Schöane Grüaß ausm Rieas: heiter, besinnlich, kritisch
Von Alfred Bäurle
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Über dieses E-Book
Kritisch beschreibt Bäurle mancherlei Ereignisse der Zeit.
Manche sind seiner Phantasie und seinen Träumen geschuldet.
Das Buch ist in 3 Kapitel unterteilt:
Quer durch das Jahr
Heimat
Gedankenfragmente
Alfred Bäurle
Alfred Bäurle Jahrgang 1942 ist in einer kinderreichen Familie in Deiningen im Ries aufgewachsen. Volksschule, Lehre, Ausbildung zum Maschinenbau-Techniker und Detailkonstrukteur im LKW-Bereich sind Stationen seiner beruflichen Ausbildung. Er erlernte 1975 die Programmiersprache Cobol und war mehr als 30 Jahre EDV-Leiter bei einer namhaften Großhandelsfirma. Mehrere Bücher sind von ihm erschienem. Als ich noch der kleine Schmied-Alfred war (Kindheitserinnerungen) Gedichte und Geschichte Mundartgediche im Rieser Dialekt Lauber Dorfgeschichten Schöane Grüaß ausm Rieas (eine Liebeserklärung an seine Heimat) Sein zweites Steckenpferd ist das Schreiben von Ikonen
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Buchvorschau
Schöane Grüaß ausm Rieas - Alfred Bäurle
Inhaltsverzeichnis
Quer durch das Jahr
Verkehrte Welt
Josua und Simeon
Ochs und Esel an der Krippe
Weihnachtswünsche der Tiere
vom Jesuskend
Heiligobad am vierta Advent
Nuijohrswünsche
Am Futterknödel
Büttenrede
Oaschtergedanka
Dank an die Natur
Sommertraum
Herbst
Erntedank
Heimat
Oser schöas Rieas
Hoimat wiea ka mas definiera
Lauber Heimatlied
Das Stoanerne Kreiz
Ahorns Klage
Das Geständnis
Fremwöarter
Vagabunden
Das Blumenalphabet
Gedankenfragmente
Einsicht und Versprechen
Der Weg ist das Ziel
Der Mensch in seinem Widerspruch
Herz und Verstand
Der Rastlose
Oiner alloi ka net sei
Alloi em Wald
Zeitmangel
Raben-Sagen
Der Skandal im Skandal
Sie werden kommen
Bundestagswahl
Ein kurzes Nachwort
Quer durch das Jahr
Verkehrte Welt
Sie stehen zusammen und erzählen,
die Einkaufstaschen voll beladen,
mit Dekorationen, kaum zu zählen,
um neueste Trend’s zu beraten.
Lichter sollen die Bäume schmücken,
wie helle Sterne nächtens strahlen,
so schwärmt die eine, voll Entzücken.
Sie will ja ganz gewiss nicht prahlen.
Ein Weihnachtsmann auf dem Schlitten
gezogen von LED-Rentieren,
werden auf ihres Grundstücks Mitten
die Festtagsstimmung hell garnieren.
So wird die dunkle Jahreszeit
hell wie Feuerwerke strahlen,
schöner Glanz soll weit und breit
ganz zauberhafte Bilder malen.
Die Zweite sogleich stolz verkündet,
dass sie in weihnachtlichen Tagen
auf dem Balkone jetzt entzündet
Kerzen, von Engeln würdevoll getragen.
Die Dritte erzürnt beim Erblicken,
auf großer Kirche Anschlagbrette,
ein Plakat mit Lettern, dicken,
die laden ein zur Christnacht-Mette.
Es ist doch wirklich unerträglich,
so hört man sie recht giftig zischen.
Sagt selbst, ist es nicht ganz unsäglich,
dass Christen sich auch hier einmischen.
Josua und Simeon
Er stand einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Dieses Mißgeschick hat sein junges Leben auf einen Schlag verändert. Josua schaute mit traurigen Augen auf sein verkrüppeltes Bein.
War es seine Neugier, oder einfach lebhaftes Interesse, als er ganz nahe bei den Sklaven stand, die im Auftrag des römischen Statthalters eine hohe Mauer errichteten. Ein Teil des Bauwerks stürzte plötzlich ein und schwere Steine hatten seinen rechten Fuß zerschmettert.
Lange musste er große Schmerzen ertragen. Aber nun konnte er wenigstens, wenn auch nur mühsam, wieder gehen. Obwohl er Freunde hatte, die ihm immer wieder halfen, in diesem Augenblick war er allein. Josua versuchte, die Tränen zu unterdrücken, die unaufhaltsam in seine Augen drangen und an seinen Wangen herunter kullerten.
Draußen bei den Hirten auf den Feldern von Bethlehem würden wundersame Dinge geschehen, drang die Kunde von Mund zu Mund durch Straßen und Gassen. Hurtig machten sich seine Freunde auf den Weg, um zu erkunden, ob an dieser Geschichte etwas dran sein könnte. Die Dunkelheit hing noch in den Tälern. Die Hügel waren eingehüllt in einen dunstigen Schleier. Bald wird die Sonne hinter den Bergen aufleuchten und die Nacht vertreiben.
Josua stützte sich auf seinen Stock und sah wehmütig seinen Freunden nach, die mit weit ausholenden Schritten hinaus aus der Stadt zu den Feldern rannten.
Ich will ihnen hinterher humpeln, vielleicht kann ich dann mit eigenen Augen sehen, was sich dort zuträgt, dachte er bei sich. So schnell er es vermochte, begann auch er zu laufen. Schon nach wenigen Stadien blieb er mit seinem pressthaften Fuß an einer knorrigen Wurzel, die aus dem trockenen Erdreich ragte, hängen. Er stürzte zu Boden. Es gelang ihm aber sich mit den Händen abzustützen, so dass er unverletzt blieb. Der kühle Atem eines Luftzuges kühlte seine erhitzten Wangen.
„Komm mein Junge, ich helfe dir", drang eine Stimme in seine Ohren. Als er aufblickte, stand ein alter Mann unmittelbar vor ihm. Seine vielen Falten im Gesicht und seine kleinen lebhaften, gütigen Augen weckten in Josua die Erinnerung an seinen guten Opa, der vor einigen Jahren verstorben war.
„Wo willst du denn hin?", fragte der Alte.
„Zu den Hirten auf den Feldern, dort sollen sich wundersame Dinge zutragen", keuchte Josua, als er wieder auf den Beinen stand. Der Alte lächelte versonnen, legte seinen linken Arm auf die Schulter des Jungen und deutete mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand nach oben, wo ein seltsamer Stern zu erkennen war.
„In diese Richtung musst du laufen", sagte der alte Mann. „Wenn du willst, kann ich ein