Lauber Dorfgeschichten
Von Alfred Bäurle
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Über dieses E-Book
Es will dazu beitragen, dass künftigen Generationen in Erinnerung bleibt, wie ihre Vorfahren gelebt haben.
Alfred Bäurle
Alfred Bäurle Jahrgang 1942 ist in einer kinderreichen Familie in Deiningen im Ries aufgewachsen. Volksschule, Lehre, Ausbildung zum Maschinenbau-Techniker und Detailkonstrukteur im LKW-Bereich sind Stationen seiner beruflichen Ausbildung. Er erlernte 1975 die Programmiersprache Cobol und war mehr als 30 Jahre EDV-Leiter bei einer namhaften Großhandelsfirma. Mehrere Bücher sind von ihm erschienem. Als ich noch der kleine Schmied-Alfred war (Kindheitserinnerungen) Gedichte und Geschichte Mundartgediche im Rieser Dialekt Lauber Dorfgeschichten Schöane Grüaß ausm Rieas (eine Liebeserklärung an seine Heimat) Sein zweites Steckenpferd ist das Schreiben von Ikonen
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Schöane Grüaß ausm Rieas: heiter, besinnlich, kritisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGore: der Desserteur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte und Geschichten: erlebt, erdichtet, erfunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Lauber Dorfgeschichten - Alfred Bäurle
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Ansteckende Krankheiten in Laub
Merkwürdige Begebenheit in Laub
Als der Heilige Georg seinen Kopf verlor
Gute Nachbarschaften
Wurzelstockversteigerung
Das Schwarzhölzle
Laub während der Nazi-Herrschaft und Nachkriegszeit
Heimatvertriebene und Flüchtlinge
Das Armenhaus
Kirchliche Bräuche aus der Vergangenheit
Kirchenwache
Der erste Fernseher in Laub
Der Krauthobler kommt
Die listenreiche Lauberin
Der uneinsichtige Sünder
Ereignisreiche Jahre
Phänomen Landflucht
Mysteriöse Bewohner in der Lehmgrube im Kellerhölzle
D`r greane Bugga
Ein außergewöhnliches Begräbnis
Eine unglaubliche Geschichte
Nächtlicher Spuk
Von der Eberhaltung
Von der Bullenhaltung
Vom Brot backen
Bsuach beim alta Pfarrherra
Dr „Räuber" vom Eulahof
Nachwort
Vorwort
Erinnerungen an „die gute alte Zeit"?
Nein eine Glorifizierung vergangener Zeiten soll mit den folgenden Aufzeichnungen nicht versucht werden.
Die gute alte Zeit hat es nie gegeben.
Aber es ist sicher sinnvoll, Ereignisse vergangener Jahre schriftlich festzuhalten. Vieles geht sonst verloren. Es mag sein, dass jüngere Menschen wenig Interesse zeigen an Begebenheiten und Ereignissen ihrer Ahnen.
Aber auch Jugendliche werden später zu den „Alten" zählen. Dann erwacht oft das Interesse an längst Vergangenem.
Aber die, die es vom Hörensagen oder eigenem Erleben erzählen könnten, sind dann nicht mehr da.
So geht Vieles von all dem verloren, was das Leben unserer Vorfahren geprägt hat.
Vielleicht kann der nachstehende Spruch verdeutlichen, dass es sinnvoll sein kann, die Erinnerung wachzuhalten:
Lasset uns am Alten,
so es gut ist, halten,
doch auf altem Grund
Neues bauen jede Stund!
Ansteckende Krankheiten in Laub
Die Matrikelbücher der Pfarreien sind oftmals die einzigen Quellen, um die Geschichte lebendig werden zu lassen. Leider sind diese Aufzeichnungen nicht immer gewissenhaft gemacht worden.
Aber über eine gefährliche Krankheit, die Mitte des 18. Jahrhundert in Laub grassierte, können wir genaues erfahren. G. Ott, vermutlich handelt es sich dabei um Pfarrer Gabriel Ott, der von 1938 bis 1952 in Laub als Pfarrer tätig war, hat nachstehenden Bericht aus den Matrikelbüchern aufgeschrieben.
Die Matrikel I, Seite 497 in Laub verzeichnet für das Jahr 1743 vom 16. bis 24. Juni das Begräbnis von 6 bayerisch-kaiserlichen Soldaten. Diese gehörten demnach zum Heer des damaligen Herzogs Karl Albrecht von Bayern, der als Karl VII. deutscher Kaiser war. Sie sind genannt als Zugehörige zu einer Graf-Thöring-Legion, einer Hohenzollern-Legion, einer Jost-Legion und eines Gabrielli-Regiments.
Offenbar fielen sie einer ansteckenden Krankheit zum Opfer, die in den Lauber Sterbematrikeln in diesen Jahren immer wieder unter der Bezeichnung „böses Fieber" als Todesursache genannt ist.
Die Einquartierung mag im Zusammenhang mit den Kriegszügen des Österreichischen Erbfolgekrieges 1741-1745 erfolgt sein. (Im Jahre 1743 Schlacht bei Dettingen bei Aschaffenburg). Unter dem 5. 9. 1743 verzeichnet die Matrikel abermals ein Soldatenbegräbnis. Im Anchluss daran hat der damalige Pfarrer Melchior Braun folgende Bemerkung niedergeschrieben:
„Im Jahre 1743 kamen in den Monaten Juli und August hierher etwa 500 Soldaten, teils gesund, teils krank. Sie waren 2 Monate hier. Von ihnen sind ungefähr 100 gestorben, von denen ich als Ortspfarrer in Abwesenheit des Militärkaplans mehrere, und zwar die meisten an einem bösen Fieber leidend, versehen und viele begraben habe. Wenn die Namen mir mitgeteilt worden wären, hätte ich sie in diesem Buch niedergeschrieben.
Ich selbst wurde ebenfalls von dieser ansteckenden Krankheit, nämlich dem Fieber, außer vielen Pfarrangehörigen, die gestorben sind, befallen.
Der Dr. Medicus, ein Commisarius und Chirurg wohnten im Pfarrhaus. Die kaiserliche Legion war in Wemding und im Gebiet von Ammerbach bis zum 2. November. Auch der Militärkaplan war im gleichen Jahr mehrere Wochen im Pfarrhaus."
Wo war nun das Begräbnis dieser Soldaten? Da der Friedhof in Laub damals noch kleiner war als jetzt und infolge der ansteckenden Krankheit noch von einem beträchtlichen Teil von der einheimischen Bevölkerung neu belegt werden musste, konnte er unmöglich die vielen Leichen aufnehmen.
Die Antwort auf diese Frage gibt die Matrikel selbst. Unter dem 13. 1. 1746 ist wiederum das Begräbnis zweier Soldaten vom General Feldzeugmeister Waldeck’schen Regiments verzeichnet, Johannes Kößler von Trischl in Böhmen und Heinrich Assauer aus dem Waldeck’schen. An den Eintrag anschließend verzeichnete Pfarrer Kurz folgende Bemerkung:
„Sie wurden begraben außerhalb des Dorfes im Friedhof für Soldaten und Fremde auf dem sogenannten „buc. Zum Zeichen, dass dies ein Friedhof für die Fremden ist, habe ich hier das Kreuz, das vor dem Friedhof stand, eingraben lassen.
Es wurde also durch das Soldatensterben im Jahre1743 in Laub die Anlegung eines eigenen Friedhofes veranlasst. Im Jahre 1940 hat G. Ott mit Pfarrer Michael Haas, einem geborenen Lauber, nach den Spuren dieses Friedhofes auf den Gemeindeplätzen um das Dorf gesucht, aber nichts gefunden. Im Dorf existiert noch jetzt die Bezeichnung „Buck" für Rasenplätze, z. B. Grüner Buck, Mühlbuck; auch in den Matrikeln kam diese Bezeichnung früher immer wieder vor.
Nun erfuhr ich, schreibt G. Ott, von einigen älteren Leuten, die sich erinnerten, dass man früher den Rasen am Westausgang des Dorfes in der Ecke der Straße nach Schwörsheim zur Rohrach