Linsenlust: 45 Rezepte aus aller Welt
Von Petra Kolip
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Rezensionen für Linsenlust
1 Bewertung1 Rezension
- Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5ein wunderbar abwechslungsreiches sammelsurium an linsengerichten. es macht sofort lust, das ein oder andere auszuprobieren! vielen Dank für das gelungene werk!
Buchvorschau
Linsenlust - Petra Kolip
Die Autorin
Die Autorin
Dr. Petra Kolip ist Professorin für Prävention und Gesundheitsförderung an der Universität Bielefeld. In Westfalen geboren, zählte die Westfälische Linsensuppe schon früh zu ihren Lieblingsgerichten.
Als passionierte Köchin experimentiert sie gern mit Speisen – seit Jahren leidenschaftlich vor allem mit Linsen.
Vorwort
Vorwort
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
als Kind kannte ich nur Westfälischen Linseneintopf, ein rustikales Gericht mit braunen Tellerlinsen, Suppengrün und geräucherter Wurst. Mittlerweile finden sich Linsen bereits häufig auf Speisekarten von Feinschmeckerrestaurants – und in meiner eigenen Küche befinden sich die Tellerlinsen ebenfalls in allerbester Gesellschaft. Meine Leidenschaft ist schnell erklärt, denn nur wenige Lebensmittel lassen sich auf so vielfältige Weise zubereiten wie Linsen. Feine Suppen, aromatische Salate, deftige Eintöpfe oder elegante Festessen mit und ohne Fisch oder Fleisch – dem Variantenreichtum der flachen kleinen Hülsenfrüchte sind beim Kochen kaum Grenzen gesetzt.
Egal ob grüne, gesprenkelte Delikatesslinsen aus Puy, braune Berg- und Pardina-Linsen mit nussähnlichem Geschmack oder geschälte rote und gelbe Linsen, die Sortenvielfalt von Linsen ist heute selbst in Supermärkten allgegenwärtig. In Bio- und Asialäden gibt es darüber hinaus auch die sehr kleinen, fast schwarzen Beluga-Linsen sowie geschälte weiße Linsen, die in indischen Dal-Gerichten verwendet werden. Da das Aroma von Linsen generell sehr fein ist, können sie mit ganz unterschiedlichen Kräutern und Gewürzen zubereitet werden.
Ich möchte Sie einladen, den kulinarischen Reichtum dieser uralten Kulturpflanze kennenzulernen. Mein Tipp: Experimentieren Sie mit Linsen! Verwenden Sie möglichst hochwertiges Öl und guten Essig und kochen Sie vorrangig mit regionalen Bioprodukten – der sublime Geschmack der Linsen kommt so besonders gut zur Geltung.
Ich wünsche Ihnen genussreiche
Linsen-Erlebnisse!
Ihre
Petra Kolip
gekennzeichnet!
Linsenwissen
Linsenkulturen
Die Linse ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Wildlinsen (lens orientalis, lens nigricans) wurden vermutlich schon vor 10 000 Jahren im Mittelmeerraum, im Vorderen Orient und in Mittelasien angebaut. Seit etwa 2000 v. Chr. werden Linsen auf dem indischen Subkontinent kultiviert. Nach der spanischen Conquista fanden sie schließlich auch in Nord- und Südamerika Verbreitung. Dass Linsen als Grabbeigaben eingesetzt wurden, unterstreicht ihre Bedeutung in Ägypten und im Vorderen Orient seit rund 4 000 Jahren. Bis heute wird ihnen in Ägypten die Eigenschaft zugesprochen, Gedanken und die Gemütsverfassung von Kindern aufzuhellen. Im alten Persien galt die Linse hingegen als „kaltes" Nahrungsmittel, das den Stoffwechsel verlangsamt und eine beruhigende Wirkung hat.
Selbst in der Bibel finden sich Stellen, die den symbolischen Wert der Hülsenfrüchte untermalen. Esau verkaufte demnach sein Erstgeburtsrecht an Jakob für ein Linsengericht. Adam aß nach Abels Tod Linsen, und auch zu Abrahams Totenmahl wurden Linsen aufgetischt.
In einigen Ländern haben Linsengerichte im Rahmen von Festtagen einen herausragenden Stellenwert. Im Libanon teilt der Hausherr zum Ende der Fastenzeit eine Linsen-Mangold-Suppe mit seinen Gästen. Und in Italien wird zu Silvester nicht nur rote Unterwäsche getragen, sondern es werden auch Linsen verzehrt – je größer die Menge, desto erfreulicher der Geldsegen im folgenden Jahr.
Mit ihren zierlichen Ranken und Blüten wirken Linsenpflanzen sehr fragil. (© Floramedia)
Aparte Schönheit auf dem Feld
Die Linse (lens culinaris) ist eine hübsche, buschige Pflanze und stammt aus der Familie der Schmetterlingsblütler. Der feingliedrige Spross wird etwa 20–50 cm lang, die kleinen bläulich weißen oder blauen Blüten krönen lange Stiele. Nach der Befruchtung setzen sie je nach Art ein bis zwei, in seltenen Fällen auch drei diskusförmige Samen an, die in den Hülsen heranreifen.
Die Linse ist einjährig, in wärmeren Gebieten auch mehrjährig. Sie liebt einen kalkhaltigen, nicht allzu nährstoffreichen Boden und ein warmes, trockenes Klima. In Europa wächst die Pflanze z. B. auf vulkanischem Boden wie in der Auvergne, auf Sizilien und auf der Schwäbischen Alb. Sie ist wenig anfällig gegen Schädlinge, deshalb kommen Pestizide ebenso selten zum Einsatz wie Düngemittel.
Linsen benötigen Getreide als Rankhilfe – nach der Ernte müssen die Samen getrennt werden. (© Thomas Stephan)
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