Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Buchpreises hat eine nichtbinäre Person den Roman des Jahres geschrieben. Kim de l’Horizon überzeugte die Jury mit dem Debüt „Blutbuch“: ein queeres Memoir, dessen Erzählfigur nach einer Sprache sucht, die ihre fluide, nichtbinäre Identität zu umranden vermag. „Ich weiß keine Sprache für meinen Körper“, bekennt sie. „Queere Heimatlosigkeit im Deutschen“, nennt dies ein Rezensent der „Zeit“.
Während der Lektüre von Blutbuch begegnen uns Wörter wie „mensch“, „jemensch“ und „niemensch“. Das sind Neologismen, also Wortneuschöpfungen, die „man“, „jemand“ und „niemand“ entgendern sollen. Und da