Steinkreis, Stosupp'n und Grüner Veltliner: Österreichische Küche im Keltischen Jahreskreis
Von Christian Brunner und Reinhard Brunner
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Über dieses E-Book
In dem vorliegenden Buch, an dem die Familie von Reinhard Brunner in verschiedenster Weise mitgearbeitet hat, wird versucht, die acht Jahresfeste, wie wir sie aus dem Keltischen, aber auch von den Bräuchen im alpinen Raum her kennen, mit bodenständigen Gerichten zu verknüpfen.
Während der Druide der Familie, Christian Brunner, die Jahresfeste erklärt, bespricht der Koch aus Leidenschaft Reinhard Brunner die Menüwahl und interessante Details der Zutaten, unter anderem auch das Rezept für den berühmten Milchrahmstrudel, der von Frau Anna Stelzer vom Gasthof Stelzer in Breitenfurt, der Urgroßmutter von Elisabeth Brunner, zur Perfektion gebracht wurde.
Die fertigen Gerichte wurden von Bernhard Brunner abgelichtet, und Andrea Brunner schließlich kümmerte sich um das Lektorat.
Christian Brunner
Christian Brunner beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit dem Schamanentum und wendet die damit verbundenen Heilmethoden seit fast 20 Jahren auch praktisch an. Er ist außerdem Druide beim „Order of Bards, Ovates, and Druids“ in England und schreibt regelmäßig Artikel über Keltisches in den Alpen im „Touchstone“, dem monatlichen Newsletter dieser Organisation. 2007 erschien Christian Brunners erster Roman „Fliegenpilz“, eine moderne schamanische Erzählung über die Reise eines jungen Mannes vom Krankenbett zu seiner schamanischen Initiation. Mehr Information über diesen Roman finden Sie am Ende dieses Buches. Seit 2014 gibt es von ihm auch den Ratgeber „Mutter Percht und Mistelzweig – Schamanische Praxis in den Keltischen Alpen“.
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Rezensionen für Steinkreis, Stosupp'n und Grüner Veltliner
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Buchvorschau
Steinkreis, Stosupp'n und Grüner Veltliner - Christian Brunner
wollte.
Keltisch Feiern
Christian Friedrich Brunner
Die Druiden geben vor, von der Größe und Gestalt der Welt, den Bewegungen des Himmels und der Gestirne sowie vom Willen der Götter Kenntnis zu haben.
Wenn auch Pomponius Mela hier sagt, dass die Druiden „vorgaben" all dies zu wissen, so ist doch anzumerken, dass sie den Lauf der Planeten – damals allerdings nur bis zum Jupiter, die anderen sind ja ohne Fernrohr nicht zu sehen – sehr genau kannten. Zeit zur Beobachtung hatten sie jedenfalls genug.
Wie es mit der Kenntnis vom Willen der Götter bestellt ist, wissen wir heute nicht mehr. Die Frage wäre aber sicher ein interessantes Thema für ein Tischgespräch, wenn Sie Ihre Freunde und Freundinnen zu einem Abendessen einladen.
Die Zeitrechnung selbst spielte jedenfalls für die Kelten, wie für jede landwirtschaftlich orientierte Gesellschaft, eine bedeutende Rolle. Zeitmessung bedeutete nämlich für die Bauern von damals vor allem eines: gute Ernte.
Das Mittel zur Zeitrechnung waren – und sind es eigentlich auch heute noch - die Gestirne. Immerhin berechnen sich unser Jahr nach wie vor nach dem Erdumlauf um die Sonne und unser Tag nach der Erddrehung. Alle anderen Zeitmaßeinheiten sind dann nur mehr Bruchteile dieser Grundeinheiten.
Für alle, nicht nur für die Druiden, ersichtlich war von Anfang an der Mond, der in einem relativ kurzen Zyklus seine Gestalt ständig ändert, mit vier klaren Positionen: Neumond, zunehmender Halbmond, Vollmond und abnehmender Halbmond. Allein dadurch erhält man nicht nur einen „Monat", sondern auch vier Wochen.
Neben dieser auf dem Mond basierenden Zeitrechnung haben die Druiden auch den Sonnenlauf mit seinen vier Eckpunkten, den beiden Sonnenwenden und den beiden Tagundnachtgleichen, vor allem für die längerfristige Zeitbestimmung, herangezogen.
Diese war bei den Kelten aber nicht etwa eine einfache oder geringwertige Angelegenheit. Ganz im Gegenteil, die Kelten und vor allem ihre Vorgänger in der Megalithkultur scheuten keine Mühe und Plage um ihre riesigen und aufwändigen Zeitmessanlagen zu errichten, wie z.B. den „Kalender" von Stonehenge.
Wer so etwas wie Zeit anhand des Laufes der Gestirne misst, kommt über kurz oder lang dahinter, dass alles nach einem Muster abläuft, sich gegenseitig bedingt. Um zu verstehen, wie wichtig es für unsere Vorfahren war, dieses Muster nicht nur zu kennen, sondern auch in und nach ihm zu leben, muss man sich in die Gedankenwelt dieser Landwirte hineinversetzen:
Sonne und Mond drehen sich da um die Erde, zeigen eindeutige Verhaltensmuster auf, die scheinbar Veränderungen auf der Welt hervorrufen. Sie müssen daher, wie die Erde selbst, die Große Mutter, die ewig gibt – und nimmt – göttlich sein. Es ist daher auch unumstößlich, dass man dieses Göttliche verehrt, sich für die Gaben bedankt. Und das kann so weit gehen, dass man schließlich der Überzeugung ist, dass sich dieser ewige Kreislauf, dieses Geschenk der Götter, nur dann weiter dreht, wenn man dem Göttlichen huldigt. Anders gesprochen, versäumt man es diesem Muster zu huldigen, und zwar an solchen Tagen, wo die Veränderungen am deutlichsten sichtbar sind, läuft man Gefahr, dass der Kreislauf zum Stillstand kommt. Und das bedeutet dann eben: keine Ernte, kein Überleben.
Kurz gesagt, regelmäßige Ehrung der Götter, also regelmäßiges Feiern ist nicht nur ein rechter Heidenspaß [sic!], sondern tatsächlich überlebensnotwendig.
Im Laufe der Zeit haben die Druiden acht bedeutende Tage im Muster des Jahreskreises festgestellt. Vier davon sind durch den Sonnenlauf gegeben, wobei es sich hier um die Winter- und Sommersonnenwenden handelt, sowie um die Tagundnachtgleichen im Frühjahr und im Herbst. Alle vier leiten bekanntlich eine Jahreszeit ein und es ist daher schon allein deshalb wichtig, dass diese gefeiert werden, damit die Zeit nicht etwa stillsteht. Zwischen jedem Sonnenfeiertag waren jeweils ein Quartalstag eingeschoben, wobei sich jeder auf eine andere wichtige Begebenheit bezog: auf die Bedeutung des Sonnenlichtes (Lichtmess/Imbolc) im Februar, auf die Wichtigkeit der Fruchtbarkeit (Maifeiern/Beltane) im Mai, auf die Gaben der Allmutter (Schnitterfest/Lughnasadh) im August und auf die Bedeutung der Ahnen in unserem Leben (Allerseelen/Samhain) im