Zickenzoff im Märchenland

Von Lars Kramer

»Ich habe viel Spaß gehabt.« Hape Kerkeling (über »Papiersoldaten«) »Geh’ damit auf Tour!« Cindy aus Marzahn (über »Zickenzoff im Märchenland«) »Wer herzhaft lachen möchte, sollte dieses Buch unbedingt lesen.« Leuchtfeuer (über »Axt im Wald«) »Seine Texte wirken, wie ein kräftiger Hieb mit dem Säbel.« NWZ (über »Axt im Wald«) – Rapunzel ist ein mieses Flittchen. Das findet jedenfalls Schneewittchen, denn die blondierte »Wella«-Hippe riskierte wohl 'ne kesse Lippe und flirtete im letzten März doch kackfrech mit Prinz Eisenherz.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Engelsdorfer Verlag
• Erscheinungsdatum: 18. Jan. 2013
• ISBN: 9783869011356

Buchvorschau

...

Zickenzoff im Märchenland

Rapunzel ist ein mieses Flittchen.

Das findet jedenfalls Schneewittchen,

denn die blondierte „Wella"-Hippe

riskierte wohl `ne kesse Lippe

und flirtete im letzten März

doch kackfrech mit Prinz Eisenherz.

Denn der beknackte Pagenkopp,

(im Nachhinein ein Megaflop),

war eigentlich Schneewittchens Macker.

Nun ruht er auf dem Gottesacker.

Sein Äpfelchen war aufgepeppt

nach Stiefmamas Geheimrezept.

Noch weit subtiler ging sie vor,

indem `ne Überdosis Chlor

sie applizierte zu Zwei-Drittel

hinein in Punzis Haarwaschmittel.

Und die beklagt jetzt überall

den kreiselrunden Haarausfall.

Frei nach dem Motto: „Schnipp und Schnapp,

Rapunzel lass dein Haar hinab!",

verkrümelt sich nun die Brünette

mit Maskenkitt auf die Toilette

und kleistert sich im Fackellicht

die volle Packung ins Gesicht.

Als wäre sie mit ihrer Fresse

geraten in die Abfallpresse,

knackt sie noch schnell die nächste Kutsche

und macht erst mal gepflegt die Rutsche.

Sie brettert über alle Berge,

dort warten nämlich schon die Zwerge.

Hier lebt Schneewittchen heil und froh

bis zur Pension inkognito

und lässt sich nach dem Steinekloppen

von allen Wichteln heftig poppen.

Und wenn sie nicht gestorben ist,

dann bleibt sie Zwergenfetischist.

Ihr fragt euch jetzt in Strophe sieben,

wo ist Rapunzel abgeblieben?!

Die kam nicht klar mit ihrer Glatze

und stülpte ihre Kojak-Fratze

in ein gefärbtes Mützenschnäppchen

und trägt seit neustem rotes Käppchen.

So schlendert sie mit Korb voll Wein

ins Altersheim zur Oma rein.

The End

Wintermond

Verräterisches Bleichgesicht,

durchflute in lunarer Fülle

die nachtgeschwärzte Nebelhülle

mit fahlem, wärmelosem Licht.

Du kosmischer Laternenträger,

zerreiß das dichte Wolkenband,

wirf kahle Schemen übers Land,

sei sonnenhafter Schattenjäger.

Durchstreif den Wald, den Berg, das Feld,

verteile deine Schneestaubfunken,

bis sie im Dunkel sanft versunken,

bedecken die bemondte Welt.

(T)Error

Noch ruht er abstinent im OFF

und wartet auf die Stromzufuhr,

bis ich mein Passwort ziemlich schroff

hab eingetippt per Tastatur.

Schon fährt er hoch, der Lüfter fönt,

(bestätigen mit ENTER),

das Lämpchen blinkt, die HardDisk dröhnt.

Den LOG-IN, den verpennt er.

Ich bin stinkig. Ich bin sauer,

doch bin bereit zu lernen,

daher drück ich wieder POWER

und STEUER-ALT-ENTFERNEN.

Ein Fenster öffnet unverhofft.

Ich klicke auf BEENDEN,

abrupt erscheint von „Microsoft"

PROBLEMBERICHTe SENDEN?!

Was soll der Mist? Mir wird’s zu bunt.

Ich wollt doch nur ins Internet.

Nun knirsch ich mit den Zähnen und

verbeiße mich im Tastenbrett.

Vom vielen Tippen bin ich jetzt

im Kopf schon etwas lose.

Mein Finger übers Keyboard wetzt,

wie`n Orgelvirtuose.

Schon zeigt er an: „PRESS ANY KEY!"

Wo ist die ANY-Taste?

Die such ich stets, doch find sie nie,

drum saust der Haufen Plaste ...

... per Fußtritt auf die Deponie,

weil er mir nicht mehr passte.

Schneeluft

Die Nase in den Wind