit naturwüchsig ist. Dementsprechend ist es für das Christentum selbstverständlich, die Gesundheit zu fördern und der Krankheit zu wehren. Nicht umsonst entstammen die Begriffe Krankenschwester, Hospital und Lazarett unserem christlichem Kulturkreis. Die Aufklärung bestimmt unsere Kultur, weil sie den mündigen Bürger in Verantwortung für Gott und die Welt gestellt hat. Dieser Dreiklang von Antike, Christentum und Aufklärung hat Europa zu einem lebenswerten Kontinent gemacht. Dieser Dreiklang hat Europa sein lateinisches Gesicht gegeben.

    Unsere europäische Kultur ist darum zu derjenigen Lebensform geworden, die der guten Gestalt menschlichen Lebens eine adäquate Ausdrucksform zu verleihen vermag. Begründet ist diese Lebensform im lateinischen Erbe Europas, das in seinem Kerngedanken der Idee des freien und würdigen, des staatlich geschützten und rechtssicheren Lebens der Person verpflichtet ist. Lateinisches Erbe heißt im Einzelnen: lateinische Kirche, lateinische Schrift, lateinisches Recht. Das mag den kirchlich entwöhnten Bürger überraschen, aber sein Leben basiert in Europa nun einmal auf diesem lateinischen Erbe.

    Durch diese Grundlegung ist Europa zu einem Lebensraum geworden, der mit seinen vielfältigen Kultur- und Lebensformen für Recht und Gerechtigkeit, für Sicherheit und Freiheit, für Fürsorge und Wohlstand der Bürger steht. Das aber macht Europa für viele als Lebensort weltweit attraktiv. Denn die Seele Europas lädt zu einem guten Leben ein. Und die Politik der Europäischen Union sieht sich diesem guten Leben verpflichtet. So verwundert es nicht, dass sich weltweit eine Vielzahl von Menschen von dieser Einladung angesprochen fühlt, sofern in ihren Heimatländern keine vergleichbare Kultur von Freiheit und Gleichheit, von Rechtssicherheit und Gerechtigkeit, von Wohlstand und Fürsorge vorhanden ist. Dieser weltpolitischen Herausforderung gilt es gerecht zu werden, gerade auch weil Europa als Kontinent und kultureller Lebensraum schon quantitativ nicht in der Lage ist, die weltweit vielen Millionen potentiell Fluchtwilliger aufzunehmen.

    Die europäische Kultur lebt davon, dass sie einem mündigen Bürger das Wort redet, der sich dem lateinischen Geist als Form und dem lateinischen Gesicht als Gestalt Europas verpflichtet weiß. Für das Zusammenleben in Europa bedeutet das, den anderen als den anderen leben zu lassen. Europäisches Leben heißt darum: Leben und leben lassen. Das aber ist eine ernste Aufgabe, die nur im kundigen Spiel der europäischen Denktradition gelöst und bewältigt werden kann.

    2. Der deutsche Sonderweg

    Die Präambel des Grundgesetzes aus dem Jahr 1949 lautet: „Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben."²

    Um dieser historischen Verantwortung gerecht zu werden, ist es ein Wesenszug der westdeutschen Politik gewesen, die eigene Nation im geeinten Europa aufgehoben zu wissen. Zwar verstand sich die Bundesrepublik Deutschland als Vaterland des einen deutschen Volkes, mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten am 3. Oktober 1990 indes wurde politisch das geeinte Deutschland als Nation mehr und mehr in die Europäische Union integriert. Das führte zu einer Europäisierung der politischen Gestalt Deutschlands, mit der Folge, dass deutsches Regierungshandeln sich nicht mehr nur an nationalen Interessen ausrichtet.³ Infolgedessen wurde der nicht nur in Europa positiv besetzte Begriff der Nation in der politischen, medialen und auch kirchlichen Öffentlichkeit Deutschlands allmählich zugunsten Europas negativ bewertet. So wird in den alten Bundesländern die Verwendung des Begriffs der deutschen Nation mehr und mehr gleichgesetzt mit deutschem Nationalismus, der nicht mit der Europäischen Union vereinbar ist.

    In Ostdeutschland hingegen trifft man auf eine andere Ideengeschichte: Unter der DDR-Regierung wurde das deutsche Volk in die sozialistische Bruderschaft aufgenommen, der Sozialismus, mit dem Ziel einer kommunistischen Weltgesellschaft unter Führung der Sowjetunion, diente als einigendes Band. Nicht das deutsche Volk zählte mehr, sondern die sozialistische Internationale, das sozialistische Weltgefüge galt als Orientierungspunkt für Heimat.

    Mit der Wiedervereinigung trafen nun zwei entgegengesetzte politische Ideen aufeinander: In den alten Bundesländern wurde der Gedanke der europäischen Einigung in den Vordergrund gestellt, das deutsche Volk soll seine künftige Identität im vereinten Europa finden. Europa lautet hier die Lösung. In den neuen Bundesländern hingegen wandte man sich vom international gedeuteten Politikrahmen ab und erkannte im geeinten Deutschland die bergende kulturelle Heimat. Somit ist in den alten Bundesländern der Begriff des deutschen Volkes eher negativ besetzt, während er in den neuen Bundesländern ein einheitsstiftendes, positives Band darstellt. Nicht umsonst lautete eine der zentralen Parolen während der Friedlichen Revolution in Ostdeutschland: Wir sind ein Volk.

    In allen anderen europäischen Nationen hingegen herrscht eine andere Sichtweise vor: In ihnen ist sowohl der Volksbegriff als auch der Nationenbegriff nach wie vor mehrheitlich positiv besetzt, das gilt beispielswiese für Großbritannien und Irland, für Italien und Frankreich, für Dänemark und die Niederlande, für Ungarn und Polen, für Spanien und Tschechien. Denn in Europa, mit Ausnahme Deutschlands, steht der Begriff der Nation für eine geschichtlich gewachsene, positive Identität, der keine moralischen Verwerfungen innewohnen. Im Gegenteil: Es waren ja gerade stolze Nationalstaaten, die dem italienischen Faschismus und dem deutschen Nationalsozialismus ein Ende bereitet haben. Die Siegermächte des 2. Weltkriegs waren allesamt stolz aufgestellte Nationalstaaten und sind es bis heute.

    Ganz anders verhält es sich in der medialen und politischen Öffentlichkeit Deutschlands: Hier wird der deutsche Nationenbegriff mit dem Ungeist der nationalsozialistisch propagierten Bluts- und Bodengemeinschaft der Deutschen gleichgesetzt. Im Begriff der deutschen Nation schwinge also das rechtsradikale, menschenverachtende faschistische und nationalsozialistische Gedankengut immer mit. Der deutschen Schuld wegen könne und solle es keine deutsche Nation mehr geben, sondern Deutschland solle in Europa aufgehen. So zumindest der verbreitete politische, mediale und auch kirchliche Tenor, der in Teilen auch nicht vor der universalistischen Utopie eines Weltstaates zurückschreckt.

    Damit gibt es in der Europäischen Union völlig unterschiedliche Vorstellungen davon, wie ein gelingender Verbund der europäischen Nationen aussehen kann.

    3. Moralische Machtergreifung

    Diese Gemengelage führte in Deutschland zu einer besonderen moralisch aufgeladenen Situation, die vor allem von einflussreichen Kreisen der politischen Linken bestimmt wird und nicht erst seit der Flüchtlingskrise im Jahre 2015 und der damit einhergehenden Willkommenskultur das mediale, politische und kirchliche Geschehen dominiert. Die Folge ist eine sich stillschweigend vollziehende Umdeutung von gesellschaftspolitischen Begriffen, die das lateinische Erbe Europas aufgibt.

    Soziale Gerechtigkeit, einst Leitthema einer klassenbezogenen Politik, wird in Identitätsgerechtigkeit von „Opfergruppen" umgedeutet. Zu diesen Gruppen gehören praktisch alle Minderheiten in der Mehrheitsgesellschaft wie Homosexuelle, dazu die gesamte LSBTTIQ-Gemeinschaft⁴, aber auch muslimische Zuwanderer einschließlich kopftuchtragender muslimischer Frauen. Diese können gar als Speerspitze der Emanzipationsträger gegenüber westlichen Lebensformen gepriesen werden: Haben doch im Algerienkrieg (1954–1962) nachgerade kopftuchtragende Muslimas gegenüber der französischen Kolonialmacht ihre kulturelle Identität behaupten können und auf diese Weise dem westlich-hegemonialen Feminismus die Stirn geboten.

    Natürlich sind Rehabilitierung und Sicherung der Rechtsgleichheit früher ausgegrenzter Gruppen ein wichtiges Anliegen, das unterstützt werden muss. Problematisch wird es jedoch, wenn eine erreichte gesellschaftliche Diskriminierungsfreiheit nicht mehr ausreicht, sondern anstelle dessen eine politisch gewollte Benachteiligung, also eine „positive Diskriminierung von Vertretern der Mehrheitsgesellschaft bzw. vermeintlichen Tätergruppen gefordert wird. Damit soll das gruppenbezogene Unrecht von einst, sozusagen im Gegenzug, wiedergutgemacht werden. Die Soziologin Sandra Kostner spricht in diesem Zusammenhang von einer „identitätslinken Läuterungsagenda⁵, wir von moralischer Machtergreifung.

    Vor allem unter dem Stichwort Gleichheit werden lang tradierte begriffliche Selbstverständlichkeiten systematisch umgedeutet. Lebten Begriffe wie Geschlecht, Ehe und Familie bisher von ihrem kulturell gewachsenen Sinn und bezeichneten das „Normale" gesellschaftlichen Lebens, so wird nun die Umwertung dieser Werte samt der mit ihnen verbundenen Machtverhältnisse gefordert – also beispielsweise Regenbogenfamilie statt bürgerlicher Familie. Solche politisch gewollten Umwertungsversuche haben noch nie den sozialen Frieden gefördert.

    In Bezug auf Flüchtlinge und Migranten findet das gleiche Verfahren statt: Auch sie werden zu Opfergruppen erklärt, weshalb sie der Schonung bedürfen und es die moralische Pflicht der angestammten Bevölkerung ist, ihnen in jeder erdenklichen Weise zu helfen. Geradezu schädlich für die Betroffenen ist es aber, wenn aus politisch korrekten, also letztlich aus machtpolitischen Gründen jeder, der seine jeweilige „Opfergruppe" verlässt, als Verräter angesehen wird. Gerade liberale Muslime leiden oft darunter.

    Tatsächlich ist es das offen erklärte Ziel dieses identitätslinken Politikmusters, „alte" europäische Denk- und Kulturformen zu überwinden, und einer Utopie das Wort zu reden, die von der Erbsünde Europas geläutert ist. Europa wird dabei auf Kolonialismus und Imperialismus, Sklaverei und Rassismus, Unterdrückung der Frauen und Sexismus reduziert. Als zentrale Gestalt hierfür steht der „alte, weiße Mann". Darum bietet gerade die Migration nach Europa die Möglichkeit einer historischen Wiedergutmachung des geschichtlichen Unrechts. Im deutschen Fall kommt noch moralisch erschwerend der Holocaust im Dritten Reich hinzu.

    Gerade auch der deutschen Schuld wegen stehen wir in moralischer Verantwortung gegenüber den nach Deutschland strebenden Migranten, vor allem gegenüber den muslimischen – sind diese doch schon an sich durch ihre Kultur und Religion im lateinischen Europa benachteiligt und diskriminiert. Denn der Islam, vor allem der Islam arabischer Couleur, und das christlich geprägte lateinische Europa schließen sich in Fragen des Rechts, des Staatsverständnisses sowie der Gleichheit von Mann und Frau gegenseitig aus, wie schon vor Jahren der amerikanische Politologe Samuel Huntington mit seinem Buch Kampf der Kulturen überzeugend zur Sprache gebracht hat.⁶ Die identitätslinke Bewegung aber betrachtet die nach Europa und vor allem nach Deutschland strebenden nichtwestlichen Migranten und Muslime unter dem Blickwinkel des Identitätsbewusstseins. Infolgedessen wird ihnen ein eigenständiges Lebens- und Handlungsrecht innerhalb der deutschen Gesellschaft zuerkannt. Nicht anders begründet ist der Satz des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff zu verstehen, als er am Tag der Deutschen Einheit 2010

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