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Kostbares Gemüse: Raritäten & Rezepte
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eBook385 Seiten1 Stunde

Kostbares Gemüse: Raritäten & Rezepte

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Über dieses E-Book

Quer durch das Gemüsebeet führt dieses faszinierende Werk, in dem unbekannte und auch exotische Gemüsespezialitäten vorgestellt werden. Sie wachsen in unseren Breiten und sind auf Märkten erhältlich. Unter einem ganzheitlichen Blickwinkel werden vom Autorenteam gärtnerisch und kulinarisch wertvolle "neue" Arten vorgestellt.
Ob Blattzichorie, Kapuzinerbart oder Winterheckenzwiebel - mit Hilfe des Buches kann man Gemüsevielfalt nicht nur anbauen, sondern auch zu kreativen Speisen verarbeiten, die leicht nachzukochen sind und jede Mahlzeit besonders machen.
Dieses Buch führt Sie in die Welt von Gemüsespezialitäten, die so alt sind wie die Menschheit und gemessen daran erst seit Kurzem, vielleicht seit 50 Jahren, in Vergessenheit geraten sind.
SpracheDeutsch
HerausgeberFreya
Erscheinungsdatum26. Feb. 2015
ISBN9783990251829
Kostbares Gemüse: Raritäten & Rezepte

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    Buchvorschau

    Kostbares Gemüse - Wolfgang Palme

    Wolfgang Palme

    Johann Reisinger

    Kostbares

    GEMÜSE

    RARITÄTEN & REZEPTE

    ISBN 978-3-99025-182-9

    © 2015 Freya Verlag KG

    Alle Rechte vorbehalten

    A-4020 Linz

    www.freya.at

    Layout: freya_art, Daniela Waser

    Lektorat: Dipl. Päd. Magdalena Fuchs

    Coverbild & Rezeptfotos: Ulrike Köb

    Ulrike Köb ist Fotografin in Wien. Ihr Spezialgebiet ist die Speise- und

    Produktfotografie. Am liebsten arbeitet sie mit viel Liebe zum Detail an Kochbüchern mit.

    30 Fotos in diesem Buch stammen von ihr. www.koeb.at

    Fotos Gemüse: Wolfgang Palme

    Foto S. 183, links oben: Mit freundlicher Unterstützung vom Verein Arche Noah.

    Gemüse-Stillleben: Fotostudio Trizeps www.trizeps.com

    © Fotolia: lohner63, Kadal, boonsom, posh, Bablo, Stefan Körber, Tim UR, arinahabich, Bill Ernest,

    bogdandreava, flyinger, sonnenflut products, juliedeshaies, Picture Partners, mythja, photocrew,

    donatas1205, visivasnc, lily, denio109, timolina, pascalcointe, M. Schuppich, alexkharkov, toppybaker,

    grounder, Tim UR, Gyula Gyukli, tortoon, DLeonis, andrei_77, martinlisner

    Wikipedia: S. 145, rechts außen: Robert Lechner; S. 133, mittig: Joanbanjo

    INHALT

    Altes Gemüse, neue Genüsse

    BLATTGEMÜSE

    SALATE

    Asia-Salate

    Pak Choi (Senfkohl)

    Rosetten-Pak Choi

    Mizuna

    Blattsenf

    Rezept Gerührte Polentacreme mit Mizuna

    Rezept Senfkohl-Hirse-Maki

    Brunnen- oder Wasserkresse

    Rezept Wasserkresse-Flan mit Erdäpfeln

    Garten-Sauerampfer

    Hirschhornsalat oder Kapuzinerbart

    Malabarspinat oder Indischer Spinat

    Perilla oder Schwarznessel

    Echter Portulak oder Sommerportulak

    Rezept Marinierter Portulak mit Marillen

    Rucola oder Salatrauke

    Salatzichorien

    Rezept Blattzichorien-Omelette

    Winterkresse oder Barbarakraut

    Rezept Teigtascherln mit Winterkresse & Kürbis

    SPINATE

    Gartenmelde

    Rezept Emmer-Risotto von Roter und Grüner Gartenmelde

    Gemüse-Amarant

    Grünkohl

    Mangold

    Rezept Mangold-Tarte

    Spinatvielfalt

    FRUCHTGEMÜSE

    Andenbeere

    Rezept Andenbeeren-Kaltschale

    Gurken-Vielfalt

    „Echte" Gurke

    Schlangengurke

    Schwammgurke

    Bittergurke

    Armenische Gurke

    Wachsgurke

    Kiwano

    Antillengurke

    Spitzgurke

    Chayote

    Cherrygurke

    Rezept Kiwano-Gelee

    Rezept Cherrygurken-Kompott

    Kürbis-Vielfalt

    Rezept Gebratener Hokkaido

    Paprika-Vielfalt

    Rezept Paprika-Chili-Marmelade

    Rezept Paprikaquiche

    Tomaten-Vielfalt

    Rezept Tomaten-Frischkäse-Schnitten

    Rezept Gesulzte Tomaten

    Tomatillo

    Zuckermais

    Zuckermelone

    Rezept Netzmelone mit Schwarzhafer

    HÜLSENFRÜCHTLER

    Feuerbohne

    Rezept Käferbohnen-Sorbet

    Spargelbohne

    Zuckererbse

    Rezept Erbsen-Palatschinken

    WURZEL- UND KNOLLENGEMÜSE

    Erdmandel

    Rezept Erdmandelmilch

    Haferwurzel

    Rezept Haferwurzel-Nudel-Auflauf

    Knollenfenchel

    Rezept Fenchel im Backteig

    Knollenziest

    Kohlrübe oder Steckrübe

    Rezept Rüben-Erdäpfelpuffer

    Pastinak

    Rezept Pastinaken-Mousse

    Schwarzwurzel

    Rezept Marinierte Schwarzwurzeln

    Speiserübe

    Rezept Weißes Rübenchutney

    Süßkartoffel

    Topinambur

    Zuckerwurzel

    Rezept Zuckerwurzelcreme

    ZWIEBELGEMÜSE

    Schnittknoblauch

    Rezept Schnittknoblauch-Bohnen-Aufstrich

    Winterheckenzwiebel

    STIELGEMÜSE

    Cardy

    Meerkohl

    Stangensellerie

    Rezept Stangensellerietartar mit Lachsforelle

    Samenbezugsquellen

    Über die Autoren

    Die City-Farm Schönbrunn

    Alle Rezepturen für 4 Personen

    ALTES GEMÜSE,

    NEUE GENÜSSE.

    Sie klingen schon sehr ähnlich, die Worte „Gemüse und „Genüsse – kann es sein, dass sie also eng verwandt sind, vielleicht sogar Zwillinge?

    Wir als Autoren dieses Buches sind davon fest überzeugt! Und glauben, dass Produzenten, Köche und Konsumenten alle diese Genüsse erst dann entdecken werden, wenn sie den Grauschleier, der über diesem alten Wort „Gemüse" liegt (mittelhochdeutsch gemüese von mus = gekochter Brei), vertreiben und sich die ganze Pracht, Vielfalt und Vitalität von Gemüse zum Mund und vor allem auch zu Herzen führen.

    Dieses Buch führt Sie in die Welt von Gemüsespezialitäten, die so alt sind wie die Menschheit und gemessen daran erst seit Kurzem, vielleicht seit 50 Jahren, in Vergessenheit geraten sind. Es führt Sie aber auch in die Welt von Arten, die man nur bei uns nicht kennt und die woanders enorm wichtig sind und vielgenutzt. Und so wie es zu diesem Vergessen gekommen ist, können wir das Gemüse diesem auch wieder entreißen, wir sind an die räumliche und zeitliche Enge modernen Gemüsehandels und alltäglicher Esskultur nicht gebunden – alles war einmal ganz anders und es kann immer wieder anders werden.

    Alle hier vorgestellten seltsamen, originellen, eigenartigen, verrückten, verkannten und vielversprechenden Gemüse wurden auf den Lehr- und Versuchsflächen der Forschungsanstalt Schönbrunn und vor allem an der Versuchsaußenstelle Zinsenhof angebaut. So konnten wir sie von der Keimung bis zur Ernte kennen lernen, beobachten, bewerten, prüfen, dokumentieren. Und sie wurden dann von einem der bemerkenswertesten Köche dieses Landes zum kulinarischen Leben erweckt, der mit mir zusammen die Gemüseserie der Schönbrunner Seminare gegründet hat – von Johann Reisinger. Der gebürtige Steirer gilt als Pionier der Natürlichen Küche und hat eine einzigartige Philosophie des Kochens entwickelt: Er fügt Lebensmitteln nichts hinzu, sondern er fügt Lebensmittel auf eine Art zusammen, dass sie „Erlebens-Mittel" werden. Das ist seine radikal natürliche Küche – und wenn Sie die Rezepte in diesem Buch nachkochen, dann werden Sie feststellen, was für eine reiche, genussvolle und immer gesunde Küche das ist.

    Unsere Zusammenschau von gartenbaulicher Herkunft und kulinarischer Bestimmung ergänzt sich auch deshalb so reizvoll, weil sie einen ganzheitlichen Zugang zu Gemüse ermöglicht, der in unserer spezialisierten Welt verloren gegangen ist. Die vorliegende Auswahl ist keineswegs als abgeschlossen zu betrachten. Doch die hier beschriebenen kann ich mit Überzeugung als kost-bar bezeichnen. Ihr Wert ergibt sich aus der Form, der Farbe, dem Wuchs und vor allem dem Geschmack.

    Kommen Sie nun mit auf eine Weltreise

    der faszinierenden Vielfalt von Gemüse!

    Wolfgang Palme & Johann Reisinger

    ASIA-SALATE

    PAK CHOI, TATSOI, MIZUNA

    UND BLATTSENF: FASZINIERENDE

    VIELFALT AUS FERNOST

    ASIEN IM TREND

    Asia-Salate, Japanese Greens oder Wokgemüse: Solche Schlagworte haben längst Einzug in Kochjournale, -büchern und Rezepte gefunden. Meist ist allerdings immer noch nur ein verschwommenes Wissen über die damit angesprochenen Gemüsearten vorhanden. Asien liegt nach wie vor im Trend, das bestätigen Zukunftsforscher und Meinungsbildner. Die botanische Vielfalt der Gemüsenutzung in den Ländern des Fernen Ostens beginnen wir im Westen allerdings erst zu ahnen. Während Gemüse bei uns leider immer noch ein Tellerrand-Dasein führt, ist es in Asien zentraler Bestandteil der täglichen Ernährung.

    WEIT VERZWEIGTE

    KOHLVERWANDTSCHAFT

    Besondere Bedeutung in der asiatischen Küche kommt sicherlich der Familie der Kreuzblütler zu. Weißkraut, Kohl, Kohlrabi, Karfiol: das sind die Kohlgemüse, wie wir sie im Westen kennen und schon seit langem anbauen und verwenden. Aber kennen Sie Senfkohl, Mizuna oder Tah Tsai? Die ohnehin schon erstaunliche Vielfalt der Kohlgemüse erfährt noch neue Dimensionen, wenn man einen Blick in den Fernen Osten macht. Über Hunderte von Jahren sind dort Sorten und Arten entstanden, die bei uns gänzlich unbekannt sind, ja deren Namen wir kaum aussprechen können.

    Viele davon sind botanisch der Art Brassica rapa zuzurechnen, dem wilden Rübsen oder Feldkohl, der eigentlich europäischen Ursprungs ist. Diese unscheinbare, gelb blühende Pflanze tritt bei uns immer wieder als Ackerunkraut auf. Während man in Europa aus dem Rübsen die Speiserübe entwickelte, zielte die bäuerliche Züchtung in Fernost auf eine Blattnutzung der Pflanze ab. Eine faszinierende Fülle an verschiedenen Blattgemüsen wurde daraus entwickelt. Die genetische Breite dieser Kohlverwandten ließ das zu. Zusätzlich kam es zu Bastardierungen mit verwandten Arten, die die Vielfalt noch vergrößerten.

    Testung von Asia-Salaten an der Versuchsstation Zinsenhof

    Pak Choi als Baby-leaf

    Erdfloh-Befall

    VON OST NACH WEST

    Der erste Asia-Salat, der bereits nach dem Krieg bei uns Fuß fassen konnte, ist der Chinakohl. Er wurde auf Grund seiner Raschwüchsigkeit und guten Lagerfähigkeit zum typischen Herbst- und Wintersalat in Mitteleuropa. In Österreich ist er aus den traditionellen Anbaugebieten in der Steiermark nicht mehr wegzudenken. Im Lebensmittelhandel hat er allerdings zunehmend mit Imageproblemen zu kämpfen.

    Kaum bekannt ist, dass Chinakohl in den Ländern des Fernen Ostens nicht roh, sondern ausschließlich leicht gekocht verzehrt wird. Auch sind die uns bekannten kopfbildenden Sorten nur ein kleiner Teil der Sortenvielfalt Ostasiens. Dort gibt es Chinakohle mit halb geschlossenen Köpfen und auch solche, die nur offene Blattrosetten bilden. Aus dieser Fülle von Sorten haben nur die länglichen, sogenannten Granat-Typen und die breitrunden Nagaoka-Typen den Sprung in den Westen geschafft.

    ASIA-SALATE IM HAUSGARTEN

    Das Anbaugebiet der Asia-Salate in Fernost ist riesengroß. Einige dieser asiatischen Kohlverwandten sind an die Kultur unter tropischen oder subtropischen, vor allem äquatornäheren Klimabedingungen angepasst, wo die Tageslängen im Jahresverlauf geringere Unterschiede aufweisen als bei uns. Sie lassen sich in unseren Hausgärten kaum sinnvoll anbauen. Es gibt aber eine Vielzahl an schnellwüchsigen, anspruchslosen Sorten und Typen, die in unseren Gärten eine spannende Bereicherung des Salatsortiments bieten. Lediglich zwei Problembereiche sind zu beachten:

    Das Schossen: Während der Sommermonate neigen einige Asia-Salate zur vorzeitigen Blütenbildung. Das hängt mit ihrer noch ungenügenden klimatischen Anpassung an die mitteleuropäischen Licht- bzw. Tageslängenverhältnisse zusammen. Saatzuchtfirmen versuchen, tagneutrale Sorten zu selektieren, die dann weitgehend schossfest sind. Man kann die Salate auch im zarten Baby-leaf-Stadium mit einer Blattlänge von 6–8 cm ernten, bevor sie durchwachsen. In der englischsprachigen Literatur ist von Micro-leaf-, Baby-leaf-und Teen-leaf-Salaten die Rede.

    Die Erdflöhe scheinen Asia-Salate zu lieben. Im Hausgarten lassen sie oft alles andere liegen und stehen, wenn sie an den jungen Blättern asiatischer Kohlgewächse knabbern können. Das erfordert ein aufmerksames Beobachten vor allem in den ersten Kulturwochen, die Verwendung einer Mulchschicht oder eventuell ein Abdecken mit feinmaschigen Insektenschutznetzen gleich nach der Aussaat. Noch sinnvoller ist es allerdings, den Frühsommer, wo der Befallsdruck am höchsten ist, als Anbauzeit überhaupt zu meiden. Bei einer Aussaat ab August löst sich dieses Problem meist von selbst.

    Allen Asia-Salaten gemeinsam sind ihr extrem rascher Wuchs und ihre außergewöhnliche Kältetoleranz. Obwohl ihnen in den gemüsebaulichen Lehrbüchern nur eine Frosthärte von -3 bis -5 °C zugestanden wird, haben Anbauversuche gezeigt, dass sie in ungeheizten Frühbeetkästen oder Hobbygewächshäusern bis -15 °C vertragen. Die Blattrosetten liegen dann zwar flach auf dem Boden und sehen sehr glasig aus, aber nach langsamem Auftauen der Blätter werden diese wieder frisch und unverletzt. Wichtig ist nur der Hinweis, dass gefrorene Salatblätter nicht gedrückt oder mechanisch belastet werden dürfen. Dann zerstören nämlich Eiskristalle das zarte Blattgewebe, was Schwarzverfärbungen und „Matschigwerden" zur Folge hat. Die Herbst- und Wintersätze im Hobbygewächshaus werden ab Ende September alle 14 Tage bis Mitte November ausgesät. Je nach Witterungsverlauf erntet man dann ab Anfang November bis über den Winter. Novemberaussaaten werden erst im zeitigen Frühjahr erntereif. Über den Winter bei kalten Temperaturen steht das Pflanzenwachstum, die Salate bleiben mehrere Wochen erntefertig.

    Für eine frostfreie Ernte sind sonnige Wintertage ideal. Falls aber trübe Temperaturen ein Auftauen tagsüber verhindern, muss sehr vorsichtig geerntet werden. Im Zimmer kann man die Salate in Ruhe auftauen lassen, erst dann werden sie verarbeitet.

    Selbst im Freiland kann man mit Asia-Salaten während des Winters experimentieren. Ein doppelt aufgelegtes Vlies bietet etwas Kälteschutz und erlaubt doch einen Luftaustausch, der für eine gesunde Kultur so wichtig ist. Bei Flachfolienabdeckung muss deshalb für ausreichend Belüftung gesorgt werden.

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