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DIE INSEL DES ROTEN GOTTES: Nach der Novelle THE RED ONE von Jack London
DIE INSEL DES ROTEN GOTTES: Nach der Novelle THE RED ONE von Jack London
DIE INSEL DES ROTEN GOTTES: Nach der Novelle THE RED ONE von Jack London
eBook178 Seiten2 Stunden

DIE INSEL DES ROTEN GOTTES: Nach der Novelle THE RED ONE von Jack London

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Über dieses E-Book

DER ROTE hieß eine von Jack Londons utopisch-abenteuerlichen Erzählungen. Der London-Experte Ronald M. Hahn hat ihre Handlung aufgegriffen und zu Ende gesponnen:

Mitte der dreißiger Jahre. Auf einer Südseeinsel soll ein fast allmächtiges außerirdisches Wesen existieren, genannt der Rote Gott. Internationale Mächte versuchen, sich in den Besitz des Wunders zu bringen. Entdeckt wird der Rote Gott zuerst von dem gescheiterten Drehbuchautor und Alkoholiker Bassett...



Mit DIE INSEL DES ROTEN GOTTES schuf Ronald M. Hahn ein Meisterwerk der (Science-Fiction-)Abenteuer-Literatur: spannend und mitreißend erzählt, stets kenntnisreich und versehen mit ungezählten Querverweisen – ein Muss für Leser des großen Jack London!



Ulrike Gottwald, SCIENCE FICTION TIMES:

»Ronald M. Hahn präsentiert uns hier ein absolut professionell erzähltes Abenteuer mit SF-Einschlag, etwas Erotik, viel Spionage, reichlich Action und überzeugender exotischer Kulisse...«

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum17. Jan. 2018
ISBN9783743850859
DIE INSEL DES ROTEN GOTTES: Nach der Novelle THE RED ONE von Jack London

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    Buchvorschau

    DIE INSEL DES ROTEN GOTTES - Ronald M. Hahn

    Das Buch

    DER ROTE hieß eine von Jack Londons utopisch-abenteuerlichen Erzählungen. Der London-Experte Ronald M. Hahn hat ihre Handlung aufgegriffen und zu Ende gesponnen:

    Mitte der dreißiger Jahre. Auf einer Südseeinsel soll ein fast allmächtiges außerirdisches Wesen existieren, genannt der Rote Gott. Internationale Mächte versuchen, sich in den Besitz des Wunders zu bringen. Entdeckt wird der Rote Gott zuerst von dem gescheiterten Drehbuchautor und Alkoholiker Bassett...

    Mit DIE INSEL DES ROTEN GOTTES schuf Ronald M. Hahn ein Meisterwerk der (Science-Fiction-)Abenteuer-Literatur: spannend und mitreißend erzählt, stets kenntnisreich und versehen mit ungezählten Querverweisen – ein Muss für Leser des großen Jack London!

    Ulrike Gottwald, SCIENCE FICTION TIMES:

    »Ronald M. Hahn präsentiert uns hier ein absolut professionell erzähltes Abenteuer mit SF-Einschlag, etwas Erotik, viel Spionage, reichlich Action und überzeugende exotischer Kulisse...«

    Der Autor

    Ronald M. Hahn, Jahrgang 1948.

    Schriftsteller, Übersetzer, Literaturagent, Journalist, Herausgeber, Lektor, Redakteur von Zeitschriften.

    Bekannt ist Ronald M. Hahn für die Herausgabe der SF-Magazine Science Fiction-Times (1972) und Nova (2002, mit Michael K. Iwoleit) sowie als Autor von Romanen/Kurzgeschichten/Erzählungen in den Bereichen Science Fiction, Krimi und Abenteuer.

    Herausragend sind das (mit Hans-Joachim Alpers, Werner Fuchs und Wolfgang Jeschke verfasste) Lexikon der Science Fiction-Literatur (1980/1987), die Standard-Werke Lexikon des Science Fiction-Films (1984/1998, mit Volker Jansen), Lexikon des Horror-Films (1985, mit Volker Jansen) und das Lexikon des Fantasy-Films (1986, mit Volker Jansen und Norbert Stresau).

    Für das Lexikon der Fantasy-Literatur (2005, mit Hans-Joachim Alpers und Werner Fuchs) wurde er im Jahr 2005 mit dem Deutschen Fantasy-Preis ausgezeichnet. Insgesamt sechsmal erhielt Hahn darüber hinaus den Kurd-Laßwitz-Preis - dem renommiertesten deutschen SF-Preis - , u.a. für die beste Kurzgeschichte (Auf dem großen Strom, 1981) und als bester Übersetzer (für John Clute: Science Fiction - Eine illustrierte Enzyklopädie, 1997).

    Weitere Werke sind u.a. die Kurzgeschichten-Sammlungen Ein Dutzend H-Bomben (1983), Inmitten der großen Leere (1984) und Auf dem großen Strom (1986) sowie - als Übersetzer - der Dune-Zyklus von Frank Herbert.

    Ronald M. Hahn lebt und arbeitet in Wuppertal.

    DIE INSEL DES ROTEN GOTTES

      1. Kapitel

    Nach vier Jahren wüstester Besäufnisse erwachte Bassett an diesem Morgen auf ungewöhnliche Weise. Jemand schüttete ihm einen Eimer kalten Wassers ins Gesicht. Er zuckte prustend hoch und rang nach Luft; das plötzliche Erwachen war wie ein Schock für ihn. Während er gurgelnd und mit geschlossenen Augen um sich tastete und sich bemühte, aus dem großen Arsenal der Flüche, die er in den Kneipen der Insel gelernt hatte, einen passenden auszusuchen, packte jemand seine rechte Schulter und zog ihn hoch.

    Bassett war noch zu betrunken, um sich zu wehren. Zudem dröhnte sein Schädel auf eine Weise, die er seit langer Zeit nicht mehr erlebt hatte. Er war daran gewöhnt, seinen Rausch auszuschlafen; er litt im Allgemeinen nie an einem Kater. Doch an diesem Morgen war es mörderisch. Sein Kopf schmerzte; seine Zunge fühlte sich wie ein ausgedörrter Holzklotz an. Und ihm war schlecht. Als er sich langsam nach vorn beugte, um das Gefühl der Übelkeit in seinem Magen nicht aufzuschrecken, hätte er sich beinahe übergeben müssen.

    Allmählich wurde sein Blick klarer. Er schüttelte sich das Wasser aus dem verfilzten Haar, hustete und schaute auf.

    Der Mann, der mit dem alten Blecheimer in der Hand vor ihm stand, war George Browning. Er wirkte in der heruntergekommenen Umgebung völlig fehl am Platze, denn er war angezogen, wie man es von einem Gentleman erwartete. Er sah so aus, wie Bassett vor drei Jahren selbst ausgesehen hatte.

    »Bist du wach?«, fragte er.

    Bassett nickte stumm. Der Schmerz in seinem Kopf ließ nicht nach. Er fühlte sich elend und schwach. Seine Knie zitterten. Er ließ sich langsam wieder nach hinten sinken und nahm auf dem groben Holzgestell Platz, das ihm als Bett diente.

    »Du siehst zum Kotzen aus«, sagte Browning in einem Tonfall, der an Erschütterung nichts zu wünschen übrig ließ. »Wie kann sich ein gebildeter Mensch nur so gehenlassen.« In seiner Stimme schwang ein leiser Vorwurf mit.

    »Ich habe harte Zeiten hinter mir«, sagte Bassett. »Verdammt harte Zeiten.«

    »Das ist doch keine Entschuldigung.« Browning sah sich um. Die windschiefe Hütte, in der Bassett hauste, veranlasste ihn zu einem heftigen Naserümpfen. »Du lebst wie ein Schwein. Wie kann man sich hier bloß wohlfühlen?«

    Bassett saß still auf dem Bettrand. Das Denken fiel ihm schwer. Er war es nicht gewohnt, dass man ihn aus dem Schlaf riss, auf ihn einredete und den Eindruck erweckte, als sei er jemandem Rede und Antwort schuldig. Die Kreise, in denen er verkehrte, legten keinen Wert darauf, dass man ihnen mit zusammenhängenden Sätzen kam. In seinen Kreisen hörte man dem anderen nicht zu. Nicht mehr. Jeder war eine Insel. Man redete mit sich selbst. Auch Bassett hatte inzwischen gelernt, mit sich selbst zu reden.

    »Du fragst dich gar nicht, wieso ich hier bin?«, fragte Browning. Er langte in die Innentasche seines maßgeschneiderten Jacketts und zog eine silberne Zigarettendose hervor. Er war während der Jahre, in denen sie sich nicht gesehen hatten, um keinen Tag gealtert.

    Das dumpfe Dröhnen in seinem Schädel ignorierend, erwiderte Bassett: »Ich nehme an, du wirst es mir gleich sagen.«

    Im Grunde interessierte es ihn einen Dreck. Wer war George Browning, dass er sich einbildete, Bill Bassett würde springen, sobald er sich dazu entschied, sein heimeliges Gut in Cornwall zu verlassen, um sich auf die fieberverseuchten Salomonen zu begeben? Womöglich lag er mit seiner Jacht irgendwo vor der Insel. Womöglich hatte er ein Dutzend seiner gelangweilten Freunde aus der High Society mitgebracht, die, des Polospiels überdrüssig, jetzt anderswo Zerstreuung suchten. Womöglich war sogar Julia...

    Bassett taumelte nach vorn. Die Übelkeit riss ihn fast von den Beinen, aber er schaffte es noch, die schief in den Angeln hängende Tür aufzureißen und nach draußen zu gelangen, bevor er sich übergab. Vornüber gebeugt stand er da und röchelte. Er bemerkte nicht einmal den lauwarmen Wind, der durch die Palmen strich und sein dunkles Haar zerzauste. Er hatte keinen Blick für das herrliche Blau des Wassers übrig, das kaum hundert Meter von der Hütte entfernt an den weißen Sandstrand schlug. Ihm war nur noch elend zumute.

    »Na, lass mal gut sein«, sagte Browning hinter ihm. Der Duft seiner teuren Zigarette umwehte Bassetts Nase und steigerte seine Übelkeit noch mehr.

    »Hol dich der Teufel«, sagte Bassett.

    »Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Geschichten stimmen, die mir die Leute im Ort erzählt haben«, ließ sich Brownings Stimme vernehmen. »Ich hielt sie für Seemannsgarn. Aber jetzt sehe ich, dass...«

    »...dass?«, fragte Bassett. Er richtete sich auf, zog einen Fetzen Stoff aus der Tasche und wischte sich den Mund ab. »...dass ich völlig auf den Hund gekommen bin?«

    Brownings Lippen zuckten. Bassett sah ihm an, dass er am liebsten eine noch schärfere Formulierung gebraucht hätte, aber er verkniff sie sich. Browning war ein gebildeter Mensch. Ein kultivierter Mensch. Er wusste, was sich gehörte. Er hatte in Oxford und an der Sorbonne studiert. Er beherrschte fünf Sprachen. Er war ein erstklassiger Segler, ein ausgezeichneter Reiter, meisterhafter Pistolenschütze. Er hatte einen Pilotenschein gemacht. Er verstand etwas von Kunst - im Gegensatz zu Bassett, der gerade einen Rembrandt von einem Weinbrand unterscheiden konnte. Er besaß drei Autos, sieben Rennpferde und Häuser in London, Paris, Monte Carlo und Wien. Er kannte wichtige und prominente Leute: Politiker, Schauspieler, Diplomaten, bildende Künstler. Er hatte aufgeschlossene Eltern und eine Schwester, die...

    Bassett stieß auf. Er wandte sich ab, strebte wieder der Hütte entgegen. Browning ließ sich nicht abschütteln. Er folgte ihm jedoch nicht in das muffige Halbdunkel hinein, sondern blieb, seine Zigarette rauchend, in der Tür stehen.

    Bassetts Hände zitterten, als er wie ein Wirbelwind durch die halbverrotteten Seemannskisten fegte, um die Flasche zu finden, die er für heute Morgen zurückgelegt hatte. Er musste diesen verdammten Kopfschmerz bekämpfen, bevor er sich mit Browning anlegte. Vor allem musste er den verdammten Kopfschmerz bekämpfen. Schließlich fand er die Flasche. Er entkorkte sie mit bebenden Fingern, setzte sie an die Lippen und trank. Trank!

    Feuer schien durch seine Adern zu fließen. Er hätte es vorhersagen können: Der Kopfschmerz legte sich. Seine Bewegungen wurden zielgerichteter. Sein Blick klarer. Sein gepeinigter Verstand fing allmählich wieder an zu funktionieren. Heißa! Er war wieder wer!

    »Die Leute haben mir erzählst, du seist ein Säufer«, sagte Browning. »Jetzt glaube ich ihnen.«

    »Die Leute«, sagte Bassett gelassen, »können mich am Arsch lecken. Was die Leute von mir denken, interessiert mich einen Dreck. Die Leute sind keinen Schuss Pulver wert. In erster Linie sind sie Heuchler.«

    »Das mag sein«, sagte Browning. Er stieß ein Rauchwölkchen aus und sah zu, wie es sich allmählich verflüchtigte. »Aber recht haben sie trotzdem.«

    Bassett warf einen kurzen Blick auf die halbleere Flasche, dann nahm er noch einen Zug. Wie hell und klar die Welt jetzt wurde! Der Kopfschmerz hatte sich verzogen. Als wäre er niemals dagewesen. Erst jetzt erkannte er George Browning in seiner ganzen spießigen Widerwärtigkeit. Schon die arrogante Haltung, die er einnahm, als er im Türrahmen stand. Welche Selbstherrlichkeit aus seinen Gesten sprach. Mit welcher Impertinenz er es sich anmaßte, über andere ein Urteil zu fällen. Woher kam sie nur, diese gottverdammte Selbstsicherheit? War sie ihm angeboren? Hatte er sie, weil er sein Leben lang nichts anderes getan hatte, als anderen Menschen Anweisungen zu erteilen? Wuchs sie in einem, wenn man selbst wuchs?

    »George Browning«, sagte Bassett aus vollstem Herzen, »ich glaube, ich habe dich noch nie ausstehen können.«

    Seine Bemerkung schien Browning zu überraschen. Sein Kopf ruckte hoch, sein Blick wirkte plötzlich hilflos. Aha, dachte Bassett, es gibt also doch etwas, womit man ihm seine verdammte Selbstsicherheit nehmen kann. Man muss ihm nur die Wahrheit sagen.

    »Ich wusste nicht...« setzte Browning an.

    »Nein«, sagte Bassett, »das konntest du auch nicht wissen. Die Leute sagen es einem ja auch nie ins Gesicht. Sie reden immer nur hinter deinem Rücken.«

    Browning ließ die Zigarettenkippe zu Boden fallen und trat sie aus.

    »Das habe ich nicht gemeint«, sagte er.

    Bassett ignorierte ihn. Mit der Flasche in der Hand ging er an ihm vorbei nach draußen. Erst jetzt nahm er den hellblauen, wolkenlosen Himmel und das Rauschen der Brandung wahr. Dem Stand der Sonne nach musste es etwa acht Uhr morgens sein. Wie lange hatte er geschlafen? Wahrscheinlich keine vier Stunden. Er setzte sich unter der nächsten Palme in den Sand und dachte nach. Das Sonnenlicht trocknete allmählich sein Haar und seine Kleider. Es war herrlich hier draußen, wenn man in der friedlichen Stille sitzen und sich langsam besaufen konnte: Er brauchte zum Leben nichts anderes als den leisen Wind, den Sonnenschein, das herrlich blaue Meer, den Schatten einer Palme und...

    »Na schön«, sagte Browning. Sein Schatten fiel über Bassetts Schulter, und ungeachtet seiner schicken Kleidung nahm er neben ihm im Sand Platz. »Dann werde ich es dir also sagen.«

    Bassett schaute nicht einmal auf. Sollte ihn doch der Teufel holen.

    »Ich bin hier«, sagte Browning, »weil ich deine Hilfe brauche, William.«

    William! Es war typisch für diesen vornehmen Pinkel, dass er sich kategorisch weigerte, allgemein eingeführte und weltweit akzeptierte Abkürzungen zu verwenden. Mochten Gott und alle Welt William Bassett auch Bill nennen, Browning nannte ihn bei seinem vollen Namen. In seiner Welt gab es weder Eds noch Teds; nur Edwards und Theodores. Er schien auch noch nie davon gehört zu haben, dass man Kinofilme in jeder Ecke Großbritanniens mit dem amerikanischen Kürzel Movie belegte. Für Browning gab es nur Motion Pictures, sich bewegende Bilder. Browning war ein Prinzipienreiter, ein Produkt jener Gesellschaft, die selbst noch auf einem sinkenden Schiff die Formen wahrte. Welch guter Vergleich. Bassett lachte leise.

    »Ich habe eine weite Reise hinter mir«, sagte Browning, »und ich habe sie gemacht, weil ich glaubte, du seist der einzige, dem ich weit genug vertrauen könnte, um seine Hilfe zu erbitten. Du lebst seit drei Jahren auf Malaita, William. Du kennst dich auf den Inseln hier aus?«

    Oh, ja, dachte Bassett. Ich kenne sämtliche Kneipen hier. Alle vier!

    »Willst

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